Page images
PDF
EPUB
[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[ocr errors][merged small][ocr errors][merged small]

Begunter jaky Miket 6-16130

Siebenter Abschnitt.

Cappenberg.

22ften December 1828 bis 6ten Juli 1829.

Vor ihrem Abschiede von dem Schmiedeberger Thale hatte die Prinzessin Louise sich Steins lebhaft erinnert:

[ocr errors]

,,Ruhberg, den 8ten November 1828. Bei dem nahen Scheiden von unserm friedlichen Thal und seinen lieben Bewohnern tritt Ihr liebes verchrtes Bild vor meine Seele - und 'auch Ihnen muß ich noch einmal Lebewohl sagen noch eins mal danken, für die Freude, die mir ward, Sie wieder zu sehn, für viel genußreiche Stunden, die ich Ihrer Freundschaft verdanke. Wohl dem, der so wie Sie, mein hochverehrter Freund, nach einem thatenreichen Leben, vertrauensvoll und mit frischem Muthe zu dem Urquell aller Gnade blickt, und der Menge seiner Verehrer ein schönes Vorbild ächt christlicher Standhaftigkeit bei so viel Demuth ist. Auch mein Muth ist durch den Ihrigen gestärkt, und ich danke es innig Gott, daß er mich mit so viel lieben und ausgezeichneten Menschen hier vereinte, deren Leben und Wirken recht wohlthätig auf mein Gemüth wirkte und eine reiche Quelle des Trostes für mich ward.

Die gute treffliche Reden hat mich durch Mittheilung mehrerer Stellen aus Ihren Briefen, so wie durch Ihre Grüße erfreut. —

Stein's Leben. VI.

41

Sie werden durch die Gräfin erfahren haben, daß gleich nach Ihrer Abreise meine arme Elise sehr krank ward, und mir ihr nervöser Zustand viel Sorge machte. Gott hat gnädig diese Gefahr abgewandt und sie ist ganz hergestellt und wohler als vor ihrer Krankheit: schon am Abend, als ich von Ihnen in Buchwald schied und am Tage vorher, war sie so ungewöhnlich bewegt, daß ich sie mit Sorge ansah. Seit sie hergestellt ist, dachte sie oft an jene Tage zurück, und betrübte sich, in Ihren Augen so schwach und sonderbar erschienen zu sein. Sie und Wanda, Wilhelm und seine Brüder empfehlen sich Ihnen mit treuer Anhänglichkeit und Verehrung; es ist mir eine wahre Freude, von Ihnen mit den Kindern zu sprechen, und meine Gefühle so verstanden und getheilt zu sehn. Der Prinz ist wegen Landtags - Angelegenheiten noch in Berlin; ich wollte seit 8 Tagen nach Antonin, um ihn dort zu erwarten, aber eine alte treue Dienerin, die seit beinahe 40 Jahren mich nie verlassen, ist so krank, daß ich sie weder mitnehmen noch verlassen kann, so schiebe ich von einem Posttag zum andern meine Abreise auf, und bliebe gern hier, wo mir so viel Liebe und Theilnahme wird, wenn es nicht allen Plänen meines Mannes entgegen wäre: ich erwarte Nachrichten von ihm, die mich bestimmen werden, über was ich thun fann. Wanda ist am 28sten Juli in Fischbach confirmirt worden durch den dortigen sehr achtbaren Geistlichen schöne ernste Tage, die, hoffe ich, einen unauslöschlichen Eindruck auf Wanda und uns alle machten ich habe nie einer Feier dieser Art beigewohnt die mir so sehr genügte. Finden Sie es nicht unbescheiden, wenn ich Sie bitte, einliegenden Brief dem Herrn v. Luck, unserm alten Bekannten aus Memel und Königsberg, zukommen zu lassen. — Mit großer Freude habe ich durch Stolberg und Graf Reden gehört, daß Herr v. Vincke zu den Gesinnungen zurückgekehrt ist, die ich von ihm erwartete. - Mögen Ihre Tage in Münster heiter und befriedigend sein, und die besten

-

es waren

« PreviousContinue »