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§. 280.

III. Von der Revolution1).

I. Unter Revolution versteht man den gewaltsamen Umsturz einer Verfassung durch das Volk, d. h. durch eine mächtige Partei in demselben 2).

II. Die Frage, ob das Volk unter gewissen Voraussetzungen zur Revolution befugt sein könne, ist keine staatsrechtliche Frage, d. h. keine Frage, welche in einem Staate nach staatsrechtlichen Grundsätzen entschieden werden kann, weil jeder Staat auf die Voraussetzung gebaut ist, dass er ein solcher Zustand sei, in welchem die Revolution nicht denkbar ist, und weil die Revolution der direkte Gegensatz und das Ende des bisher bestehenden StaatsZustandes ist.

III. Mit der Vernichtung der bisher bestandenen Verfassung ist nämlich immer zugleich die Giltigkeit der ihre Aufrechthaltung bezweckenden Strafgesetze vernichtet, und dies ist der Grund, warum jede gelungene Revolution straflos ist. Eben darum kann aber auch der Ausdruck,,Revolution“ nur da gebraucht werden, wo der Umsturz der Verfassung wirklich gelungen ist. Ein Versuch einer Revolution, der von der bestehenden Staatsgewalt unterdrückt und bezwungen werden konnte, ist dagegen vor dem positiven Gesetze nothwendig immer ein selbstständiges Verbrechen, nämlich Hochverrath.

IV. Für das praktische und das positive Recht ist daher eine vollendete Revolution lediglich eine thatsächliche Frage, nie aber eine Rechtsfrage.

1) Vergl. J. W. Neumair von Ramsla, vom Aufstand der Untern wider ihre Regenten und Oberen, sonderbarer Tractat. Jena, 1633. F. Murhard, über Widerstand, Empörung und Zwangsübung der Staatsbürger gegen die bestehende Staatsgewalt, etc. Braunschweig, 1832. K. S. Zachariae, 40 Bücher vom Staate (Umarbeitung), Bd. III, S. 76 u. f.

2) Nie macht das ganze Volk eine Revolution: immer ist es eine übermächtige, oft sogar der Zahl nach geringere, aber thätige Partei, welche sich den Namen des Volkes anmasslich beilegt.

Nachtrag.

(Während des Druckes erschienene Schriften und Aktenstücke).

Bei der Literatur des allgemeinen Staatsrechts S. 39 nach Zeile 9 von unten ist einzuschalten:

Rabus, L. Dr., Das monarchische Princip. Eine wissenschaft

liche Untersuchung, zugleich ein Beitrag zur Begründung des
Staatsrechts und der Politik. Nürnberg 1862.

Waitz, G., Grundzüge der Politik, nebst einzelnen Ausführungen,
Kiel 1862.

Auf S. 354, §. 145 in Note 5, Zeile 9 von unten (nach den Worten: ,,Protokoll §. 50") ist beizufügen:

,,Desgleichen in der 34. Sitzung v. 16. Octbr. 1862, Protok. §. 304, S. 515."

Ebendaselbst Zeile 7 von unten, am Schlusse des Satzes, ist beizufügen:

,,Desgleichen bezüglich des Antrages mehrerer Staatsregierungen auf die Einrichtung einer Delegirten-Versammlung, zunächst zur Berathung der Gesetzentwürfe über Civilprozess und Obligationenrecht, in der 32. Sitzung v. 14. Aug. 1862, Protok. §. 273, S. 481."

Auf S. 382, §. 153, VIII, Zeile 25, ist beizufügen:

,,In der 32. Sitzung der Bundesversammlung v. 14. Aug. 1862,
Protok. §. 274, S. 484, wurde von Oesterreich, Bayern, Königr.
Sachsen, Hannover, Würtemberg, Kurhessen, Grossh. Hessen,
S.-Meiningen und Nassau der Antrag gestellt, die in letzter
Zeit unterbrochenen Verhandlungen bezüglich der Errichtung

eines Bundesgerichts wieder aufzunehmen. Oesterreich legte zugleich einen Entwurf bezüglich des einzusetzenden Bundesgerichtes sammt dazu gehörigem Memorandum vor.“ Auf S. 400, §. 157 a., am Schlusse der Note 6, ist beizufügen:

,,B.-B. 27. Sitzung 10. Juli 1862, Protok. §. 235 S. 397 flg., betr. die Reclamation der Handelsleute A. F. Schwarz Söhne und C. Nicolai in Mainz, Entschädigung für angebliche Verluste bei einer Proviantlieferung für die Bundesfestung Luxemburg." Auf S. 622, in Note 13, nach dem Citate:,,Ludolf, de jure fem. illustr. 1734 P. I. §. XI. XII. ist beizufügen:

Desgleichen wurde von der Juristenfacultät zu Heidelberg in der Sitzung des Spruchcollegiums vom 12. November 1862 einstimmig bei Ertheilung eines Rechtsgutachtens ausgesprochen, dass die Ehe eines Reichsfürsten mit einer Frau aus dem höheren Bürgerstande, beziehungsweise aus dem Beamtenstande mit Rathsrang, nicht für eine notorische Miss heirath erachtet werden könne.

Gedruckt bei E. Polz in Leipzig.

Seite

Druckfehler und Verbesserungen.

8. §. 5 n. 2 letzte Zeile st. §. 58 bei Note 5 lies: §. 57 nr. VI.

9. §. 6 n. 6 Zeile 1 st. §. 58 1. §. 57.

63. §. 37 Zeile 6 v. o. nach ,,über" ist einzuschalten „die".

70. §. 39 n. 10 letzte Zeile st. §. 103 IV u. IX. l. §. 103 V u. X.

103. §. 56 Zeile 2 v. u. ist „man“ zu streichen.

160. §. 78 n. 6 letzte Zeile st. §. 99 n. 19 1. §. 99 n. 20.

172. §. 83 n. 4 st. §. 93 n. 9 1. §. 93 n. 10.

172. §. 83 n. 5 Zeile 2 st. §. 93 n. 10 1. §. 93 n. 11.

173. §. 84 Zeile 8 v. o. ist nach,,Rechtshandhabung“ ein Komma zu setzen.

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175. §. 84 n. 8 ist beizufügen: cf. unten §. 85 Note 1.

191. §. 90 n. 11 Z. 3 st. §. 105 Note 10 1. §. 105 nr. X.

224. §. 100 n. 1 Z. 9 st. 1735 l. 1785.

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274. §. 108 Z. 3 st. September 1. November.
279. §. 111 n. 1 Z. 2 st. §. 136 l. §. 135.

283. §. 113 Z. 3 v. o. st. umfasst 1. umfasste.

285. §. 113 n. 9 ist beizufügen: Siehe unten §. 158, VI, Note 7 u. 8.
299. §. 124 n. 4 Z. 7 st. unn 1. und.

303. §. 124 a Z. 7 st. 1851 1. 1854.

315. §. 128 n. 7 letzte Zeile st. 134, II. 1. §. 134, III.

349. §. 143 n. 6 Z. 2 st. Juni 1. December.

354. §. 145 Z. 16 nach Rechtshilfe ist 9) einzuschalten.

373. §. 151 n. 5 ist beizufügen: und unten §. 158 Note 7 u. 8.

392. §. 156a Z. 5 st. §. 158 Nr. VI. 1. §. 158 Nr. III.

394. §. 157 n. 2 letzte Zeile st. §. 159 1. §. 160.

401. §. 158 in der Rubrik st. e) l. f).

457. §. 180 n. 4 st. §. 238 1. §. 288.

480. §. 184 n. 11 Z. 4 st. Zusammensetzen 1. Zusammensitzen und nach
,,Unterthanen" ist einzuschalten,,im Reichstage".

586. §. 213 n. 4 Z. 6 st. §. 36 Note 13 1. §. 33 n. 7.
592. §. 215 n. 6 Z. 3 st. §. 219 B. 1. §. 219, VII B.

603. §. 219 n. 1 vorletzte Z. st. 1835 l. 1836.

625. §. 224 n. 4 Z. 7 st. 1860 1. 1840.

688. §. 247 letzte Zeile st. werde 1. wurde.

691. §. 248 n. 12 ist beizufügen: Siehe unten §. 266 V.
697. §. 250 n. 7 Zeile 2 st. se 1. si.

729. §. 258 vorletzte Zeile st. diesem 1. seinem.

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