Page images
PDF
EPUB

7054.

An C. G. v. Voigt.

Ew. Exzell.

frehe und durchdringende Ansichten erheitern und erquicken mich. Erhalte Sie Gott Sich und uns

und mir Ihre Gewogenheit.

5 W. d. 1. Apr. 1815.

Goethe.

[ocr errors]

7055.

An C. G. v. Voigt.

Ew. Excellenz

erhalten hiebeh die lehten wenigen Expeditionen welche nach Jena zu erlassen wären, um eine Anordnung, 10 die schon seit 27 Jahren für nothwendig geachtet wird, endlich abzuschließen und für die Zukunft zu be= gründen. Wenn ich mir keine große Thätigkeit zuschreiben mag, so kommt mir meine Beharrlichkeit manchmal komisch vor. Mögen Ew. Excellenz diesem 15 beendigten Geschäft einigen Beyfall zulächeln, so will ich Munda und Expedition sogleich besorgen.

Weimar d. 2. April 1815.

anhänglich

Goethe.

7056.

An J. J. Willemer.

Das Reserve-Bataillon ist in schönster Ordnung 20 angekommen, und hat sich gefreut von seinen Vor

gängern noch die vollen zwey Drittheile in den Kase= matten der Festung vorzufinden. Sie sehen daß die Mäßigkeit hinter dem 51. Grade zu Hause ist, und daß unsere Dankbarkeit mehrere Jahre auf diesem Schahe ruhen wird.

Daß Sie Ihr Werk so glücklich vollendet, freut mich unendlich; es ist sogar wünschenswerth, daß man etwas, was gleichsam überreif in uns geworden, auf eine tumultuarische Weise los werde. Ich er= warte es mit Vergnügen; mögen Sie mir nicht die 10 Aushängebogen schicken? denn auch das Ernsteste hat als Novität einen frohern Anstrich.

Nun muß noch etwas Lustiges erzählen: Es liegt schon lange ein kleines Gedicht für Sie und die lieben Ihrigen bey mir fertig, die Leute sagen, es 15 seh nicht übel gerathen, und doch kann ich es nicht fortschicken. Sie rathen die Welt durch, und finden die Ursache nicht. Ich werde mir alle Mühe geben, es bald vom Stapel zu schaffen. Möge es doch zu= gleich mit endlicher Friedensberuhigung bey Ihnen 20 eintreffen. Leben Sie tausendmal wohl mit Gemahlin und Kindern und was daraus folgt.

Ich habe viel gelitten, meine gute Frau war zwey Querfinger vom Tode. Jezt ist sie wieder auf den Beinen, da mich der schrecklichste Katharr seit 25

vier Wochen heimsucht.

Werde ich denn wohl das alles, bey einem schönen Oberrader Sonnenuntergang, hinter mich werfen und

5

vergessen? Behalten Sie mir ein freundliches An=

denken.

Weimar d. 3. Apr. 1815.

Herzlich ergeben

Goethe.

10

7057.

An C. v. Knebel.

5 Mein theuerster Freund, ich muß dir nur mit wenigem endlich wieder einmal einen Gruß zusenden, und dir anzeigen, daß ich von dem schrecklichsten Katarrh, der mich schon seit vier Wochen, unter hundert Formen, quält, mich endlich zu erholen anfange.

Ich habe leider die Zeit über, weder nach außen noch innen, etwas geleistet. Indessen find alte Bemühungen zur Sprache gekommen. Epimenides ist am 30. März endlich in Berlin erwacht, gerade zu rechter Zeit, um dasselbige, was sich die Deutschen bisher so 15 oft in dürrer Prosa vorgesagt, symbolisch zu wiederholen, daß sie nämlich viele Jahre das Unerträgliche geduldet, sich sodann aber auf eine herrliche Weise von diesem Leiden befreyt. Jedermann wird hinzufügen, daß neue Thatkraft nöthig ist, um das Er20 rungene zu schüßen und zu erhalten. Von der Aufführung selbst hab ich noch keine Nachricht, aller vorläufiger Bericht aber deutet auf den besten Willen und die zweckmäßigsten Anstalten. Mir scheint, unser Carl Brühl habe zeigen wollen, was man leisten

könne. Die Besetzung der Rollen ist ohne Tadel. Am übrigen arbeiten sie schon beynahe 11 Monate (vom 7. May vorigen Jahrs war Ifflands Brief datirt, in welchem er mir den Antrag thut) und in solcher Zeit, dächt ich, könnte man was vor sich bringen. 5 Ich hoffe, fie werden mit Absendung von Exemplarien nicht allzulangsam und nicht allzukarg seyn. Ich hoffe dir bald eins zu senden. So muß uns denn doch zulezt etwas ernstlich Gefäetes und Gepflanztes unvermuthet entgegen keimen. Melde mir doch auch, 10 ob dir etwas Erfreuliches begegnet; ich wünschte nichts mehr als die erste Frühlingszeit in deiner Nähe zuzubringen. Lebe recht wohl und laß mich bald etwas Freundliches hören.

Weimar den 5. April 1815.

G. 15

7058.

An J. H. Meyer.

Ich melde Ihnen, mein theurer Freund, daß ich den mir immer noch problematischen Hercules mit dem Hirsche nochmals von Facius ernstlich probiren laffen, welcher mir so eben sagen läßt, daß er nicht dafür stehen könne, er seh härter als das gewöhnliche 20 Glas, aber nicht so hart als Stein. Ich sende ihn daher zurück, um dieses dem Abgeordneten zu eröffnen; da er gegenwärtig ist, so wird er wohl thun sich selbst zum Facius zu verfügen und sich überzeugen

zu lassen, und so schmelze denn unser Handel ziem=

[merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Da auf gemeldete Weise 40 rh. von der Summe 5 die man ausgeben wollte zurückfallen; so fragt sich's ob man nicht auf die Hammilton handeln sollte. Es ist immer ein tolles Zeichen der nächstvergangnen Zeit. Freylich müßte man sie näher ansehen, und vielleicht ein prinzliches Gebot thun. Jedoch alles 10 unborgreiflich und Ihrer Weisheit anheim gegeben! d. 5. Apr. 1815.

[ocr errors]
[blocks in formation]

7060.

An C. G. v. Voigt.

Ew. Excellenz

lege hierbey vier Munda zu gefälliger Unterschrift schließlich vor.

1. Die Anordnung wegen des Kabinetts,

2. den Erlaß an Bergrath Lenz deshalb.

3 und 4. Die den beyden Catalogen der von Ihro Kaiserl. Hoheit nach Jena gegebenen Mineralien angefügten Munda des Versichrungsscheines.

« PreviousContinue »