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oder mittelmåsigem Umfang beschränkt, zureichend oder möglichst nüglich sich nicht ordnen läßt. Nur eine aufrichtige Vereinigung der Regierungen wenigstens aller teutschen Bundesstaaten der zweiten, dritten und vierten Grösse, da eine solche von allen leider sich nicht hoffen läßt, zu einem gemeinschaftlichen, alles Nöthige umfassenden Münz System, rechtlich, technisch nnd politisch wohlbegründet, könnte den Regierungen und Staatsangehörigen die Vortheile gewähren, deren sie dringend bedürfen, die sie lebhaft wünschen müssen, welche für sie erreichbar sind. Was, nach vieljähriger Beobachtung und Prüfung, in dieser Hinsicht mir nöthig und nüßlich scheint, liefern gegenwärtige Blåtter.

Ohne Zweifel ist dieser Entwurf mancher Verbesserungen, Zusäße und Aenderungen fähig. Weit entfernt, ihnen im Voraus zu widerstreben oder deßhalb eifersüchtig zu seyn, wünsche ich vielmehr aufrichtig, daß ihm solche zu Theil werden mögen. Freuen würde mich, dazu vielleicht Anlaß gegeben zu haben.

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Ware irgendwo von Regierungswegen schon ein Entwurf zu einem Münzverein teutscher Bundesstaaten zu Stande gebracht, so möchte eine Vergleichung des selben mit dem hier gelieferten, unnüß oder unange nehm auch dann nicht seyn, wenn jenem der Preis zuerkannt würde. Jeder prüft und urtheilt nach Maasgabe eigener Einsicht und auf seine Weise, aber dem Bessern gebührt überall der Vorzug.

Eine glückliche Unabhängigkeit meiner åussern Lage, selbst gewählt und selbst bereitet, gewährt die Möglichkeit, macht zur Pflicht, und begünstigt meine ents schiedene Neigung, dem allgemeinen Interesse zu dienen, und keinem besondern fröhnen zu müssen. Volles

Bewußtseyn eines durchaus reinen Interesse belebt mich hier, wie bei allen frühern schriftstellerischen Bez strebungen. Aus jeder andern Rücksicht hervorgehende Gunst oder Ungunst, selbst politische Verkeßerung, war und ist mir gleichgültig, und während ich jede andere Ansicht der Dinge gebührend achte, halte ich für unweise und unwürdig, die eigene freie einer abweichenden fremden zu unterjochen.

Unmöglich ist, mit knechtischer Gesinnung über das Münzwesen eine redliche und vollständige Prüfung nie derzuschreiben, und ohne vernünftige Preßfreiheit, wie sie jezt in verschiedenen Bundesstaaten landesgrundverfasfungsmásig auch für Druckschriften von geringerer Bogenzahl besteht, dieselbe drucken zu lassen. Gerechte Regierungen, die sich bewogen gefunden haben Münzfehler nachzusehen, werden in ihrer Weisheit, nach dem ruhmwürdigen Vorgang Friedrichs II. und Josephs II., auch eine im allseitigen Interesse gedruckte Prüfung derselben nicht übel deuten, die ein ungleich kleineres Publicum findet als offenkundig fehlerhafte Münze.

Wie lebhaft auch ich, aus Vaterlandsliebe, eine Verwirklichung des hier gegebenen Plans zu einem Münzverein teutscher Bundesstaaten wünschen muß, so gestehe ich doch, daß, tråte solche innerhalb der nåchsten Jahre auch nur zum gróssern Theil ein, ich in meinen Erwartungen, wiewohl angenehm, mich ge täuscht sehen würde. Ich habe der Erfahrungen zu viel, um in wohlgemeintem Eifer für eine öffentliche gute Sache, mich mit Hoffnung baldigen Gelingens öffentlich bekannt gemachter gemeinnüßiger Entwürfe zu täuschen. Dessen ungeachtet nehme ich keinen Anstand, meine Gedanken über den Zustand und die Ver

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besserung des teutschen Münzwesens öffentlich vorzulegen. Ausgestreuter guter Saame kann keimen, auf: gehen, und über kurz oder lang Früchte tragen,

Die Einkleidung in Grundzüge zu einem Münzverein teutscher Bundesstaaten, mit vorausgeschickten Erläuterungen und Motiven, schien mir, schon der Bündigkeit, Kürze, Uebersicht und Vollständigkeit wegen, wozu diese Darstellungsweise nöthigt, mehr als jede andere hoffen zu lassen, daß Männer von Einsicht und wohlwollendem Einfluß geneigte Aufmerksamkeit einem Vortrag schenken würden, für den ich im Voraus mehr nicht in Anspruch nehmen will, als billige Anerkennung der guten Absicht.

Frankfurt am Main, im September 1828.

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Summarische Anzeige der Münzgebrechen 20. Preussisches
Laubthaler- und KronthalerUebel 44-63. —

Münzwesen 20-44.

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Er:

Vereinigung für das Münzwesen zu hoffen wäre 86 u. f.

läuterungen und Gründe der unten folgenden Grundzüge 89–256.

Grundzüge zu einem Münzverein teutscher Bundesstaaten. 257 270.

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Anhang. 271-284.

1) Vorschlag zu einer neuen Zählungs-, Rechnungs-, Ausmün» zungs- u. Berechnungsart des Geldes 271. 2) Ueber Verbote der Ausfuhr des gemünzten und ungemünzten Silbers 276. 3) Răn, deln und Ringgepräge der Münzen 278. französisches Münzgeheimniß 279. Kronthaler 281. 6) Zusäße 281.

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4) Ein vormaliges

5) Noch zwei Arten teutscher

Register. 285.

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