Page images
PDF
EPUB

"

[ocr errors]

Aufenthalt in St. Petersburg nicht bemerkt habe daß zwischen uns Meinungsverschiedenheiten bestehen, außer was die dynastische Ziffer Napoleons III. betreffe, ein Punkt in Bezug auf welchen jede Regierung ihre Anschauungsweise habe, was aber nach allem nichts wesentliches sei. Diese Zahl III.," erwiederte der Kaiser,,,würde lange Auseinandersetzungen erfordern, ich rede daher für den Augenblick nicht davon. Es wäre mir jedoch sehr lieb wenn Sie hörten was ich darüber zu sagen habe. Ich werde Sie deßwegen bitten eines Morgens zu mir zu kommen, wenn ich etwas freier von Geschäften bin." Natürlich bat ich den Kaiser so gut zu sein mir darüber seine Befehle zukommen zu lassen. Der Kaiser fuhr mittlerweise also fort: „Ich wiederhole, es ist wesentlich daß die zwei Regierungen, d. h. die englische Regierung und ich, und ich und die englische Regierung, im besten Vernehmen sind, und nie ist die Nothwendigkeit größer gewesen als in diesem Augenblick. Ich bitte Sie diese Worte an Lord J. Russell gelangen zu lassen. Wenn wir einig sind, bin ich ohne Sorge was den Westen von Europa anlangt. Was andere denken oder thun, ist im Grund von wenig Wichtigkeit. Was die Türkei anlangt, so ist das eine andere Frage. Dieses Land ist in einem kritischen Zustand und kann uns viel Gelegenheit geben. Aber ich muß Sie verlassen.“ Dies sagend ging der Kaiser, indem er mir sehr gnädig die Hand drückte. Ich habe sogleich darüber nachgedacht daß die Unterredung unvollständig sei und nie wieder aufgenommen werden könnte. Darum, während mir der Kaiser noch die Hand drückte, bemerkte ich:,,Sire, mit Ihrer gnädigen Erlaubnißz, möchte ich mir die Freiheit nehmen ein Wort zu sagen.' Gewiß," antwortete der Kaiser,,,was ists? Lassen sie hören.“ „Sire,“ hub ich wieder an,,,Ew. Majestät sind so gut gewesen der Übereinstimmung Ihrer Ansichten mit denjenigen meiner Regierung mich zu versichern, was mir sicherlich das größte Vergnügen verursacht hat und mit allgemeiner Befriedigung in England aufgenommen werden wird, aber ich wäre äußerst glücklich wenn Ew. Majestät einige Worte hinzufügen wollten welche geeignet wären die Besorgnisse wegen der Angelegenheiten der Türkei zu beruhigen, Besorgnisse welche die vergangenen Ereignisse bei der Regierung Ihrer brittischen Majestät in so hohem Grade erweckt haben. Vielleicht geruhen Ew. Majestät mich mit einigen weitern Versicherungen in dieser Beziehung zu beauftragen." Die Worte und die Geberde des Kaisers, obgleich immer sehr gnädig, bezengte daß er keine Absicht habe mit mir von der Demonstration zu sprechen welche im Süden des Reichs zu machen er im Begriff steht. Er hat indeß mit einigem Zaudern, aber in einem im Fortfahren der Rede bestimmten Ton gejagt:,, Die Angelegenheiten der Türkei sind in einem Zustand großer Zerrüttung. Das Land droht eine Ruine zu werden (menace ruine). Der Einsturz wird ein großes Unglück sein, und es ist wichtig daß England und Rußland zu einem vollkommenen Einverständniß kommen und daß keine der zwei Mächte, ohne Vorwissen der andern, einen entscheidenden Schritt thue." Ich machte mit einigen Worten bemerklich wie glücklich ich mich schäße diese Sprache aus dem Mund Sr. kaiserlichen Majestät zu vernehmen, und daß dieß gewiß die Art sei wie die Fragen in Betreff der Türkei behandelt sein müßten. Glauben Sie," fügte der Kaiser hinzu, als wenn er in seinen Bemerkungen nicht fortfahren wollte, glauben Sie, wir haben einen kranken Menschen auf den Armen, einen schwer kranken Menschen. Es wäre, ich sag' es Ihnen frei heraus, ein großes Unglück wenn er uns eines Tags entfallen sollte, zumal che alle nothwendigen Vorkehrungen genommen wären.“ Es war für mich offenbar daß der Kaiser die Unterredung nicht verlängern wollte.

[ocr errors]

Ich sagte daher: „Ew. Majestät sind so gnädig daß Sie mir erlauben werden noch eine Bemerkung zu machen. Ew. Majestät sagen daß der Mensch ein Kranker ist, das ist sehr wahr. Aber Ew. Majestät werden geruhen mich zu entschuldigen, wenn ich Ihnen bemerklich mache daß es Sache des großmüthigen und starken Menschen ist den kranken und schwachen Menschen zu schonen." Der Kaiser verließ mich dann auf eine Art die mich denken ließ daß ich ihn wenigstens nicht verlegt habe, und er sprach von neuem mit mir von seiner Absicht mich eines Tags holen zu lassen. Wird er dieser Absicht Folge geben? Dessen bin ich für mich nicht so gewiß. Es ist vielleicht gut daß ich Ew. Herrlichkeit fage daß ich vorhabe dem Grafen von Neffelrode von meiner Unterredung mit dem Kaiser Kentniß zu geben. Ich bin überzeugt daß der Kanzler Maßregeln der Mäßigung, und so viel es in seiner Macht steht, den englischen Ansichten unwandelbar günstig ist. Sein Verlangen im Einvernehmen zu handeln mit der Regierung Ihrer Majestät kann daher nur verstäkrt werden wenn er von den freundschaftlichen Erklärungen, die mir der Kaiser darüber gemacht hat, unterrichtet sein wird. Indem ich meine Depesche durchlese, überzeuge ich mich daß die Unterredung, obgleich in abgekürzter Darstellung, tren von mir wiedergegeben worden ist. Der einzige Punkt von einiger Wichtigkeit wovon ich nicht gesprochen habe ist daß der Kaiser mir sagte die leßten Nachrichten aus Konstantinopel seien befriedigender, da die Türkeu jezt vernünftiger zu sein schienen, obgleich er nicht wisse wie sie es geworden. Ich will nur aufmerksam machen wie uns alles daran liegen muß daß wohlverstanden in den Angelegenheiten der Türkei von einem Souverän der über einige 100,000 Bajonette verfügt keine Entscheidung gefaßt werde ohne ein Einvernehmen mit der Regierung der Königin. Wird man in diesem Einklang handeln? Daß läßt sich bezweifleln, um so mehr als die Versicherungen des Kaisers ein wenig in Widerspruch sind mit den Maßregeln auf welche das Augenmerk Ew. Herrlichkeit zu richten ich für meine Pflicht erachtet habe. Gleichwohl scheinen mir die Worte des Kaisers einen beträchtlichen Werth zu haben, und gewiß bieten sie mir in diesem Augenblick einen Vortheil den ich nicht ermangeln werde zu benüßen. Ew. Herrlichkeit werden mir verzeihen wenn ich Ihnen bemerke daß wenn ich mit Aufmerksamkeit über meine Unterredung mit dem Kaiser nachdenke, mich bedünken will diese Eröffnung und weitere ähnliche die noch gemacht werden können, zielen dahin ab ein Dilemma zu stellen, wo zu wünschen ist daß die Regierung Ihrer Majestät sich durch dasselbe nicht binden lasse. Dieses Dilemma scheint mir dieses zu sein: Wenn die Regierung Ihrer brittischen Majestät sich mit Rußland nicht über das verständigt was in der Voraussetzung der Auflösung der Türkei geschehen soll, sie um so weniger Ursache habe sich zu beklagen, im Fall die Folgen für England unangenehm wären. Wenn dagegen die Regierung Ihrer Majestät auf die Prüfung dieser Eventualitäten einginge, so würde sie bis auf einen gewissen Grad zustimmender Theil sein zu einer Katastrophe die so lange als möglich zu entfernen von Wichtigkeit ist. Das läßt sich ohne Zweifel in diesen Worten zusammenfassen: England muß ein inniges Einverständniß mit Rußland wünschen, zum Zweck den Sturz des osmanischen Reichs zu verhindern, während es Rußland lieber wäre daß dieses Einverständniß Ereignisssen gälte, von welchen der Sturz der Türkei die Folge wäre. Ich habe die Ehre 2.

Nachschrift. Seit die obige Depesche geschrieben ist, hat der österreichische Gesandte mir gesagt daß ihm der Kaiser von seiner Unterredung mit mir sprach. Ich habe zu Sir Hamilton Seymour gesagt, bemerkte ihm der Kaiser, das neue

[ocr errors]

Ministerium scheine mir stark und ich wünsche sehr daß es Dauer habe, obwohl, in Wahrheit zu sagen, was England betrifft, ich weiß daß wir mit dem Land gut Freund sein müssen. Wir dürfen uns nicht zu der oder jener Partei hinneigen.

XXIX.

Depesche Sir G. H. Seymours an Lord J. Russel.

(Empfangen 6. Febr. Geheim und vertraulich.)

St. Petersburg, 23. Jan. 1853.

Mylord! Am 14. d. M. habe ich in Folge einer von dem Kanzler erhaltenen Einladung dem Kaiser aufgewartet und die Ehre gehabt mit Sr. kaiserl. Majestät die höchst interessante Unterhaltung zu pflegen, über welche meine Pflicht erheischt Ew. Lordschaft einen Rechenschaftsbericht zu erstatten, der, wenn auch unvollständig, in keinem Fall unrichtig sein wird. Ich fand Se. Majestät allein. Der Kaiser empfing mich mit großer Güte, indem er sagte: ich hätte, wie es scheine, gewünscht mit ihm über die orientalischen Angelegenheiten zu sprechen; er sei seinerseits nicht abgeneigt dazu, aber er wolle auf eine entfernte Periode zurückgehen.,,Sie kennen, sagte Se. Majestät, die Träume und Entwürfe welchen die Kaiserin Katharina nachhing, sie wurden bis auf unsere Zeit vermacht. Aber während ich unermeßliche Territorialbesizungen erbte, habe ich diese Visionen oder diese Absichten, wenn Sie dieselben so nennen wollen, nicht geerbt. Im Gegentheil, mein Land ist so umfangreich, so glücklich gelegen in jeder Hinsicht, daß es von mir unvernünftig wäre mehr Gebiet oder mehr Gewalt zu wünschen als ich besite. Im Gegentheil, ich bin der erste der Ihnen sagt, daß unsere große, vielleicht unsere einzige Gefahr in einer Ausdehnung bestünde die man einem bereits zu großen Reich geben wollte. Dicht an uns liegt die Türkei, und in unserer gegenwär tigen Lage kann für unsere Interessen nichts besseres gewünscht werden. Die Zeiten sind vorüber wo wir von dem fanatischen Geist oder den militärischen Unternehmungen der Türken etwas zu fürchten hatten, und doch ist dies Land noch stark genug seine Unabhängigkeit zu bewahren und sich eine achtungsvolle Behandlung von andern Ländern zu sichern. Wohlan, in diesem Reich sind mehrere Millionen Christen, deren Interessen ich berufen bin zu überwachen (surveiller), während mir das Recht das zu thun durch Vertrag gesichert ist. Ich kann in Wahrheit sagen daß ich von meinem Recht einen mäßigen und schonenden Gebrauch mache, und ich will frei gestehen daß es ein Recht ist das zuweilen mit sehr unbequemen (very inconvenient) Verbindlichkeiten verknüpft ist, aber ich kann mich der Erfüllung einer bestimmten Pflicht nicht entziehen. Unsere Religion, wie sie in diesem Land eingeführt ist, kam uns aus dem Osten, und da sind Gefühle sowohl als Verpflichtungen die nie aus den Augen verloren werden dürfen. Nun ist die Türkei, in der Lage die ich beschrieben habe, nach und nach in einen solchen Zustand der Hinfälligkeit versunken daß, wie ich Ihnen neulich Abend sagte, so sehr uns die verlängerte Existenz des Kranken am Herzen liegt (und daß ich so sehr als Sie die Fortdauer seines Lebens wünsche, dürfen Sie mir glauben) er uns plößlich in unsern Armen sterben kann (nous rester sur les bras). Was todt ist können wir nicht wieder erwecken, und wenn das türkische Reich fällt, so fällt es um nicht wieder zu erstehen, und ich stelle daher an Sie die Frage, ob es nicht besser ist voraus einen solchen eintretenden Fall vorauszusehen als sich dem. Chaos, der Verwir

rung und der Gewißheit eines europäischen Krieges auszusetzen, was alles die Katastrophe begleiten muß, wenn sie unerwartet kommt und bevor ein weiterer Plan entworfen ist? Dieß ist der Punkt auf welchen ich wünsche daß Sie das Augenmerk Ihrer Regierung richten.",,Sire," erwiederte ich,,,Ew Majestät find gegen mich so freimüthig daß ich sicher bin Sie werden die Güte haben mir zu erlauben mit derselben Offenheit zu sprechen. Ich würde dann bemerken daß, so kläglich die Lage der Türkei, sie ein Land ist das lange in Schwierigkeiten versunken war die manche für unübersteigbar hielten. Was eventuelle Verabredungen betrifft, so ist Ihrer Majestät Regierung, wie Ew Majestät wohl weiß, im allgemeinen als Regel dagegen Verpflichtungen einzugehen für mögliche kommende Fälle, und sie würde vielleicht befenders abgeneigt sein in dieser Frage das zu thun. Wenn ich so sagen darf, so muß man in England einen großen Widerwillen (repugnance) erwarten über das Erbe eines alten Freundes und Verbündeten voraus zu verfügen (d'escompter).",,Die Regel ist gut',“ verseßte der Kaiser,,,gut zu allen Zeiten, besonders in Zeiten der Ungewißheit und Veränderung, wie die gegenwärtigen, doch ist es von der größten Wichtigkeit daß wir einander verstehen und uns von den Ereignissen nicht überraschen lassen. Jetzt wünsche ich mit Ihnen als Freund und Gentleman zu sprechen. Wenn es gelingt daß wir, England und ich, uns über diese Sache verständigen, so ist mir an dem übrigen wenig gelegen. Es ist mir gleichgültig was die andern thun oder davon denken. Zudem ich also freimüthig bin, sag' ich Ihnen bestimmt daß, wenn England gemeint ist sich eines Tags in Konstantinopel festzuseßen, ich es nicht erlauben werde. Ich schreibe euch diese Absichten nicht zu, aber es ist besser bei diesen Gelegenheiten deutlich zu sprechen. Meinerseits bin ich gleichfalls geneigt die Verbindlichkeit zu übernehmen mich nicht daselbst festzuseßen

wohlverstanden als Eigenthümer, denn als Depositar sage ich nicht. Es könnte geschehen daß die Umstände mich in den Fall brächten Konstantinopel zu besehen, wenn nichts vorgesehen ist, wenn man alles nach dem Zufall gehen läßt. (Maintenant je désire vous parler en ami et en gentleman; si nous arrivons à nous entendre sur cette affaire, l'Angleterre et moi, pour le reste peu m'importe; il m'est indifférent ce que font ou pensent les autres. Usant donc de franchise, je vous dis nettement que si l'Angleterre songe à s'établir un de ces jours à Constantinople, je ne le permettrai pas; je ne vous prête point ces intentions, mais il vaut mieux dans ces occasions parler clairement; de mon côté, je suis également disposé à pendre l'engagement de ne pas m'y établir, en propriétaire, il s'entend, car en dépositaire, je ne dis pas; il pourrait se faire que les circonstances me misent dans le cas d'occuper Constantinople, si rien se ne trouve prévu, si l'on doit tout laisser aller au hazard.)" Ich dankte Sr. Majestät für die Freimüthigkeit seiner Erklärungen und für den ausgedrückten Wunsch herzlich und offen mit der Regierung Ihrer Majestät zu handeln, indem ich zugleich bemerkte daß ein solches Einverständniß die beste Sicherheit wäre gegen die plög. liche Gefahr auf welche Se. Majestät angespielt hatte. Ich fügte hinzu daß, obgleich unvorbereitet eine entschiedene Meinung über Fragen von solcher Größe und Zartheit abzugeben, es mir möglich schiene daß ein solches Uebereinkommen zwischen Ihrer Majestät Regierung und Sr. Maj. getroffen werde, das wo nicht für, doch gegen gewisse Eventualitäten ein Verwahrungsmittel sein könnte (as might guard, if not for, at least against certain contingencies). Meine Gedanken deutlicher zu machen, sagte ich weiter:,,Ich kann nur wiederholen, Sire,

daß nach meiner Meinung Ihrer Majestät Regierung ungeneigt sein wird gewisse Übereinkommen in Bezug auf den Fall der Türkei zu treffen, aber es ist möglich daß sie bereit ist sich verbindlich zu machen gegen gewisse Schritte die, wenn dieses Ereigniß einträte, versucht werden könnten. Se. kaiserliche Majestät nahm dann Bezug auf eine Unterredung die er mit dem Herzog v. Wellington gehabt als er in England war, und auf die Gründe die ihn bewogen hatten sich Sr. Gnaden zu eröffnen. Damals, wie jetzt, war es Sr. Majestät, jagte er, ein großes Anliegen gegen Ereignisse Vorsorge zu treffen welche, in Ermauglung eines Einvernehmens, ihn bestimmen könnten in einer den Ansichten der Regierung Ihrer Majestät entgegengesezten Weise zu handeln. Die Unterreredung ging dann auf die Tagsbegebenheiten über, wobei der Kaiser seine Ansprüche auf die heiligen Stätten kurz zusammenfaßte Ansprüche die durch den Ferman vom letzten Februar anerkannt und durch eine Sanction bekräftigt waren auf die Se. Majestät noch mehr Gewicht legte das Wort eines Souveräns. Auf der Ausführung der so gemachten und bestätigten Versprechungen, jagte der Kaiser, müsse er bestehen; aber er wolle glauben daß dieser Gegenstand durch Unterhandlung erreicht werde, da die lezten Nachrichten aus Konstantinopel befriedigender seien. Ich drückte meine Überzeugung aus daß eine Unterhandlung, die, wie ich vermuthete, durch die Drohung militärischer Maßregeln unterstüßt war, hinreichend sein würde die Erfüllung der gerechten Ferderungen Rußlands zu sichern. Ich setzte hinzu, ich wünsche Sr. Majestät zu versichern was ich früher aus einem Schreiben seinem Minister vorgelesen hatte, nämlich was ich für die Türkei fürchte, seien nicht die Absichten Sr. Majestät, sondern das wirkliche Ergebniß der Maßregeln die man zu beabsichtigen scheine; ich wiederholte, wie zwei Folgen aus dem Erscheinen eines kaiserlichen Heeres au den Grenzen der Türkei voraus zu entnehmen seien: die cine eine Gegendemonstration, die von Seite Frankreichs hervorgerufen werden könnte; die andere, noch ernstere, von Seite der christlichen Bevölkerung eine Erhebung gegen das bereits durch Empörungen und schwere Finanzkrisen so sehr geschwächte Ansehen des Sultans. Der Kaiser versicherte mich, es habe noch keine Bewegung seiner Streitkräfte stattgefunden, sie hätten sich nicht von der Stelle gerührt (qu'elles non pas bougé) und drückte die Hoffnung aus daß das Vorrücken nicht erforderlich sein dürfte. In Bezug auf eine französische Expedition nach des Sultans Staaten gab S. Majestät zu verstehen, ein solcher Schritt würde die Sachen zu einer unmittelbaren Krisis bringen; ein Gefühl der Ehre würde ihn antreiben ohne Verweilen und Zögern seine Streitkräfte in die Türkei zu senden; und wenn das Resultat eines solchen Vorgehens der Sturz des Großtürken wäre, so würde er das Ereigniß bedauern, aber fühlen daß er nicht anders gehandelt habe als wie er gezwungen war zu handeln. Zu dem obigen Bericht habe ich, dünkt mich, hinzufügen daß der Kaiser wünschte es meinem Gutdünken zu überlassen die Einzelheiten unserer Unterredung seinem Minister mitzutheilen, oder nicht, und ehe ich das Zimmer Sr. kaiserlichen Majestät verließ, sagte er: Wollen Sie was zwischen uns vorgegangen ist der Regierung der Königin melden, und sagen daß ich bereit bin jede Mittheilung zu empfangen, die sie mir über den Gegenstand zu machen wünschen mag. Die sonstigen Punkte welche der Kaiser berührte sind in einer andern Depesche erwähnt. Hinsichtlich der äußerst wichtigen Eröffnung auf welche dieser Bericht sich bezieht, will ich nur bemerken daß, wie es meine Pflicht ist ebenso Eindrücke. als Thatsachen und Behauptungen zu melden, ich verbunden bin zu sagen daß, wenn Worte,

IT

« PreviousContinue »