Page images
PDF
EPUB

Appenzell A. Rh. In Ausserrhoden werden die Waldvermessungen ernstlich an die Hand genommen. Nachdem in den letzten Jahren von den 20 Gemeinden des Kantons einige vereinzelt vorgingen, haben im vorigen Jahr neun Gemeinden mit einem tüchtigen Geometer gemeinschaftlich einen Vertrag über die Vermessung der öffentlichen Waldungen in ihren Gemarkungen abgeschlossen. Ein derartiges gemeinsames Vorgehen benachbarter Gemeinden ist ganz geeignet, die Waldvermessungen zu fördern und die darauf zu verwendenden Kosten zu vermindern.

Solothurn. Aus dem Bericht über das Forstwesen 1883.

Auf Grundlage der Anleitung für Aufstellung von Waldwirthschaftsplänen vom Jahr 1882 wurden für 21 Gemeindewaldungen, deren Flächeninhalt 25% des gesammten Gemeindewaldbesitzes beträgt, neue Wirthschaftspläne aufgestellt, für zwölf Gemeinden mit 10% des Gesammtwaldareals sind solche in Arbeit und über zwölf Gemeindewaldungen mit einer 16% sämmtlicher Gemeindewälder umfassenden Fläche sind noch ältere in Kraft.

Am 8. November 1883 haben sich auf Einladung des Regierungsrathes von Solothurn Abgeordnete der Regierungen von Bern, Baselland und Solothurn in Biel versammelt, um darüber zu berathen, ob und eventuell wie vorzugehen sei, um gemeinsame Massregeln zum Schutz der Privatwaldungen im Juragebiete zu erzielen. Die Vertreter einigten sich einstimmig dahin, es sei ein Gesuch an das eidgenössische Handels- und Landwirthschaftsdepartement zu richten, dahin gehend, es möge der Bundesrath durch geeignete Fachmänner eine Untersuchung des Juragebietes in ähnlicher Weise vornehmen lassen, wie das in den Jahren 1858-1860 im Alpengebiete geschehen sei. Gestützt auf die Ergebnisse dieser Untersuchung soll dann die Frage in Erwägung gezogen werden, ob es geboten sei, das eidgenössische Forstpolizeigesetz auch auf den Jura auszudehnen.

Die Staatswaldungen haben einen Flächeninhalt von 856 ha und gaben einen Ertrag von 2451 fm und 63,964 Wellen, aus dem Fr. 43,265. 85 erlöst wurde. Der Rohertrag berechnet sich auf Fr. 50. 50 und der Reinertrag auf Fr. 30. 80 per Hektare. Die Ausgaben betragen 39% des Rohertrages und es fallen 26% auf die Holzernte, 10% auf die Kulturen und Wegbauten und 3% auf den Verkauf und Anschaffungen etc. Die Pflanzgärten haben einen

Flächeninhalt von 1,08 ha, gesät wurden 91 kg Samen, verschult 48,200 und in den Wald versetzt 41,700 Pflanzen. Die neu angelegten Wege haben eine Länge von 600 m. In zwei Wildbächen wurden 92 Schwellen erstellt.

In den Gemeindewaldungen, mit einem Flächeninhalt von 21,466,45 ha, haben die Pflanzgärten einen Flächeninhalt von 13,28 ha. Gesäet wurden 1105 kg Samen, verschult 960,200 und in den Wald versetzt 1,053,600 Pflanzen. Die Länge der neuerstellten Wege beträgt 8,560 m und diejenige der Entwässerungsgräben 7300 m.

Der Nutzungsetat der Gemeindewaldungen beträgt 63,768 m3. Genutzt wurden 61,078 m3 und 1,170,500 Wellen, der Reinwerth dieser Nutzung berechnet sich auf 768,200 Fr. Nutzungsberechtigt sind 38,632, die Forstfonds der Gemeinden betragen Fr. 1,011,229. 67 und die Bannwartengehalte 38,632 Fr.

Bewilligungen zu Holzverkäufen wurden an 50 Gemeinden ertheilt und zwar für eine Gesammtmasse von 15,300 m3 im Werthe von 240,000 Fr.

Der Bericht klagt über Unregelmässigkeiten in den Bauholzabgaben, über die theilweise noch bestehende Beschränkung des Gabenholzverkaufes, über die in verschiedenen Gemeinden noch vorkommende Verarbeitung von als Bau- und Nutzholz verwendbaren Stämmen zu Brennholz und über die nicht selten stattfindende Verwendung des Erlöses aus verkauftem Holz für die laufenden GemeindeAusgaben.

Die Holzpreise haben sich etwas gebessert, einen günstigen Einfluss auf dieselben üben die Holzcellulosefabriken. Die Kulturen haben von der Tröckne im Frühling 1884 gelitten. Chermes coccineus und der Fichtennadelrost machten sich sehr fühlbar.

Zürich. Aus dem Jahresbericht des Oberforstamtes vom Jahr 1882/83.

Staatswaldungen.

Der Flächeninhalt der Staatswaldungen beträgt 1951,52 ha, 4,27 ha weniger als im Vorjahr. Der Abgang beruht auf dem Verkauf von landwirthschaftlich benutztem Boden.

Geschlagen wurden auf 16,60 ha 7781 m3, als Zwischennutzung erfolgten 2918 m3, der Erlös beträgt Fr. 163,052. 05. Die Nebennutzungen ergaben einen Geldertrag von Fr. 8784. 02.

...

...

Vom gesammten Holzertrag fallen 72,7% auf die Hauptnutzung, 27,8% auf die Zwischennutzung.

In Prozenten ausgedrückt verhalten sich die Holzsortimente zu einander wie folgt:

[merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Zwischennutzung

Gesammtnutzung...

Die Durchschnittspreise per m3 betragen:

Nutzholz. Brennholz. Reisig.

[ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

1882/83

1881/82

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

erniedrigung von

...

Die Ausgaben betragen Fr. 58,657. 30. Davon fallen, in Pro

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Der Reinertrag beträgt Fr. 113,822. 17, Fr. 1870. 58 weniger als im Vorjahr und 4601 Fr. mehr als im Voranschlag, herrührend von

einer Mehrnutzung. Die Rentabilität der zürcherischen Staatswaldungen mit 1951,5169 ha beträgt demnach 113,822. 17 = Fr. 58. 52 pro Hektare.

V. Wirthschaftsbetrieb.

1951,5169

Die im Jahre 1883 aufgeforsteten Flächen betragen 10,57 ha. Hiezu, sowie zu den Nachbesserungen früherer Kulturen wurden verwendet:

18,5 kg Nadelholzsamen,

55,204 Nadelholzpflanzen,

24,684 Laubholzpflanzen.

Die Kosten belaufen sich auf Fr. 2888. 08 oder Fr. 273. 20 pro Hektare.

In den Pflanzgärten wurden gesäet 111,25 kg Samen und verschult 177,680 Pflanzen mit einem Kostenaufwand von Fr. 2843. 40. Die Strassenbauten, 1970 m, und der Unterhalt derselben verursachten eine Ausgabe von Fr. 5963. 15.

Entwässerungsgräben wurden neu erstellt 2106 m, welche inklusive dem Unterhalt der bestehenden Fr. 773. 30 kosteten.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small]

Der Gesammtaufwand für Forstverbesserungsarbeiten beträgt demnach Fr. 13,557. 10 und vertheilt sich auf die einzelnen Titel wie

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Insektenbeschädigungen und Schädigungen durch Schnee und Wind sind im Jahre 1882/83 keine von irgend welcher Bedeutung vorgekommen.

Gemeinds-, Genossenschafts- und Privatwaldungen.

Die Gemeinds- und Genossenschaftswaldungen haben einen Flächeninhalt von 19,645 ha und die Privatwaldungen, soweit sie unter forstpolizeilicher Aufsicht stehen, einen solchen von 16,817 ha.

In den Gemeinds- und Genossenschaftswaldungen wurden 118,632 fm Holz geschlagen, somit per Hektare durchschnittlich 6 m3. Von diesem Ertrag fallen 21% auf die Haupt- und 19% auf die Zwischennutzung. In den Mittelwaldungen betragen die Zwischennutzungen nur 2,5-10%, in den Hochwaldungen dagegen 18-29%. Die Gesammtnutzung bleibt um 1496 m3 hinter der vorjährigen zurück.

Die aufgeforsteten Schläge haben einen Flächeninhalt von 141,8 ha, zur Aufforstung wurden verwendet 5 kg Laub- und 2861/2 kg Nadelholzsamen, 290,830 Laub- und 704,680 Nadelholzpflanzen. In die Pflanzgärten wurden 7441/2 kg Samen gesäet und 1,343,582 Pflanzen gesetzt. Die neu geöffneten Entwässerungsgräben haben eine Länge von 15,887 m und die neuangelegten Waldwege eine solche von 12,601 m.

In den der forstpolizeilichen Aufsicht unterstellten Privatwaldungen wurden 69,46 ha Schläge und Blössen aufgeforstet.

Forstfrevel kamen im Jahr 1883 im Ganzen 563 zur Anzeige. Der Werth des entwendeten Materials beträgt 310 Fr. und der indirekte Schaden 181 Fr., die ausgesprochenen Bussen belaufen sich auf 1798 Fr.

Die Waldbrände erstreckten sich auf 1,50 ha, die Beschädigungen durch Insekten waren von untergeordneter Bedeutung.

Der Försterkurs war von 14 Förstern besucht, 16 Förster wurden mit Prämien bedacht.

Aargau. Dem praktischen Forstwirth entnehmen wir Folgendes über das Forstwesen des Kantons Aargau im Jahre 1883.

Im Bestand des Staatsforstpersonals sind keinerlei Aenderungen vorgekommen. Die aargauische Waldbauschule in Lenzburg erfreute sich reger Frequenz, im Frühjahr war sie 18 Mann stark, im Herbstkurs trat ein Schüler vor Schluss aus, 17 erhielten provisorische Försterpatente.

« PreviousContinue »