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fläche unterstellt. Die neuen Entwässerungsgräben messen 9697 m, vermarkt wurden 333 Parzellen.

Forstpolizei und Forstschutz.

Verzeigt wurden 268 Forstübertretungen, 37% weniger als im Vorjahr. Werth und Schaden erreichen nur 46% des vorjährigen. Der Strafvollzug wird noch nicht überall prompt durchgeführt. Rüsselkäfer schädigten die Rothtannenkulturen, über die Eichhörnchen liegen viele Klagen vor, in den Freibergen richten die Rehe Schaden an, auch Hasen und Mäuse machten sich an ver

schiedenen Orten bemerkbar.

Die Zahl der Ziegen hat sich von 1873-1883 um 44% vermindert, der Auftrieb derselben ist bald überall so regulirt, dass erhebliche Waldbeschädigungen nicht mehr vorkommen. Die Verminderung der Schafe beträgt im gleichen Zeitraume 37%, dem Laubholz und den Weisstannen schadet das Schaf durch Verbeissen und allen Kulturen durch den Tritt; von den Verjüngungen muss es wie die Ziege ausgeschlossen werden.

Alpwirthschaft.

Der Sommer 1883 war der Alpwirthschaft nur mittelgünstig. Die Alpeninspektion und Prämirung von 1879 und 1880 wirkte günstig. Die Gebäudefrage harrt noch vielfach der Lösung, dem Dünger und dem Räumen der Alpen wird an vielen Orten immer noch zu wenig Aufmerksamkeit zugewendet. Entwässerungen werden. ausgeführt, aber meistens mittelst offenen Gräben; der Wegbau lässt noch Vieles zu wünschen. Für genügendes Trinkwasser ist bald überall gesorgt, Zuleitung, Tröge und Ableitung sind aber noch mancher Verbesserung bedürftig. Im Allgemeinen darf gesagt werden, der Stillstand in der Alpwirthschaft hat einer allmäligen Entwicklung derselben Platz gemacht.

Graubünden. Amtsbericht des Forstinspektors pro 1883.

Die Anzahl der kleinräthlichen Holzverkaufsbewilligungen beläuft sich auf 51, wovon 35 auf Gemeinden, 2 auf Korporationen und 14 auf Privaten fallen. Ausgeführt wurden 13,796 m3 Holz mit einem Erlös von 283,014 Fr. Für den Bau neuer Hotels und

den Unterhalt der vorhandenen wird ein beträchtliches Quantum Holz im Kanton konsumirt.

Mit einzelnen Ausnahmen ist nunmehr das Gemeindeeigenthum gegenüber dem Privateigenthum vermarkt. Nicht völlig durchgeführt ist die Vermarkung des Waldgebietes gegenüber dem Weidegebiet. Markenbeschreibungen fehlen noch manchenorts. Im Jahr 1883 wurden 1270 Marksteine gesetzt. Als Vorarbeit für die Waldvermessung wurden die Netzpläne über 176 trigonometrische Punkte angefertigt, die Berechnung von 140 und die Messung von 265 Punkten durchgeführt, auf 90 Punkten wurden die Signale aufgestellt und die Versicherung vorgenommen. Die Detailvermessung wurde in Tamins in Silvaplana und Ponte-Campovasto beendigt und in Celerina, Pontresina, Trimmis, Zizers und Igis in Angriff ge

nommen.

Wesentliche Uebernutzungen für Deckung des innern Holzbedarfs kommen nur ausnahmsweise vor, die Sortirung des Holzes lässt viel zu wünschen. Die Stadtforstverwaltung Chur sortirt sorgfältig und verdankt einen grossen Theil ihrer Nettoeinnahme von ca. 40,000 Fr. diesem Umstande. Behufs Erzielung von Holzersparnissen wurden 17,794 m2 harte Bedachung und 4918m Brunnenleitungen aus hartem Material erstellt; 2384 m hölzerne Zäune wurden durch Mauern und 1280 m durch Lebhäge ersetzt. Churwalden hat die Erstellung der harten Bedachung mit einem Aufwand von 15,000 Fr. durchgeführt.

In die zusammen 6,11 ha grossen Pflanzgärten und in's Freie wurden 78 kg Samen gesäet und in den Wald 517,901 Pflanzen versetzt. Die neuen Weganlagen haben bei einer Breite von 1,5-3 m eine Länge von 8976 m und kosteten 7470 Fr. Die Gemeinde Malans führte eine Entsumpfung aus. - In der Gemeinde Churwalden wurden 1882 und 1883 zur Verbauung von Lawinen 883 m3 Mauerwerk und 592 m Pfahlwerk mit einem Aufwand von 3652 Fr. erstellt. Drohenden Bodenabrutschungen wurde durch Entwässerung und Anbringung von Flechtzäunen entgegen gearbeitet und ältere Lawinenpfahlverbauungen wurden durch Verankerung mit 5 mm starken Drahtseilen verstärkt. Rüfenverbauungen wurden an mehreren Orten ausgeführt. Im Allgemeinen haben sich die Lawinen- und Rüfenverbauungen bewährt.

Rutschungen und Erdabsitzungen veranlassten bedeutenden Schaden, ebenso Steinschlag und Lawinen. Schneedruck verursachte der Schneefall vom 21. und 22. Oktober.

Die Erstellung von definitiven und provisorischen Wirthschaftsplänen schreitet in befriedigender Weise vorwärts, neben dem angestellten Forstpersonal beschäftigten sich drei Forsttaxatoren mit diesen Arbeiten. Die Forstinspektion beantragt, es seien sämmtliche Gemeinden zu verpflichten, wenigstens den Holzwerth ihrer Gebäude gegen Feuerschaden zu versichern. Zweck dieses Antrages ist: Schonung der Waldungen bei grossen Brandkatastrophen.

Den von der königlichen Forstdirektion herausgegebenen forststatistischen Mittheilungen aus Württemberg für das Jahr 1882 entnehmen wir folgende Zahlen.

Das der Forstverwaltung unterstellte Staatsgrundeigenthum besteht aus:

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Der Gesammteinschlag an Holz beträgt:

970,961 m3 Derbholz und Reisig und

17,211, Stockholz.

Vom Derbholz sind 47% Nutzhoz, das Derbholz verhält sich zum Reisig wie 81: 19. Der Ertrag per Hektare, exklusive Stockholz beträgt 5,26 m3, davon fallen auf die Hauptnutzung 3,49 m3 und auf die Zwischennutzung 1,77 m3. Im Laubholzgebiet beträgt der Durchschnittsertrag per Hektare 4,26 m3, im Nadelholzgebiet 5,99 m3.

7,6% des Gesammtertrags an Derbholz kommen auf Eichen, 24% auf sonstiges Laubholz und 68,4% auf das Nadelholz.

Die Hauerlöhne berechnen sich auf:

0,88 M. für gereppeltes oder geschältes Nadelstammholz.
nicht entrindetes Nadelstammholz.
Laubholzstämme, je per Festmeter.
Scheiter und Prügel per Raummeter.
100 gebundene Wellen und

0,75

99

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1,01

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1,09

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3,92

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Die Aufstreichserlöse stellen sich auf:

M. 25. 18 pro Festmeter Eichenstammholz.

Nadelstammholz.

Raummeter Buchen, Scheiter und Prügel.

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Für die Kulturen wurden aufgewendet: M. 280,846. 23 oder per Hektare M. 1. 52. Davon fallen auf:

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Gesäet wurden 4953 kg Nadelholz und 1219 kg Laubholzsamen auf 190,5 ha erste Ausführung und 25,6 ha Wiederholung. Bepflanzt wurden 1501,9 ha in erster Ausführung und 782,9 ha in Wiederholung mit 16,237,500 Nadelholz- und 2,109,100 Laubholzpflanzen. Die Pflanzschulen haben einen Flächeninhalt von 217,4 ha, gesäet wurden in dieselben 4039 kg Nadelholz und 4590 kg Laubholzsamen. Die Taglöhne in der Kulturzeit im Durchschnitt der einzelnen Reviere schwanken zwischen M. 2. 25 und 1. 30 für Männer- und zwischen M. 1. 40 und 85 für Frauenarbeit.

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Der Geldertrag der Forst- und Jagdverwaltung berechnet sich im Ganzen auf M. 8,612,656. 51

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Von der Gesammtausgabe wurden verwendet:

M. 316,556. 89 für die Kulturen.

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Zu diesen Ausgaben kommen noch diejenigen, welche nicht nach den einzelnen Revieren ausgeschieden werden können, sie betragen M. 1,278,325. 41, wovon

M. 770,941. 12 Aufwand für das Forstverwaltungspersonal.

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Die Gesammtausgabe steigt damit auf M. 4,260,827. 80 und der Reinertrag fällt auf M. 4,351,828. 71 oder M. 23. 20 per Hektare. Die Ausgaben betragen 49,5% der Einnahmen.

Die Reinerträge berechnen sich per Hektare:

Für das Unterland auf M. 27. 16

vorwiegend Laubholz,

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31. 34 vorwiegend Nadelholz,

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Jagstbezirk

Oberschwaben

ohne Berücksichtigung der allgemeinen Kosten.

Während der letzten 30 Jahre fällt der höchste Holzpreis auf das Jahr 1876 mit M. 13. 78 und der niedrigste auf das Jahr 1853 mit M. 5. 24 per Festmeter Derbholz. Der Reinertrag per Hektare war am grössten im Jahr 1876 mit M. 44. 11 ohne Berücksichtigung der allgemeinen Kosten. Den höchsten Reinertrag per Festmeter Derbholz brachte das Jahr 1873 mit M. 9. 56.

Die Gesammtwaldfläche des Königreichs Württemberg beträgt 603,000,7 ha. Davon sind:

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