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Das „Zofinger Tagblatt" schreibt: - Von jeher bis zur Nationalbahnkatastrophe haben die Zofinger an ihren Waldungen einen Schatz gehabt. Vor der Mitte des XVI. Jahrhunderts schrieb Sebastian Münster in seiner Kosmographie:

„Es begreifen dieser Stadt Marchen ein Wald, der zeucht sich bis an die Aar und wird genannt der Bonwald, der hat die schönsten Bäume, so im ganzen Europa gefunden werden, dann darin findt man Tannen, die 130 Schuh lang sind. Es kommen die Genuesen aus Liguria und bestellen Bäume aus diesem Wald, flössen sie den Rhein hinab bis in das Meer und schleifen sie zuletzt durch das mittelirdische Meer gen Genuam, und machen Mastbäume daraus. Man findt wohl im Schwarzwald auch so lange Tannen, sie sind aber zu steif und nicht so währschaft als die Zofinger. Also hat Gott eim jeden Land ein besondere Gab seiner Güter mitgetheilt, damit je eins des anderen bedorfte und kein Land sprechen möcht': „Ich hab es Alles von Gott empfangen."

Hebung der Baumzucht und Waldkultur in Amerika. Der Senator Wilson hat im Staate Ohio den Vorschlag gemacht, dass jedem Grundbesitzer, der an der Landstrasse Bäume setzt, für vier solcher Bäume ein Dollar seiner Steuer nachgelassen werde; der Nachlass darf aber ein Drittel der gesammten Steuer nicht übersteigen. Jeder Grundbesitzer, der eine Waldkultur anlegt, und daselbst fünf Jahre Bäume züchtet, soll für diese Zeit für die entsprechende Fläche Steuerfreiheit geniessen. Zur Popularisirung der Baumzucht soll jährlich der vierte Freitag im Monat April als „Baumtag" bezeichnet werden und an diesem Tage die Schuljugend sich an der Baumpflanzung praktisch betheiligen. Ausserdem soll ein Staatsforstbeamter mit 2000 Dollar Jahresgehalt ernannt werden, der die an den Landstrassen gesetzten Baumalleen und sämmtliche Waldgebiete zu beaufsichtigen und gleichzeitig in einer höheren Staatsschule Vorträge über die Waldbewirthschaftung zu halten hätte. Zeitschr. deutsch. Forstb.

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Die Wichtigkeit der Waldbeeren. Wie werthvoll für die armen Bewohner der Walddistrikte die Ernte der Waldbeeren ist, erhellt aus der Thatsache, dass allein auf fünf Bahnhöfen im Kreise Göttingen und zwar an den am Solling gelegenen Stationen Uslar, Bodenfelde, Hardegsee, Einbek und Salzderhelden im Monat Juli 1883 312,000 kg Heidelbeeren und aus Uslar ausserdem noch 9361 kg Himbeeren durch aufkaufende Händler verladen worden sind. Der Ausfuhrwerth dieses enormen Beerenquantums beziffert sich auf 45,000 Mark. Oestr. Forst. Zeit.

Dauerhaftigkeit des Akazienholzes. Nach einer Mittheilung des gräflich Arco'schen Obergärtners Buggeln in St. Martin wurde daselbst im Jahr 1866 eine Garten einfriedigung hergestellt, deren Säulen, soweit der Vorrath reichte, aus Eichenholz bestunden. In Ermanglung eichener Pfähle wurden für den Rest der Umzäunung solche aus Akazienholz angefertigt, zu welchem Zwecke man einige Akazienbäume fällte. Als nun in diesem Frühjahr die Riegelstangelstangen durch neue ersetzt werden mussten, zeigte es sich, dass von den eichenen Säulen die meisten total verfault, die aus Akazienholz aber noch vollkommen gesund waren. Es sei noch bemerkt, dass zu den fraglichen Akaziensäulen theils schwache Stämme, theils starke Aeste verwendet wurden. Oe. F. Z.

Schutzmittel gegen das Anfaulen von Pfählen. Nach dem „Scient. Amer." werden Pfähle gegen Faulen des in der Erde stehenden Theils durch einen aus Leinöl und Kohlen zusammengesetzten Anstrich auf viele Jahre geschützt. Heissem Leinöl wird bis zur Konsistenz dicker Oelfarbe pulverisirte Kohle zugesetzt und dieses Gemenge heiss auf die Pfähle gestrichen. Oe. F. Z.

Die Holzausfuhr aus der österreichisch- ungarischen Monarchie betrug in den Jahren:

1831-1840 durchschnittlich jährlich 2,600,000 q

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Zum Bezirksförster im Kanton St. Gallen (Toggenburg) wurde J. Hersche, Kreisförster in Mels, gewählt.

Bern. Zum Forstinspektor des Oberlandes wurde Herr Karl Staufer, bisher Oberförster in Thun, ernannt.

Aargau. Von Aarau aus wird die Errichtung eines Heinrich Zschokke Denkmals angeregt. Eine in Folge dieser Anregung im Juni 1883 in Luzern stattgefundene Versammlung hat die vorgeschlagenen Statuten angenommen und die Zentralleitung des Ganzen dem Aktionskomite in Aarau, wo das Denkmal errichtet werden soll, übertragen. Dasselbe ist aus folgenden Herren zusammengesetzt:

Schäfer, Architekt, Präsident.

Tanner, Stadtammann, Vizepräsident.
Wernli, Pfarrer, Aktuar.

Meisel, Forstverwalter, Kassier.

Fischer, Pfarrer.

Gonzenbach, Ing., Stadtrath.

Imhof, Regierungsrath.

Dr. Käppeli, Regierungsrath.
Landolt, Stadtrath.

Sauerländer, Buchhändler.

Bücheranzeigen.

Kraft, G. Beiträge zur Lehre von den Durchforstungen, Schlagstellungen und Lichtungshieben. Hanover, Klindworths Verlag 1884. 147 Seiten Oktav. Gebunden.

Von der unbestrittenen Voraussetzung ausgehend, dass durch eine rationelle Handhabung des Durchforstungsbetriebes, durch eine zweckmässige Schlagstellung und durch richtige Ausführung der Lichtungshiebe der Ertrag der Waldungen bedeutend gesteigert werden könne, will der Verfasser der vorliegenden Schrift zur näheren Prüfung und Erörterung der Frage anregen, bei welchem Mass der Lichtung in Durchforstungen, Schlägen und bei Lichtungshieben der grösste Effekt erzielt werde. Zur Lösung der Aufgabe hat er Material gesammelt und dasselbe zur Begründung der unter Benutzung mathematischer Hülfsmittel auszubildenden Theorie benutzt. Für die Bemessung des Lichtgrades ergibt sich der Massstab für die Durchforstungen aus den in den Beständen mehr oder weniger bestimmt ausgeprägten Stammklassen, für die Schlagstellungen aus dem Verhältniss zwischen dem vorhandenen und dem davon zu belassenden Ueberhalt und für die Lichtungshiebe aus der Massen- oder Stammgrundflächenquote des gleichaltrigen Vollbestandes. Der mathematischen Begründung der Theorie ist leicht zu folgen und zur Ersparung weitläufigerer Rechnungen sind dem Buche vier Hülfstafeln beigegeben.

Wir empfehlen die vorliegende Schrift unsern Fachgenossen zu gründlichem Studium und hoffen, dass sie recht viele zur Anstellung von Versuchen ermuntere.

Früh, Dr. Ueber Torf und Dopplerit. Eine mineralogische Studie für Geognosten, Mineralogen, Forst- und Landwirthe. Mit einer Tafel. Zürich, J. Wurster & Cie. 1883. 88 Seiten Oktav. Preis 2 Fr.

Gestützt auf eigene sorgfältige Beobachtungen und Untersuchungen und unter kritischer Benutzung der vorhandenen Literatur behandelt der Verfasser in der vorliegenden Schrift die Bildung der Torfmoore, den Vertorfungsprozess, die Morphologie und Chemie der natürlichen und künstlichen Ulminstoffe und den Dopplerit in einlässlicher Weise. Anderen Forschern bietet er mit dieser Arbeit eine gute Grundlage und diejenigen, welche sich für die Torfbildung interessiren, mit der wissenschaftlichen Erforschung derselben sich aber nicht beschäftigen können, finden in derselben interessante Aufschlüsse über die noch wenig bekannten Vorgänge bei derselben. Die am Ende des I., II. und IV. Abschnittes gezogenen Schlussfolgerungen geben in übersichtlicher Weise Aufschluss über die bereits gewonnenen Resultate.

Zentralanzeiger für Waldbesitzer, Holzhändler, Förster, Baugeschäfte, Eisenbahnverwaltungen und Holzindustrielle jeder Art der Schweiz.

Hugo Richter in Davos beabsichtigt unter obigem Titel vom Neujahr 1884 an ein Anzeigeblatt zu gründen, das nach der vorliegenden Probenummer im Herbst und Winter wöchentlich einmal und im Frühjahr und Sommer monatlich ein- bis zweimal erscheinen soll. Der Abonnementspreis für dasselbe ist auf 2 Fr., franko durch die Schweiz, angesetzt und der Preis für Inserate beträgt 30 Cts. für die gespaltene Zeile.

Der Zentralanzeiger soll die Vermittlung zwischen Angebot und Nachfrage auf dem schweizerischen Holzmarkt besorgen und den Interessen der Verkäufer und Käufer besser dienen, als die politischen Zeitungen mit engerem Leserkreis.

Jugler, A. Die Eilenriede in alter Zeit. Ein Kulturbild aus Hannovers Vergangenheit. Mit zwei Karten der Eilenriede. 69 Seiten Okt. Elegant gebunden. Hannover, Klindworths Verlag 1884.

Die vorliegende Arbeit gründet sich auf Quellen-Studium und bezieht sich auf die Stadtwaldung von Hannover, Eilenriede genannt, die ganz in der Nähe der Stadt liegt und von den Bewohnern derselben viel besucht wird. Behandelt werden: die Geschichte der Waldung in der ältesten Zeit, die Streitigkeiten mit den Landesherrn und fürstlichen Beamten, die Bewirthschaftung und Eintheilung, der Holzgang der Bürger und die Jagd. Von besonderem Interesse ist die Geschichte der Entwicklung der Eigenthumsverhältnisse und der Nutzungsbezüge durch die Bürgerschaft. Die Schrift schliesst mit einem Loblied auf den Wald und seine Bewohner, lautend:

Was kann einen mehr ergetzen,
Als ein schöner grüner Wald,

Wo die Vöglein lieblich schwätzen,
Und des Wildes Aufenthalt?
Fort mit dir schön's Blumenfeld,
Der Wald ist mein Lustgezelt.

In den forstlichen Zeitschriften scheint mit dem neuen Jahr keine wesentliche Aenderung einzutreten. Alle bisherigen werden wieder erscheinen, Ankündigungen von neuen sind uns, den bereits erwähnten „Zentralanzeiger der Schweiz" ausgenommen, bis jetzt nicht zu Gesicht gekommen.

Die Wiener Illustrirte Gartenzeitung, Organ der k. k. GartenbauGesellschaft in Wien, Red. von A. C. Rosenthal und Josef Brunner, Wien, Wilhelm Frick 1884, wird auch im neuen Jahr wieder in monatlichen Heften erscheinen. Sie beschäftigt sich nicht nur mit der Blumengärtnerei, sondern auch mit dem Ge

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