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Dieses hübsch ansgestattete Heftchen behandelt, wenn nicht in erschöpfender, so doch in recht praktischer Weise den im Titel genannten Gegenstand, besonders mit Rücksichtnahme auf die in neuerer Zeit zur grösseren Bedeutung gelangten Vervielfältigungsmethoden mit Eisensalzen. Wir können, wie eben erwähnt, in unserem Urtheile nicht behaupten, dass der Gegenstand erschöpfend hehandelt ist, sondern uns erscheint die erste von Fritz Haugk verfasste Auflage nach dem damaligen Stand der bekannten Verfahren vollständiger. Wir vermissen z. B. Angaben über manche Methoden, die wohl unseren Lesern aus anderen Publicationen bekannt sein dürften, die aber doch nicht nach unserem Ermessen so unbedeutend sind, um eine völlige Uebergehung zu rechtfertigen. Wir verweisen z. B. auf die Negrographie, die Anthrakotypie. Vergeblich suchten wir in dem Register eine Hinweisung auf diese Methoden, die doch von Leuten empfohlen wurden, welche durch Vorlage gelungener Proben die Ausführbarkeit nachgewiesen hatten. Wir halten diese Methoden für berücksichtigenswerth und unter Umständen auch recht vortheilhaft. Als Beleg für unsere Anschauung mag hier erwähnt werden, dass bei uns manche Behörden Pläne in Silberdruck oder im positiven und negativen Blaudruck zurückweisen, wodurch dem Einreicher von Entwürfen und Plänen die Nothwendigkeit erwächst, nach Methoden zu greifen, denen der Vorwurf der Vergänglichkeit nicht mit mehr oder weniger Begründung gemacht werden kann. Dies sei hier nur im Vorbeigehen bezüglich der Umstände erwähnt, welche die Veranlassung geben, dass diese auf den Reactionen der Chromate mit organischen Substanzen basirten Methoden bei uns Förderung und Pflege fanden. Die Anthrakotypie hätte doch in einer Publication technischen Inhaltes Anfnahme finden sollen, wenn solche auf Vollständigkeit Anspruch erhebt, besonders wenn der Herstellung von Staubfarbenbildern auf Holzplatten mehr als fünf Seiten gewidmet werden. Der Inhalt des luxuriös gesetzten (30 Zeilen per Seite, à circa 15 Silben). Werk chens behandelt den Gegenstand in folgenden Capiteln: Lichtpausverfahren, Verfahren mit Silbersalzen, Verfahren mit Eisensalzen (weisse Linien auf blauem Grunde, blaue Linien auf weissem Grunde, violettschwarze Linien auf weissem Grunde), Verfahren mit Chromsalzen (Kohleverfahren, Papyrographie, Anilindruck), Abdrücke auf Holz für Xylographen (mit Chlorsilber, mit Chromsalz nach Leth, mit Papyrographie). Dem Werkchen, welches die Methoden recht umständlich beschreibt, ist ein alphabetisches Inhaltsverzeichniss beigegeben, im Texte selbst sind ausser den Zahlen der deutschen Reichspatente, wie es oft besondere Ziele verfolgende Autoren und Verleger thun, nur Publicationen im Photographischen Archiv citirt. Dieser, wir möchten sagen, die Fachliteratur nur als Melkkuh behandelnde und denjenigen, der an der Vervollkommnung bestehender Verfahren arbeiten will, wenig unterstützende Vorgang wurde in dieser Zeitschrift bereits wiederholt stigmatisirt; er mag recht praktisch und erfolgreich erscheinen, kann aber einem Vertreter der Forschung und der wissenschaftlichen Richtung nicht immer zusagen und drückt die betreffenden Publicationen zu Receptbüchern herab, die wohl in unseren Tagen noch öfter ein kauflustiges Publicum finden, als die Werke gewissenhafter Autoren, Druck und Papier sind, wie bei den anderen Publicationen desselben Verlegers, sehr anständig, wir möchten sagen, beinahe luxuriös; dem Werkchen sind ferner zwei (!) Probedrucke (positiver und negativer Blaudruck) beigegeben; 16 Figuren versinnlichen das im Text Gesagte. Wir sind gewiss, dass der rührige Verleger einen guten Erfolg wird registriren können. Quis?

Catalogue. 2 exposition internationale de photographie au palais des beaux arts à Bruxelles, Août-Septembre, 1883. 16. Imprimerie de Xavier Havermann. Preis: 50 Centimes.

Vor dem Referenten liegt dieses hübsch ausgestattete Heftchen in handlichem Format, welches das Reglement der Ausstellung reproducirt, das Verzeichniss der Functionäre der Gesellschaft, der Ausstellungscommission und der Juroren bringt, schliesslich das alphabetisch geordnete Verzeichniss der angemeldeten Aussteller enthält. Referent sagt der angemeldeten", da er genöthigt ist, nach Durchlesung mit Bestimmtheit ein geflügeltes Wort eines alten Professors anzuwenden und zu sagen, „er sieht Einen Abwesenden", dessen Abwesenheit eben wegen der Bedeutung des Mannes und wegen seines Erfolges,

bei einer vorhergehenden Ausstellung in Belgien vom Standpunkte des Wieners bedauert werden muss. Wenigstens erscheint aber seine Schule vertreten. Referent vermisst in diesem Katalog etwas, wodurch frühere, ähnliche Publicationen der belgischen Gesellschaft oder eines ihrer eifrigsten Förderer sich auszeichneten, nämlich eine Einleitung, welche für das besuchende grössere Publicum eine kurze Darstellung der in der Photographie angewandten Processe gibt. Vielleicht wird eine zweite Auflage auch in dieser Richtung sich früheren Katalogen würdig anschliessen, findet sich doch in der Ausstellungscommission der Name des geschätzten Fachmannes, der neben gründlichem Wissen eine ausgezeichnete Feder führt. Referent muss sich demnach begnügen, bei Besprechung des Kataloges, da ihm leider bisher der Besuch der Ausstellung unmöglich gemacht wurde, sich auf die Constatirung der Zahl der Aussteller zu beschränken, welche 166 erreicht und sich nach den Nationalitäten, wie folgt, vertheilt: Belgien 34, Dänemark 2, Deutschland 25, Frankreich 24, Grossbritannien 43, Niederlande 1, Oesterreich-Ungarn 20, Portugal 1, Russland 7, Schweiz 7, Spanien 1, Türkei 1.

Grossbritannien übertrifft in der Zahl, sowie nach dem Verdict der Jury in den Leistungen das die Ausstellung veranstaltende, so wie die anderen Länder. Die Frage dürfte erlaubt sein, ob der Grund nicht darin liegt, dass die Photographie in England als fine art" betrachtet und nicht so sehr von zunftmässig organisirten Geschäftsphotographen, als vielmehr auch von vielen Amateuren und Vertretern der Wissenschaft gepflegt wird.

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Festlieder des Vereines zur Förderung der Photographie zu Berlin. Berlin, 1883. Verlag von Welter Naschf. Kunsthandlung. Kl. 8. (38 S.) Berlin W, Friedrichstr. 191. Preis: 1 M.

Panem et Circenses" lautete es im Alterthume. Diesem berücksichtigungswerthen Principe huldigte stets auch der Berliner Verein zur Förderung der Photographie, wie dies dem Redacteur dieser Blätter aus eigener Anschauung bekannt wurde. Während die Sitzungen des Vereines Neues und Interessantes in Fülle boten, würzte, wie Jeder aus dem Heftchen ersehen kann, ein gewisser Humor die ungebundenen Zusammenkünfte, die Stiftungsfeste erheiterten Mitglieder und Gäste. Jacobsen, Prümm, E. Linde, Vogel sind die Autoren der betreffenden Gedichte und wir können nur hier unser Bedauern ausdrücken, wenn der Mund der ersteren zwei Männer nunmehr im Vereine verstummt sein sollte. Das Heftchen ist elegant ausgestattet und wird von Jedem, der für heiteres Studentenwesen den Sinn nicht verloren hat, mit Vergnügen gelesen werden, wie dies auch Referent that, in dessen Jugendzeit das Interdict auf solchem Treiben bei uns lastete. .....g.

Katalog der internationalen elektrischen Ausstellung in Wien 1883. Erste Auflage. Wien, 1883. Verlag der Ausstellungs-Commission (276 S. Text mit einem Plan und 128 S. Inseraten). Preis: 50 kr. ö. W. Da nun in unseren Tagen die Aufmerksamkeit nicht nur der Forscher und Techniker, sondern auch der Massen sich der Elektricität zuwendet, da ferner unser Herr Unterrichtsminister, die oft mehr oder weniger begründeten Sparsamkeitsrücksichten ausser Auge lassend, sich entschloss, einer empfindlichen Lücke in unserem technischen Unterricht an der ersten technischen Lehranstalt des Reiches durch Berufung eines Professors für dieses Fach wenigstens theilweise abzuhelfen, frägt es sich, was ausser den Kreis der Actiengesellschaften gründenden Finanzgrössen, ausser den Beleuchtungstechnikern, sowie anderen Fachmännern, oder neben dem grossen Publicum, welches in Folge des Ringtheater-Brandes sich für die angebliche oder, besser gesagt, vorgeschützte Feuersicherheit der elektrischen Beleuchtung interessirt, der Photograph in der elektrischen Ausstellung sehen kann, nachdem in Folge von Rücksichten, welche in der Sitzung der Gesellschaft vom 6. Februar 1. J. (s. Phot. Corr. Heft 247, pag. 50) erwähnt wurden, die Installation eines photographischen Ateliers entfiel und ferner die Gesellschaftsleitung auf eine Schaustellung von Photographien in einem elektrisch beleuchteten Raum wegen der hiedurch den österreichischen Photographen erwachsenden, nicht unbedeutenden Kosten zu verzichten sich verpflichtet hielt. Ein Blick in die einem Commissionsmitgliede nach Schluss der Anmeldungsfrist zugestellte Liste belehrte den Refe

renten, dass ein Mitglied der photographischen Gesellschaft, Herr Dr. Just, einen Exponir-Automaten mit elektrischem Regulator angemeldet hatte.

Dieser Apparat schien nun mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten, mit welchen unsere Praktiker besonders zur Zeit der grössten Aufträge, d. i. zu Weihnachten kämpfen, bedeutungsvoll genug, um eine Reise nach der viel geschmähten, aber doch einen classischen Ausstellungsraum bergenden Rotunde zu wagen. Diese Reise wurde wohl, Dank der weisen Fürsorge mancher unserer Stadtväter, welche mit besonderer Vorliebe die Einnahmen der Tramway nicht zu sehr gedeihen lassen wollen, dem Referenten recht sauer gemacht; auch befürchtete letzterer wegen der an dem betreffenden Abend in dem grossen Rotundenraum herschenden tropischen Temperatur wenigstens von einem anständigen Rheumatismus befallen zu werden. Fester Wille siegt schliesslich, Referent begann also seinen Rundgang, doch vergeblich in dem Wirrsal interessanter Objecte, welche seine Aufmerksamkeit in vollem Masse beanspruchten und einen wiederholten Besuch nothwendig machen. Bei der Unleidlichkeit eines prolongirten Aufenthaltes in den Räumen schien demnach eine raschere Erreichung des Zieles geboten und lag somit der Gedanke nahe, sich der Führung des Kataloges anzuvertrauen. Der Referent bewaffnete sich also bei einem der vielen Tische, wo Ausstellungsmedaillen etc. feil sind, mit einem solchen und trachtete, sich möglichst rasch über den Platz zu orientiren, wo der Gegenstand sich befindet, nach dem sein Auge lüstern war. Er hoffte, an der Hand einer alphabetischen Liste, über das Domicil des sub Nr. 322 im Anmeldungsregister verzeichneten Objectes belehrt zu werden, jedoch eitler Wahn! Er musste sich entschliessen, in dem an jenem Abende herrschenden Gedränge den Katalog im Schweisse seines Angesichtes Blatt für Blatt zu überlesen. Diese eben nicht angenehme Arbeit wurde erst von Erfolg gekrönt, als Seite 135 erreicht war. Unter Nr. 267 erblickte Referent endlich den gesuchten Namen und eilte, zu Nutz und Frommen anderer für diesen Apparat sich interessirender Photographen sei es hier mitgetheilt, in die südwestliche Halbgallerie. Ueber den Apparat selbst wird hoffentlich aus competenter Feder in nicht zu ferner Zeit eine ausführliche Mittheilung folgen. Das Ziel der Wünsche war also doch an der Hand des Kataloges erreicht, aber fragt mich, nur nicht wie. Aus dieser kurzen Darstellung der Erlebnisse des Referenten mögen die massgebenden Persönlichkeiten entnehmen, dass die Brauchbarkeit eines Kataloges nicht blos durch die sorgfältige Registrirung der von den Ausstellern gelieferten Daten bedingt ist, ferner den, vielleicht nach ihrer Anschauung unberechtigten Wunsch, dass der, dem Referenten unbekannte, Redacteur des Kataloges den Ausstellungsbesuchern, welche auch im ernsteren Sinne Objecte einzelner Firmen studiren wollen, einen wesentlichen Dienst erweisen könnte, wenn ein alphabetisches Register mit Beigabe der Seiten- oder Ausstellungsnummer die zweite Auflage ergänzen würde. Auch bezüglich der stattlichen Zahl von Inseraten macht der Referent, wenn er auch vielleicht einer negotiorum gestio geziehen werden sollte, sich zum Anwalt der inserirenden Firmen, die wohl durch die bei den Namen jeder Firma gemachten Hinweisungen theilweise befriedigt sein dürften. Der Ausstellungsbesucher, der nicht als Flaneur, sondern mit speciellem Zweck die Rotunde betritt, wünscht auch eine gewisse Berücksichtigung und nicht nur eine Erklärung zur Ausstellungsnummer, sondern auch einen Führer zu der Nummer.

Uebrigens verdient die Commission oder die Direction für die luxuriöse Ausstattung, sowie die Druckerei von Ch. Reisser & Werthner für den Druck, besonders des Inseratentheiles, alle Anerkennung. Der Preis des Kataloges (50 kr. ö. W.) ist daher, wenn nicht der Census für die Inserenten sehr hoch gestellt wurde, als ein sehr billiger zu bezeichnen. Würde Referent über die Žeit orientirt sein, in welcher Redaction und Druckerei den Katalog herstellten, so könnte sein Lob vielleicht sogar in Bewunderung übergehen.

Referent wiederholt zum Schlusse dieser kurzen Besprechung als bescheidener Besucher im Interesse des Publicums den Wunsch nach einem Firmenrepertorium und würde zu noch grösserem Danke verpflichtet sein, wenn ein Sachregister die sonst recht lobenswerthe Publication bei dem nothwendig acceptirten System der Systemlosigkeit in der Aufstellung in einer folgenden Auflage ergänzen würde.

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Vereins- und Personal-Nachrichten.

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Für die Beschickung der Ausstellung der Photographic Society of Great Britain wurden folgende Bestimmungen bekannt gegeben. Jeder Aussteller muss ein Aviso einsenden, in welchem eine Beschreibung jedes Bildes, und zwar die Angabe des Verfahrens und alle anderen Details enthalten sind, welche in den Katalog aufgenommen werden sollen. Diese Mittheilungen sind unter der Adresse: Hon. Secretary, Photographic Society of Great Britain, 5 A, Pall Mall East London, S. W., zu senden. Jeder Rahmen muss den Namen des Ausstellers und die Bezeichnung des Gegenstandes tragen, aber weder die Adresse, noch eine andere Anzeige ist gestattet. Bilder in Falz oder die in London bereits früher ausgestellt waren, werden nicht zugelassen. Durch irgend ein wissenschaftliches oder mechanisches Verfahren colorirte Photographien werden zugelassen, nicht aber mit der Hand colorirte. Apparate und andere Requisiten werden zugelassen, ebenso Negative und Diapositive. Die mit der Installation betraute Commission hat das Recht der unbedingten Zurückweisung. Medaillen werden für hervorragende wissenschaftliche, künstlerische und technische Leistungen von einem Preisgericht zuerkannt, welches aus dem Präsidenten Glaisher, den Vorstandsmitgliedern: Abney, Bedford, Warnerke und den Gesellschaftsmitgliedern: Paget, Hollyer, Slingsby besteht. Das Platzgeld beträgt 1 Shilling pro engl. Quadratfuss Wandraum und wenigstens 5 Shilling, davon sind Mitglieder oder solche, welche während der Ausstellung der Gesellschaft beitreten, ferner Aussteller aus dem Auslande befreit. Ein Katalog, welcher die Preise der auszustellenden Bilder enthält, wird aufgelegt werden und haben demnach Aussteller, welche ihre Bilder verkaufen wollen, die Preise im Aviso anzugeben. In die Ausstellungsräume werden Kisten nicht zugelassen und müssen demnach die Aussteller ihre Bilder hin- und wegtragen lassen. Die Verpackung besorgt zum Schluss der Ausstellung auf Wunsch der Secretär-Assistent Edwin Cocking, 57 Queens Road, Peckham S. E., an den man sich auch wegen aller Auskünfte wenden wolle.

Internationale photographische Ausstellung in Brüssel. Von der Jury wurden nach einem, von Herrn Campo dem Redacteur dieser Blätter eingesandten, Zeitungsausschnitte folgende Preise zuerkannt: Grosses Ehrendiplom: Goupil & Co. (Paris, ausser Concurs); Ehrendiplom: The Photographic News (London); Gauthier - Villars (Paris); la Société belge de microscopie (Brüssel); Léon Vidal (Paris); le Bulletin de la Société photographique (St. Petersburg); O. Campo & H. Colard (Brüssel); Dr. Stolze (Berlin; ausser Concurs); Géruzet (Brüssel; ausser Concurs). GoldMedaille, Grosser Ausstellungspreis von S. M. dem Könige der Belgier gewidmet: H. B. Robinson* (Tunbridge Wells). Vermeil-Medaillen: Grassin (Boulogne); W. Bedford (London); O. Volkmer* (Wien); Solovieff (St. Petersburg). Silber-Medaillen: Hoffmann* (Dresden); F. Bruckmann* (München); G. Scamoni* (St. Petersburg); R. Schuster (Berlin); J. Löwy* (Wien); A. Lewis, (Douglas), G. Brokesch (Leipzig); H. Rückwardt (Berlin); W. England (London); Würthle & Spinnhirn* (Salzburg); Mac Liesh (Darlington); H. Colard (Brüssel), H. Krafft (Paris), Amateur; Täschler & Signer* (Basel); A. Diston (Levenfife); A. Lugardon (Genf); Marsh brothers (Henley); Dr. Fritsche (Berlin); G. Pizzighelli (Wien); G. Hare (London); Hunter & Sands (London); J. Maës (Antwerpen); Scolik* (Wien); A. Stevens (London). Bronze-Medaillen: Brauneck (Mainz); Aubry (Brüssel); F. Arents (Paris), Woodbury Company (London); Autotypie - Verlag (München); N. King (London); J. Hallez (Dinant); Van Bosch (Paris); A. Liébert (Paris); Saint - Senoc (Paris), Amateur; Kossak* (Temesvar); O. Pfenninger (Sanct Gallen); Dupont (Brüssel); Bonfils & Co. (Beyruth); Brightman (Bristol); Ermakow (Tiflis); Brownrigg (Guildford); Laoureux (Lüttich); Renwick (Burton); Chaffia and sons (Taunton); West and son, (Gosport); O. Anschütz (Lissa); Donkin (London); Platinotype Company (London); D. Hutinet (Paris); Leisner* (Waldenburg); Thury & Amey (Genf); Watson and son (London); J. Ward (Brüssel), Amateur; York and son (London); Dandoy (Mastricht); Balagny (Paris); Aillaud (Albi); Julien Laferrière (La Rochelle). Ehrenvolle Erwähnung: Burato* (Zara); Kurdjian* (Erivan); Staudenheim*, Dr. Just* (Neufünfhaus-Wien). Die Jury bestand aus den Herren:

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Abney und Warnerke für England, Davanne für Frankreich, Dr. Stolze für Deutschland, De Blochouse, Géruzet, De Pittours, Montefiore, Dommartin, Smits für Belgien. Wir wissen nicht, ob den Urtheilen der Jury Begründungen beigegeben wurden oder nicht, ob selbe und wie letztere veröffentlicht werden sollen. Wir kennen auch nicht das Verzeichniss der Aussteller, da die Brüsseler Commission weder der Redaction, noch der Gesellschaft bis zum 25./8., wie dies bei früheren Anlässen der erste Präsident Herr De Vylder zu veranlassen die Güte hatte, ein Katalog zugemittelt wurde. Oesterreich blieb durch eine Kette fataler Umstände in der Jury unvertreten. Aus Rücksichten, die bereits früher (s. Phot, Corr. Nr. 257, pag. 220) erwähnt, wurde für Oesterreich Herr Prof. Dr. Eder in die Jury berufen, jedoch gelangte das betreffende Schreiben des Präsidenten der Brüsseler Gesellschaft so spät nach Wien (am 38.), dass Herr Dr. Prof. Eder, welcher eine Reise nach Croatien angetreten hatte und seine dort begonnenen Arbeiten bei einlangender officieller Mittheilung nicht sogleich unterbrechen und kopfüber nach Brüssel reisen konnte, erst am 16./8. in Wien, also an dem Tage einlangte, an dem die Berathungen der Jury begannen, die übrigens dem Vernehmen nach am 17./8. geschlossen wurden. Hätte der Präsident der Gesellschaft oder die Commission zur Zeit, als der Vorstand der Wiener Gesellschaft brieflich Herrn Dr. Hauw mittheilte (24./4. und 29./5.), dass er einem ehrenden Rufe in die Jury nicht nachkommen könne, sich sogleich mit Herrn Dr. Eder in Verbindung gesetzt, so würde gewiss ein so exacter und opferwilliger Mann, als welchen wir unseren verehrten Mitarbeiter kennen gelernt haben, seine Zeit für andere Verpflichtungen entsprechend eingetheilt haben, statt dessen wurde der Vorstand mit einer neuerlichen Einladung seines alten Freundes, des nunmehrigen Präsidenten Herrn De Blochouse, vom 14./7. beehrt, die er bei der Fortdauer der hindernden Umstände jedoch mit einer neuerlichen Ablehnung am 18./7. beantworten musste. Der Auftrag des Brüsseler Präsidenten vom 1./8., Herrn Dr. Eder zu ersuchen, die Function eines Jurors für Oesterreich zu übernehmen, langte erst am 3./8. in Wien ein, als Herr Dr. Eder längst nach Croatien gereist war.

Bei diesem Anlasse erlauben wir uns die Bemerkung, dass nach unserem Ermessen die Betheiligung der Photographen Oesterreich - Ungarns wesentlich gefördert worden wäre, wenn der Präsident der belgischen Gesellschaft bis zum Mai 1. J., Herr De Pitteurs, die Wiener Gesellschaft oder deren Präsidenten officiell begrüsst hätte, wie es im Jahre 1875 Herr De Vylder that und eventuell bei diesem Anlasse ein Mitglied der Brüsseler Commission als zu den weiteren Verhandlungen ausdrücklich bevollmächtigt oder zur gehörigen Zeit einen bevollmächtigten Vertreter (Délégué) für Oesterreich - Ungarn, wie das im Programm vorgesehen war, durch eine eigenhändig gefertigte Vollmacht bestellt hätte. So hatte die Angelegenheit der Beschickung der Brüsseler Ausstellung bis zum Einlangen einer Zuschrift des Generalsecretärs vom 19./6. nothwendig nur den Charakter, den wir bereits im Hefte Nr. 254, pag. 172, angedeutet haben. Diese Zuschrift kam aber zu spät, um bei der, in unseren Tagen herrschenden Ausstellungsunlust eine ausgiebige Betheiligung officiell anzuregen und zu organisiren.

Ferner können wir bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, darauf hinzudeuten, dass die photographischen Ausstellungen sich nunmehr in einer Weise mehren, welche einer ausgiebigen Beschickung derselben bei dem Umstande abträglich sein dürfte, dass ihnen noch ausserdem viele Landes- oder sogenannte internationale Ausstellungen Concurrenz machen, so z. B. war es nicht möglich, für Brüssel Repräsentanten zweier, in Wien mit entschiedenem Erfolg ausgeübter Specialitäten zu gewinnen, da die betreffenden Firmen bereits für andere Ausstellungen letzterer Kategorie zugesagt hatten, nämlich die eine für Ameterdam, die andere für Boston. Die Fachausstellungen sollen aber, wenn sie belehrend wirken sollen, in der Richtung organisirt werden, dass eben die verschiedenen Specialitäten durch mustergiltige Leistungen vertreten sind und nicht aber nur ein durch den Zufall zusammengewürfeltes Sammelsurium mehr oder weniger gelungener Leistungen bieten. In dieser Richtung könnte vielleicht eine Verstän digung unter verschiedenen Fachvereinen eine Reform herbeiführen. Eine andere Ueberlegung möchten wir mit Rücksicht auf zahlreiche Erfahrungen, wie solche

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