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Hamburg geschehen, und an die Personen, welche Sel dänische Maj. mit diesem Geschäft beauftragen.

8. Se. Maj. der König von Preußen verpflichtet sich, das Herzogthum Lauenburg, der dänischen Regierung, wenn, es möglich ist, innerhalb zwey Mohathen und, spätestens innerhalb drey Monathen, nach dem Tage der Unterzeichnung, dieses Traktats, überliefern zu lassen.

9. Die beyden hohen kontrahirenden Parteyen, wels che sobald wie möglich die Diskussionen und Reklamatio nen zu beendigen wünschen, die aus Beschwerden und Klas gen entstanden, wozu sich ihre respektiven Unterthanen, vor dem lesten Kriege, gegen die eine oder die andere dies fer beyden Regierungen befugt geglaubt; und indem Sie in Ueberlegung genommen, daß die durch die Konvention, vom 2. Jan. des verflossenen Jahrs, und durch den Trak tat, vom 25. Aug. desselben Jahrs, bestimmte Art, einer ju großen Langsamkeit und zu vieler unvermeidlicher Schwierigkeiten unterworfen ist, sind dahin überein ges kommen, diesen Gegenstand zwischen den Regierungen selbst zu verhandeln, und dabey, auf beyden Seiten, mit der Thätigkeit und der Nachgiebigkeit zu verfahren, wels che nöthig seyn möchte, damit diese Sache, bis zu der Zeit, wo die gegenseitig abgetretenen, Provinzen in Best fig genommen werden, beendiget werden können.

10. Se. Maj. der König von Preußen und Se. Maj. der König von Dänemark werden gegenwärtigen Traftat ratificiren; und die Ratifikationen sollen in dem Haupts quartier der alliirren Couveràns, innerhalb sechs Wor chen, oder, wenn es möglich ist, noch eher ausgewechs felt werden.

Bur Urkunde dessen haben die respektiven Bevollmächs tigten diesen Traktat unterzeichnet und mit ihrem beyges druckten Wappensiegel versehen.

So geschehen zu Wien den 4. Jun. 1815.

(Unterz.) Fürst von Hars S. v. H. C. Bernstorff,

denberg,

Baron von Hum,

bold.

B. v. H. J. Bernstorff.

IV.

Regentenwieder ein sehungen und Rückkehren.

(Fortsekung des, im Mårzstücke des v. I. abgebroches nen, Artikels.)

Wiedereinsehung und Rückkehr

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Königs von Spanien, Ferdinand VII.

Do wie die Verdrängung der Bourbons, von dem spanischen Throne, für das Schicksal Napoleons, eine feiner wichtigsten Unternehmungen ist, so ist sie auch, in der neuesten Geschichte, eine der merkwürdigsten Bes gebenheiten. Diese Unternehmung, durch welche Nas poleon sein Universalherrschaftssystem zu befestigen und zu vollenden gedachte, bewirkte in demselben die erste Erschütterung, und hatte zur Folge, seinen Zusammens sturz. Es scheint, daß er, wenn auch spåt, doch ends lich erkannte, hierin einen Fehlschritt gethan zu haben; denn er entschloß sich einen Rückschritt zu machen; den einzigen, zu dem er, vor seinem Sturze, bewogen wers den konnte, oder sich selbst bestimmte. Er entschloß fich freylich in der Absicht und Hoffnung, als sein Schicksal ihn drångte, diesem dadurch eine für ihn

erleichternde und restaurirende Wendung zu geben-Fers dinand den Siebenten, den er über fünf Jahre, in Gefangenschaft gehalten, wieder in den Besitz seines Reichs zu sehen. Der Vorgang ist, nach dem einzigen Be richte, den wir darüber bis jezt haben*) im Wesentlichen folgender.

Man erinnert sich, wie die Lage der Dinge in Spas nien war, als Napoleon, nach der Schlacht bey Leips zig, nach Paris zurück kehrte." Eine seiner ersten Ents schließungen war, den Grafen Laforest, nach Valençay, dem Aufenthaltsorte Ferdinands des Siebenten, zu senden. Dieser traf hier incognito, unter dem Namen Dubois, am 17. Nov. 1813, ein, und überbrachte. Ferdinand folgendes Schreiben von dem Kaiser.

,,Mein Better. Die Lage, in welcher sich jezt mein Reich und meine Politik befindet, lassen mich wünschen, den spanischen Angelegenheiten, auf einmahl ein Ende zu machen. England nåhrt, in diesem Lande die Anarchie und die Jakobinerey; es sucht das Königthum zu vernichten; und den Ädel zu Grunde zu richten, um eine Republik an deren Stelle zu sehen. Ich kann nicht umhin, den *) Don Johann von Escoiquiz, Beichtvaters 2c. Spanische Staatsschriften 2c. Ueberfekt von N. H. J us lius. Leipzig, in der Expedition der Minerva 1815. Diese Schrift hat keinen officiellen Charakter, folglich hat sie auch keine eigentliche Autorität. Sie trägt den Stempel einer Bertheidigungss und Lobsdrift des Königs an sich, dessen Weisheit sie besonders bemüht ist, bervor zu heben. Auch deutet sie, auf Jakobiuerey 2c. in Spanien, unter den Kortes hin, und verräth sich auch dadurch, ihrem Geist und ihrer Tendenz nach. Indessen können-die, darin mitgetheilten, Thatsachen als solche, doch festistchn; und die Aktenstücke echt seyn; und nur diese haben wir in uns fere Erzählung aufgenommen.

Die Zeiten. Januar, 1816.

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Verfall eines Volks, welches meinen Ländern so nah ist, und dessen Wünsche, in Betreff der Seeherrschaft, so sehr mit den meinigen überein kommen, tief zu empfinden."

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,,Außerdem wünsche ich dem englischen Einfluß jes den Vorwand zu entziehn, und die Bande der Freunds schaft und guter Nachbarschaft, welche so lange, zwischen beyden Völkern Statt gefunden haben, wieder anzus knüpfen."

Ich sende E. K. H. den Grafen Laforest, unter einem falschen Namen, und J. H. können dem, was er Ihnen sagen wird, Glauben beymessen. Ich wünsche, daß E. K. H. sich von den Gefühlen der Liebe und Achs tung, welche ich Ihnen hier äußere, überzeugt halten mögen."

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Da dieser Brief keinen andern Zweck hat, so bitte ich Gott, daß er E. K. H. m. Vetter, viele Jahre behús ten möge. St. Cloud, den 12. Nov. 1813.”

Ihr Better Napoleon.”

Nach Ueberreichung dieses Briefs, und nachdem die Prinzen ihn gelesen, hielt der Graf Laforest eine Anres de, an Ferdinand den Siebenten; weiche der Angabe des oben bemerkten Schriftstellers zu Folge, fo lautete: Königl. Hoheit! Der Kaiser, der mich, unter einem falschen Stamen, hat auftreten lassen, damit diese Unterhandlung geheim bleiben möge, hat mich hierher gesandt, um J. K. H. zu sagen: er habe, beseelt von dem Wunsche, die Zwistigkeiten, zwischen Eltern und Kindern, beyzulegen, schon in Bayonne alles gethan, um dieß zu bewerkstelligen. Aber die Engländer haben alles verdors ben; indem sie Anarchie und Jakobinery über Spanien gebracht haben; welches, von einem Ende bis zum ans

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