Page images
PDF
EPUB

Pilzmycelium in Symbiose stehen, welches ihnen Ammendienste leistet und die ganze Ernährung des Baumes aus dem Boden übernimmt.

Die Saugwurzeln der Eichen, Buchen, Haseln und Kastanien bestehen allgemein aus zwei heterogenen Elementen: einem die eigentliche Baumwurzel repräsentirenden Kern und einem mit jenem organisch verwachsenen, aus Pilzhyphen bestehenden Mantel, der die Wurzel, selbst den Vegetationspunkt derselben, lückenlos überzieht, mit der Wurzel an der Spitze weiter wächst und sich in jeder Beziehung wie ein zur Wurzel gehöriges und mit dieser organisch verbundenes peripherisches Gewebe verhält. Der ganze Körper ist weder Baumwurzel noch Pilz allein, sondern ähnlich wie der Thallus der Flechten eine Vereinigung zweier verschiedener Wesen zu einem einheitlichen morphologischen Organ, welches vielleicht passend als Pilzwurzel, Mycorhiza, bezeichnet werden kann.

Diese Mycorhiza liegt der Wurzelepidermis dicht auf und sendet Pilzfäden in die Epidermis, seltener auch in die angrenzende Rindenlage, nie in die Innenrinde und den Holzkörper. Diese in's Wurzelinnere tretenden Fäden sind dünner als die des Pilzmantels und wachsen nie in die Zellhöhlungen hinein, sondern verbreiten sich nur innerhalb der Zellenmembranen, in diesen aber die Zellen meist von allen Seiten vollständig umspinnend. Wurzelhaare bilden sich an den vom Pilz bedeckten Wurzeln nicht, sie werden dadurch ersetzt, dass Oberflächenzellen der Pilzhülle zu einfachen oder verzweigten, fast farblosen bis schwarzen Fäden aussprossen, die bald wie ein Filz die Pilzwurzel umkleiden und sich wie Wurzelhaare im Boden verbreiten und wie diese selbst Bodentheilchen anwachsen.

Am Keimling des Samens fehlt die Verpilzung, ebenso an der Pfahlwurzel der ersten Keimungsstadien. Erst an den Seitenwurzeln erster und folgender Ordnung kann man die allmälige, vom Boden aus erfolgende Verpilzung eintreten sehen. Bei der Hainbuche erfolgt die Umwandlung des Saugwurzelsystems in Mycorhizen am raschesten, bei der Eiche am langsamsten.

Von der unverpilzten Wurzel ist die Pilzwurzel durch sehr verlangsamtes Längenwachsthum bei grösserer Stärke verschieden. Sie zeigt eine grössere Neigung zur Verzweigung in kurzen Abständen ; ihre Lebensdauer ist, wie diejenige der Saugwurzeln der Holzpflanzen überhaupt, eine beschränkte.

Frank hat das Vorhandensein des Pilzes in allen Lebensaltern und an allen Wurzeln des Baumes an Eichen und Buchen bis zu

120, an Hainbuchen bis zu 100, an Haseln bis zu 40 Jahren konstatirt. Die Mycorhizen sind in der obersten ca. 5 cm mächtigen, humusreichen Bodenschicht am stärksten verbreitet, besonders zahlreich da, wo Trüffel wachsen. Mycorhizen wurden wenn auch nicht so allgemein und nicht an allen Lokalitäten auch bei einigen Weidenarten, bei der Aspe, bei Kiefern, Fichten und Tannen gefunden. Die Cupuliferen sind in keiner Gegend Preussens pilzfrei; sie sind im Ueberschwemmungsgebiet der Flussniederungen wie im Hügel- und Berglande, im flach- wie im tiefgründigen Boden, im Hochwald wie im Mittel- und Niederwald, in Kämpen, wie in Parks und Gärten verpilzt.

Der lebenden Wurzel gegenüber ist das Pilzmycel ein Parasit, dessen Nahrungsbedürfniss hauptsächlich den vom Baume bereiteten kohlenstoffhaltigen Verbindungen gilt, die Versorgung mit mineralischen Bodennährstoffen kann der Pilz selbst übernehmen. Die morphologischen Veränderungen, welche die Baumwurzeln unter dem Einflusse des Parasiten erleiden, stören die Fähigkeit derselben, für den Baum zu funktioniren, nicht. Auch die Entziehung assimilirter Nährstoffe durch den Pilz kann nicht in's Gewicht fallen, die Wurzelpilze können dem Baume keinerlei wenigstens im Mycelzustande Nachtheile bereiten. Für das, was der Pilz vom Baume empfängt, leistet er ihm den eminenten Gegendienst, dass er demselben das ganze erforderliche Quantum von Wasser und Bodennährstoffen zuführt, weil nur er es ist, der den ganzen oberflächlichen Theil der Saugwurzeln bildet und mit seinen Fäden die Rolle der Wurzelhaare anderer Pflanzen den festen Bestandtheilen des Bodens gegenüber spielt. Der Pilz nimmt also die mineralischen Bodennährstoffe nicht nur zu seiner eigenen Ernährung auf, sondern er funktionirt in dieser Beziehung zugleich als Amme des Baumes. Die Cupuliferen zeigen gegenüber den autotrophen Pflanzen das Verhältniss der Heterotrophie, d. h. die Ernährung aus dem Erdboden mit Hülfe eines andern Wesens, in einem wahrhaft grossartigen Massstabe, denn bisher war dies nur von dem im Flechtenkörper und in einigen höheren Pflanzen eingeschlossenen lebenden niederen Algen bekannt.

Das Auftreten der Blutlaus im Kanton Zürich im Jahre 1885. Der Bericht des Regierungsrathes an das schweizerische landwirthschaftliche Departement enthält hierüber folgende Mittheilungen:

Im Mai wurden die Gemeindräthe veranlasst, je zwei Abgeordnete zu bezeichnen, welche an der durch Sachverständige bezirksweise abgehaltenen Instruktion für die Untersuchung der Apfelbäume auf das Vorhandensein der Blutlaus theilzunehmen hatten, und zugleich aufgefordert, die Apfelbäume Ende Juni untersuchen zu lassen. Die Gemeindräthe sandten ihre Berichte ziemlich pünktlich ein und es zeigt die Darstellung der Ergebnisse der Untersuchung, dass dieselbe, sowie die Kontrole über die angeordneten Vertilgungsmassregeln sorgfältig durchgeführt wurden. Das Ergebniss der Berichterstattung ist in folgender bezirksweisen Zusammenstellung niedergelegt:

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][subsumed][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Aus dieser Darstellung ergibt sich, dass von den elf Bezirken des Kantons nur vier sind, in denen von einer erheblichen Verbreitung der Blutlaus nicht gesprochen werden kann, nämlich: Pfäffikon, Andelfingen, Bülach und Dielsdorf, auch im Bezirk Hinweil ist es vorzugsweise der tiefer gelegene Theil, der bis jetzt von dem Schädling heimgesucht wurde, wie denn die Blutlaus überhaupt vorzugsweise in geschützteren Lagen angetroffen wird.

Gegenüber dem Jahr 1884 hat sich, auch unter der Voraussetzung, dass die Untersuchung damals eine mehr oberflächliche war, eine besorgnisserregende Vermehrung der Blutlaus ergeben.

Die Vertilgungsarbeiten wurden in 98 von den 107 Gemeinden von den Baumbesitzern selbst vorgenommen und zwar meist ohne

besondere Mahnungen, Bussen und Exekutionen mussten nur selten verhängt werden; in den andern 9 Gemeinden wurden die Vertilgungsarbeiten ganz oder zum Theil durch Gemeindeangestellte ausgeführt. Ebenso wurden die Vertilgungsmittel in 85 Gemeinden von den Baumbesitzern angeschafft. Als solche wurden verwendet: Knodalin, Sapocarbol, Petroleum (verdünnt) und Salz, Theer, Lewatöl, Naphtalin, Schmierseife und Kalkmilch. In einer Reihe von Gemeinden wurden ältere, stark befallene Bäume umgehauen und verbrannt, doch wird deren Zahl nicht angegeben, weil diese Operation meist von den Besitzern selbst ausgeführt wurde.

Ueber die Wirkung der Vertilgungsmittel und -Arbeiten wurden Nachschauen abgehalten, die zu einem grossen Theile als sehr günstig verlaufend angegeben werden. In stärker betroffenen Gemeinden mussten indess weitere Nachschauen und weitere Vertilgungsoperationen, wie Kappen von Bäumen, Desinfektion des Wurzel halses etc. auf den Herbst verschoben werden und macht man sich darauf gefasst, dass nur durch länger fortgesetzte energische Thätigkeit und Kontrole es gelingen könne, des Schädlings Meister zu werden.

Gewicht- und Köruerzahl der Waldsamen. Hempel's Taschenkalender für den österreichischen Forstwirth enthält hie für folgende Zahlen:

[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Personalnachrichten.

Appenzell Inner-Rhoden. Zum Kantonsförster wurde gewählt: Wilhelm Tödtli von St. Gallen.

Tessin. Forstinspektor Fr. Merz in Faido ist von seiner Stelle zurückgetreten und hat die Direktion der Dampfmolkerei Rossrüti bei Wyl, St. Gallen, übernommen.

Zum Kreisförster wurde gewählt: Willi, Lorenz, von Ilanz, Graubünden. Dienstantritt nach Erledigung des praktischen Jahreskurses.

Vaud. L'adoption d'une nouvelle constitution par le canton de Vaud a motivé certaines modifications à l'organisation de l'administration forestière qui resteront en vigueur, à titre provisoire, jusqu'après la révision de la Loi sur les forêts du 31 janvier 1873.

Le titre d'Inspecteur général est remplacé par celui de Chef du service des forêts, de la chasse et de la pêche. Le traitement est de frs. 4000-5000.

Les Inspecteurs forestiers deviennent Forestiers d'arrondissement avec un traitement de frs. 3000-3500.

Les Sous-Inspecteurs sont supprimés, par contre un Forestier de District est attaché à chacun des Arrondissements 2 et 5.

Le nombre des Arrondissements est maintenu à 6.

Cette nouvelle organisation fonctionne depuis le 1er janvier 1886.
Le Conseil d'Etat a appelé à ces diverses fonctions:

Chef du service des forêts, de la chasse et de la pêche, Mr. Adolphe
Puenzieux à Lausanne.

Forestier du 1 Arrondissement M. Albert Jan à Payerne.

[merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small]
« PreviousContinue »