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Besprechungen.

Adrian C. u. Hamm A., Beitrag zur Kenntnis der Pneumaturie (61). - Asch P., Ürethroskopische Beiträge zur Diagnose, Therapie und Prognose des Trippers und seiner Folgen (120). Die interne und lokale Behandlung der akuten Gonorrhoe in urethroskopischer Beleuchtung (253) Beisinger H., Merkfähigkeitsprüfungen bei organischen Gekirnerkrankungen (180). Biedert Prof., Die weiteren Schicksale der von mir unter Kehrers Leitung unternommenen Untersuchungen über die chemischen Unterschiede der Menschen- und Kuhmilch (63). - Biedert Prof und Weigand Dr., Das Medizinalwesen in Elsass-Lothringen (119/120 und 160/61). Blecher, Ueber Kontusionsverletzungen der Bauchspeicheldrüse (63). - Bloch H, Zur Kasuistik der Entwicklungsfehler der weiblichen Genitalien (180).

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Digitalistherapie, Drei Abhandlungen zur (218/19). Fehling, Operative Geburtshilfe der Praxis und Klinik (252). Fraenkel Alb., Zur Frage der Kumulation insbesondere beim Digalen (219). Bemerkungen zur internen Digitalismedikation (219). — Fraenkel Alb. und Schwartz G.. Ueber intravenöse Strophantin-Injektionen bei Herzkranken (218/19). -Freund H., Zur Behandlung der Dysmenorrhoe von den Brüsten aus (232). — Freund H. W., Operation einer ausgetragenen Abdominalschwangerschaft; Versenkung der Plazenta in die Bauchhöhle (88) Die Behandlung des «unstillbaren Erbrechens» der Schwangeren (220). - Freund W. A., Beiträge zur Behandlung der tuberkulösen Lungenspitzenphtise und des alveolären Emphysems urch operative Mobilisation des in der oberen Apertur stenosierten und des starrdilatierten Thorax (250)

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Hamm A., Beobachtungen über Bakterienkapseln" auf Grund der Weidenreich'schen Fixationsmethode (62). Hamm A. und Schrumpf P., Beitrag zur Frage des Ueberganges der Mikroorganismen (Tuberkelbazillen) von Mutter auf Fötus (62). 'Hecker Dr., Ueber Abwässer-Kläranlagen mit besonderer Berücksichtigung des "biologischen Systems (249). Hedinger M., Neue Mitteilungen zur intravenösen Strophantintherapie (219). Heid G., Gebärmutterkrebs und Schwangerschaft (89). Hennemann Fr., Ueber Rezidive bei krupöser Pneumonie (180). Hirtler Otto, Statis isches über die Perityphlitis in der Garnison Metz 1896-1905 (89). Jaquet, Julius, Ein Fall von metastasierenden Amyloidtumoren (Lymphosarkom) (89). – Israel Arthur, Klinische Beobachtungen aus der medizinischen Klinik in Strassburg über das System der Hypertension (180). Jessen Prof. Dr., Stellung der Schulzahnärzte als städtische Beamte (65). zahnärztliche Behandlung der Volksschulkinder, IV. Jahresbericht (65).

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Die

Käppele Ludwig, Ueber Mischformen der Lebercirrhose (180). Klein J, Geburtshilfe und Gynækologie (145). Ueber komplizierende hämorrhagische Diathesen bei Scharlach nebst einigen Bemerkungen zur Gelatinetherapie (49). Rationelle Kinderernährung von der Geburt bis zum Alter von zwei Jahren (64). Ueber heterochthone Serumunwirksamkeit und ihre postoperative Behandlung bei deszendierender Diphterie (164). Zur Klinik der zystischen Echinokokkuskrankheit im Kindesalter (202). Kreitz Rudolf, Ueber plastische Operationen an der Hand und den Fingern (89). Ledderhose G., Die Diagnose und Behandlung des Plattfusses (230). Ueber Simulation und ihre

Zur

Entlarvung in der Unfallchirurgie (230). Frage der ärztlichen Behandlung der Unfallverletzten (231). Aerztliche Gutachten und Rentenänderung (231). Levy M, Welche Aufgaben stellen die Fälle plötzlichen Todes dem Gerichtsarzt (201). Madelung O., Anatomisches und chirurgisches über die Flexura coli sinistra (61). Das Riesenzellensarkom in den Rückenwirbeln (61). - Manasse Paul, Zur pathologischen Anatomie der traumatischen Taubheit (220). — Marx Karl, Die Bruns'sche Amputationsmethode des Unterschenkels und ihre Resultate (89). Maysels Victor, Aufsteigende Pyelonephritis in der Schwangerschaft, Wochenbett und in gynäkologischen Fällen (89). · Meyer Carl, Temperaturverlauf bei Typhus abdominalis (180). Morawitz Dr. Paul und Adrian C., Zur Kenntnis der sogenannten Eiweissteine der Niere und über die Ausscheidung membranöser Massen aus dem uropoetischen System (161), Morgenstern, Untersuchungen über die Einwirkung der eisenhaltigen Medikamente und Stahlwasser auf die Zähne (88).

Pfersdorff Dr. Karl, Ueber Denkhemmung (24). — Ueber Stereotypien im manisch-depressiven Irresein (64). Die senilen Veränderungen der Sprache (120). Pies Wilh., Untersuchungen über die Wachstumsgeschwindigkeit der Typhusbazillen in Galle (89). Rochs u. Coste, Ueber traumatische Gelenk- und Hodentuberkulose (62). Rostowzeff Nicolaus, Fieber in der Geburt und bei dem Abort (89). Ruete Alfred, Ueber Gallertcarcinose des Peritoneums (180). Schaeffer Fernand, Ueber kumulative Nebenwirkung bei der Digitalistherapie mit Infus und Pulvern (18).

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Schickele G., Ovarialgravidität mit Hämotocele (27) Adenoma tubulare ovarii (testiculare) (27). — Studien zur Pathologie der menschlichen Plazenta. Die Schicksale retinierter abgestorbener Eier (20 ). Schlesinger Dr. Eugen, Die Folgen der körperlichen Züchtigung der Schulkinder (48). Der therapeutische und symptomatische Wert der Lumbalpunktion bei der tuberkulösen Meningitis der Kinder (19). Aus der Anamnese und dem Status præsens schwachbegabter Schulkinder (49). Schwachbegabte Schulkinder (163). Aufgaben und Ziele der schulärztlichen Tätigkeit in der Hilfsschule (164). Schrumpf P., Beiträge zur pathologischen Anatomie der Wurmfortsatzerkrankungen (88). Schultz Otto, Ueber stieltorquierte Ovarialtumoren (65). Schumburg, Strassburg, Zur Desinfektion der Instrumente in der Kriegschirurgie (63). Schwalbe J., Jahrbuch der praktischen Medizin (144). — Sittler P, Vergleichendtherapeutische Versuche bei Rachitis (202). Stieda A., Ueber die chirurgische Behandlung gewisser Fälle von Lungenemphysem (251). - Stilling Erin, Ueber die Abtötung der Schweinepestbazillen durch chemisch indifferente Körper (89). Wallart J., Ein Lithopädion bei einer 85jährigen (88). Untersuchungen über die interstitielle Eierstockdrise beim Menschen (88). Westphalen R. von, Die Wechselbeziehungen zwischen weiblichen Genitalorganen uud Mastdarm (220). Wirtz R., Ueber eine Konjunktivitis mit eigentümlicher Sekretion und dem Streptococcus mucosus als Erreger (27). Würtz A, Ueber Säuglingsheilstätten, ihre Notwendigkeit und ihre Aufgaben (63) - Beaufsichtigung der Kostkinder Gemeindewaisenpflege (64). Bioferrin seine Stellung unter den Blutpräparaten und seine Verwendung bei alimentärer Anämie des Säuglings (64). Ueber Bioferrin : Seine Stellung unter den Blutpräparaten und seine Verwendung bei alimentärer Anämie des Säuglings (252). Was geschieht in Deutschland zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit (252).

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Vereinsangelegenheiten.

Seite.

Bericht über die Sitzung der Aerztekammer für Elsass-Lothringen

Aerztekartell, Lothringisches: Rückblick auf die Gründung und Entwickelung des «Lothringer

120-127

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Aerztlich-hygienischer Verein, Protokoll über die Sitzung vom 8. Juli 1907

Anlagen.

Aerztlich-hygienischer Verein, Mitgliederliste.

Sitzungsbericht der Strassburger Militärärztlichen Gesellschaft vom 2. Januar 1907

Kartells" nebst Jahresbericht über die Tätigkeit desselben im Geschäftsjahre 1906/1907

Aerzteverein Strassburg und Juristische Gesellschaft in Strassburg .

Aerztlich-hygienischer Verein. Protokoll über die Sitzung vom 8. Dezember 1906
Aerztlich-hygienischer Verein

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146-151

33-34

28-32

49

232

202-204

205-206

181-188

65-66

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Sitzungsbericht des Unterelsässischen Aerztevereins in Strassburg vom 22. Dezember 1906

49-53

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Oberrheinische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie, Sitzung vom 10. März 1907
Oberrheinische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie, Sitzung vom 20. Oktober 1907
Ueber die achte Jahresversammlung des Deutschen Vereins für Schulgesundheitspflege.
Klinische Vorträge für Aerzte

232-236

253-257

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37, 55-56, 76, 92-93, 132-133, 154, 169-170, 189, 206, 222-223, 239-240, 266 Statistik der anzeigepflichtigen Krankheiten 38, 56, 75, 92, 133, 154, 170, 189, 207, 222, 240, 266.

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Vortrag, gehalten in der Sitzung des ärztl.-hyg. Vereins von E.-L. am 8. Dez. 1906 in Strassburg i. E.

Die soziale Tendenz der letzten Jahrzehnte geht dahin, die wirtschaftlich Schwachen zu unterstützen. Darauf gründet sich die gesamte Krankenkassen-, Alters- und Invaliditätsgesetzgebung. Sie ist auch die Ursache dafür, dass die Fürsorge sich in der Gegenwart auf die Schwächsten unter den Schwachen ausdehnt, auf die Kinder der Armen, auf die Säuglinge und die älteren Kinder. Die neueste Schöpfung der Kinderfürsorge sind die Waldschulen.

Die Priorität der Waldschulidee wurde auf dem Dresdener schulhygienischen Kongress dieses Jahres von dem Berliner Kinderarzt Baginski für sich in Anspruch genommen. Er erzählt, dass er schon im Jahre 1881 der Berliner Stadtverwaltung im Grunewald zu errichtende Waldschulen vorschlug. Die Idee, die heute so allgemeinen Anklang und Beifall findet, wurde damals glatt abgelehnt. Man sieht, auch Ideen müssen ihre Zeit haben. Das Verständnis dafür war damals eben noch nicht vorhanden. Vielleicht war aber auch die Not noch nicht so gross wie heute, ein viertel Jahrhundert später.

Die Gründung der Waldschulen, wie sie zur Zeit bestehen, ist von zwei Gesichtspunkten her, einem medizinischen und einem pädagogischen, zur Entwicklung gekommen.

Man sah immer wieder von neuem, dass der unzweifelhaft zunächst für alle wohltätige Einfluss der Ferienkolonien von nachhaltiger und gar dauernder Wirkung nur für eine relativ kleine Anzahl der hinausgeschickten Kinder war. Wohl kommen alle Ferienkolonisten mit gebräunten Wangen heim, es ist auch Gewichtszunahme da, sie erscheinen erfrischt, gekräftigt, gesundet. Aber das schöne Resultat hält doch bei sehr vielen nicht lange

an.

Für eine Kategorie geschwächter geschwächter Kinder reichen die Ferienkolonien gewiss aus. Das sind diejenigen Kinder, die, bis dahin gesund und kräftig, nach schwerer akuter Erkrankung aus irgend einem Grande sich nicht recht erholen wollen. Aber alle anderen, deren Anämie und Schwächlich

keit auf allgemeiner schlechter Konstitution beruhen, oder von jahrelanger Unternährung, Unsauberkeit, Schmutz, den leider so häufigen Begleitern der materiellen Not herrühren, in vielen Fällen noch kompliziert durch hereditäre Mängel, Tuberkulose, Syphilis und Alkoholismus der Eltern, bedürfen langer Zeit zu ihrer Ausheilung. Für sie ist ein bleibender Nutzen durch die kurze Erholungszeit, die die Ferienkolonien geben, wohl ausgeschlossen.

In der häuslichen Misère, bei Kaffeeund Kartoffelnahrung, in der üblen Luft der engen lichtlosen und überfüllten Wohnungshöhlen ist die Ferienschminke bald wieder von den Wangen gewaschen, und wandert der Schularzt einige Zeit nach Beginn der Winterschulzeit durch die Schulsäle, so sieht er grade die Kindergesichter die ihm vor Beginn der Ferien durch das, ich möchte sagen, oft fast Grauenhafte ihres Aussehens, durch die erschreckende Magerkeit, durch das ganze Elend, das aus ihren Augen herausschaut, auffielen, meistens wieder in derselben Verfassung wie vorher.

Für diese Kinder genügen also die kurzen 3-6 Wochen der Ferien auch unter den besten hygienischen Luft- und Nahrungsbedingungen nicht aus. Gerade wenn die Besserung bei ihnen anfängt, sind die Ferien zu Ende, und sie kehren in die alte Not zurück. Will man solchen Kindern helfen, so muss die Zahl der ihnen zur Erholung gebotenen Wochen in mindestens Monate verwandelt werden.

Das ist die medizinische Begründung der Waldschule. Hierzu kommt dann die ebenso wichtige pädagogische. Diese nimmt nicht nur auf die schwachen und kränklichen, sondern in ebenso dringender Weise auf die anderen, neben den schwachen sitzenden, gesunden und kräftigen Kinder Rücksicht.

Beiden Kategorien wird derselbe Unterricht erteilt, an beide werden dieselben Anforderungen gestellt, und beide leiden unter diesem Zustand.

Für die geistig schwachen Kinder ist das

unzweckmässige dieses Zustandes ja schon erkannt worden, und darum hat man sie in abgesonderten Hilfsklassen, für abgesonderten, ihren Fähigkeiten angepassten Unterricht vereinigt.

Bei körperlich geschwächten Kindern muss über kurz oder lang aber auch der Moment eintreten, wo ihre geistige Regsamkeit nachlässt, schleppend wird oder ganz versagt. Kränkliche Kinder sind den Anstrengungen eines 4-5stündigen Normalunterrichts nicht gewachsen, und die Uebelstände, die der stundenlange Aufenthalt in überfüllten Klassen schon oft genug bei ganz gesunden Kindern hervorruft, Abspannung, Kopfschmerzen, Uebelkeit, bewirken, dass sie schliesslich in den Stunden teilnamslos hindämmern, oft am Ende des Schultages zusammenklappen, auch wochenlang fehlen, in allem zurückbleiben, die Tätigkeit und Arbeit des Lehrers unverhältnismässig viel und oft für sich in Anspruch nehmen, dadurch einen gedeihlichen allgemeinen Unterricht stören und SO auf das normale geistige Fortschreiten der gesunden Kinder in ähnlicher Weise als Bremse wir ken, wie die aus gleichen Gründen abgesonderten rein geistig schwachen Kinder.

Auf dem gemeinsamen Boden dieser Erkenntnis fanden sich also Arzt und Schul

mann.

Der Arzt sagte:

Man gründe Walderholungsstätten, schicke dort die schwächlichen und kränklichen Kinder, für die erfahrungsgemäss die kurze Zeit der Ferienkolonien nicht ausreicht, hin, lasse sie durch viele Monate dort bei reichlicher Nahrung sich den ganzen Tag in der Luft herumtummeln. Damit sie aber nach ihrer Gesundung wieder in die ihrem Alter entsprechende Schulklasse zurück können, gliedere man diesen Walderholungsstätten auch Unterricht an.

Der Schulmann aber sagte:

Die schwächlichen Kinder stören den glatten Fortgang des Unterrichts und halten. die normalen Kinder zurück. Sie müssen ebenfalls wie die geistig schwachen in Hilfsklassen abgesondert werden. Der Unterricht jedoch muss weniger ihrer geistigen als ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit angepasst werden. Also kurze und wenige Unterrichtsstunden in an Kopfzahl kleinen Klassen, lange Pausen, Unterricht im Freien.

So entstanden die Waldschulen.

Das Verdienst, die erste Waldschule in Deutschland, ja wohl in Europa gegründet zu haben, gebührt, wie bekannt ist, Charlottenburg. Ich habe im Frühjahre dieses

Jahres die Charlottenburger Waldschule besichtigt. Sie ist im zweiten Jahre ihres Bestehens und hat dieses Jahr die Zahl ihrer Kinder bereits verdoppelt. Im vorigen Jahre waren es 120, in diesem Jahre 240. Zwei Hektar welligen mit hohen Kiefern nicht sehr dicht bestandenen Geländes, nur 10 Minuten von der Peripherie, 30 Minuten vom Zentrum der Stadt entfernt, sind den Kindern überlassen. Eine Schulbaracke dient dem Unterricht bei schlechtem Wetter, eine Liegehalle der Mittagsruhe, eine Badebaracke der Hautpflege, eine Küchenbaracke der Zubereitung der Nahrung, und Bänke im Freien, von Brettern überdacht, sind der ständige Speisesaal, den die Kinder auch bei kühler Witterung, und dann in Decken gehüllt, benutzen.

Mülhausen ist Charlottenburg rasch in der Einrichtung der Waldschule gefolgt. Es hat ebenfalls in diesem Jahre, sobald die Witterung es erlaubte, das war Anfang Mai, eine Waldschule eröffnet. Allerdings nicht direkt im Walde, sondern in unmittelbarer Nähe desselben, in einem hoch über der Stadt gelegenen, dieser gehörenden, ca. 31⁄2 Hektar grossen Parke, mit alten schattigen Baumbeständen und freien sonnigen Rasenplätzen, mit wunderbarer Fernsicht auf die Berge des Schwarzwaldes. In der Mitte dieses Parkes befindet sich ein grosses, früher herrschaftliches, Schloss, dessen obere Räume seit einigen Jahren einer kleinen Anzahl aus dem Spital entlassener Kinder als Rekonvaleszentenheim dienen, und dessen unteres Stockwerk, aus hohen luftigen nach einer Freitreppe sich öffnenden Sälen bestehend, zu Waldschulzwecken eingerichtet wurde; zwei grosse luftige Schulsäle und ein mächtiger Speisesaal für regnerische Tage; ein Zimmer für das Lehrpersonal (1 Lehrer, 2 Lehrerinnen) und für den Arzt. Die früheren Wirtschaftsräume des Schlosses wurden zur Badeanstalt, ein als Auskleidezimmer dienender Vorraum, ein Raum für ein warmes Brausebad mit Mulde für 25 Kinder, und ein dritter Raum für Wannenbäder. Auf der Südostseite des Parkes der Schulgarten mit einer grossen Anzahl kleiner Beete, die den älteren Kindern einzeln zur selbständigen Bearbeitung zugewiesen wurden. In der Nähe des Schulgartens Turngeräte und endlich weiterhin ein grosser Sandhaufen zu Erdspielen.

Nachdem die Errichtung der Waldschule nach Charlottenburger Muster vom Mülhauser Gemeinderat im Januar dieses Jahres beschlossen worden war, trat an unsere Schulärzte die Aufgabe heran, das für die Waldschule passende Kindermaterial auszulesen,

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