Page images
PDF
EPUB

Die Berichte dieser Kommission, über diese Aftens ftücke sind, anderweitig, bereits mitgetheilt worden *). Die Altenstücke selbst blieben dem Publikum vorents halten. In dem Blatte des Moniteurs, vom 20. Jas nuar, endlich, wurden sie abgedruckt; dieß Blatt wurs de aber wieder unterdrückt; so daß nur sehr wenige Exemplare davon ins Publikum tamen.

Dieses Stück des Moniteurs ist, in zwey Spalten, statt der gewöhnlichen vier, gedruckt. Die erste ents hält erstlich die Erklärung, der alliirten Monardjen, vom 1. Dec. 1813; zweytens die Proklamation des Fürsten von Schwarzenberg, an die Franzosen, vom 21. Déc. d. J.; und drittens die Proklamation des Feldmarschalls Biücher, an die Bewohner des linken Rheinufers, vom 1. Jan. 1814. In der zweys ten Spalte sind die nachfolgenden Aktenstücke abges druckt. Sie sind, durch holländische Blåiter, in das Publikum gekommen.

[ocr errors]

Bon Seiten der verbündeten Mächte, find, über diese Attenstücke, teine öffentliche Erklärungen ges worden. In öffentlichen Blättern ist, vor einis ger Zeit, geäußert: daß sie verfälscht wären. Da indessen, für dies Angabe, weder eine genügende Autoritat angeführt, noch, wegen der angeblich vers fälschten Stellen, bestimmte Nachweisungen gemacht find, fo ist. bis beydes geschehen, teine Rücklicht dars ́ auf zu nehmen. Sollte übrigens dergleichen statt haben; so dürfte es am ersten in der Note des Herrn von St. Aignan zu suchen seyn, welche die allges meinen Propofitionen, wegen der Friedensbasis, von

*) S. die Zeiten 1814, Januarstück S. 114. ;

A

Seiten der Verbündeten, enthält; wenigstens konnte, es, in dieser, nur von Wichtigkeit und der Absicht Napoleons, zu beweisen, daß, „seiner Seits, dem Frieden nichts nichts mehr im Wege stehe," da er die Friedensbasis angenommen habe, förderlich seyn. Doch sieht man nicht, warum dieß nicht bereits offiziell erklärt und nachgewiesen seyn sollte, wenn dieß der Fall wåre. Und wenn und so lange dieß nicht ges schieht, ist man berechtigt, dieß für eine Anerkennung ihrer Echtheit und Integritåt zu nehmen.

Die Thatsachen, welche, aus diesen Aktenstückèn, hervor gehn, sind folgende:

Nachdem der Friedenskongreß zu Prag (am 10. Aug. 1813) aufgelöst war, sandte der Herzog von Bass fano, unter dem 18. d. M., eine Note, an den Fürs ften von Metternich; worin ein neuer Antrag, „zur Eröffnung eines Kongresses" gemacht wurde, „der sich, selbst während des Krieges, mit den Mits teln, zu einem allgemeinen Frieden zu gelangen, bes fchäftigen solle," Diese Note ist weder in dieser Sammlung enthalten, noch sonst bekannt gemacht; auch ist nichts, über den Grund dieser Zurückbes haltung, geäußert; den man uin so` weniger erråth, da die Tendenz der Publikation, dieser Aktenflüs de, ganz eigentlich dahin geht, die Ueberzeugung zu bewirken, daß die französische Regierung, ihrer Seits, alles gethan habe, um den Frieden zu bewirken; wozu dieses Attenstück keineswegs überflüßig ist. Ohns erachtet diese Note, nach dem Antwortsschreiben deg Grafen von Metternich (N.I.) „willkürliche Bes schuldigungen" enthielt, die freylich nicht geeignet seyn

[ocr errors]

fonnten, die Wiedereröffnung eines Kongresses einzus leiten, so befahl gleichwohl der Kaiser von Oestreich, ,,da der Vorschlag S. M. des Kaisers der Franzosen, ihm noch einen Strahl von Hoffnung, zu einem allges meinen Frieden zu gelangen, darbot, denselben den russischen und preußischen Kabinetten mitzuthei len; " welche denn, in Vereinigung, mit dem Kai, fer von Oestreich, demselben wieder den Auftrag gas ben, dem Herzoge von Bassano zu erklären: bas, da Rie über einen Gegenstand, an welchem alle ein gleiches Interesse nåhmen, nichts entscheiden könne ten, ohne vorher, mit den übrigen Alliirten, deßhalb· Rücksprache genommen zu haben, die drey Höfe dies sen lehtern unverzüglich Frankreichs Vorschlag mittheis Ten und, in möglichst kurzer Zeit, die Antwort dersels ben übermachen würden."

Ob und in wiefern nun, zu diesem Behufe, Schrits te geschehn und ob und was sie für ein Resultat gehabt haben, darüber findet sich, weder in diesen Aktens stücken, noch sonst wo, eine Nachweisung. Der Graf Fontanes sagt, in seinem bekannten, im Namen einer Kommission des Senats abgestatteten, Berichs te *), bloß im Allgemeinen darüber:,,diese ersten Ers öffnungen wåren, unglücklicher Weise, ohne Wirkung geblieben."

Nach der Schlacht bey Leipzig, entspann sich eine neue Verhandlung, zu welcher dießmahl der Fürst von Metternich Veranlassung gab. Der französ fische Minister, an den herzoglich, sächsischen Höfen,

*) S. die Zeiten 1813, Septemberstück S. 399.

Baron von St. Aignan, war, laut seines Berichts, an den Herzog von Bassano (N.II.),,zu Weimar, zwey Tage lang, als Kriegsgefangner, behandelt; dieses jedoch, auf seine Reklamation, als ein,,Mißvers ständniß," entschuldigt worden. Als er, bey dieser Gele: genheit, den Grafen von Metternich sprach, kam Dieser,,,ohne daß er, zu dieser Wendung der Unters redung, Anlaß gab, auf den Kongreß;" jedoch nur, so weit aus diesem Berichte erhellt, im Allgemeinen äußernd: die Alliirten,,wünschten noch immer aufs richtig den Frieden," und ,,er würde zu Stande ges bracht seyn, wenn alle Parteyen sich freymüthig gegen einander erflårten.”

In einer zweyten Unterredung, welche der Baron von St. Aignan, bald nachher (am 8. Nov.), auf seiner Rückreise nach Frankreich, mit dem Fürsten von Metternich, zu Frankfurt am Main hatte, ging dieser in nåhere Eröffnungen ein; ihm den Antrag machend, dieselben „genau zu überliefern, ohne etwas daran zu ändern." In einer dritten Unterredung, an demselben Tage, wurden diese Aeußerungen noch förms licher gemacht. Es kam zu dieser Unterredung hinzu, zuerst der russische Staatssekretår, Graf von Ness felrode; welcher dem französischen Minister, „in wes nig Worten" wiederholte, was ihm der Fürst von Metternich, über die Mission, die er zu übernehmen eingeladen wurde, schon gesagt hatte, und fügte hins zu: „man könne den H. von Hardenberg als ger genwärtig und alles Gesagte genehmigend betrachten.” Der französische Minister, dessen „Rolle,” seiner Aeußerung nach, „hier nur war, zu hören, nicht zu sprechen, bat um Erlaubniß,” das Gehörte, „blöß

[ocr errors]

zu seinem Gebrauch, aufzuschreiben" und den andern Ministern,,nachher vor Augen zu legen."

Nachdem jenes von ihm, in einem anstoßenden Kabis nette, geschehn war und er, mit der aufgefeßten Note, zu den beyden Ministern, zurück kam, fagte H. von Metternich zu ihm:,,hier sehn Sie Lord Aber. deen, den englischen Gesandten; unsere Gesinnungen find die nåmlichen; also können wir fortfahren, uns, in seiner Gegenwart, zu unterreden." Es wurde, zu der Vorlesung seines Auffaßes, den er, in Form eis ner Note, abgefaßt hatte, geschritten; wo der englis sche Gesandte, bey einer Stelle, die brittische Regies rung betreffend, die Aeußerung machte: „daß er sie nicht recht verstanden habe;" jedoch, als man andere Ausdrücke an die Stelle dieser seßte, der Meinung war:,,es sey beffer, das wieder herzustellen, was zus erst geschrieben worden;" zugleich die Versicherung wiederholend, „daß England zu den größten Opfern bereit sey, daß es viel in Besiß habe und, mit freyges bigen Händen zurück geben werde."

In der Note (N. III.) ist nun das enthalten, was, der Angabe des H. von St. Aignan nach, damahls !! zur Basis eines allgemeinen Friedens, vorgeschlagen wurde. Wenn Verfälschungen, in diesen Papieren, statt gefunden haben, so sind sie wohl hauptsächlich, hierin zu pråsumiren. Einige Stellen derselben könn ten allerdings für verdächtig genommen werden; z. B. die bestimmte Erklärung: „daß Frankreich, bey seiner Integrität und eingeschlossen, in seinen natürlichen Grenzen, dem Rheine, den Alpen und den Pyres nåen erhalten werden solle; daß die Unabhängigkeit Deutschlands eine Bedingung fine qua non sey und,

[ocr errors]
« PreviousContinue »