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Abnahme 1888, Zunahme 1889 und 1890, Abnahme 1891 und 1892, 3utnahme 1893 bis 1895, Abnahme 1896 und 1897. Der fünfjährige Durchschnitt hatte betragen 1870/74: 40262 Tonnen, 1875/79: 31565 Tonnen, 1880/84: 47739 Tonnen, 1885/89: 36 674 desgl., 1890/94: 35579 desgl. Der dreijährige Durchschnitt 1895/97 beträgt: 46717 Tonnen. Die höchste Ziffer wies während der Giltigkeit des gegenwärtigen Gesezes das Jahr 1881 mit 61314 Tonnen, die niedrigste das Jahr 1888 mit 26 358 Tonnen auf.

Der durchschnittliche Ernteertrag pro Heftar hat sich während der Giltigkeit des Gewichtssteuergesetzes gegenüber der früheren Zeit gebessert, was aus folgenden Durchschnittsziffern erhellt: 1871/74: 1,73, 1875/79: 1,60, dagegen: 1880/84: 2,03, 1885/89: 1,90, 1890/94: 2,06, 1895/97: 2,17. Da nicht wohl anzunehmen ist, daß diese ziemlich konstante Besserung lediglich auf günstigere Witterungsverhältnisse zurückzuführen ist, liegt die Vermuthung nahe, daß im Ganzen jezt eine rationellere und intensivere Bewirthschaftung stattfindet, als früher. Hiemit ist auch die Erklärung für die vorstehend erwähnte Thatsache gegeben, daß der Gesammternteertrag sich in geringerem Maße verringert hat, als die Gesammtanbaufläche.

Der mittlere Preis einer Tonne trockener Tabacksblätter einschließlich Steuer hatte im Durchschnitt betragen: 1871/74: 534 Marf, 1875/79: 514 Mark, dagegen: 1880/84: 736 Mark, 1885/89: 769 Mark, 1890/94: 793 Mark, 1895/98: 779 Mark. Wir sehen hieraus, daß während der Giltigkeit des Gewichtssteuergesezes diese Preise auf der gleichen Höhe geblieben sind und eher sich andauernd etwas gebessert haben. Die Jahre vor 1880 können wegen der großen Verschiedenheit der Höhe des Steuersaßes nicht mit jenen nach 1880 verglichen werden. Der höchste Preis wurde in der vorliegenden Periode 1880 mit 1190 Marf, der niedrigste 1887 mit 638 Mark erzielt.

Um einen richtigen Vergleich zwischen den früheren und späteren Jahren. zu erzielen, müssen noch die Preise betrachtet werden, wie sie sich ausschließlich Steuer erstellen, einerseits für die Zeitdauer der Giltigkeit des Flächensteuer-, andererseits für jene der Giltigkeit des Gewichtssteuergesezes. Wir haben in unserem zweiten Kapitel (Annalen 1893 Seite 536 unten und 537 oben) erwähnt, daß während des Flächensteuergesetzes ein Steuersatz von etwa 5 Mt. für 100 kg Tabackblätter, also 50 Mt. für 1000 kg = 1 Tonne zu rechnen war. In der mehrerwähnten Denkschrift von 1891 (Seite 5) wird dieser Steuersah genauer auf 4 Mt. 80 Pfg. für 100 kg angegeben und wollen wir diesen Sat, also 48 Mark für eine Tonne, in der nachfolgenden Berechnung auch beibehalten. Ferner ist während des Gewichtssteuergesetzes unter Berücksichtigung der Grundsäge in § 2 Abs. 2 und § 16 Abs. 1 Sat 2 des Gesezes für 100 kg dachreifen (nicht fabrikationsreifen) Taback ein Steuerjaz von 36 Mark, oder für 1000 kg 1 Tonne ein solcher von 360 Mark in Ansah zu bringen, d. h. von den in der Statistik mitgetheilten mittleren Preissägen in Abzug zu bringen. Für die Uebergangsjahre 1880 und 1881 sind nach § 2 a. a. D. statt 36 bezw. 360 Mt.: 16 bez. 160 und 24 bez. 240 Mt. anzusehen. Hienach ergiebt sich Folgendes:

a) während der Giltigkeit des Flächensteuergesetzes:

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Ziehen wir aus diesen Ziffern die Durchschnittszahlen, so ergiebt sich Folgendes a) während des Flächensteuergesetzes: 1871/74: 486 Mt., 1875/79: 466 Mk., b) während des Gewichtsteuergesetzes: 1880/84: 440 Mt., 1885/89: 409 Mt., 1890/94: 437 Mt., 1895/98: 420 Mt. Die Preise sind also unter dem Gewichtsteuergeseze gegen früher zurückgegangen, aber nicht besonders erheblich. Freilich sind dies bloß die aus einer ganzen Reihe von verschiedenen Preisen ermittelten mittleren Säße, und bleibt die Frage offen, ob das Gleichbleiben der Preise sich auf alle Sorten vertheilt, oder ob nicht etwa die geringeren Sorten gegen früher doch erheblich im Preise gelitten haben und bloß bei den besseren Sorten keine wesentliche Verschlimmerung eingetreten ist.

Die im Zollgebiet gewonnenen Mengen Rohtaback in fabrikationsreifem Zustand betragen jeweils um ein Fünftel weniger, als die oben schon behandelten Mengen getrockneter Tabackblätter. Der fünfjährige Durchschnitt bezifferte sich 1880/84 auf 38191, für 1885/89 auf 29339, für 1890/94 auf 28463 und der dreijährige Durchschnitt für 1895/97 auf 37 374 Tonnen. Der fünfjährige Durchschnitt für 1870/74 hatte 32210, jener für 1875/79 25 252 Tonnen betragen. Das günstigste Jahr während des Gewichtsteuergesezes war das Jahr 1881 mit 49052, das ungünstigste das Jahr 1888 mit nur 21 087 ha. Bezüglich des Schwankens zwischen Zu- und Abnahme gilt das oben hinsichtlich der getrockneten Tabackblätter Gesagte.

Diesen Ziffern gegenüber, welche bestenfalls keine Abnahme, ebensowenig aber eine Zunahme erkennen lassen, weist die Einfuhr von fabrikationsreifem Rohtaback aus dem Auslande eine durch nichts unterbrochene, sehr erhebliche Aufwärtsbewegung auf. Wir sehen aus den oben unter b mitgetheilten Ziffern, daß die Einfuhr im Jahre. 1880/81 15266 Tonnen betragen hatte, 1897/98 aber auf 59461 Tonnen, also auf nahezu das Vierfache angewachsen war. Freilich ist dabei in Betracht zu ziehen, daß in der lezten Zeit vor dem Inkrafttreten des Gewichtsteuergesetes, nämlich 1877/78 und 1878/79 ganz abnorm große Tabackmengen eingeführt worden waren (1877/78 79598 und 1878/79 100030 Tonnen) und daß die ersten Jahre der Giltigkeit des Tabacksteuergesetzes die nothwendige Reaktion hierauf zeigen und daher außergewöhnlich niedrige Ziffern aufweisen, nämlich 1879/80: 12005 und 1880/81: 15266 Tonnen. Erst die Einfuhrziffern von 1881/82 an dürften wieder als annähernd normale zu erachten sein, allein auch wenn man erst von hier aus den Ausgangspunkt nimmt, ist die darauffolgende Steigerung bis zur Gegenwart eine sehr beträchtliche, zumal wenn man ins Auge faßt, daß der Eingangszoll auf Rohtaback unter dem Gewichtsteuergesetz gegenüber dem Flächensteuergesetz mehr als verdreifacht worden ist (früherer Zollsag 4 Thaler 12 Mark für den Zentner, also 24 Mark für 100 kg, jeziger Bollsat 85 Mt. für 100 kg). Es sind allerdings schon während der Herrschaft des

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Flächensteuergeseßes ähnlich bedeutende Mengen eingeführt worden, in einzelnen Jahren sogar weit höher, allein diese ausnahmsweise hohen Ziffern (1872/73: 76704 Tonnen, 1877/78 und 1878/79, wie schon erwähnt, 79598 und 100030 Tonnen) sind nicht das Ergebniß regelmäßiger Entwicklung, sondern jeweils durch die Furcht vor den damals in Aussicht genommenen Steuerprojekten veranlaßt worden. Der fünfjährige Durchschnitt der Einfuhr von ausländischem Rohtaback beträgt: 1870/74: 46793, 1875/79: 57519, 1880/84: 27309, 1885/89: 42830, 1890/94: 46 669 Tonnen und der dreijährige Durchschnitt 1895/97 beträgt: 57444 Tonnen. Die charakteristische Erscheinung in dieser Bewegung während des zur Zeit giltigen Gesezes ist, wir wiederholen es, die ganz stetige, niemals still stehende und niemals unterbrochene Zunahme troß der großen Erhöhung des Zolles und trog der aus früheren Zeiten zweifellos noch vorhandenen oder wenig= stens anfangs noch vorhanden gewesenen großen Vorräthe.

Zeigt die Einfuhr von fabrikationsreifem Rohtaback aus dem Ausland hienach ein sehr günstiges Bild, so gilt das Gegentheil von der Ausfuhr an Rohtaback, welche in der letzten Zeit gegen früher sehr bedeutend abgenommen hat, wobei diese Minderung in der Hauptsache den inländischen Rohtaback treffen dürfte, da der vom Auslande importirte Rohtaback vorwiegend bei der inländischen Fabrikation Verwendung finden und nur in selteneren Fällen wieder ausgeführt werden dürfte, zumal die bei der Ausführ nach § 30 des Gesezes gezahlte Vergütung viel zu gering ist, um den bei der Einfuhr entrichteten Eingangszoll zu ersehen. Die Durchschnittsziffern der Jahrfünfte 1871/75, 1876/80, 1881/85, 1886/90 und 1891/95, dann der beiden Jahre 1896/97 sind für die Ausfuhr fabrikationsreifen Rohtabacks folgende (in Tonnen): 1871/75: 62977, 1876/80: 26420, 1881/85: 34505, 1886/90: 15112, 1891/95: 9051, 1896/97: 5041. Ganz gewaltig ist die Abnahme vom Jahre 1886 an zu beobachten.

Bezüglich der Einfuhr und der Ausfuhr von Tabackfabrikaten unterscheidet die Reichsstatistik a) Cigarren und Cigaretten, b) Kautaback, c) Schnupftaback, d) Rauchtaback und andere Fabrikate. Neuerdings werden außerdem noch entrippte Tabackblätter gesondert vorgetragen, auf welch letztere Ausscheidung wir aber im Nachfolgenden nicht Rücksicht nehmen können, weil wir den ganzen Zeitraum der Giltigkeit des Gewichtsteuergesezes einheitlich darstellen wollen, und in den ersten Jahren dieses Zeitraumes eine solche Unterscheidung noch nicht stattgefunden hatte. Die entrippten Blätter erscheinen daher in der nachfolgenden dem ersten Heft der Vierteljahrshefte 1899 und dem Januarheft 1890 entnommenen Statistik unter „Rauchtaback und andere Tabackfabrikate." Wir fassen die Jahrfünfte 1879/80-1883/84, 1884/85 bis 1888/89, 1889/90-1893/94 und die vier Jahre 1894/95, 1895 96, 1896/97 und 1897/98 zusammen und lassen daraus jeweils den Durchschnitt ersehen (siehe nächste Seite).

Betrachten wir zunächst die Einfuhr ziffern näher, so ergibt sich Folgendes: An Cigarren und Cigaretten wurden durchschnittlich eingeführt in den fünf Jahren 1879/83 362, in den fünf Jahren 1884/88 447, in den fünf Jahren 1889/93 482, in den vier Jahren 1894/97 511 Tonnen. Die Einfuhr hat sich daher ständig und zwar ziemlich erheblich gesteigert. An Kautaback wurde in den bezeichneten Zeiträumen durchschnittlich eingeführt: 14, 15, 26 und 28 Tonnen, so daß auch hier starke Zunahme zu erkennen ist. Die Durchschnittsziffern für die Einfuhr von Schnupftaback sind 14, 16, 16, 16;

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4706

Durchschnitt 362 Durchschnitt 379 | Durchschnitt 14| Durchschnitt 10 Durchschnitt 14 Durchschnitt 64

Durchschnitt 378 | Durchschnitt 941

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Durchschnitt 447 Durchschnitt 360 Durchschnitt 15 Durchschnitt 13 Durchschnitt 16 Durchschnitt 38 Durchschnitt 446 Durchschnitt 1133

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2303

Durchschnitt 482 Durchschnitt 400 Durchschnitt 26 Durchschnitt 6 Durchschnitt 16 Durchschnitt 48 Durchschnitt 461 Durchschnitt 1004

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2188

Durchschnitt 511 Durchschnitt 624 Durchschnitt 28 Durchschnitt 7 Durchschnitt 16 Durchschnitt 42 Durchschnitt 559 Durchschnitt 547

hier ist demnach die Einfuhr auf der gleichen Höhe geblieben. An Rauchtaback und anderen Fabrikaten (entrippten Blättern) endlich hatte die Einfuhr durchschnittlich betragen: 378, 446, 461 und 559 Tonnen, also auch hier stetige und erhebliche Zunahme.

Bezüglich der Ausfuhr ist Nachstehendes zu bemerken: An Cigarren und Cigaretten wurden durchschnittlich ausgeführt in den fünf Jahren 1879/83 379, in den fünf Jahren 1884/88 360, in den fünf Jahren 1889/93 400, in den vier Jahren 1894/97 aber 624 Tonnen; wir sehen also vom ersten Jahrfünft auf das zweite eine kleine Minderung, dann aber Zunahme, welche in den lezten vier Jahren sogar recht beträchtlich war. An Kautaback wurden in den bezeichneten Zeiträumen durchschnittlich ausgeführt 10, 13, 6 und 7 Tonnen, so daß die lezten fünf und vier Jahre gegenüber den ersten beiden Jahrfünften eine ziemliche Minderung zeigen. An Schnupftaback betrug die Ausfuhr durchschnittlich 64, 38, 48 und 42 Tonnen, blieb also in den lezten drei Zeitabschnitten ziemlich auf gleicher Höhe, ohne jedoch die ausnahmsweise Höhe des ersten Jahrfünftes wieder zu erreichen. An Rauchtaback und entrippten Blättern wurden durchschnittlich ausgeführt 941, 1133, 1004 und 547 Tonnen. In den letzten vier Jahren zeigt sich also gegenüber den ersten drei Jahrfünften starke Abnahme.

Die in den obigen Uebersichten mitgetheilten Berechnungen des Verbrauchs an fabrikationsreifem Rohtaback im Zollgebiet, bei welchen Berechnungen die jeweiligen Lager vorräthe, weil nicht ermittelt, nicht berücksichtigt sind,1) scheinen uns aus eben diesem Grunde der Zuverlässigkeit zu entbehren, weshalb auf dieselben auch nicht näher eingegangen werden soll.

Schließlich ist hinsichtlich der Einnahmen an Tabacksteuer und Tabackzoll Folgendes zu bemerken. Die Einnahme an Taback steuer hatte durchschnittlich betragen: in den fünf Jahren 1881/82-1885/86 9 909 500 Mt., in den fünf Jahren 1886/87--1890/91 11 382 500 Mk., in den fünf Jahren 1881/92-1895/96 11 931 700 Mk. und in den beiden lezten Jahren 1896/97 und 1897/98 12 402 200 Mk. und 12 899 300 Mk. Es ist dies eine ganz ständige und nicht unerhebliche Zunahme, welche, nachdem die Erzeugung an Rohtaback im Zollgebiet (siehe oben) nicht ständig zugenommen hat, sondern zwischen Zu- und Abnahme schwankte, abgenommen hat, nur daraus erklärt werden kann, daß von früheren Jahren her noch bedeutende Lagervorräthe vorhanden waren, bezw. noch sind, welche nun nach und nach versteuert werden, so daß die Mindereinnahme von dem in einzelnen Jahren gewonaenen Taback durch nachträgliche Versteuerung der Vorräthe aus früheren Jahren ausgeglichen und verbessert wird.

Die Steuereinnahme von Surrogaten hatte durchschnittlich betragen: 1881/82-1885/86 20 000 Mk., 1886/87-1890/91 26 500 Mt., 1891/92 bis 1895/96 29 500 Mt., also eine sehr fortschreitende Besserung, die sich auch in den beiden lezten Jahren 1896/97 und 1897/98 mit 36 900 Mk., bezw. 40 500 Mt. noch sehr nachhaltig fortsette.

Die Einnahmen an Eingangszoll hatten betragen: 1881/82-1885/86 durchschnittlich 29 058 800 ME., 1886/87-1890/91 durchschnittlich 39 504 100 Mark, 1891/92-1895/96 durchschnittlich 45 339 700 Mf., und in den beiden lezten Jahren 1896/87 und 1897/98 51 394 800 und 52 087 800 Mk., dem

1) Vgl. die Vorbemerkung zur Uebersicht: „Tabackverbrauch im deutschen Zollgebiet,“ Vierteljahrshefte 1889, erstes Heft.

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