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war Pfarrer in Guttannen, Fruttigen und Vechigen, Direktor der landwirthschaftlichen Schule in Kreuzlingen und des Lehrerseminars in Chur. Seit 1872 widmete er sich als Direktor der schweizerischen Milchversuchsstation zuerst in Thun, dann in Lausanne der Alp- und Milchwirthschaft, die er namentlich durch seine Wandervorträge und seine populären Schriften in deutscher, französischer und italienischer Sprache energisch förderte.

Gewählt:

ganz

Freiburg. Le Conseil d'Etat a nommé M. Félix Schönenberger, de Mitlödi (Glaris), inspecteur forestier du III arrondissement (Gruyère) en remplacement de M. Genoud, démissionnaire.

L'administration du IV arrondissement, a été provisoirement répartie comme suit:

Le district du Lac a été joint au 1er arrondissement (Sarine et Singine, inspecteur, M. Niquille); le district de la Broye a été joint au 2° arrondissement (Glâne et Veveyse, inspecteur, M. Weck).

Bücheranzeigen.

Gayer, Dr., Karl. Der gemischte Wald, seine Begründung und Pflege, insbesondere durch Horst- und Gruppenwirthschaft. Berlin, Paul Parey 1886. 168 Seiten Oktav.

Der Verfasser geht von der Ansicht aus, es sei in Folge der eingetretenen Aenderungen im Holzkonsum nothwendig, der forstlichen Produktionsform eine Verfassung zu geben, bei der es möglich werde, dem Wald auch in merkantiler Hinsicht von Seite der Allgemeinheit eine dauernde Werthschätzung zu sichern. Den Beweis hiefür sucht er durch die Vergleichung von Sonst und Jetzt, durch eine Besprechung der Schatten- und Lichtseiten unserer jetzigen Wirthschaft und durch Bezeichnung der Erfolge der bisherigen Praxis zu leisten. Dabei kommt er zu dem Schlusse, man dürfe nicht auf die Verdrängung der Laubhölzer ausgehen, sondern müsse die Erziehung gemischter Bestände anstreben, weil dadurch die Nutzholzproduktion begünstigt und die Gefahren, welche den Nadelwaldungen drohen, vermindert werden.

Im letzten Kapitel, überschrieben mit „Zusammenfassung", führt der Verfasser näher aus, wie die gemischten Bestände erzogen werden sollen. Er verlangt horstweise Mischung, wenn irgend möglich nicht nur nach Holzarten, sondern auch mit grösseren Altersdifferenzen; langsame natürliche

Verjüngung oder, wo diese nicht ausführbar, horstweise Saat unter dem Schutzbestand. Kulturen ohne Schutz sollen nur bei neuen Waldanlagen gemacht werden. Sorgfältige Berücksichtigung der Standortsverhältnisse, Isolirung der einzelnen Horste durch hinreichend breite Geräumde", enger Stand der Pflanzen in den jungen Horsten, rechtzeitige Reinigung derselben von unwächsigen und beschädigten Stämmchen und solchen, welche für die Gruppe nicht passen, Führung der ersten Durchforstung im Sinne des Aushiebes alles nicht nutzholztüchtigen Materials ohne Rücksicht auf gleichmässige Lockerung des Bestandesschlusses, Vornahme der späteren Lichtungen im Interesse der Förderung des Wachsthums der nutzholztüchtigen Individuen und rechtzeitige Einleitung der Verjüngung zur Begünstigung des Lichtstandszuwachses.

Wir empfehlen unseru Lesern diese Schrift zu sorgfältigem Studium, denn wenn wir auch rücksichtlich der Anwendbarkeit und Ausführbarkeit mancher Vorschläge noch ein ? machen müssen, so halten wir es doch für unbedingt nöthig, dass sich auch die Männer der Praxis mit den neuen Theorien über die Verjüngung und Pflege der Wälder bekannt machen und mit der Uebertragung derselben in den Wald Versuche anstellen.

D. Maeder, Prof. Der Wald in seiner kulturhistorischen und naturgeschichtlichen Bedeutung. Davos, Hugo Richter, Verlagsbuchhandlung 1886. 96 Seiten, Taschenformat.

Als warmer Freund des Waldes schildert der Verfasser die Beziehungen der alten Völker zum Wald und zu den einzelnen Baumarten desselben und zeigt, wie eng deren religiösen Begriffe mit dem Wald zusammenhingen und eine wie grosse Rolle letzterer in ihrem Leben, ihrem Kultus und Haushalt spielte. Er weist dann nach, dass sich schon das Mittelalter an diesem Heiligthum der Alten schwer versündigte, macht auf die grosse Bedeutung des Waldes in der Oekonomie der Menschen und im Haushalt der Natur, sowie auf die Folgen einer unwirthschaftlichen Behandlung aufmerksam und zeigt, einen wie grossen Einfluss der Wald auf den Kulturzustand der Völker übe.

Die Schrift verdient nicht nur die Beachtung der sich berufsmässig mit dem Walde Beschäftigenden, sondern darf Allen, die sich für den Einfluss des letzteren auf die kulturhistorische Entwicklung der Menschheit interessiren, zum Lesen empfohlen werden.

R. Lauterburg, Ingenieur. Die Sicherstellung unserer Flussufer und Rutschhalden. Bern, Buchdruckerei Wyss 1886. 71 Seiten Taschenformat.

Lauterburg hat in den Berner-Blättern für Landwirthschaft eine fleissige Arbeit über vorstehendes Thema publizirt, die nunmehr auch, bereichert mit einem Anhang, als Broschüre erschienen ist. Die Schrift ist nicht für die technischen Beamten, sondern für die Anwohner der Flüsse und Bäche bestimmt und empfiehlt warm die rechtzeitige und sachkundige Bepflanzung der Rutschhalden und der gefährdeten Bachufer, sowie der Schwellen- und Flecht

werke mit den passenden Baum- und Strauchgattungen. Möge sie ihren Zweck erreichen und die Deckung unserer Schutthalden und Flussufer, sowie die Aufforstung der Quellengebiete wirksam fördern.

Arth. von Seckendorff. Die Wildbäche, ihr Wesen und ihre Bedeutung im Wirthschaftsleben der Völker. Vortrag, gehalten im Österreichischen Touristen-Club am 9. April 1886.

Derselbe. Das forstliche System der Wildbach-Verbauung. Vortrag, gehalten im österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein am 27. März 1886.

Wien 1886, im Selbstverlag des Verfassers.

Im zuerst genannten Vortrag gibt der Verfasser ein Bild von den Zerstörungen, welche die Wildbäche in Oesterreich und Frankreich anrichteten und weist den Zusammenhang derselben mit der Entwaldung der Berge nach, gibt dann eine Beschreibung der Wildbäche und ihren Wirkungen und zeigt, wie dem verderblichen Einfluss derselben gesteuert werden könne. Den Schluss bildet ein warmer Aufruf an die Zuhörer, die Belehrung des Volks über seine diessfälligen Aufgaben nach besten Kräften anzustreben.

Im zweiten Vortrag wird zunächst gezeigt, wie sich die Theorie und Praxis der Wildbachverbauung allmälig entwickelte, dann das in Frankreich eingeführte Vorgehen bei der Einleitung und Ausführung dieser Arbeiten kurz beschrieben und auf den Unterschied zwischen den französischen und schweizerischen Verbauungen hingewiesen und endlich hervorgehoben, dass von den kostspieligen Schalen eine gelungene Korrektion der Wildbäche nicht zu erwarten sei, dagegen durch eine gründliche Entwässerung der rutschgefährlichen Hänge oft kostspielige Verbauungsobjekte entbehrlich gemacht werden können.

Bei der grossen Bedeutung, welche die Wildbachverbauung für uns hat, erscheint die Verbreitung dieser Schriftchen in der Schweiz sehr wünschbar.

Die Blitzgefahr. Nr. 1. Mittheilungen und Rathschläge betreffend die Anlage von Blitzableitern für Gebäude. Herausgegeben im Auftrage des Elektrotechnischen Vereins. Berlin, Jul. Springer 1886. 34 Seiten Oktav. Preis M. —. 60.

Das Schriftchen enthält die Ergebnisse der Berathungen einer vom technischen Ausschuss des im Titel genannten Vereins zur Prüfung der mit der Blitzschlagsgefahr in Zusammenhang stehenden Fragen niedergesetzten Kommission. Zunächst wird die Natur und Grösse der Blitzgefahr, sowie die Verminderung derselben durch Blitzableiter besprochen, dann folgen Rathschläge für die Disposition der Blitzableiteranlagen, die Wahl, Form und Stärke des Materials zu denselben, die Verbindung der einzelnen Theile untereinander und mit dem Gebäude und dem Boden und endlich Vorschriften für spezielle Gebäudearten.

Die Schrift enthält für Architekten, Baumeister und Hausbesitzer der vollsten Beachtung werthe Mittheilungen und Rathschläge.

v. Fischbach, Dr., Karl. Lehrbuch der Forstwissenschaft. Für Forstmänner und Waldbesitzer. Vierte vermehrte Auflage. Berlin, Jul. Springer 1886.

Fischbach's Lehrbuch der Forstwissenschaft erscheint in vierter Auflage in höchstens 10 Lieferungen zum Preise von 1 M. per Lieferung. Die erste Lieferung liegt vor.

Im vorbereitenden Theil fallen die Abschnitte über Standortslehre und Pflanzenphysiologie weg, wogegen der forstliche Inhalt wesentliche Erweiterungen erhalten wird.

Wir haben bei Anzeige der dritten Auflage dieses Buch als eine nicht nur für Forstmänner, sondern auch für grössere Privatwaldbesitzer, Studirende und Nichttechniker willkommene Gabe bezeichnet und glauben das auch mit Rücksicht auf die vierte thun zu dürfen, weil wir wissen, dass der Verfasser in theoretischer und praktischer Richtung mit den Fortschritten der Neuzeit bekannt und vertraut ist und denselben in der neuen Auflage Rechnung tragen wird.

Das Buch umfasst die Forstbotanik und die ganze Forstwirthschaftslehre und wird am Schluss eine alphabetische Zusammenstellung der technischen Ausdrücke enthalten, um den Nichttechnikern den Gebrauch desselben zu erleichtern.

G. Westermeier. Systematische forstliche Bestimmungstabellen der wichtigen deutschen Waldbäume und Waldsträucher im Winterund Sommerkleide. Ein Handbuch für Forstleute und Waldbesitzer, sowie ein Repetitorium für die Examina. Berlin, Jul. Springer 1886. 64 Seiten, Taschenformat, breit. Preis Fr. 2. 70. Gebunden.

Das Schriftchen enthält ein alphabetisches Verzeichniss der im Text gebrauchten technischen Ausdrücke und ihre Erklärung und gibt in tabellarischer Form die Beschreibung von 49 Waldbäumen und 48 Waldsträuchern, wobei auch das Vorkommen und die forstliche Bedeutung derselben sorgfältig berücksichtigt sind.

Die Tabellen sind ganz geeignet, die Bestimmung der Holzarten im Sommer- und Winterkleide zu erleichtern, überdieses geben sie über die Eigenschaften derselben, ihre Anforderungen an den Standort und die Verwendbarkeit des Holzes in übersichtlicher Form belehrende Aufschlüsse. Wir dürfen das handliche, gut eingebundene Schriftchen den Freunden der Waldbäume und namentlich den Studirenden der Forstwissenschaft unbedenklich empfehlen, obschon wir einzelne „Bemerkungen“ für unsere Verhältnisse nicht als absolut richtig anerkennen können.

Verhandlungen des Badischen Forstvereins bei seiner dreiunddreissigsten Versammlung zu Mosbach am 16. bis 18. August 1885. Karlsruhe, F. Gutsch 1886. 73 Seiten Oktav.

Der badische Forstverein behandelte im Jahr 1885 in seiner Versammlung die Waldeisenbahnen und die Behandlung und Benutzung der Buchenwaldungen im Interesse der Herbeiführung höherer Erträge.

Ueber das erste Thema hielt Forstrath Schuberg ein gründliches Referat. Eine Diskussion knüpfte sich an dasselbe nicht, weil den Theilnehmern an der Versammlung genauere Kenntniss dieses neuen Transportmittels mangelte. Die Fabrikanten der Schienengeleise und des Rollmaterials, Vögele von Mannheim und Spaldung von Jahnkow, Pommern, hatten sich mit dem nöthigen Material in Mosbach eingefunden und führten vor den Anwesenden das Legen der Geleise, das Auf- und Abladen und den Transport aus. Oberforstrath Krutina machte die Mittheilung, dass die Domänendirektion beabsichtige, in dem uns nahe liegenden Steinathal eine ca. 40 km lange Waldbahn anzulegen. Das zweite Thema erfreute sich einer lebhaften Besprechung, aus der hervorgeht, dass die Badenser die Buche auch noch nicht verdrängen wollen, sondern der Ansicht sind, es lasse sich der Ertrag der Buchenwälder durch die Erziehung von Mischbeständen und durch Förderung der Verwendung von Buchennutzholz in befriedigender Weise steigern.

Bericht über die sechste Versammlung des Forstvereins für das Grossherzogthum Hessen zu Bingen a. Rh. am 1. bis 3. September 1885. 71 Seiten Oktav. Zu beziehen bei Oberstforstrevisor Wimmenauer in Darmstadt. Preis 1 M.

Den Haupttheil der Verhandlungen bildet die Eichenschälwaldwirthschaft mit besonderer Rücksicht auf die Wahl der Umtriebszeit, die Schlagausbesserung, die Bestandespflege und das Schälverfahren in höheren Lagen. Die Exkursion ging den Verhandlungen voraus und war ganz geeignet, letztere vorzubereiten.

Zwei Beilagen, Mittheilungen über die Eichenschälwaldungen des Odenwaldes und der Oberförsterei Alzey enthaltend, sind ganz dazu geeignet, die Leser mit dem Zustand und den Erträgen derselben bekannt zu machen.

Mathys. Bestimmung der Umtriebszeit und des Haubarkeitsalters der Bestände für Betriebsregelung. Davos, Hugo Richter 1886. 24 S. Okt. Preis Fr. 1. 20.

Der Inhalt der vorliegenden Broschüre erschien zuerst im praktischen Forstwirth. Einer kurzen Einleitung folgen allgemeine Erörterungen über die verschiedenen Umtriebszeiten, dann die Besprechung der massgebenden Verhältnisse und endlich Schlusssätze. Die Definitionen sind nicht durchweg korrekt. Zur grundsätzlichen Lösung der grossen Frage betreffend die Wahl der Umtriebszeit leistet die Schrift keinen wesentlichen Beitrag. Der Ver

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