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8. Das Einstelltuch 9; darunter den Riemen für das Objectivetuis und zwei zusammengerollte Leinwand - Futterale für Camera, Cassetten, falls dieselben auf längere Strecken getragen werden müssten. Im Deckel befinden sich:

9. Vier ineinanderpassende Tassen h von Papiermaché.

10. Ein Momentverschluss i; der hiezu gehörige Schlauch und Ballon k befinden sich neben den Cassetten.

Im rückwärtigen Theile (Fig. 3) sind untergebracht :

11. Eine Büchse 7, enthaltend: drei Fläschchen à 100 go mit Pyrogallus-Sulfit-Lösung, Ammoniak und Bromkalium sammt Kugelröhren zum Abmessen der Lösungen.

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12. Eine Büchse m für Alaun und Fixirnatron; die Büchse ist durch eine Zwischenwand in zwei Theile getheilt und hat zwei Deckeln. 13. Eine zerlegbare Dunkelkammer-Laterne n1).

14. Mehre Abwischtücher o.

2) S. Phot. Corr. 1881, pag. 173.

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Im Deckel:

15. Eine Säge p zum Abschneiden von Baumzweigen, welche bei der Aufnahme stören könnten.

16. Ein Messer q zu demselben Zweck.

Fig. 4 stellt den Wagen mit aufgestelltem Dunkelzelt dar. Zum Aufstellen wird das Zelt C (Fig. 1) vom Wagen abgehoben, und nachdem der Boden z entfernt wurde, mit dem Rahmen y auf

Fig. 5.

in

den geöffneten Wagen gestellt
und mit zwei Häkchen auf
jeder Seite befestigt. Hierauf
wird der Deckel x in die Höhe
gehoben und durch Aufstecken
der vier Eisenstangen
seine Lage fixirt. Im Deckel x
befindet sich das rothe Fenster,
welches durch den Deckel u ge-
schlossen werden kann. Zum
Plattenwechseln steckt der
Operateur den Kopf unter das
Zelttuch, schliesst es mittelst
eines Zugbandes r um den
Hals herum fest und kann,
nachdem er mit den Händen
durch die Aermel s gefahren,
in dem Kasten bequem mani-
puliren.

Falls die Apparate, wie z. B. im Gebirge, getragen werden müssen, wird das Dunkelzelt auf dem Camerastativ auf die in Fig. 5 ersichtliche Weise befestigt. Im Boden, welcher in diesem

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Falle nicht entfernt wird, befindet sich zu diesem Behufe eine Mutter für die Stativherzschraube; ausserdem sind an diesem Boden zwei lichtdicke Säcke tt (einer derselben in der Figur nicht sichtbar) befestigt, in welche die Cassetten, respective die Büchsen mit den Platten gesteckt werden.

Beim Transporte auf Eisenbahnen werden die Fahrstangen EE herausgenommen und zusammengeschnürt, vom Wagen getrennt und mitgeführt; das Rad des Wagens muss durch Anbinden gesperrt werden. Zum Heben des Wagens dienen dann die unter den Fahrstangen angebrachten Griffe. Das Gewicht des Wagens beträgt leer 20 kg, vollgepackt 40 kg. Hptm. Pizzighelli.

Antworten auf verschiedene Anfragen.

Von J. Lemling, Marmagen, Urft, Rheinprovinz.

(Fortsetzung zu dem Aufsatze im Jahrgang XVIII: I. Ueber Landschaften", Nr. 218, pag. 218.) II. Ueber Altes und Neues, Porträtfach. Lichtdruck. Bromsilber. Jodcollodion. Gelatine- und Eiweissschichten. Kohlephotographie. Glashäuser.

Von Freunden, Bekannten und Unbekannten sind im Laufe des letzten Jahres wieder mancherlei Fragen über Photographie und verwandte Zweige an mich gelangt, deren Beantwortung nicht blos für die Fragesteller, sondern auch für andere Photographen, Lithographen und verschiedene Industrielle, welche sich der Photographie bedienen oder dies beabsichtigen, von Interesse sein dürfte.

Meine Ansichten und Antworten kann ich freilich nur kurz fassen, da meine Zeit mit allerlei Fortschritten in Anspruch genommen ist und ich meine Erholungsstunden nur den qu. Correspondenzen zum Opfer bringen kann. Die Anfragen von Photographen sind gewöhnlich von Klagen begleitet, dass das Porträtfach nicht lohnend ist. Nur Einzelne, die recht vornehm und luxuriös eingerichtet sind, haben den Zulauf der besten Kunden; die Uebrigen haben zwar auch ihr, wenngleich weniger zahlreiches Publicum, das in der Regel schwer zu befriedigen ist und so schlecht zahlt, dass sie in der bescheidensten Weise kaum existiren können. Bedeutende An- und Auslagen sind gemacht; man hat viele Jahre lang sich der Photographie für Porträts gewidmet und kann nicht zurück in ein anderes Geschäft, also soll's nun vorwärts und mit einem Male, weil man muss und nicht mehr zurück kann. Aber wie nun vorwärts und womit?

Da folgen denn allerlei Fragen:

1. Was ich von den Landschaften halte?

Diese ist gut, wenn sie in der Weise consequent durchgeführt wird, wie ich voriges Jahr in dieser geschätzten Zeitschrift kurz angegeben habe und kann ich selbe wirklich verständigen und geschickten Photographen empfehlen. Das Landschaftern, wie es gewöhnlich geschieht, ist aber nur eine theuere und zwecklose Quälerei, die gewiss nicht viel einbringen kann, denn überall wimmelt es von solchem alltäglichen, werthlosen Zeuge.

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2. Ob ich den Lichdruck empfehle?

Ja, aber nur Demjenigen, der an einem geeigneten Platze wohnt, Energie und Mittel besitzt, daher die Sache durchführen und etwas Rechtes leisten kann. Wo es bei einem dürftigen, blossen Anfang sein Bewenden hat, nichts für die Sache geschieht oder gerade das Nöthigste fehlt und unbeachtet gelassen wird, da ist die Leistungsfähigkeit des besten und einfachsten Lichtdruckverfahrens gleich Null. Ich komme ein anderes Mal noch speciell hierauf zurück.

3. Ob sich das Geschäftliche der Porträt-Photographie, die pecuniäre Lage der Porträtisten durch die Bromsilber-Gelatine-Emulsion, die jetzt von überall her angeboten wird, wirklich bessern soll?

Wenn die Anwendung der Emulsion ebenso gute Resultate und diese einfacher und sicherer liefert als das Collodion, so würde für viele Photographen, welche mit der Collodion-Photographie stets

in Verlegenheiten geriethen, diese Manier bequem sein. Das erste und beste Geschäft machen aber gewiss die Emulsions- und Plattenhändler.

4. Ob in Folge etwaiger Bequemlichkeit für die mit der praktischen Chemie auf photographischem Gebiete weniger vertrauten Porträtisten eine noch grössere Concurrenz mit allen ihren schlimmen Folgen sich wohl allmälig entwickeln würde?

Das würde unstreitig der Fall sein und ist gar nicht zu bezweifeln.

5. Ob die Emulsion auch vortheilhaft und besser sei, als Collodion für Photolithographie, Photogravure und andere Verfahren, die ich für Glas, Porzellan und andere Industriezweige ermittelt habe?

Für die Aufnahme zu verschiedenen industriellen Zwecken ist die Jodsilber-Collodion-Photographie, wie ich mich überzeugt habe, durch Bromsilber-Emulsion nicht zu ersetzen.

Bromsilber-Negative und Positive stehen für diese Zwecke in jeder Hinsicht gegen meine einfachen nassen und trockenen CollodionPlatten weit zurück, wie andere Sachverständige sich auch überzeugt haben, sowie davon, dass diese Collodionplatten-Herstellung einfacher und bequemer ist, als das für die Augen so sehr verderbliche Entwickeln bei rothem Laternenlicht, ganz abgesehen von Kräuselei und anderen Mangelhaftigkeiten, die Jeder kennt, der mit Emulsion gearbeitet hat.

6. Bromsilber hat man auch wohl früher mit gewissem Erfolge

angewandt?

Die Lichtempfindlichkeit des Bromsilbers ist durch sehr alte, praktische Erfahrungen festgestellt und vor 40 Jahren in der Daguerreotypie schon benützt worden, doch nicht ohne Jodirung. Im Collodionverfahren ist seine Wirkung häufig wegzuleugnen versucht worden. Ich habe dagegen schon 1853 durch Jodcollodion mit vorwaltendem Alkohol und einem sehr einfachen Brompräparatzusatz eine ausserordentliche Empfindlichkeit erlangt, besonders geeignet zu Aufnahmen bei schwachem Lichte. In der Gelatine soll nun das Bromsilber ohne Jodsilber allen Anforderungen genügen und sogar jede Gelatine soll gut sein. Vielleicht auch verfälschtes Silbersalz und unreine Brompräparate?

Wer an solche Angaben, die offenbar den Zweck haben, vom rechten Wege abzuleiten, glauben will, mag's thun. Ich halte es mit erprobter Praxis!

Diese hat mir schon vor der Zeit, ehe das Collodion in der Photographie aufkam, bei meinen damaligen, durch meinen Freund und Rathgeber, den höchst achtungswerthen Bibliothekar Herrn A. Martin zu Wien, veranlassten Versuchen mit Gelatine, Silber-, Jod- und Bromsalzen gezeigt, dass ein gutes, kräftiges Negativ nur mit sehr reiner, damals seltener Gelatine und nicht mit blossem Bromsilber erzielt wird.

7. Würde nicht Eiweiss statt Gelatine zu Bromsilber-Platten verwendbar sein?

Mit Eiweiss, Jod-, Brom- und Silbersalz habe ich noch vor der Collodionphotographie äusserst schöne Negative und Transparent-Positive

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