Das staats-lexikon: Encyklopädie der sämmtlichen staatswissenschaften für alle stände. In verbindung mit vielen der angesehensten publicisten Deutschlands, Volume 3

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F.A. Brockhaus, 1859 - Political science
 

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Popular passages

Page 100 - Was je der Geist der Menschen aussann, was die Weisen der Vorzeit dachten, kommt, wenn es mir die Vorsehung gegönnt hat, allein durch Sprache zu mir. Durch sie ist meine denkende Seele an die Seele des ersten und vielleicht des letzten denkenden Menschen geknüpfct: kurz Sprache ist der Charakter unsrer Vernunft, durch welchen sie allein Gestalt gewinnet und sich fortpflanzet.
Page 452 - Jeder, sieht man ihn einzeln, ist leidlich klug und verständig; Sind sie in corpore, gleich wird euch ein Dummkopf daraus.
Page 207 - Der Adel, der der Stolz und die Stütze großer Monarchien ist, gedeihet in einem kleinen Staat nur kümmerlich. Ist er reich, so wird er ein Gegenstand der Scheelsucht, wo nicht des Fürsten, doch seiner Umgebungen, ist er arm, so eröffnen sich keine Aussichten zu seinem bessern Sein, er darbt, verkümmert und erlischt.
Page 125 - Übersichten und Unterlagen haben die Stände über den darnach aufzubringenden Bedarf ihre Erklärung an den König gelangen zu lassen. Insofern sie hierbei auf Verminderung der verlangten Summen antragen, muß dieses unter bestimmter und ausführlicher Nachweisung der Gründe dazu, sowie der Gegenstände, bei welchen, und der Art und Weise, wie ohne Hintansetzung des Staatszwecks Ersparnisse gemacht werden können, geschehen. § 101.
Page 264 - Joche befreiet, und Länder ihren rechtmäßigen Regenten zurückgegeben worden, damit überall ein rechtlicher Zustand an die Stelle der Willkür treten möge.
Page 469 - Befugnisse beilegt, wodurch sie eine zweckmäßige Wirksamkeit erhalten und sie nicht nur von den Fesseln unnützer, schwerfälliger Formen befreit werden, sondern auch ihr Bürgersinn und Gemeingeist, der die Entfernung von aller Verwaltung der städtischen Angelegenheiten vernichtet, wieder neues Leben enthält.
Page 267 - ione« — lediglich die Justiz, als auf welche sie geschworen und beeidigt sein, zum Augenmerk haben sollen, ohne an dawider lau» sende Verordnungen, als welche allezeit vor erschlichen und mit dieser unserer ernstlichen Willensmeinung streitend zu halten, im mindesten sich zu kehren, — maßen ihnen solche Verordnungen so we...
Page 393 - Müßte man nicht von Sinnen sein, um sich vorzustellen, Menschen hätten zu einem ihresgleichen gesagt: Wir erheben dich über uns, weil wir gern Sklaven sein wollen, und wir geben dir die Macht, unsere Gedanken nach deinem Willen zu lenken? Sie haben...
Page 206 - Die Auflösung Deutschlands in viele kleine ohnmächtige Staaten hat dem Charakter der Nation das Gefühl von Würde und Selbständigkeit genommen, das bei großen Nationen Macht und Unabhängigkeit erzeugt, und hierdurch das Eindringen fremder Sitten erleichtert; es hat ihre Tätigkeit abgeleitet von den größeren Nationalinteressen auf kleinere örtliche und staatsrechtliche Verhältnisse, es hat Titelsucht und das elende Treiben der Eitelkeit, Absichtlichkeit, Ränke durch die Vervielfältigung...
Page 134 - Der Bund hat zum Zweck : Behauptung der Unabhängigkeit des Vaterlandes gegen Außen, Handhabung von Ruhe und Ordnung im Innern, Schutz der Freiheit und der Rechte der Eidgenossen und Beförderung ihrer gemeinsamen Wohlfahrt.

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