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$1. -Alle Zahlungen, welche bis dahin in Münzen einer inländischen Währung oder in landesgesetzlich den inländischen Münzen gleichgestellten ausländischen Münzen zu leisten waren, sind vorbehaltlich der Vorschriften Art. 9, 15 und 16 in Reichsmünzen zu leisten.

$ 2. Die Umrechnung solcher Goldmünzen, für welche ein bestimmtes Verhältniss zu Silbermünzen gesetzlich nicht feststeht, erfolgt nach Massgabe des Verhältnisses des gesetzlichen Feingehalts derjenigen Münzen, auf welche die Zahlungsverpflichtung lautet, zu dem gesetzlichen Feingehalte der Reichsgoldmünzen.

Bei der Umrechnung anderer Münzen werden

der Thaler zum Werthe von 3 Mark,

der Gulden Süddeutscher Währung zum Werthe von 1 5/7 Mark, die Mark lübischer oder hamburgischer Kurantwährung zum Werthe von 1 1/3 Mark,

die übrigen Münzen derselben Währungen zu entsprechenden Werthen nach ihrem Verhältniss zu den genannten berechnet.

Bei der Umrechnung werden Bruchtheile von Pfennigen der Reichswährung zu einem Pfennig berechnet, wenn sie einen halben Pfennig oder mehr betragen. Bruchtheile unter einem halben Pfennig werden nicht gerechnet.

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$3. Werden Zahlungsverpflichtungen nach Eintritt der Reichswährung unter Zugrundelegung vormaliger inländischer Geld- oder Rechnungswährungen begründet, so ist die Zahlung vorbehaltlich der Vorschriften Art. 9, 15 und 16 in Reichsmünzen unter Anwendung der Vorschriften des § 2 zu leisten.

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$ 4. In allen gerichtlich oder notariell aufgenommenen Urkunden, welche auf einen Geldbetrag lauten, desgleichen in allen zu einem Geldbetrag verurtheilenden gerichtlichen Entscheidungen ist dieser Geldbetrag, wenn für denselben ein bestimmtes Verhältniss zur Reichswährung gesetzlich feststeht, in Reichswährung auszudrücken; woneben jedoch dessen gleichzeitige Bezeichnung nach derjenigen Währung, in welcher ursprünglich die Verbindlichkeit begründet war, gestattet bleibt.

Les articles 15 et 16 règlent le taux auquel les anciennes monnaies, actuellement en circulation, seront reçues pour tous paiements, jusqu'à ce que le cours en soit supprimé.

Artikel 17. Schon vor Eintritt der Reichsgoldwährung können alle Zahlungen, welche gesetzlich in Münzen einer inländischen Währung oder

in ausländischen, den inländischen Münzen landesgesetzlich gleichgestellten Münzen geleistet werden dürfen, ganz oder theilweise in Reichsmünzen, vorbehältlich der Vorschrift Art. 9, dergestalt geleistet werden, dass die Umrechnung nach den Vorschriften Art. 14 S 2 erfolgt.

Artikel 18 (1). Bis zum 1 Januar 1876 sind sämmtliche nicht auf Reichswährung lautenden Noten der Banken einzuziehen. Von diesem Termine an dürfen nur solche Banknoten, welche auf Reichswährung in Beträgen von nicht weniger als 100 Mark lauten, in Umlauf bleiben oder ausgegeben werden.

Dieselben Bestimmungen gelten für die bis jetzt von Korporationen ausgegebenen Scheine.

Das von den einzelnen Bundesstaaten ausgegebene Papiergeld ist spätestens bis zum 1 Januar 1876 einzuziehen und spätestens sechs Monate vor diesem Termine öffentlich aufzurufen. Dagegen wird nach Massgabe eines zu erlassenden Reichsgesetzes eine Ausgabe von Reichspapiergeld stattfinden. Das Reichsgesetz wird über die Ausgabe und den Umlauf des Reichspapiergeldes, sowie über die den einzelnen Bundesstaaten zum Zweck der Einziehung ihres Papiergeldes zu gewährenden Erleichterungen die näheren Bestimmungen treffen.

77.

20 décembre 1873. Loi modificative de l'art. 4, n° 13 de la Constitution de l'Empire.

Einziger Paragraph (2). An die Stelle der nr 13 des Art. 4 der Verfassung des Deutschen Reichs, tritt die nachfolgende Bestimmung : Die gemeinsame Gesetzgebung über das gesammte bürgerliche Recht, das Strafrecht und das gerichtliche Verfahren.

(1) Retrait avant le 1 janvier 1876 des billets de Banque non conçus en monnaie de l'Empire. A partir de cette date, il ne sera plus émis ou admis en circulation que des billets de banque d'une valeur supérieure à 100 marcs. Même disposition pour les billets émis par des corporations. – Retrait pour le 1 Janv. 1876 du papier-monnaie émis par les divers États fédéraux, et remplacement par du papier-monnaie fédéral dont l'émission sera réglée par une loi. La même loi règlera les facilités à accorder aux Etats fédéraux pour le retrait de leur papier-monnaie.

(2) Cette loi fait rentrer le droit civil tout entier dans les attributions du pouvoir législatif fédéral.

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11 mars 1872. Loi concernant la surveillance de l'enseignement et de l'éducation (1).

$1. Unter Aufhebung aller in einzelnen Landestheilen entgegenstehenden Bestimmungen steht die Aufsicht über alle öffentlichen und PrivatUnterrichts- und Erziehungs-Anstalten dem Staate zu.

Demgemäss handeln alle mit dieser Aufsicht betrauten Behörden und Beamten im Auftrage des Staates.

$2.

Die Ernennung der Lokal- und Kreis-Schulinspektoren und die Abgrenzung ihrer Aufsichtsbezirke gebührt dem Staate allein.

Der vom Staate den Inspektoren der Volksschulen ertheilte Auftrag ist, sofern sie dieses Amt als Neben- oder Ehrenamt verwalten, jederzeit widerruflich.

Alle entgegenstehenden Bestimmungen sind aufgehoben.

$3.

Unberührt durch dieses Gesetz bleibt die den Gemeinden und deren Organen zustehende Theilnahme an der Schulaufsicht, sowie der Artikel 24 der Verfassungs- Urkunde vom 31 Januar 1850.

S 4. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, wird mit der Ausführung dieses Gesetzes beauftragt.

79.

3 mai 1872. Loi sur l'acquisition de la propriété et sur les droits réels immobiliers (Gesetz über den Eigenthumserwerb und die dingliche Belastung der Grundstücke, Bergwerke und selbständigen Gerechtigkeiten (2).

Cette loi se divise en cinq sections et 72 §§.

(1) La surveillance de tous les établissements d'éducation publics et privés appartient à l'État, qui nomme des inspecteurs toujours révocables, sans préjudice à l'art. 24 de la Constitution, et au droit des communes et de leurs organes de participer à la surveill. ce.

(2) V. dans l'Annuaire de législation étrangère, 2me année (Paris 1873) une analyse et introduction annotée de cette loi et des trois suivantes par M. PAUL GIDE, travail excellent en somme, bien que sa tendance générale nous paraisse être de compliquer un peu trop une matière déjà suffisamment difficile en elle-même.

236

1 ABSCHNITT (S$ 1-11) Von dem Erwerb des Eigenthums an Grundstücken (acquisition de la propriété foncière).

$10. -Im Fall einer freiwilligen Veraüsserung wird das Eigenthum an einem Grundstück nur durch die auf Grund einer Auflassung erfolgte Eintragung des Eigenthumsüberganges im Grundbuch erworben.

La cession peut résulter d'une déclaration verbale au bureau foncier (Grundbuchamt) compétent, ou d'un jugement passé en force de chose jugée (§§ 3, 4). En dehors des cas d'aliénation volontaire, le droit existant reste en vigueur, sauf que l'acquéreur ne peut céder ou grever sa propriété qu'à partir de l'inscription de son droit au registre foncier (§ 6). Effet absolu de l'inscription, indépendamment de la mauvaise foi de l'acquéreur, de la possession contraire etc. (§§ 4, 6, 7, Cf. cependant les $$ 9, 10, qui règlent l'exercice et les effets de la demande en nullité de l'inscription.) Prénotation (Vormerkung) pour la conservation du droit à la cession ou à l'inscription (§ 8) ou du droit éventuel résultant d'une demande en nullité (§ 9). Les restrictions à la propriété ne préjudicient aux tiers que si elles sont inscrites ou si les tiers en ont connaissance (§ 11).

1er ABSCHNITT (SS 12-17). - Von den dinglichen Rechten an Grundstücken (des droits réels immobiliers).

$12 (2)

Dingliche Rechte an Grundstücken, welche auf einem privatrechtlichen Titel beruhen, erlangen gegen Dritte nur durch Eintragung Wirksamkeit und verlieren dieselbe durch Löschung.

L'inscription a lieu à la requête du propriétaire inscrit ou requérant son inscription, ou en vertu d'une décision judiciaire (§§ 13, 14).

L'inscription opère ses effets nonobstant la possession contraire ou le fait que l'acquéreur avait connaissance du droit plus ancien d'un tiers (§ 15).

La prénotation assure le rang, et la préférence dépend de l'ordre des inscriptions qui est réglé lui-même par l'ordre des demandes (§§ 16, 17).

(1) En cas d'aliénation volontaire la propriété foncière n'est acquise que par inscription du transfert au registre foncier, opérée en vertu d'un acte de cession.

(2) Les droits réels immobiliers, autres que ceux qui sont établis par la loi, n'ont effet vis-à-vis des tiers que par l'inscription, et perdent cet effet par la radiation

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IIIer ABSCHNITT (S$ 18-67).- Von dem Recht der Hypothek und der Grundschuld (du droit d'hypothèque et de l'obligation foncière).

1.

droits).

Von der Begründung dieser Rechte (de l'établissement de ces

$ 18 (1). Das Recht der Hypothek und der Grundschuld entsteht durch die Eintragung im Grundbuch.

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1) wenn der eingetragene oder seine Eintragung gleichzeitig erlangende Eigenthümer sie bewilligt.

Die Bewilligung kann mit Angabe eines Schuldgrundes geschehen (Hypothek), oder ohne Angabe eines Schuldgrundes (Grundschuld). Im ersteren Falle muss die Schuldurkunde vorgelegt werden.

2) wenn der Gläubiger auf Grund eines rechtskräftigen Erkenntnisses, durch welches der eingetragene Eigenthümer zur Bestellung einer Hypothek oder Grundschuld verurtheilt worden ist, die Eintragung beantragt; 3) wenn eine zuständige Behörde gegen den eingetragenen Eigenthümer die Eintragung nachsucht.

$20 (3). -- Der eingetragene Gläubiger erlangt das Verfügungsrecht über die Grundschuld erst durch die Aushändigung des Grundschuldbriefs an ihn.

Faculté de grever une portion de propriété indivise (§ 21). Faculté de requérir une prénotation (Vormerkung) qui détermine le rang d'inscription (§ 22). Spécification de l'inscription: nom du créancier, désignation du fonds, de la somme, de l'intérêt, de la date à partir de laquelle il court, et des conditions du remboursement (§§ 23, 24, 25). Celui qui, en aliénant un immeuble, se réserve la propriété en garantie du paiement du prix, acquiert seulement le droit de requérir l'inscription d'une hypothèque sur l'immeuble pour le montant de sa créance (§ 26).

$ 27 (4). Der Eigenthümer kann auf seinen Namen Grundschulden

(1) L'hypothèque et l'obligation foncière résultent de l'inscription au registre foncier. (2) L'inscription s'opère: 1) à la requête du propriétaire; 2) à la requête du créancier muni d'on jugement passé en force de chose jugée; 3) à la requête de l'autorité compétente. Dans le premier cas, le propriétaire doit produire son titre de créance s'il s'agit d'une hypothèque.

(3) Le créancier inscrit n'obtient le droit de disposer de l'obligation foncière que par la remise qui lui est faite de la lettre de gage.

(4) Le propriétaire peut faire inserire des obligations foncières en son propre nom, et se faire délivrer des lettres de gage qui lui donnent le droit de disposer de cette obligation et de la transférer à des tiers.

Dans la répartition des deniers en cas d'expropriation forcée, le propriétaire peut faire valoir son obligation foncière à son rang.

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