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3.

Verordnung des Handelsminißteriums vom 30. December 1857,

wodurch eine Vorschrift über den Gebrauch der Schönemann'schen Brückenwagen erlassen wird.

Das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten findet im Nachhange zu dem Erlasse vom 20. April 1850 (Reichs-Gesez-Blatt, Stück LXVI, Nr. 217) im Einvernehmen mit den Ministerien des Innern und der Finanzen Folgendes zu bestimmen:

1. Es werden für den Verkehr nunmehr auch solche Brückenwagen gestattet, die nach der vom Profeffor Schönemann in Berlin erfundenen Constructionsart gebaut find, und auf welche die Maschinenfabrik Pintus & Comp. in Brandenburg bei Berlin für den österreichischen Staat ein k. k. ausschließendes Privilegium erhalten hat.

Die Beschreibung und die Zeichnungen dieser Brückenwagen, sowie auch die Vorschrift über deren ämtliche Prüfung und Verificirung enthält die demnächst erscheinende Instruction für die österreichischen Zimentirungsämter.

2. Bezüglich der Zimentirung, der Rezimentirung der Bezeichnung der Empfindlichkeit und des Gebrauches des Schönemann'schen Brückenwagen gelten dieselben Bestimmungen, welche dießfalls bezüglich der Quintenz'schen Brückenwagen in den Puncten 2, 3, 4 und 9 der Verordnung vom 20. April 1850 enthalten sind.

3. Es dürfen die Schönemann'schen Brückenwagen für den häuslichen Gebrauch und für den Gebrauch in chemischen Laboratorien, wozu sie besonders bequem und noch hinlänglich empfindlich sind, auch auf eine geringere Last als auf 100 Wiener (56 metrische) Pfunde gebaut, jedoch

4. ebenso wie die Quintenz'schen Brückenwagen im öffentlichen Verkehre nicht zum Abwägen einer geringeren Gewichtsmenge als von 50 Wiener (30 metrischen) Pfunden ver= wendet.

5. Bei Gefällsämtern ist der Gebrauch der Schönemann'schen Brückenwagen auch bis zu dem Gewichte von 5 Wiener (3 metrischen) Pfunden gestattet.

4.

Ritter von Toggenburg m. p.

Erlaß des Finanzministeriums vom 31. December 1857,

giltig für sämmtliche Kronländer des allgemeinen Zollgebietes,

über die Ermächtigung des Hauptzollamtes I. Classe in Troppau zu dem Zollverfahren für den Verkehr auf den, die Zoll-Linie berührenden österreichischen Eisenbahnen.

Zur Vornahme des Zollverfahrens in Betreff des Verkehres auf den, die Zoll-Linie berührenden österreichischen Eisenbahnen, zu welchen die im Absaße 3 des hierortigen Erlasses vom

18. September 1857 (Reichs-Gesez-Blatt, Stück XXXIV¡, Nr. 175) aufgezählten Hauptzollämter I. Classe in Wien, Prag, Brünn, Olmüş, Krakau, Pesth, Graß und Laibach berufen sind, wird auch das Hauptzollamt I. Classe in Troppau ermächtiget.

Freiherr von Bruck m. p.

5.

Kaiserliche Verordnung vom 1. Jänner 1858,

über die Modalitäten unter welchen die Bestimmungen des Patentes vom 16. Jänner 1854 (Nr. 21, 22 und 23 des Reichs-Geseß-Blattes) auf die geistlichen Güter in Ungarn, Kroatien und Slawonien, dann in der serbischen Wojwodschaft mit dem Temeser Banate, in Anwendung zu bringen sind.

Zur Berichtigung der für geistliche Güter in den Königreichen Ungarn, Kroatien und Slawonien, dann in der serbischen Wojwodschaft mit dem Temeser Banate, in Gemäßheit Meiner Patente vom 2. März 1853 (Nr. 39, 40 und 42 des Reichs-Gesez-Blattes) ausgemittelten Urbarialentschädigung, finde ich nach Vernehmung Meiner Minister und Anhörung Meines Reichsrathes Folgendes zu verordnen:

S. 1.

Die Bestimmungen des Patentes vom 16. Jänner 1854 (Nr. 21, 22 und 23 des Reichs-Gesez-Blattes) haben auch in Bezug auf die geistlichen Güter mit nachfolgenden Modificationen Anwendung zu finden.

S. 2.

In Bezug der auf geistliche Güter entfallenden Urbarialentschädigung hat eine gerichtliche Zuweisung des Entschädigungscapitales nicht stattzufinden.

§. 3.

Die Ueberweisung der für geistliche Güter ermittelten Entschädigungsforderungen an den Grundentlastungs-Landes fond, hat sowohl in Bezug auf die verfallenen Renten, als auch in Bezug auf das Entschädigungscapital unmittelbar durch die Grundentlastungs-Landescommissionen, und wo dieselben bereits aufgelöst sind, durch die Grundentlastungs-Fondsdirectionen zu geschehen.

S. 4.

Die Schuldverschreibungen, welche die Entlastungsfonde für die verfallenen Renten der Urbarialentschädigung ausstellen, haben auf den Namen des bezugsberechtigten geistlichen Würdenträgers zu lauten.

Von dem ausgemittelten Betrage der verfallenen Urbarial-Entschädigungsrenten, sind die darauf ertheilten Vorschüsse von Amtswegen in Abzug zu bringen.

Ebenso sind hievon jene Leistungen an den Staat oder andere öffentliche Fonde in Abzug zu bringen, welche durch besondere Normen als zur Abtragung in Grundentlastungs-Schuldverschreibungen im Nennwerthe etwa geeignet erklärt werden.

S. 5.

Die Schuldverschreibungen der Entlastungsfonde für das auf geistliche Güter entfallende Entschädigungscapital haben, in soweit nicht die Bestimmung des §. 6 Plaz greift, auf den Namen der betreffenden geistlichen Pfründe zu lauten, und der Kategorie lit. A anzugehören.

Dieselben bilden einen Bestandtheil des Stammvermögens der Pfründe, und unterliegen allen für die Erhaltung und Bewahrung des geistlichen Vermögens bestehenden geseßlichen Anordnungen.

S. 6.

Jene Schuldverschreibungen, welche in Folge besonderer Bestimmung die Widmung zur Bildung eines Seminarienfondes zu erhalten haben, sind auf den Namen des betreffenden Religionsfondes auszustellen, und diesem Fonde unmittelbar zuzuführen.

S. 7.

Mein Minister des Innern ist, im Einvernehmen mit den Ministern der Justiz, der Finanzen, dann für Cultus und Unterricht, mit dem Vollzuge dieser Verordnung beauftragt. Wien am 1. Jänner 1858.

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Reichs-Geseß-Blatt

für das

Kaiserthum Oesterreich.

Jahrgang 1858.

III. Stück.

Ausgegeben und versendet am 27. Jänner 1858.

6.

Staatsvertrag zwischen Oesterreich), Frankreich, Großbritannien, Preußen, Rußland, Sardinien und der ottomanischen Pforte vom 19. Juni 1857, betreffend die Gränze zwischen Rußland und der Türkei in Bessarabien, das DonauDelta und die Schlangen-Insel.

(Geschlossen zu Paris den 19. Juni 1857. Von Seiner Majestät ratificirt unterm 14. Juli 1857. In den bezüglichen Ratificationen ausgewechselt zu Paris den 31. December 1857.)

Nos Franciscus Josephus Primus,

divina favente clementia Austriae Imperator;

Hungariae, Bohemiae, Lombardiae et Venetiarum, Dalmatiae, Croatiae, Slavoniae, Galiciae, Lodomeriae et Illyriae Rex; Archidux Austriae; Magnus Dux Cracoviae; Dux Lotharingiae, Salisburgi, Styriae, Carinthiae, Carnioliae, Bucovinae, superioris et inferioris Silesiae; Magnus Princeps Transilvaniae; Marchio Moraviae; Comes Habsburgi et Tirolis etc. etc.

Notum

otum testatumque omnibus et singulis, quorum interest, tenore praesentium facimus:

Quum a Plenipotentiario Nostro atque Serenissimorum Potentissimorumque Principum, Francorum Imperatoris, Magnae Britanniae Hiberniaeque Reginae, Borussiae Regis, omnium Russiarum Imperatoris, Sardiniae Regis atque Magni Osmanorum Sultani Plenipotentiariis eo fine, ut quae protocollo de dato 6 Januarii anni currentis quoad fines Russiam inter atque Turciam in Bessarabia nec non quoad insulam serpentium atque Delta Danubii constituta fuerant, executioni mandarentur, tractatus die 19 Junii anni currentis Lutetiae Parisiorum initus et signatus fuit tenoris ad verbum sequentis:

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Leurs Majestés l'Empereur d'Autriche, Ihre Majestäten der Kaiser von Oesterl'Empereur des Français, la Reine du Royaume-reich, der Kaiser der Franzosen, die Königin des Uni de la Grande Bretagne et d'Irlande, le vereinigten Königreiches von Großbritannien Roi de Prusse, l'Empereur de toutes les und Irland, der König von Preußen, der Kaiser Russies, le Roi de Sardaigne et l'Empereur aller Reussen, der König von Sardinien und des Ottomans, considérant que la Commission der Kaiser der Ottomanen haben in Erwägung, de délimitation, chargée de l'exécution de daß die mit der Ausführung des Artikels 20 l'Article 20 du Traité de Paris du 30 Mars des Pariser Vertrages vom 30. März 1856 1856, a terminé ses travaux, et voulant se betraute Gränzregulirungs - Commission ihre conformer aux dispositions du protocole du Arbeiten beendiget hat, und in der Absicht, den 6 Janvier dernier, en consacrant dans un Bestimmungen des Protokolles vom 6. Jänner traité les modifications apportées, d'un com- 1. J. gemäß, die durch gemeinsames Uebereinmun accord, à cet Article, ainsi que les réso-kommen an diesem Artikel vorgenommenen lutions prises au sujet de l'Ile des Serpents et Abänderungen, sowie die in Betreff der Schlandu Delta du Danube, et consignées dans le gen-Insel und des Donau-Deltas getroffenen même protocole, ont nommé à cet effet, pour leurs Plénipotentiaires, savoir:

Sa Majesté l'Empereur d'Autriche,

Mr. Joseph Alexandre Baron de Hübner, Grand Croix des ordres Impériaux de Leopold et de la Couronne de fer etc. etc. etc., Son Conseiller intime actuel et Son Ambassadeur près Sa Majesté l'Empereur des Français;

Sa Majesté l'Empereur des Français,
Mr.Alexandre Comte Colonna Walewski,

und in demselben Protokolle enthaltenen Bestimmungen durch einen Vertrag zu sanctio= niren, zu diesem Behufe zu ihren Bevollmächtigten ernannt, und zwar:

reich:

Seine Majestät der Kaiser von Oester=

Allerhöchst Ihren wirklichen geheimen.
Rath und außerordentlichen Botschafter bei
Sr. Majestät dem Kaiser der Franzosen, Joseph
Alexander Freiherrn v. Hübner, Großkreuz
des Leopold-Ordens, Ritter der eisernen Krone
I. Classe 2c. 2c.;

Seine Majestät der Kaiser der Franzosen:
Allerhöchst Ihren Minister-Staatssecretär

Sénateur de l'Empire, Grand Croix de l'ordre der auswärtigen Angelegenheiten Alexander

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