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LXXVIII.

Schreiben Lord Stratford de Redcliffe's an Sir G. H. Seymour.
Constantinopel, 23. Mai 1853.

Mein Herr, lange ehe dieser Brief St. Petersburg erreichen kann, werden Sie wahrscheinlich aus irgend einer andern Quelle von Fürst Mensch,ikoff's Abreise aus Constantinopel und dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwi schen Rußland und der Pforte gehört haben. Ich werde mich hinreichend glücklich schäßen, wenn mein Brief rechtzeitig genug eintrifft, um Ihnen eine richtige Anschauung der Gründe des Fehlschlagens seiner Mission zu geben, che irgend ein falscher oder übereilter Entschluß von dem russischen Cabinet in Folge dieses Ereignisses gefaßt ist. Ich wünsche um so mehr die Angelegenheit zu Ihrer Kenntniß in ihren wahren Farben zu bringen, weil mir zu Ohren gekommen ist, daß man mich im Verdacht hat, vor Allem zu der Niederlage des Ambassadeurs beigetragen zu haben; nicht daß ich mir die Mühe geben würde, aus persönlichen Rücksichten irgend einen derartigen Irrthum zu beseitigen, sondern allein weil ein falscher Eindruck von unserer Politik zu Haus aus dieser Anschuldigung folgen und Sie dadurch eine Zeit lang in den Mitteln, einen heilsamen Einfluß in den orientalischen Angelegenheiten zu üben, beschränkt werden könnten.

Als ich England verließ und selbst auch als ich hier ankam, nachdem ich Paris und Wien auf der Reise berührt hatte, wurde allgemein angenommen, daß der einzige richtige Zweck der Sendung des Fürsten Menschikoff wäre, die Frage der heiligen Stätten zu regeln. Allem Anschein nach dachte niemand, selbst in Wien, an die sehr viel gewichtigeren Forderungen, welche Rußland im Rückhalt hatte, und welche, als sie endlich den türkischen Ministern mitgetheilt wur den, ihnen ausschließlich anvertraut wurden als Gegenstände, welche nicht ungestraft irgend einem Dritten mitgetheilt werden dürften. Obgleich ich bald Kenntniz von dem Geheimniß erhielt, suchte ich nichtsdestoweniger zuerst eine freundschaftliche Beilegung der speciellen Frage der heiligen Stätten zu erzielen, und ich hatte das Glück eine Anerkennung meiner freundschaftlichen Dienste vom Fürsten Menschikoff zu erhalten. Die vertraulichen Unterhaltungen, welche zwi schen uns stattfanden, gaben mir rechtzeitig eine günstige Gelegenheit, die ich benußte Sr. Excellenz auf die Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, denen er, wie ich vorausjah, begegnen würde, wenn er den Boden des russischen Pretectorats und der griechischen Privilegien betreten würde.

Ich muß ihm die Gerechtigkeit werden lassen, daß er mich entgegenkommend anhörte und mir später zu verstehen gab, daß er theilweise seine Forderungen mit Rücksicht auf die von mir geltend gemachten Erwägungen modificirt habe. Leider war die Veränderung nur oberflächlich, und als die türkischen Minister, unmittelbar nach Beilegung der ersten Frage, durch eine categorische Forderung des Fürsten genöthigt worden waren, ernstlich die übrigen Fragen in Erwägung zu ziehen, zeigten sie den festen Entschluß nicht den Theil der Forderungen zuzugestehen, welcher die in Form eines, beide Theile mit Vertragsrechte bindenden, Arrangements zu gebende, Garantie betraf.

Ich war außer Stande, mich mit diesem Entschluß nicht einverstanden zu erklären, aus den Gründen, welche in einem vertraulichen Brief niedergelegt find, den ich darauf an den russischen Ambassadeur richtete, weniger mit der Hoffnung seine Ansichten zu ändern, als mit der Absicht ihn nicht in Täuschung

in Bezug auf das Vertrauen zu lassen, mit welchem er, wie ich privatim erfuhr, noch immer, wunderbarer Weise, auf meine Mitwirkung rechnen zu können glaubte. Hierbei folgen Abschriften dieses Briefes, der Antwort des Ambassadeurs und meines Briefes darüber an Lord Clarendon.

Alles was sich seitdem ereignet hat, obgleich es viel Papier in Anspruch genommen und eine Anzahl von Tagen sich hingezogen hat, kann kurz zusammen gefaßt werden als eine Reihe von Versuchen, auf der einen Seite, die Beistimmung der Pforte zu denselben bedenklichen Vorschlägen, in der Form verändert aber in ihrem Wesen identisch, zu erlangen, und ein fester Widerstand, auf der andern, gegen alles, was das Zugeständniß eines anerkannten Rechts der Einmischung, zum Zwecke des Schußes für die Privilegien der griechischen Kirche und ihrer Geistlichkeit in der Türkei, an Rußland in sich schließen konnte.

Ungeachtet der vollkommenen Kenntniß der Gefahr, welcher es sich durch eine fortgesette Weigerung ausseßte, und ungeachtet eines theilweisen Wechsels des Ministeriums in einem, wie man glaubte, Rußland günstigen Sinne, hielt das ottomanische Cabinet an seiner ersten Entscheidung fest, ohne im geringsten zu wanken, und ließ endlich selbst den Fürsten abreisen, obwohl die Vertreter Österreichs, Frankreichs und Preußens sich mit mir in der Erklärung vereinigten, daß sie ablehnten irgend einen Rath rücksichtlich des leßten entscheidenden Ultimatums des Fürsten Menschikoff abzugeben.

Jener Entschluß wurde nicht leichthin gefaßt. Er wurde nicht allein vom Sultan bestätigt, sondern auch von einem außerordentlich stark besetzten Staatsrath, der im Verhältniß von 42 zu 3 sich für denselben entschied.

Erlauben Sie mir hinzuzufügen, daß die Ansichten meiner drei Collegen, gleich der meinigen, mit der Entscheidung der Pforte übereinstimmen und dieselben im Publikum allgemeinen Beifall finden, dessen Besorgnisse erweckt und dessen Interessen durch die Verwerfung der Forderungen des Fürsten Menschikoffs compromittirt sind. Es ist selbst einiger Grund zu glauben, daß die griechische Synode und der umsichtigere Theil der griechischen Laien weniger Sympathie als gewöhnlich mit ihren nordischen Protectoren empfinden, deren Ansprüche, wenn anerkannt, in diesem Fall in gewisser Beziehung dazu dienen würden, geistliche Mißbräuche zu verewigen, während sie in die Souveränetätsrechte und die Unabhängigkeit der Pforte eingriffen.

Eine Regierung, die sich muthig der Gefahr ausseßt in der Kraft ihrer Überzeugung, und von solcher Menge beistimmender Ansichten gestüßt wird, hat ficher Anspruch auf Achtung und Rücksicht troß ihrer vielen Irrthümer und Vorurtheile. Die Pforte hat ihre Bereitwilligkeit erklärt, die Wünsche Rußlands in allen anderen Punkten zu gewähren, und mit Dank die herzlichen Versicherungen dieses Hofes zu erwiedern. Ein moralischer Widerstand ist Alles, was sie dem Drängen entgegenseßt, welches ihre Kraft überwältigen mag, aber ihre Zustimmung nicht entreißen kann.

Es scheint nach meinem einfachen Dafürhalten, daß Rußland einen Weg verfolgt, der schwerlich zu einem guten Resultat führen kann. Nur durch Gewalt kann es hoffen zum Ziele zu gelangen, und ein so erlangter Sieg würde wahrscheinlich für Rußland selbst in manchen wichtigen Beziehungen mit nicht unbedeutender Gefahr, mit einer vermehrten Entfremdung hier und der Gefahr verhängnißvoller Unruhen von einem Ende Europas zum andern verbunden sein.

Ich will diesen Gegenstand nicht weiter verfolgen. Es würde für mich ein großer Trost sein zu hören, daß ich, indem ich mich so gegen Sie ausgesprochen

habe, zur Beseitigung irrthümlicher Eindrücke beigetragen und die Sache des Friedens ohne Nachtheil für die nationale Unabhängigkeit befördert hätte. 2c. 2c.

LXXIX.

Depesche des Grafen Clarendon an Sir G. H. Seymour.

Auswärtiges Amt, 31. Mai 1853.

Mein Herr, Sie werden aus meiner Depesche vom 16. d. M. ersehen haben, daß hier große Besorgnisse betreffend der zwischen dem russischen Ambassadeur und der Pforte schwebenden Unterhandlungen bestanden. Spätere Mittheilungen waren geeignet diese Besorgniß noch zu erhöhen, und ein Zustand schmerzlicher Aufregung trat am lezten Sonnabend ein, als die Nachricht ankam, daß die diplomatischen Beziehungen zwischen Rußland und der Pforte abgebrochen worden wären, daß Fürst Menschikoff Constantinopel am 22. d. M. verlassen hätte und die übrige russische Gesandschaft ihm in drei Tagen folgen würde.

Ihrer Majestät Regierung kennt für den Moment noch nicht die unmittelbare Ursache dieses Bruchs; aber die unzweifelhafte Thatsache der Abreise des Fürsten Menschikoff ist für sie eine Quelle tiefen Bedauerns; noch kann sie ohne größte Besorgniß ein Ereigniß betrachten, das vielleicht zu einem Krieg zwischen zwei mit England eng verbundenen Mächte, führt und demzufolge den Frieden Europas gefährden muß. Aber bei einem so kritischen und für die besten Interessen der Gesellschaft so gefahrvollen Stand der Angelegenheit ist es unumgänglich nothwendig, daß zwischen England und Rußland kein Mißverständniß stattfinde, und Ihrer Majestät Regierung fühlt, daß sie das vollkommene Vertrauen, welches bisher stattgefunden hat, und welches hoffentlich fortdauernd zwischen beiden Cabinetten bestehen wird, nicht zeigen würde, wenn sie nicht sofort das russische Gouvernement um die offensten und rücksichtslosesten Erklärungen anginge.

Zu diesem Zweck wird es nöthig, auf Ihre Correspondenz vom vorigen Jahr zurückzugehen, welche die Versicherungen enthielt, die Ihnen über die Politik und die Absichten Rußlands gegen die Türkei gegeben worden waren und die von Seiten Ihr. Maj. Regierung mit dem ungetheilten Vertrauen, das sie in Anspruch zu nehmen berechtigt waren, entgegengenommen wurden.

Es ergiebt sich nun aus Ihrer Depesche vom 8. Januar, daß am 8. Januar, in einer Unterhaltung, welche Sie über die Gerüchte von Rüstungen in dem Süden von Rußland hatten, der Kanzler Sie versicherte, daß der Kaiser den Fall der Türkei durchaus nicht wolle und daß, in Bezug auf die gegenwärtige Crisis, Graf Nesselrode fie durch Unterhandlung zum Abschluß gebracht zu sehen hoffe, daß aber die Diplomatie Rußlands durch eine Demonstration der bewaffne ten Macht unterstützt werden müsse, und daß die Pforte aufgefordert werden würde, aufs strengste die Verpflichtungen gegen die griech. Kirche und den Kaiser zu erfüllen, und daß den Griechen für jedes Zugeständniß an die lateinische Kirche eine entsprechende Entschädigung gewährt werden müßte.

Aus der Depesche des Grafen Neffelrøde vom 14. Januar geht klar hervor, daß der einzige von Rußland verfolgte Gegenstand damals war, ein Arrangement, welches dem Firman wieder die Kraft verleihen sollte, die ihm entzogen worden war, in Jerusalem die beiden Riten auf einen gleichen Fuß zu sehen und ihre Ansprüche zu vermitteln ohne die Rechte der einen oder andern zu verletzen.

Am 5. Februar berichteten Sie, daß Graf Nesselrode Ihnen gesagt habe, daß Fürst Menschikoff sich nach Konstantinopel begebe, wo eine Persönlichkeit von größerem Gewicht als ein Geschäftsträger nöthig sei; daß seine Instructionen

von versöhnlichem Charakter sein würden, und daß der Prinz selbst von den friedlichsten Absichten beseelt sei. Graf Neffelrode fügte auch hinzu, daß Fürst Menschikoff angewiesen würde, sich ebenso mit den Angelegenheiten von Montenegro wie mit der Frage der heiligen Stätten zu beschäftigen.

Bei einer weiteren Gelegenheit (Depesche vom 10. Februar) stellte Graf Nesselrode noch immer die Instructionen des Fürsten Menschikoff als gemäßigt dar, bemerkte, daß nothwendigerweise seine Anweisungen etwas unbestimmt wären, da man kaum wisse, bis wie weit die den Griechen im leßten Jahre zugesicherten Rechte verletzt worden seien; jedenfalls aber werde davon nicht die Rede sein, den Versuch zu machen, von den Lateinern irgend welche der Privilegien, welche sie nach und nach in Jerusalem erlangt hätten, wieder abzugewinnen Das Ziel nach dem gestrebt werden müsse, sei ein Äquivalent für alle Privilegien, welche die Griechen eingebüßt hätten.

Graf Nesselrode sagte, (Depesche vom 9. März) daß es nicht soviel Eile hätte, die Frage der heiligen Stätten zu erledigen, als die von Montenegro; daß Fürst Menschikoff mit sehr ausgedehnten Vollmachten versehen worden sei; daß es dem Kaiser unmöglich sei von dem Stand der Dinge zurückzuweichen, welcher den Griechen durch den Firman vom Februar 1852 und den Brief des Sultans zugesichert worden wäre; daß Fürst Menschikoffs Sendung schon lange beschlossen und nur durch seine schlechte Gesundheit verzögert worden sei.

In Erwiederung auf Ihre Anfrage (Depesche vom 24. März) ob eine Beilegung der Schwierigkeiten der heiligen Stättenfrage alle Streitfragen zwischen Rußland und der Pforte erledigen würde, eder ob Fürst Menfchikoff noch andere Beschwerden vorzubringen hätte, sagte Graf Nesselrode, daß er nicht wüßte, daß noch andere beständen; es wären vielleicht noch einige Privatforderungen, aber sonst wüßte er von keinen Forderungen; kurz keine anderen, als wie sie zwischen zwei befreundeten Mächten bestehen können und einen Theil der laufenden Geschäfte jeder Kanzlei bilden.

Graf Nesselrode bemerkte (Depesche vom 29. März), daß der einzige Augenblick während der früheren Verhandlungen, wo er Besorgnisse gehegt hätte, der gewesen wäre, wo die Anlegenheiten von Montenegro die Sendung des Grafen Leiningen hervorgerufen hätten; daß er nie an die Möglichkeit gedacht, daß die Frage der heiligen Stätten zum Krieg führen könne, und daß sein Glaube an eine schnelle Lösung aller Streitfragen durch die Depeschen des Fürsten Menschikoff vom 17. bestätigt worden wäre, welcher die Angelegenheiten als befriedigend vorwärtsschreitend darstelle.

Graf Nesselrode sagte (Depesche v. 5. April), daß keine solche Forderung wie die Entlassung Fuad Effendis gestellt worden wäre; kein Ultimatum; keine Forderung auf Gebietsvergrößerung; kein Versuch gemacht, Rußland die Ernennung des griechischen Patriarchen zu sichern; der Wunsch nicht bestand, von Frankreich die Zurückgabe irgend welcher Rechte auf die heiligen Stätten, welche es erlangt hatte durchzusetzen; und daß der Kaiser nur auf eine Bestätigung der friedlichen Nachrichten aus dem Süden warte, um den Befehl zur Sistirung aller kriegerischen Rüstungen zu geben.

Graf Neffelrode behandelte bei einer weitern Gelegenheit (Depesche vom 7. April) noch immer die Angelegenheit der heil. Stätten als die einzige um die es sich handle und auf deren baldige Erledigung er mit Zuversicht hoffe.

In einer Depesche an Baron Brunnow (7. April) wiederholt Graf Neffelrode, daß es der Wunsch und der feste Wille des Kaisers ist, die Unabhängigkeit

und Integrität der Türkei zu achten, und wenn seine Ansichten auf diesem Punkt sich ändern sollten, er der erste sein würde, die britische Regierung von diesem Wechsel zu unterrichten; daß die Gerüchte welche sich an die Ankunft des Fürsten Menschikoff in Constantinopel geknüpft hatten wie von Besetzung der Fürstenthümer; Vergrößerung des Territoriums in Asien; Ernennung der griechischen Patriarchen; der feindlichen und drohenden Sprache des Fürsten Menschikoffvöllig grundlos jeien; daß mit einem Worte die Sendung des Fürsten Menschikoff nie ein anderes Object gehabt hätte und noch habe, als das von Baron Brunnow der britischen Regierung bezeichnete.

Graf Nesselrode leugnete (Depesche vom 20. April) die Wahrheit der Nachricht von einem Schuß- und Trußbündniß mit der Türkei, gab aber zu, daß dem Sultan erklärt worden sei, er möge auf den Schutz Rußlands gegen einen Angriff Frankreichs in Folge von Zugeständnissen an die griechische Kirche in der Frage der heiligen Stätten rechnen.

Graf Nesselrode jagte in der Unterhaltung mit Ihnen (Depesche vom 21. April) über die der Pforte vom Fürsten Menschifeff am 16. März vorgelegte Note, mit Rücksicht auf den Ausdruck,,Act des Vertrauens", daß die Absicht wäre, daß die Pforte den in der Note aufgestellten Beschwerden abhelfen sollte, und gewünscht würde, daß die Anerkennung der der griechischen Kirche zugesicherten Rechte in solchen Formen gegeben würde, welche derselben den Character einer völkerrechtlichen Verpflichtung zwischen Rußland und der Türkei verleihe; daß den alten Capitulationen von Frankreich die Kraft eines Vertrages vindicirt und daß deshalb gewünscht würde, daß ein auf die Dauer berechnetes Arrangement einen unzweifelhaften Character dieser Art erhielte. Der Kanzler fuhr in der ferneren Unterredung fort diese Bemerkungen durchaus auf die Frage der heiligen Stätten zu beziehen.

Die Zwecke der Sendung des Fürsten Menschikoff betreffend, so versicherte Sie Graf Nesselrode (Depesche vom 30. April), daß es keine andern wären, als die Ihrer Maj. Regierung bekannten, und daß das Bestreben das zu erzielende Arrangement in einen solchen Act gebracht zu sehen allein von dem dringenden Wunsch eingegeben wäre, das Arrangement endgültig zu machen und auf gleichen Fuß mit den französischen Capitulationen zu sehen. Graf Nesselrode sagte (Depesche v. 5. Mai) die einzige Besorgniß die er noch hätte, wäre daß man nicht zu einem guten Einvernehmen mit Frankreich rücksichtlich der heiligen Stätten käme; er habe keine Befürchtungen mehr, was die Pforte beträfe.

In Ihrer Depesche vom 14. Mai sagten Sie: Als ich gestern den Kanzler besuchte, theilte mir Sr. Excellenz mit, daß die Fragen, über welche in Constantinopel verhandelt worden wäre, als in der Hauptsache erledigt zu betrachten jeien. Daß die heilig. Stätten betreffend, ein Arrangement getroffen worden wäre, das sowohl den Fürsten Menschikoff als Hrn. de la Cour zufriedenstelle; und daß rücksichtlich der dem Arrangement zu gebenden feierlichen Bestätigung, da die Form eines Vertrags sowohl dem Ambassadeur der Königin als der Pforte ungeeignet erschienen wäre, irgend eine andere ausfindig gemacht werden würde: er könne nicht sagen, welche es sein würde, aber ausgedehnteste Vollmacht sei dem russischen Unterhändler gegeben und der Punkt wäre ein solcher, daß er ficherlich bald erledigt sein würde. Die vorgeschlagene Convention sei, bemerkte Graf Nesselrode, vor vierzehn Tagen nach London geschickt worden, um Sr. Lordschaft mitgetheilt zu werden, seitdem aber der ursprüngliche Entwurf dem Fürsten Menschikoff übergeben worden sei, habe derselbe wesentliche Veränderungen

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