Page images
PDF
EPUB

zu ermöglichen. Nur soviel ist gewiss, dass man um Maimani zahlreiche goldhaltige Quarzriffs entdeckt hat, während in Waterberg hauptsächlich Schwemmländer am Pongola, Palata und Nyl, den drei Nebenflüssen des Limpopo, sich finden. In neuester Zeit wurden die Goldfelder von Matabeleland und Mashonaland von einer Expedition der British South Africa Company durchforscht, welche überaus reiche Goldlager sowohl auf Schwemmland wie im Quarz gefunden haben soll. Diese Gesellschaft soll darauf hin im Dezember v. J. die Aufstellung der gewaltigen Zahl von 3000 Pochstempeln beschlossen haben. Ihrem Einfluss sind diese Länder ganz unterstellt und die Seele der Unternehmung, der jetzige Premierminister der Kapkolonie und Schöpfer der grossen Diamantminen-Monopolgesellschaft De Beer's Cecil Rhodes ist jedenfalls von dem Goldreichtum dieser Felder überzeugt. Deshalb hat man auch die Erbauung einer Eisenbahn möglichst rasch in Angriff genommen, welche eine Fortsetzung der Linie Kapstadt Kimberley sein wird und bereits bis Mafeking ausgebaut ist. Jedenfalls haben also die Goldfelder zwischen Zambesi und Limpopo noch eine grosse Zukunft vor sich.

VI. Die Aussichten des Gangtiefbaues in Südafrika.

Obgleich die Minenindustrie im Randgebiete erst drei Jahre alt ist, hat man doch schon auf mehreren Grubenfeldern Schachte bis zu einer Tiefe von über 600 Fuss abgeteuft und dabei höchst erfreuliche Entdeckungen gemacht. So hat die May Deep Level G. M. C. bei Abteufung ihrer Schachte nicht weniger als 6 Riffs getroffen. Der Hauptschacht hat eine senkrechte Tiefe von 600 Fuss, Bei 600 Fuss Tiefe wurde ein Riff angeschlagen, das bei der Feuerprobe 6 Unzen pro Tonne zeigte. Ein anderes Riff auf 500 Fuss Tiefe ergab bei der Bearbeitung von 566 Tonnen Quarz 1 oz. 5 dwt. 7 gr. per Tonne. Die Henry Nourse Deep Level C. hat bei einer Tiefe von 608 Fuss das Main Reef getroffen, dessen Quarz bei der Analyse 6 Unzen Gold pro Tonne ergab. Die Village Main Reef Cp. fand das North Reef bei 518 Fuss Tiefe und gewann aus 6 verschiedenen Proben 9 bis 27 Unzen pro Tonne.

Durch diese Thatsachen, deren Liste noch leicht erweitert werden könnte, werden namentlich zwei Dinge begründet: einmal dass der Goldgehalt der Gänge mit der Wasserlinie nicht ausstirbt und dann, dass der Goldgehalt des Quarzes mit der Tiefe wächst.

Als diese angeführten Resultate im Herbste vorigen Jahres bekannt wurden, hat man sie allerorts in Südafrika mit Freuden begrüsst. Gab es doch genug Zweifler an der Permanenz der vorhandenen Goldfelder, trotz der überaus günstigen Urteile wissenschaftlicher Kapazitäten wie praktischer Bergleute. Heute ist es im Randgebiet allgemein anerkannt, dass der Reichtum des Goldes mit der grösseren Tiefe zunimmt, trotzdem auch hier die Pyriten mit dem Untergrundwasserspiegel auftreten. So arbeitet die May Deep Level Cp. in der Tiefe mit 40% Pyriten. Und auch die Robinson G. M. Cp. ist längst gezwungen, mit pyritenhaltigem Quarze zu arbeiten. Ihr Erträgnis ist 12 Unzen pro Tonne. Im ganzen zählen wir im Randgebiet bereits 12 Minen, die jetzt schon auf einer Tiefe von 250 bis 300 Fuss mit Quarz von 30 bis 40 % Pyriten arbeiten. Aber man sieht darin keine schlimme Erscheinung mehr, weil man die Behandlung dieser chemischen Verbindungen gelernt hat.

Zum Schlusse mögen noch einige Urteile von Sachverständigen über die Goldfelder Südafrikas und speziell über jene des Randgebietes hier Platz finden:

E. B. Dorsey, ein amerikanischer Mineningenieur, der Jahrzehnte lang in fast allen Minengebieten der Welt gearbeitet hat, urteilt nach längerem Aufenthalt in Südafrika über das Randgebiet wie folgt: »All geological ruels and all actual developments made by the working on the Witwatersrand prove that the present thickness of the veins and there present yield of gold will continue to a great depth. As yet there is not a single unfavourable indication, or anything developed to justify a different opinion. Ein anderer angesehener Geologe und Bergmann mit Namen Percy Tarbuth sagt: >Ueberall sonst ist die grösste Ausdehnung des Quarzriffs höchstens 1 bis 2 Meilen und dann nur an einzelnen Stellen goldtragend und

ununterbrochen. Als Regel überschreitet der Lauf des goldhaltigen Riffs niemals einige hundert Fuss. Im Witwatersrand Distrikt dagegen finden wir ein Goldgebiet in der Ausdehnung von sicherlich über 40 Meilen, durch das sich mehrere ununterbrochene Riffs ziehen. Dieselben haben hier eine durchaus gleichförmige Bildung, sowohl hinsichtlich ihrer Stärke wie ihres Goldgehaltes. Das Main Reef und seine Abzweigungen sind an jeder Stelle ausnahmslos goldtragend. Was die Tiefe der Riffs anlangt, will ich nur soviel sagen, dass, wenn sich ein solches Sandsteinlager an der Oberfläche über 40 Meilen weit erstreckt, nicht anzunehmen ist, dass sie nicht tiefer gehen als 500 bis 600 Fuss, bis zu welcher Tiefe sie jetzt als fortbestehend nachgewiesen sind. Ich glaube vielmehr als Geologe mit Sicherheit behaupten zu dürfen, dass die Riffs bedeutend tiefer gehen, tiefer als der heutige Stand unserer Technik und Arbeitsmittel ihnen zu folgen gestattet.<<

Und zum Schlusse noch das Urteil des deutschen Bergingenieurs B. Knochenhauer, welcher in seinem jüngst erschie nenen Reisebericht über die Goldfelder von Transvaal sagt: >>In einem Punkte stimmen die Urteile aller Fachleute überein und namentlich auch derer, denen die Goldfelder in Kalifornien und Australien persönlich bekannt sind, nämlich dass das Gold vorkommen in Transvaal ein so ausgedehntes und teilweise so ungeheuer reiches ist, dass die Produktion dazu bis heute in einem lächerlichen Verhältnis steht. Der Reichtum der südafrikanischen Goldfelder dürfte auf unabsehbare Zeit hinaus gesichert sein.« —

II. Miszellen.

-e. Mac Kinley Bill mit Tarif. Viele Leser werden kaum dazu gelangen, die Mac Kinley Bill (seit Oktober 1890 in den Vereinigten Staaten in Geltung) im Original zu lesen und ihren Tarif mit dem früheren Tarif der Ver. St. zu vergleichen. Wir geben daher einen kurzen Ueberblick nach dem Dtsch H. A.« (1890) und dem Text der »N. Y. Staatszeitung<<.

Die belasteten Artikel des Tarifes sind in den Nummern 1 bis 472 aufgeführt. Die hauptsächliche Erhöhung trifft die Wollwaren. Es fehlt aber auch nicht an Herabsetzungen gegenüber dem bisherigen Tarif. Die Freiliste (freieingehende Artikel) umfasst die Positionen 473 bis 758, darunter eine grosse Zahl mit Zollbefreiungen für bisher mit mehr oder weniger hohen Wertzöllen angelegt gewesenen Artikel.

Wir führen folgende verglichene Tarifpositionen und Zollgesetzbestimmuugen an, bei welchen allerdings nicht vergessen werden darf, dass schon die alten Zölle hoch und teilweise prohibitiv

waren.

I. Der Tarif.

Gruppe A. Chemikalien, Oele und Farben. Nicht unbedeutende Erhöhungen, immerhin jedoch nur für einzelne Artikel. Vielfache Uebersetzungen bisheriger Gewichtszölle in Wertzölle von 10, 20, 25, 30, 40, 50 und 60%. Teilweise Herabsetzungen. Ueberwiegend der alte Tarif.

Gruppe B. Erden, Thon und Glaswaren. Ungefähr dieselbe Richtung wie bei Gruppe A.

Gruppe C. Metall und Metallfabrikate (Halbfabrikate und Fabrikate) mehr oder weniger unverändert.

Warengattung.

Erze, Eisen und Stahl: Schwefelerz, wie Pyrite, oder Schwefeleisen im natürlichen Zustande, nicht mehr als 31⁄2 Proz. Kupfer enthaltend, pro Tonne Erze, die mehr als 2 Proz. Kupfer enthalten, sollen ausserdem pro Pfund des Kupfergehaltsbezahlen.

[blocks in formation]

Warengattung.

Kupfer: Kupfer, in der Form von Erzen, pro Pfd.
des im Erz enthaltenen Feinkupfers.
Altes Kupfer, nur zum Umarbeiten geeignet, Ab-
fälle von neuem Kupfer, und alles Kompositions-
metall, dessen Hauptbestandteil dem Werte nach
Kupfer ist, n. a. e., Pfund

[ocr errors]

Kupferregulus, schwarzes oder unreines Kupfer, und
Kupfer-Zement, pro Pfund .

des darin enthaltenen Feinkupfers.

[ocr errors]

Kupfer in Platten, Barren, Blöcken, Chile- und an-
deres Rohkupfer, und in anderen Formen, unbe-
arbeitet, n. a. e., Pfund
Kupfer in gewalzten Platten, sog. Rotgiesser-Kupfer,
in Blech, Stäben, Röhren, Kupferböden, auch
Schiffsbeschlag- oder Gelbmetall, dessen Hauptbe-
standteil dem Wert nach Kupfer ist, und nicht ganz
oder teilweise aus ungalvanisiertem Eisen beste-
hend, vom Wert .

Gold und Silber: Fransen (Bullions) und Me-
tallfaden, aus Gold, Silber oder anderen Metallen
n. a. e., vom Wert

[ocr errors]

Gruppe D. Holz- und Holzwaren (ähnlich wie ad A-C).

Gruppe E. Zucker'): Pfund

[merged small][ocr errors]
[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small]
[ocr errors]

Gruppe F. Tabak und Fabrikate aus Tabak. Tabak, welcher zu Cigarren-Deckblättern sich eignet, wenn nicht gerippt, Pfund

[blocks in formation]
[blocks in formation]
[ocr errors]

2 75
450

Cigarren, Cigarretten und »Cheroots< aller Art, Pfund
Gruppe G. Landw. Produkte und Lebens-

mittel.

Gerste, Bushel von 48 Pfund .

£ | z

75

2.50

112

Gerstenmalz, Bushel von 34 Pfund

Mais, Bushel von 56 Pfund

Maismehl, Bushel von 48 Pfund

Makkaroni, Vermicelli und alle ähnlichen Artikel, Pfd.

Hafer, Bushel

Hafermehl, Pfund

1) Vom 1. August 1891 ab.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
« PreviousContinue »