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Anwendung des neuen Vereins tarifes.

Der neue Vereins - Fahrposttarif hat in allen Fällen zur Anwendung zu kommen, in welchen der bisherige Vereins- Fahrposttarif zu gelten hatte, daher

a) bei den eigentlichen Vereinssendungen, d. i. solchen, derer Aufgabe- und Bestimmungsort in zwei verschiedenen Staaten des deutsch-österreichischen Postvereines liegt;

b) bei Sendungen aus und nach nicht zum deutsch-österreichischen Postvereine gehörigen Staaten, wenn diese Sendungen ausser Oesterreich noch das Gebiet eines anderen Vereinsstaates berühren, z. B. bei Sendungen aus den fremd-italienischen Staaten nach Preussen, oder aus Schweden nach Oesterreich u. s. w. Hieher gehören auch die Sendungen aus und nach dem Grossherzogthume Luxemburg, welches bezüglich der Fahrpost nicht als Bestandtheil des deutsch-österreichischen Postvereines zu betrachten ist;

c) bei Sendungen zwischen zwei nicht zum Vereine gehörigen Staaten, wenn diese Sendungen nebst Oesterreich noch das Gebiet eines anderen Vereinsstaates berühren, z. B. zwischen den fremd - italienischen Staaten und Schweden bei der Versendung über Oesterreich und Preussen.

Es versteht sich von selbst, dass in den Fällen b) und c) nur die Taxe für die auf deutsch-österreichischem Vereinsgebiete zurückzulegende Strecke nach dem Vereinstarife zu bemessen ist;

d) bei Sendungen zwischen Oesterreich und der Schweiz, jedoch nur bezüglich der österreichischen Strecke. Für die auf schweizerischem Gebiete zurückzulegende Strecke hat der bisherige schweizerische Fahrposttarif fortan zu gelten.

Dagegen hat der interne österreichische Fahrposttarifund nicht der Vereins-Fahrposttarif in Anwendung zu kommen:

1. Bei internen Fahrpostsendungen, d. i. solchen, deren Aufgabeund Bestimmungsort in Oesterreich liegt, wenn dieselben auch streckenweise durch das Gebiet eines anderen Vereinsstaates befördert werden;

2. bei Fahrpostsendungen aus und nach fremden Staaten, wenn dieselben unmittelbar aus Oesterreich nach dem Auslande, oder vom Auslande nach Oesterreich gelangen, z. B. bei Sendungen zwischen Oesterreich und Rusland, Oesterreich und den Staaten Italiens.

Hievon sind nur die Sendungen aus und nach der Schweiz ausgenommen (Siehe oben unter dj;

3. bei Fahrpostsendungen zwischen zwei fremden Staaten, wenn 1858 sie bloss durch Oesterreich transitiren, z. B. zwischen den Donaufürstenthümern und den Staaten Italiens.

§. 9.

Bemessung der Vereins taxe bei Fahrpostsendungen aus und nach fremden Staaten.

Die Vereinstaxe für Fahrpostsendungen nach fremden Staaten (§. 8 lit. b) ist nach der directen Entfernung vom Aufgabeorte bis zu den mit den fremden Staaten vereinbarten Grenzpunkten zu bemessen, und zwar bei Fahrpostsendungen

a) nach Schweden während der Dampfschifffahrtsperiode bis Stettin oder Stralsund, je nach der Instradirung; im Winter bis Hamburg;

b) nach Norwegen bis Hamburg, und wenn die Instradirung über Stettin ausdrücklich verlangt wird, bis Stettin;

c) nach Dänemark bis Stettin oder Hamburg, je nach der Instradirung, und nur bei jenen Lauenburg'schen Postorten, für welche bisher die Taxgrenzpunkte Büchen und Schwarzenbeck festgesetzt waren, bis zu dem in dem Meilenweiser angegebenen Lauenburg'schen Grenzpunkte bei Büchen;

d nach den Niederlanden bis Emmerich, bei Fahrpostsendungen nach Maastricht aber bis Aachen;

e) nach Luxemburg bis Trier;

f) nach Belgien bis Herbesthal;

g) nach Frankreich bis Herbesthal, Saarbrück oder Strassburg, je nach der Instradirung;

h) nach Grossbritannien bis Herbesthal;

nach Amerika bis Herbesthal, Hamburg oder Bremen,
je nach der Instradirung.

Ebenso wird für Fahrpostsendungen zwischen den deutschösterreichischen Vereinsstaaten und den an Oesterreich grenzenden fremden Staaten die Vereinstaxe von und bis zu den festgesetzten ohnehin bekannten Grenzpunkten zu bemessen sein, daher z. B. bei Sendungen nach Russland bis Krakau, Brody oder Belzec u. s. w., nach Parma bis Piacenza, nach dem Kirchenstaate bis Ferrara, nach der Türkei bei der Beförderung auf dem Landwege bis Belgrad, nach der Türkei bei der Beförderung mit den Dampfschiffen des Lloyd bis Triest u. s. w.

§. 10. Begleitbriefe.

Für Begleitbriefe (Adressbriefe), welche den Fahrpostsendungen beigegeben werden, im Gewichte von weniger als ein Zollloth, ist kein Porto zu berechnen.

1858

Für Begleitbriefe von höherem Gewichte ist künftig nicht mehr die Minimal-Fahrposttaxe, sondern das tarifmässige Briefporto (und zwar mit Rücksicht auf das ganze Gewicht), ohne Anwendung der für unfrankirte Briefe festgesetzten Zutaxe, einzuheben.

Das für Begleitbriefe einzuhebende Briefporto gehört zur Vereinseinnahme, und ist daher zur Vereins-Fahrposttaxe hinzu

zurechnen.

Gehören mehrere Sendungen zu Einem Begleitbriefe, so ist das Vereins-Fahrpostporto für jede Sendung besonders zu bemessen.

§. 11.

Vormerkung der Progressionssätze und der Francobeträge.

Bei unfrankirten Fahrpostsendungen hat die Postanstalt am Aufgabeorte die Nummer des Progressionssatzes auf der Rückseite der Adresse, oder auf der Rückseite der ohne Begleitbrief gehenden Fahrpostsendungen mit schwarzer Tinte deutlich vorzumerken.

Wenn z. B. das Porto für eine Sendung nach dem fünften Progressionssatze zu bemessen ist, so hat die Vormerkung mit dem Zeichen P 5 zu geschehen.

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Die genaue Vormerkung der Progressionssätze wird den k. k. Postämtern strengstens zur Pflicht gemacht; dieselbe ist aus dem Grunde von besonderer Wichtigkeit, weil die Vereins - Postanstalten, welche das Porto in die VereinsFahrpostkarten einzusetzen haben, nicht immer in der Lage sind, die directe Entfernung zwischen dem Aufgabe- und Bestimmungsorte zu ermitteln.

Bei frankirten Fahrpostsendungen hat das Aufgabepostamt den Vereins-Francobetrag auf der Adresse, und zwar an der unteren linken Ecke mit rother Tinte vorzumerken.

Auch die Vormerkung der Vereins-Francobeträge darf in keinem Falle unterlassen werden, weil jene österreichischen Postämter, welche die Sendungen an die Vereins-Postanstalten ausliefern, nicht in der Lage sind, das Franco selbst zu bemessen.

Bei frankirten Sendungen nach nicht zum deutsch-österreichischen Postvereine gehörigen Staaten ist das fremde Franco abgesondert von dem Vereinsfranco in Form eines Bruches, dessen Zähler das Vereinsfranco und dessen Nenner das fremde Franco bildet,

vorzumerken.

Bei Sendungen aus fremden Staaten nach deutsch-österreichischen Vereinsstaaten haben jene k. k. Postämter die Vormerkung der Progressionssätze und der Francobeträge vorzunehmen, welchen

die Sendungen unmittelbar vom Auslande zukommen, und welche 1858 dieselben daher zuerst in die inländischen Fahrpostkarten aufzuneh men haben.

Wenn diese Postämter nicht unmittelbar an der Eingangsgrenze liegen, so werden sie mit Meilenweisern von dem Eingangsgrenzpunkte betheilt.

§. 12.

Behandlung der Vereins-Fahrpostsendungen in den internen Fahrpostkarten.

Da das Vereinsfranco und Vereinsporto nicht der österreichischen Postcasse allein zukommt, sondern eine gemeinschaftliche Einnahme des deutsch-österreichischen Postvereines bildet, so ist es von hoher Wichtigkeit, dass dasselbe in den internen Fahrpostkarten genau in Evidenz gehalten und nicht mit fremden Beträgen vermengt werde.

Folgende Bestimmungen sind daher auf das sorgfältigste zu beobachten:

1. Die Aufgabepostämter haben in den internen Fahrpostkarten das eingehobene Vereinsfranco unter der Rubrik „Franco“ zu verrechnen; bei frankirten Sendungen nach nicht zum deutschösterreichischen Postvereine gehörigen Staaten ist das Vereinsfranco von dem fremden Franco durch einen Bruchstrich getrennt anzusetzen, in derselben Weise, wie die Vormerkung auf den Sendungen zu geschehen hat (§. 11).

Bei unfrankirten Sendungen ist nicht das Porto, sondern nur der auf den Sendungen selbst vorzumerkende Progressionssatz (§. 11) in der Karte einzusetzen, und zwar in der Rubrik „Porto“ bloss der Buchstabe P und in der Rubrik Anmerkungen“ der Progressionssatz.

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2. Jene Postämter, welche Sendungen nach Staaten des deutschösterreichischen Postvereines unmittelbar vom Auslande erhalten, haben, wenn diese Sendungen frankirt sind, das Vereinsfranco unter der Rubrik „Anmerkungen in der internen Fahrpostkarte einzusetzen.

Wenn das von der fremdländischen Postanstalt vergütete Vereinsfranco zu gering bemessen ist, und der fehlende Betrag derselben nicht zur Last geschrieben werden kann, daher von dem Adressaten eingebracht werden muss, so ist das wirklich vergütete Franco in der Rubrik Anmerkungen der internen Karte mit dem Bemerken reicht nicht aus" einzustellen, der fehlende Betrag aber in der Rubrik Porto" einzusetzen.

Bei unfrankirten Sendungen aus fremden Staaten ist in der Rubrik „Porto“ der internen Karte der Buchstabe P, in der Rubrik

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