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Ausfuhr auf Dampfern

Einfuhr und Ausfuhr von Waffen in Masqat.

(Nach den englischen Konsulatsberichten.)

1902-1903 von England für 292 003 Dollar, von Frankreich für 141 987 Dollar 1903-1904

1904-1905

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286 600

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191 500 Patronen 195000 Patronen 1 540 450 Patro

zum Betragenen zum Betrage

zum Betrage von 2582 £

von 4201

von 33955 £

Hamburgische Forschungen. Heft 1.

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Besitzungen fast die gleiche Menge wie Belgien (Frankreich) einführte. Es beleuchtet dieser Umstand die dauernden Anschuldigungen der Engländer, daß nur die Franzosen die Araber und Afghanen mit Waffen versorgen. In der Ausfuhr erscheinen Waffen fast gar nicht, denn es wird nur die Ausfuhr auf Dampfern notiert; die auf einheimischen Seglern scheint im Schmuggelwege zu erfolgen. 1911-12 sind die angeführten Mengen für die persische Regierung und arabische Häuptlinge mit Einverständnis des englischen Residenten ausgeführt. Für 1912-13 meldet der Konsulatsbericht: „Large Imports consigned to His Highness the Sultan of Muscat and to the Chaikh of Koweit." Es ist sehr auffallend, daß gerade um diese Zeit (April 1913) der englische Konsul von Kuweit ins Innere zum Ibn Saud reiste, und daß gleich darauf die Türken in El-Aḥsâ von den Mannen des Ibn Saud angegriffen wurden.

Die übrigen Waffen werden teils direkt von Masqat aus ins Innere von Arabien gehen, andere aber auch trots aller englischen Kontrolle in andere Häfen des Perser Golfes verfrachtet werden. Aber es ist als sicher anzunehmen, daß außer diesen Waffen die Araber noch direkte Zufuhren erhalten. So sollen die Engländer nach Kuweit außer den angegebenen Waffen und Munitionen für den Scheich von Kuweit und den Emir Ibn Sa'ûd sehr viele Waffen, Munitionen und sogar auch Schnellfeuergeschütze direkt geliefert haben. Aus arabischen Quellen berichtet M. Hartmann (Welt des Islam" II, 302), daß Anfang 1914 Frankreich einen Vertreter an Ibn Saud nach Er-Rijâḍ gesandt habe, um ihm 100000 £ oder Steuern von 50 000£ T. anzubieten und ihm zu eröffnen, daß er bei Frankreich Waffen neuester Art billiger als irgend sonstwo kaufen könne. Und als England von diesem Angebot hörte, hat es ihm eine Jahreszahlung von 50 000£ und Lieferung aller Waffen versprochen, die er nötig hätte. Anderseits sollen die Türken an Ibn Rašîd Anfang 1914 viele Gewehre und Kanonen gesandt haben.

Nach dem englischen Konsulatsbericht soll in Masqaț im September 1912 die Verordnung in Kraft getreten sein, nach der alle Waffen in staatliche Magazine gebracht werden müssen, und zwar nicht nur die neu eingeführten, sondern auch die noch bei den Kaufleuten vorhandenen. Man hoffte dadurch den Waffenvertrieb kontrollieren zu können. Die

oben mitgeteilten Zahlen zeigen aber, welch ungeheure Zahl von Waffen allein von Masqat aus schon vorher ins Innere von Arabien gekommen ist, auch wenn man annimmt, daß ein Teil davon nach Persien und Afghanistan gebracht wurde.

11. Kapitel

Die Bahrain-Inseln und die türkische Provinz El-Aḥsâ (Laḥsâ, El-Ḥasâ)

An

n der Ostküste Arabiens liegen in dem von der Halbinsel el-Qatar gebildeten Golfe die Bahrain-Inseln, die von manchen Geschichtsforschern mit dem Dedan der Bibel, der Insel Tylos der Griechen, identifiziert werden. Dort soll die Alexander-Expedition die Baumwollstaude entdeckt haben (gossympinos des Plinius). Nach der von Herodot gegebenen Überlieferung haben die Phönizier von hier aus ihren Zug nach Norden angetreten. Strabo berichtet von phönizischen Tempeln auf der Insel. Es ist auch sehr wahrscheinlich, daß die älteste Kultur von Babylonien enge Beziehungen mit diesen Inseln hatte. Beweisen können wir diese Zusammenhänge leider noch nicht, da die Untersuchung der riesigen Grab-Tumuli auf der Hauptinsel durch Bent und andere bisher ohne wesentliche Ergebnisse verlaufen ist.1 Es liegen nämlich auf einer weiten Ebene im Innern der Insel Tausende von riesigen Grabhügeln, teils von 30 und mehr Metern Höhe, die enorme SteinkistenGräber in zwei Stockwerken enthalten. Außer auffallend dolychocephalen Schädeln, Brüchstücken eines Goldarmbands, einigen Tontöpfen und einer an phönizische Stücke erinnernden Elfenbeinschnitzerei eines Ochsen ist nichts darin gefunden. Die weitere genaue Untersuchung aber wäre sehr erwünscht; denn es ist kein Zweifel, daß wir hier uralten Kulturboden vor uns haben. Gegenüber, landeinwärts im Festland, lag die alte Handelsstadt Gerra,2 über

1 Prideaux, F. B.: „The sepulchral Tumuli of Bahrain." Archaeological Survey of India Annual Rep. 1908-1909. Calcutta 1912. S. 65. Jouannin, A.: „Les Tumuli de Bahrain. Memoirs de la Délégation in Perse.“ T. VIII. 1905. V. 149–157. Bent: The Baharain Islands." Proc. Roy. Geogr. Soc. 12. London 1890.

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2 Nach Sprenger ist el-Ġer â (arabisch) ein „Ort, wo nichts wächst". Strabo sagt, daß Gerra von Chaldäern gegründet sei.

deren Lage man sich noch nicht einig ist. Einige suchen sie bei El-Qatif, andere im Grunde der Bucht von ElQatar; das Wahrscheinliche ist aber, daß sie in der Oase von El-Hufhûf lag. Jedenfalls ging von hier aus eine der allerwichtigsten Handelsstraßen quer durch Arabien, teils nach Makoraba-Mekka, teils wohl nach Jemen entlang dem Wâdî ed-Dawâsir, teils nach Nordwesten. Und nach Osten hin gingen die Handelswege von Gerra über den Golf nach Persien und weiter wohl bis nach China. Schon zu Plinius' Zeit waren die Bahrain-Inseln berühmt durch ihre Perlenfischerei, die noch heute blüht. An 900 Boote widmen sich vom Juni bis Oktober von dort aus der Perlenfischerei im Persischen Golf.1

Besonders dieser reichen Perlenfischerei wegen waren die Inseln immer eine begehrenswerte Beute umliegender Stämme. Schon im Altertum müssen Babylonien und Persien dort abwechselnd großen Einfluß gehabt haben. Der Islam wurde sehr früh eingeführt. Vor Mohammed stand ein Teil des Landes unter persischer Herrschaft, der Statthalter war Ispid weih (Weißes Gesicht), woraus die Araber Asbads gemacht haben. Zur Zeit der Propheten war die Hauptbevölkerung von el-Bahrain die Benû 'Abd el-Qais bin Afșa, die aus der Tihâma gekommen waren und die Ijâd vertrieben hatten. Im Jahre 6-8 d. Hiğra wurde 'Alî bin 'Abdâllâh el-Haḍramî nach Bahrain gesandt, um den persischen Häuptling el-Mundsir bin Sâwî zu bekehren. Viele Magier" (Perser), Juden und Christen lebten damals dort. Nach Mohammeds Tode empörte sich Šureiḥ bin Dubeiâ el-Huṭam bin Ghuwâtâ. Dort war um 900 die Hochburg der Qarmaten, die 922 die Stadt el-Aḥsâ (el-Hufhûf) bauten. (Ihr Gründer war Abû Tâhir Suleimân bin Abû Sa îd el-Ghanâbî.) Um 1330 wurde el-Bahrain von der

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Der Unterschied zwischen Ausfuhr und Einfuhr ist jedenfalls der Wert der im Gebiet von el-Bahrain selbst gewonnenen Perlen.

Insel Hormûz aus durch Qutb ed-Dîn erobert. Ihr alter Name war Owâl, Awâl; die Bezeichnung el-Bahrain, zwei Meere", tritt erst später auf. Der alte Hauptort hieß Tarm (Dârîn). Wir sahen schon, wie Perser und 'Omân sich um den Besitz stritten, wie dann die Portugiesen die Insel besetzten. Nach ihrem Abzuge 1622 waren die Perser dort wieder Herren, zuletzt von 1735-1783.1 Zeitweilig mußte die Insel Tribut an Masqat zahlen, bis im Jahre 1783 der 'Utubî-Stamm von Zobara auf dem arabischen Festland zusammen mit dem Al-Sabah-Stamm el-Bahrain besette. Zum Stamm 'Utubî gehört noch heute die Familie des dortigen Scheich. 1800-1801 hatte wieder Masqat und bis 1810 die Wahhabiten die Gewalt. Die 'Utubî kamen darauf wiederum ans Ruder, mußten aber oft an 'Omân oder Persien Tribut zahlen. Lord Curzon schreibt, daß einmal zu gleicher Zeit die Flaggen von England, 'Omân und Neğd über dem Hauptorte Menâma wehten. Im Jahre 1820 schloß sich der damalige Chef Suleimân bin Aḥmed dem allgemeinen Vertrage der Trucial Chiefs" mit England an. Von 1820-1828 bezahlte Bahrain Tribut an Masqat, 1830 an die Wahhâbiten. Im Jahre 1839 wollte der ägyptische Kommandeur, der in der Nähe gegen die Wahhâbiten kämpfte, Baḥrain angreifen, jedoch verhinderte England dies ebenso wie 1843 die persischen Absichten auf die Inseln. Mohammed bin Chalîfa, der Enkel von Soleimân bin Ahmed, schloß mit England 1847 einen Vertrag über die Unterdrückung der Sklaverei. Als kurz darauf die Pforte wieder versuchte, ihre Anerkennung in Bahrain durchzusetzen, erklärte England, es habe mit dem unabhängigen" Herrscher dort einen Vertrag abgeschlossen und würde es nicht dulden, daß er sich unter die Oberhoheit der Pforte stelle. Um ihn noch mehr zu binden, wurden 1861 und 1868, nachdem er einen Seekrieg mit el-Qaṭar geführt hatte, wieder Verträge von England mit dem damaligen Häuptling Alî bin Chalîfa abgeschlossen, in dem er sich bereit erklärte, Seeräuberei, Krieg und Sklavenhandel zu unterdrücken; für den Bruch des Friedens in jenem Seekriege aber wurden an die Engländer 100000 £

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1 Nach einer Nachricht vom 29. Dezember 1915 soll Persien in einer Antwortnote auf ein russisches Ultimatum, das am 24. Dezember abgelaufen war, unter anderem gefordert haben, daß England Persiens Hoheit über el-Bahrain anerkennt.

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