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in sehr befriedigender Weise und erhielt einen Nahepreis von 100 Fr. und die silberne Medaille. Eine zweite Arbeit konnte nicht prämirt werden.

Im Lehrerpersonal der Forstschule sind keine Veränderungen eingetreten. Der Unterricht wurde nach dem Programm ertheilt. Für die Zukunft tritt im Letzteren insofern eine Aenderung ein, als der Unterricht über Waldbau auf den Wunsch des Schulrathes aus dem 5. in's 3. Semester vorgeschoben und dafür die Vorträge über Strassen- und Wasserbau ganz in's dritte Schuljahr verlegt wurden.

Ueber die Eröffnung der forstlichen Versuchsanstalt sind noch keine Beschlüsse gefasst, auch ist das Personal derselben noch nicht gewählt.

Das Schuljahr 1887/88 hat am 10. Oktober begonnen. Für die Forstschule sind sieben Anmeldungen eingegangen, sechs wurden berücksichtigt.

Das Programm für das Wintersemester lautet wie folgt:

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Oberforstinspektor Coaz hat im Auftrage des schweizerischen Handels- und Landwirthschafts-Departements das Material gesammelt, welches zur Beurtheilung des Schneeschadens vom 28./29. September 1885 nothwendig war und dasselbe in einem Bericht übersichtlich zusammengestellt. Der sehr einlässliche Bericht enthält Mittheilungen über die Witterung vom 25. bis 29. September und ausführliche Nachweisungen über den Schneeschaden, getrennt nach Jura, Hochebene zwischen Jura und Alpen und Alpen, sodann eine übersichtliche Zusammenstellung der wichtigen Erscheinungen, einen Versuch, dieselben zu begründen und endlich Vorschläge für wirthschaftliche Massnahmen, die geeignet sein dürften, die Waldungen künftighin vor ähnlichen Uebeln zu bewahren. Eine Karte über die Vertheilung der am 28. September gefallenen Niederschlagsmengen und ein Bild von den Schneedruck-Schädigungen im Sihlwald bilden willkommene Beilagen.

Wir entnehmen dem Bericht Folgendes:

Der ungewöhnlich frühe Schneefall vom 28. September 1885 erstreckte sich über die ganze Schweiz mit Ausnahme des Südwesten und Süden und erreichte den grössten Betrag in den mittleren Lagen der Nordschweiz. In Zürich wurde die Höhe der Schneedecke zu 9, im Tössthal zu 30, im Sihlwald zu ca. 50 und zu Wildhaus im Toggenburg zu 55 cm gemessen, im Jura betrug sie nur 10-30 cm. Die Niederschlagsmenge, als Wasser gemessen, betrug 20—80 mm, 60-80 in der Umgebung des Vierwaldstädter-, Zuger- und ZürichSees, im Tössthal und Toggenburg. In den am meisten geschädigten Gegenden dauerte der Schneefall von Vormittags 10 bis Abends 8 Uhr.

Im Ganzen mussten des Schneedrucks vom 28. September wegen ca. 200,000 fm Holz geschlagen werden. Nach der Grösse des Schneeschadens per Hektare der Waldfläche folgen sich die Kantone in nachstehender Reihe:

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Angefällene Holzmasse
per Hektare

m3

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100,00

5,82

Genossenschaftswaldung Hausen, Zürich
Gemeindewald Rottenschwyl, Aargau
Genossenschaftswaldung Maur, Zürich
Staatswaldung Wihliwald, Aargau

Kalchrain, Thurgau

Waldungen in Bettschwanden, Glarus ...

Die stärksten Schädigungen fallen auf die nordöstliche Schweiz und zwar auf das Gebiet der äusseren Vorberge. Im Sihlwald litten die Bestände zwischen 600 und 700 m Meereshöhe am meisten. Im Jura erfolgten Schädigungen bis zu 1000 m Höhe, in den nördlichen Alpen bis zu 1200 und 1500 m und im Engadin und Wallis bis zu 1600 und 1800 m.

Auf humusreichem, frischem bis feuchtem und auf flachgründigem Boden mit Felsenuntergrund war der Schaden grösser als auf festem, trockenem, tiefgründigem und auf dem mit Steinen und Felstrümmern gemengten. An den Hängen und in den Mulden ist der Schaden grösser als auf der Ebene, die dem Winde abgekehrten Hänge litten mehr als die ihm zugekehrten.

Eschen, Aspen und Weiden litten am meisten, die Schwarzerle war weniger widerstandsfähig als die Weisserle und die Birke. Der Ahorn litt hauptsächlich durch Ast- und Wipfelbruch, die Ulme zeigte sich als sehr widerstandsfähig, die Eichenoberständer wurden stark beschädigt, ebenso die Eichenjungwüchse in frischen Vertiefungen. Die in den Laubwaldungen am stärksten vertretene Buche lieferte die grösste Masse Schneebruchholz. Die Mittel- und Niederwaldungen wurden ebenso stark, zum Theil noch mehr beschädigt als die Hochwälder.

Unter den Nadelhölzern litt die Lärche am stärksten und zwar im jüngeren Alter durch Biegung, im späteren durch Wipfel- und Stammbruch; ihr folgt die Föhre. Die Fichte wurde ziemlich häufig entwurzelt, es kamen aber auch Wipfelbrüche vor, weniger litt die Weisstanne.

Die Laubhölzer haben viel mehr gelitten als die Nadelhölzer. Im Sihlwald lässt sich zwischen den verschiedenen Laubholzarten kein wesentlicher Unterschied konstatiren, während die Nadelhölzer nur wenig geschädigt wurden.

Am ärgsten hauste der Schnee in den mittelalten und angehend haubaren Beständen, hie und da haben auch Stangenhölzer stark gelitten. Lichte, ältere Bestände litten vom Schneebruch mehr als geschlossene, namentlich, wenn sie in neuester Zeit gelichtet wurden oder ganz unregelmässig bestockt waren; einzeln stehende Stämme wurden vom Schnee stärker beschädigt als solche im Schluss. Bedeutenden Schaden veranlasste das Zusammenbrechen von Aesten und Stämmen vorgewachsener Bäume in ihrer Umgebung, besonders da, wo im Laubwald Eschen und Aspen, im Hochwald dominirende Buchen und im Mittelwald die Oberständer stark vertreten waren.

Die eben erst durchforsteten Bestände, namentlich solche, deren Lichtung zu sehr hinausgeschoben worden war, haben eben so stark, wenn nicht stärker, gelitten als gar nicht durchforstete, fast alle Berichterstatter schliessen mit der Bemerkung, dass rechtzeitig, in kürzeren Zwischenräumen regelmässig durchforstete Bestände gar nicht oder nur wenig gelitten haben. Begreiflicherweise hängt übrigens der Schaden in einem Bestande sehr von den ihn bildenden Holzarten ab. Im Sihlwald, wo die Schädigungen in ganz ausserordentlicher Weise erfolgten, lässt sich kein Unterschied zwischen durchforsteten und nicht durchforsteten Beständen nachweisen.

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Der Schaden zerfällt in einen wirthschaftlichen und einen finanziellen. Der erste besteht in der Nöthigung zum Abtrieb mittelalter Bestände, in der Verminderung des Massen- und Qualitätszuwachs stark gelichteter Bestandespartien und in einer Verschiebung des Altersklassenverhältniss, verbunden mit Schwächung des Holzvorrathskapitals. Wo grössere Holzmassen angefallen sind überdieses in der Umarbeitung der Wirthschaftspläne und hie und da wohl auch in Aenderung der bisherigen grundsätzlichen Bestimmungen betreffend das Mischungsverhältniss, die Verjüngung und Pflege der Bestände und die Hiebsfolge. Zu befürchten ist, dass die geschädigten Bestände nachträglich noch durch das direkt einfallende Sonnenlicht, durch Stürme, weitere Schneefälle, Erdschlipfe u. drgl. leiden.

Finanziell wurden die betroffenen Waldbesitzer geschädigt: Durch Verminderung des Gebrauchswerthes des anfallenden Holzes, Vertheuerung der Aufarbeitung und des Transportes des gebrochenen

Schweiz. Zeitschr. f. d. Forstwesen XII.

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