Politisches Jahrbuch der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Herausgegeben von Dr. Carl Hilty, Professor des Bundesstaatsrechts an der Universität Bern. Neunter Jahrgang. 1894-1895. Bern. Druck und Verlag von K. J. Wyss. 1895. Neunter Jahrgang 1894 95. Seite Ueber die Gemüthsruhe in der Politik. Vom Herausgeber . 1 Ueber: <Roscher, System der Armenpflege und Armenpolitik». Die Genfer Zonen. Vom Herausgeber Jahresbericht 1894/95. Vom Herausgeber 29 163 202 317 I. Programmrede des Bundespräsidenten Zemp am eid- 685 III. Ein Brief Kossuth's an die Eidgenossenschaft von 1853 695 IV. Apostolischer Brief Papst Leo's XIII an die Engländer, vom 14. April 1895. V. Apostolischer Brief Papst Leo's XIII an alle Fürsten und Völker der Erde, vom 20. Juni 1894 Generalregister zu den neun Bänden des Jahrbuchs 703 717 737 Generalregister zu den Dokumenten des Jahrgangs 1894/95 745 Register zum Jahresbericht von 1894/95 . 747 Ueber die Gemüthsruhe in der Politik. Ein moderner Schriftsteller sagt uns: bei näherer Betrachtung des Lebens und seiner Resultate werde man finden, dass die Welt auf die Dauer dem intelligenten Phlegma gehöre. In der That lassen sich dafür in der Geschichte sowohl, als im Privatleben, Beispiele finden, aus denen sich jedoch auch eine starke Einschränkung dieses allzu unbedingten Satzes ergibt. Einerseits ist das Wort Phlegma nicht das richtige, insofern als es den Enthusiasmus und die Begeisterungsfähigkeit des Herzens auszuschliessen scheint, die zu jedem tüchtigen Wirken gehört und in allen dazu tauglichen Menschen vorhanden ist, wenn sie auch bei ihnen nicht immer auf der Zunge liegt. Andererseits ist mit dem gehören doch nicht immer der augenblickliche Erfolg bei der gegenwärtigen Welt, wie sie einmal geworden ist, gemeint, sondern eine dauernde Wirkung auf die erst zu gestaltende, die im Werden begriffene Zukunft. Soviel aber kann man mit Zuversicht sagen, dass Gemüthsruhe zu jeder erspriesslichen Wirksamkeit, in Gegenwart und Zukunft, im Kleinen wie im Grossen, gehört, und dass ein Hauptmangel der gegenwärtigen Zeit, wodurch sie so unerquicklich geworden ist, darin zu liegen scheint, dass diese Eigenschaft jetzt den meisten aktiven Menschen in allen Ständen abhanden gekommen ist. Sie sind nicht glücklich geworden die Menschen unserer a |