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Forstfrevelurtheile wurden im Jahr 1885 922 gefällt, Werth und Schaden aller Frevelgegenstände betrug 1876 Fr. und die Strafbeträge 3402 Fr.

Zürich. Aus den Jahresberichten des Oberforstamtes pro 1884/85.

Das unter forstpolizeilicher Aufsicht stehende Waldareal hat einen Flächeninhalt von 38,526 ha.

In den 19,683 ha grossen Gemeinds- und Korporationswaldungen wurden geschlagen: 88,160 m3 Derbholz und 1,351,153 Wellen, zusammen 115,182 m3 oder per Hektare 5,85 m3. Davon fallen auf die Hauptnutzung 91,136 m3 und auf die Zwischennutzung 24,046 m3. Der Geldwerth berechnet sich auf 1,655,181 Fr. im Ganzen oder 84 Fr. per Hektare. Ausserordentliche Schläge wurden keine angelegt. Ueber zehn Gemeindswaldungen wurden neue Wirthschaftspläne angefertigt.

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Es sind 151,47 ha Schlagflächen aufgeforstet worden mit 358 kg Samen und 861,930 Pflanzen. Vom Pflanzen material besteht der Haupttheil aus Rothtannen. 30% der gesetzten Pflanzen sind in Folge der grossen Trockenheit eingegangen. In den Pflanzgärten wurden 552 kg Laub- und 416 kg Nadelholzsamen gesäet und 314,000 Laub- und 914,700 Nadelholzpflanzen versetzt. Die neu erstellten Entwässerungsgräben haben eine Länge von 14,870 m und die neuen Holzabfuhrwege eine solche von 12,570 m.

Forstfrevelfälle kamen 555 zur Anzeige. Der Werth des entwendeten Materials wurde zu Fr. 358. 04 und der indirekte Schaden zu Fr. 147. 65 veranschlagt, die Bussen betragen Fr. 1728. 30.

Durch den Schnee vom 28. September wurden 77,579 m3 Holz gebrochen. Die Laubhölzer, besonders die Buche litten am meisten, an östlichen und südöstlichen Hängen ist der Schaden am grössten.

Von den Privatwaldungen stehen 16,818 ha unter forstpolizeilicher Aufsicht. Es wurden 14 Rodungsbewilligungen ertheilt, jedoch nur für kleine, meist auf drei Seiten von Kulturland umgebene Flächen. In zehn Fällen protestirten Privatwaldbesitzer gegen den Abtrieb unreifer Nadelholzbestände; alle Protestationen wurden gutgeheissen, nur in einem Falle wurde gegen die Verfügung der Direktion des Innern an den Regierungsrath rekurirt.

Von den angeordneten Kulturen wurden nur 63% ausgeführt, es mussten daher 30 Privatwaldbesitzer mit Ordnungsbussen belegt werden.

Gesäet wurden in den unter Aufsicht stehenden Privatwaldungen 27 kg Samen und gesetzt 343,750 Pflanzen. In den Pflanzgärten wurden 241/2 kg Samen gesäet und 152,200 Pflanzen versetzt.

An 22 Privatwaldkorporationen wurden Unterstützungen im Betrage von 1700 Fr. verabreicht.

Den vierzehntägigen kantonalen Försterkurs besuchten 2 Staats-, 13 Gemeinds- und 4 Privatförster. An einer Vorsteherexkursion im ersten Kreis betheiligten sich 206 Mann. 15 Gemeinds-, Korporationsund Privatförstern wurden Prämien von je 20 Fr. ertheilt.

Aus dem kantonalen Waldsamenmagazin wurden 1163 kg Samen verkauft.

Die Staatswaldungen messen mit Einschluss der im Grossherzogthum Baden liegenden 76 ha grossen Grütwaldung 2028,53 ha. In denselben wurden geschlagen an der Hauptnutzung 9061 m3, an der Zwischennutzung 3143 m3, zusammen 12,204 m3. Der Erlös aus Holz beträgt Fr. 189,565. 90, derjenige aus Nebennutzungen Fr. 7889. 35. Die Einnahmen aus Frevelersatz betragen 9 Fr. und die Gesammteinnahme Fr. 197,464. 25.

Vom Holzertrag fallen 74% auf die Haupt- und 26% auf die Zwischennutzung. 39% der Hauptnutzung sind Nutzholz, 48% Brennholz und 13% Reisig, die Zwischennutzung besteht zu 26 % aus Nutzholz, 52% aus Brennholz und 22% aus Reisig.

Die Durchschnittspreise betragen: bei der Hauptnutzung Fr. 20. 58 für's Nutzholz Fr. 14. 87 für's Brennholz und Fr. 12. 17 für's Reisig. Beim Durchforstungsholz beträgt der Durchschnittspreis Fr. 12. 38. Der Durchschnittspreis aller Sortimente berechnet sich auf Fr. 15. 49 per Kubikmeter. Per Hektare der ganzen Waldung beträgt der Materialertrag 6,38 m3 und der Bruttoerlös Fr. 103. 65. Gegenüber dem Vorjahr ist der Brennholzpreis um 6 Rp. per Kubikmeter gestiegen, der Preis des Nutzholzes und des Reisigs ist zurückgegangen.

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Die Ausgaben betragen Fr. 65,526. 26 oder 32 % der Roheinnahme. Davon fallen 10,7% auf die Verwaltungskosten, 13% auf die Holzhauerlöhne und 8,1% auf die Forstverbesserungsarbeiten. Der Reinertrag beträgt Fr. 131,937. 99 im Ganzen oder Fr. 82. 80 per Hektare.

Für die Kulturen wurden verwendet: 18 kg Samen und 92,000 Pflanzen, was einen Kostenaufwand von Fr. 2806. 61 im Ganzen oder Fr. 219. 60 per Hektare der aufgeforsteten Fläche veranlasste. In die Pflanzgärten wurden 1233/4 kg Samen gesäet und 153,000 Pflanzen versetzt, die Kosten betragen Fr. 1944. 22 und wurden zum grösseren Theil durch den Erlös aus verkauften Pflanzen gedeckt. Die Unterhaltung der Waldwege kostete Fr. 3009. und die Neubauten Fr. 5689. 22. Die Länge der neuen Strassen beträgt 2579 m. Die neuen Entwässerungsgräben haben eine Länge von 3418 m und kosteten Fr. 970. 67. Für die Säuberung der Kulturen wurden Fr. 1693. 65 verausgabt.

Zur Verzeigung kamen 13 Frevelfälle und zwar 2 wegen Waldbrandstiftung und 11 wegen Holzentwendung. 10 Fälle wurden durch die Gemeindräthe und 3 durch die Gerichte abgewandelt. Der Werth der entwendeten Forstprodukte war zu Fr. 25. 40 und der indirekte Schaden zu Fr. 63. 60 veranschlagt.

Insektenbeschädigungen kamen nicht vor, dagegen haben die Stürme einigen Schaden angerichtet. Der Schnee vom 28. September bat ca. 2400 m3 Holz gebrochen.

Aargau. Aus dem Rechenschaftsbericht des Regierungsrathes über die Staatsverwaltung im Jahr 1885, Abtheilung Forstwesen. Die seit 13 Jahren der Staatswirthschaftsdirektion unterstellte Staatsforstverwaltung wurde wieder der Direktion des Innern zugewiesen. Im Bestand des Forstpersonals sind keine Veränderungen eingetreten. Der Waldbauschulkurs wurde von 18 Schülern besucht.

Aus den 3067 ha grossen Staatswaldungen wurden 22,466 m3 Holz bezogen, wovon 6228 m3 aus Säg-, Bau- und Nutzholz bestehen. Der Erlös beträgt 271,786 Fr. Aus den Nebennutzungen wurden 18,357 Fr. erlöst, der Gesammterlös berechnet sich daher auf 290,143 Fr. Der Preis per Kubikmeter stellt sich auf Fr. 12. 10 gegenüber Fr. 11.24 im Jahr 1884.

In die Saatschulen wurden 1779 kg Samen gesäet und in die Schläge 222,631 Pflanzen gesetzt und 12 kg Samen gesäet. Die neu angelegten Waldwege haben eine Länge von 2219 m.

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Die Gesammtausgaben belaufen sich auf Fr. 99,057. Sie setzen

sich zusammen aus:

Besoldungen
Kulturwesen

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...

...

1,443

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1,300

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Träger-, Holzer- und Fuhrlöhnen...

Verschiedenes ...

Gemeindewaldinspektionen

Der Reinertrag berechnet sich auf Fr. 191,086.

im Ganzen

oder Fr. 62. 30 per IIektare. Im Jahr 1884 betrug derselbe nur Fr. 56. 08 per Hektare. Höhere Preise und grössere Nutzung bewirkten dieses günstige Resultat.

Die Gemeinde- und Gerechtigkeitswaldungen haben einen Flächeninhalt von 33,790 ha.

Im Berichtsjahr gelangten 7 Vermessungsoperate mit einem Flächeninhalt von 819 ha zur Verifikation. Ueber 7 Gemeindewaldungen mit einem Flächeninhalt von 734 ha wurden 9 Wirthschaftspläne angefertigt, 3 Wirthschaftspläne wurden revidirt.

Die gesammte Nutzungsfläche beträgt 663 ha Schlag und 2211 ha Durchforstung mit 142,896 m3 Derbholz und 3,896,359 Wellen, zusammen 220,822 m3. Die Forstbeamtung wird auf Reduktion der Schläge und Ausdehnung der Durchforstungen hinwirken. Der Werth der Gemeindearealserträgnisse beziffert sich auf 2,408,419 Fr. Verkauft wurde für 1,214,855 Fr., unter die Nutzniesser vertheilt für 1,193,564 Fr.

Neu angepflanzt wurden 359,5 ha. Die Zahl der verwendeten Pflanzen beträgt 3,248,891, überdieses wurden 622 kg Samen gesäet. Der Wegbau und die Grabenarbeiten blieben hinter den vorjährigen zurück.

Die Zahl der Gemeindeförster beträgt 250 und ihre Besoldung Fr. 69,807. oder Fr. 2. 07 per Hektare. Bannwarte sind 379 angestellt mit einer Gesammtbesoldung von Fr. 60,532.- oder Fr. 1.80 per Hektare.

Forst frevel kamen 1170 zur Anzeige, per Hektare 0,03.

Zur Einübung der Gemeindeförster in der Buch- und Rechnungsführung wurden eintägige Wiederholungskurse angeordnet.

In manchen Gemeinden musste die verspätete Schlagräumung gerügt werden. Sechs Gemeinden haben neun Waldreglemente erhalten, dieselben wurden eingehend geprüft.

Der Schneefall vom 28. September 1885 hat 13,171 m3 Holz gebrochen und entwurzelt. Der Werth dieses Holzes beträgt ca. 80,000 Fr., der Schaden am Zuwachs der Wälder ist aber viel grösser. Am grössten ist der Schaden in den Bezirken Muri, Bremgarten, Baden und Lenzburg, geringer in den Bezirken Kulm, Aarau und Brugg. Der vom Jura durchzogene nördliche Kantonstheil hat nicht gelitten; auch der Bezirk Zofingen wurde nur wenig geschädigt. Am meisten litten die zu dicht erwachsenen und die frisch durchforsteten Bestände.

Die Privatwaldungen haben einen Flächeninhalt von 6381 ha gegenüber 6418 im Vorjahr. Die Verminderung liegt zum kleinsten Theil in der Urbarisirung, zum grösseren im Uebergang an die Gemeinden.

Mittheilungen über die Ergebnisse der Königl. sächsischen Staatsforstverwaltung im Jahr 1885. Geschlagen wurden: 788,924 m3 Derbholz oder 4,77 m3 per Hektare, wovon 80% Nutzholz. Ausserdem kamen zum Verkauf 192,254 m3 Reisig und 178,005 Raummeter Stockholz. Das Nutzholzprozent betrug im Forstamtsbezirk Schwarzenberg 91, in Grimma 44%.

Die Einnahmen betragen 11,388,105 M., wovon 299,793 M. für Nebennutzungen. Der Preis für 1 m3 Derbholz beträgt M. 14. 05. Die Gesammtausgaben betragen 3,758,480 M., somit 33% der Einnahmen. Der Reinertrag berechnet sich auf 7,629,625 M. oder auf M. 9. 67 für 1 m3 Derbholz oder M. 44. 34 auf 1 ha der Gesammtfläche.

Das Waldkapital ist auf 292,415,800 M. berechnet und verzinste sich mit 2,61%.

Das forstfiskalische Areal ist im Jahr 1885 um 423 ha gewachsen und beträgt 172,062 ha, wovon 165,475 ha Holzboden und 6587 ha Nichtholzboden. Der Durchschnittspreis per Hektare betrug bei den Ankaufen incl. Holzbestand 1042 M., bei den Verkäufen 2432 M.

Den Privatwaldbesitzern und den waldbesitzenden Gemeinden gewährt die sächsische Staatsforstverwaltung eine Unterstützung bei Ausführung der Forstkulturen durch Unterweisung und spezielle

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