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„der Tagsaßung bey der Eröffnung ihrer Sißung » vorgelegt. Es ist uns unmöglich, die Gefühle der Dankbarkeit auszudrücken, wovon unsere »Herzen bey Durchlesung desselben durchdrungen

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wurden. Beehrt durch die schmeichelhafteßten „Ausdrücke, deren sich Ew. Majestät bedienen, » um die günstigste Meynung von unserer Nation nauszudrücken, bestärkt in unsern theuersten Hoffnungen, indem wir für unsere Föderativ» Verfassung die Wohlthat Ew. Majestät der wir seit vier Jahren unsere Ruhe und » unser Glück verdanken in jedem Beweiß der „Gefinnungen des großen Alliirten der Schweiz » eine neue Gewährleistung und Bestätigung er„blicken, empfanden wir während dem ganzen „Lauf unserer Verhandlungen die glückliche Wir„kung dieses Vertrauens, welches das Schreiben "Ew. Majestát hervorgebracht hatte."

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„Die Schweizer-Regimentar, berufen Ihrer »Krone zu dienen, werden der Gegenstand unse

rer Zuneigung und unserer Sorgfalt seyn. Wir " baben Ursache zu hoffen, daß fie unverzüglich " zur Vollzähligkeit gebracht werden, ihrer ehrenvollen Bestimmung sich würdig zu beweisen."

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In Betreff des Wunsches, den Ew. Majeståt gegen uns duffern, so haben wir uns damit mit der größten Aufmerksamkeit beschäftiget.

"Die Tagfabung erkennt allzusehr die wesentli"chen Interessen der Schweiz, um die Verhält „nisse nicht äußerst werth zu achten, welche fte mit dem französischen Reiche verbinden. "

Das benfolgende Dekret, welches mit einmüthiger Stimme angenommen wurde, bieten wir Ew. Majestät als ein Unterpfand unserer „gänzlichen Ergebenheit an die Grundfäße der » zwischen Ihrer Krone und allen SchweizerKantonen gestifteten engen Allianz dar. "

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,,Sire! wir verfelgen mit Bewunderung jeden Ihrer Schritte in der Laufbahn des „Ruhms. Sie liessen uns mitten in der allge= „meinen Erschütterung die Wöhlthaten einer süf»sen Ruhe geniessen. Möge bey der glücklichen Evoche des Friedens, den die glänzendsten Erfolge der Menschheit zu versprechen schei„nen, das Herz Ew. Majestät auch für uns wohlwollend seyn, und möge alles das, was die Schweiz noch wünschen könnte, alsdann eine „gänzliche Erfüllung finden, wie wir es hoffen n dürfen."

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Euer kaiserlich königlichen Majestát

ganz ergebenste und ganz gehorsamste Diener, getreue Alliirte und gute Freunde. «

In der Audienz am 30. Auguftmonde 1807, welche mit dem gewöhnlichen Ceremoniel zu St. Cloud statt hatte, antwortete Kaiser Napoleon dem ausserordentlichen eidgenössischen Gesandten von Wattenwyl, auf dessen gehaltene Anrede und Glückwünschungen ungefähr in folgenden Ausdrücken: »Ich empfieng mit Vergnügen die Versicherung der Gesinnungen des Land„ ammanns und der vereinigten Kantone; es war mir angenehm, die meinigen gegen den Landammann und die Schweiz auszudrücken; fe „werden in Betref eures Vaterlandes immer unverändert bleiben. Ich bin erfreut, daß ich » zu seinem Glück und zu seinem Ruhme habe »beitragen können.«

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Die Ernennung eines General-Obersten der französischen Schweizertruppen in der Person des Reichsmarschall L ann es, Herzogs v. Montebello, war für die Eidgenossenschaft eben so ehrenvoll, als aufmunternd für die in Frankreich dienenden Schweizerregimenter selbst, weil sie in diesem erlauchten und berühmten Feldherrn einen Anführer erhielten, der alle Eigenschaften eines ausgezeichneten Kriegers and Großofficiers in fich vereinig te, und dessen unerschrockener Muth ihnen zum würdigsten Vorbilde der Nacheiferung dienen konten. Erst unterm 23Febr. 1808 addressirte Marschall

Lannes von seinem neuen Prädikate, womit ibn sein Souverän beehrt hatte, die Anzeige an den schweizerischen Landammann Rúttimann, in folgender Zuschrift:

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Mein Herr Landammann! Ich zögerte »bis jest, meine Ernennung als Generaloberst » der Schweizer selbst anzuzeigen, indem ich zu »gleicher Beit die Ehre haben wollte, Sie vor »dem Antritte meiner Amtsverrichtungen zu be »nachrichtigen. Durch ein Dekret vom 11 Ja"nuar beschloß Se. t. t. Majestát, daß der Ge»neraloberst die Amtsverrichtungen besorge, die. » ihm durch die Kapitulation vom 4 Vendem. Jahr 12 aufgetragen find. Ich beeile mich, Ew. »Exc. den Beschluß Sr. Majestät mitzutheilen. Dieses Zeichen von Zutrauen, das mir der n Kaiser und König dadurch gegeben hat, rührt » mich um so mehr, indem ich mich nun mit »einer Nation in Verbindung gesest sebe, die

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sowohl durch ihre Tapferkeit als durch ihre Red»lichkeit so dußerst schäßbar ist, und wodurch "mir Gelegenheit gegeben wird, der Schweis mein ganzes Bestreben, ihr nüßlich zu seyn, » darzuthun. Sehn Sie, mein Herr Landammann, von diesen meinen Gesinnungen für Ihr » gutes braves Volk, das Sie repräsentiren,

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» überzeugt; empfangen Sie die Versicherung meiner größten Hochachtung. “

Lannes,

Marschall und Oberst der Schweizer.

Hienach zu urtheilen, schien Kaiser Napoleon den lebhaftesten Antheil und sein besonderes Interesse für die hergestellte Eidgenossenschaft, für ihre Ehre beym Auslande (eigentlich bey Frankreich und seinen mit demselben verbun denen Staaten) auszudrücken. Durch die Herstellung der seit der Revolution aufgehobenen Schweizer-Regimenter, die zu ihrer Zeit eines der schönsten Korps in der französischen Armee bildeten, von welchem die Schweizergarden fich heldenmüthig und treu für Ludwig XVI gegen die Wuth eines empörten Volkes aufgeopfert hatten, erklärte Napoleon seinen Wunsch, tapfere Schweizer in seinen Phalangen zu erblicken" und um diese freywillig erhalten zu können, bediente er sich, als seiner Absicht vorträglich, dieser und anderer Auszeichnungen, gleich als ob er fie in besondere Affektion genommen hätte, inzwischen er bey seinen beständigen Kriegen und Kriegsrüstungen keine andere Absicht haben mochte, als mit diesen Regimentern rüßtiger Eidgenossen, seine militärische Stärke und Macht zu vermehren am immer die Ueberlegenheit zu behaupten,

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