Page images
PDF
EPUB

Zoll- und Handelsverein, mit Vertretern Desterreichs, Baierns, Sachsens, Würtembergs, Badens, Churheffens, Großherzogthums Hessen und Nassaus. Wien, 30. October 1852.

(Wiener Zeitung vom 2. November 1852. Nr. 262.)

1853. Handels- und Zollvertrag zwischen Sr. Majestät dem Kaiser von Desterreich und Sr. Majestät dem König von PreuBen, zur Anbahnung einer allgemeinen deutschen Zolleinigung. Berlin, 19. Februar 1853 (die Ratificationen daselbst ausge= wechselt am 4. April 1853 *).

(Reichsgeseßblatt 1853. 207. S. 1085.)

1853. Convention zwischen mehreren deutschen Regierungen, wegen Verpflegung erkrankter und Beerdigung verstorbener, gegenseitiger Staatsangehöriger. Eisenach, 11. Juli 1853.

(S. unten die Verordnung vom 5. Jänner 1854.)

1853. Acceffionen der Herzogthümer Modena und Parma, dann der mit Preußen zollvereinten deutschen Staaten, zu dem österreichisch-preußischen Handelsvertrage vom 19. Februar 1853; Organisation der Zollämter im Fürstenthum Liechtenstein.

(S. Modena, Parma, Preußen, Liechtenstein; dann die Anmerkung oben zu dem Handelsvertrage zwischen Preußen und dem Großherzogthum Hessen, vom 14. Februar 1828. S. 58.)

1853. Zweiter Nachtragsvertrag zu dem Vertrag des deutschösterreichischen Telegrafen-Vereines vom 25. Juli 1850; geschlossen von den Abgeordneten Desterreichs, Preußens, Baierns, Sachsens, Hannovers, Würtembergs und der Niederlande. Berlin, 2. September 1853 (österreichische Ratification vom 1. November 1853 **). (Reichsgeseßblatt 1854. 29. S. 129. Verordnungsblatt des k. k. Handels-Ministeriums, 1854, 1. Bd. S. 29.)

1853. Verordnung der kaiserlichen Ministerien des Aeußern, der Justiz und der Finanzen, mit Festsezung von Strafbestimmungen für Uebertretungen der Zollgefeße der Staaten des deutschen Zollvereins, in Vollziehung des österreichisch preußischen Handelsvertrages vom 19. Februar 1853. Wien, 24. October 1853. (Reichsgeseßblatt 1853. 221. S. 1145.)

[ocr errors]

1853. Kundmachung des kaiserlichen Finanz-Ministeriums,

*) Beilagen dieses Vertrages: I. Verzeichniß derjenigen Gegenstände. welche im Zwischenverkehr zwischen Oesterreich und Preußen eingangs- zollfrei oder zu einem mäßigen Zwischenzollsage zuzulassen sind; II. Verzeichniß derjenigen Gegenstände, von welchen im Zwischenverkehr zwischen Oesters reich und Preußen Ausgangsabgaben erhoben werden können; III. Zolls cartel; IV. Münzcartel. (S. auch oben die Anmerkung zum preußischhessischen Vertrage vom 14. Februar 1828, S. 58.)

**) S. oben den ersten Nachtragsvertrag, vom 14. October 1851.

den mit a. h. Entschließung vom 5. December 1853 genehmigten neuen österreichischen Zolltarif, in Folge des österreichischpreußischen Zollvertrags vom 19. Februar 1853, betreffend. Wien, 8. December 1853.

(Reichsgeseßblatt 1853. 262. S. 1313.)

1854. Verordnung des kaiserlichen Ministeriums des Innern, über den Beitritt Desterreichs zu der am 11. Juli 1853 zu Eisenach geschlossenen Convention zwischen den Regierungen von Preußen, Sachsen, Hannover, Churhessen, Großherzogthum Hessen, Sachsen-Weimar, Mecklenburg-Schwerin, MecklenburgStrelig, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen-Meiningen, SachsenAltenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Anhalt-Dessau-Cöthen, AnhaltBernburg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Schaumburg-Lippe, Lippe, Reuß älterer und Reuß jüngerer Linie, dann den freien Städten Frankfurt und Bremen, welchen auch die Regierungen von Würtemberg, Nassau, Waldeck und die freie Stadt Lübeck beigetreten find, wegen Verpflegung erfrankter und Beerdigung verstorbener, gegenseitiger Staatsange= höriger. Wien, 5. Jänner 1854 *).

(Reichsgeseßblatt 1854. 6. S. 8.)

1854. Kundmachung der kaiserlichen Ministerien der Finanzen und des Handels, betreffend Erleichterungen des Grenzverkehrs und des Verkehrs mit leinenen Handgespinnsten längs der Zolllinie gegen die Staaten des deutschen Zollvereins. Wien, 13. Jänner 1854.

(Reichsgefeßblatt 1854. 14. S. 15.)

1854. Kundmachung des kaiserlichen Finanz-Ministers, wegen probeweiser Einführung der Einrichtungen des Zollvereines bezüglich der Zollämter und der Grenzwache, im Freihafen-Gebiete von Triest und dem umliegenden Grenzbezirke. Wien, 21. Jänner 1854.

(Reichsgesegblatt 1854. 16. S. 17.)

1854. Kundmachung des kaiserlichen Handels-Ministers, über die Vollziehung des Artikels 18. des Handels- und Zollvertrages vom 19. Februar 1853, (den Gewerbsbetrieb in den Vereinsstaaten betreffend). Wien, 21. Jänner 1854.

(Reichsgesegblatt 1854. 18. S. 42.)

1854. Kundmachung der kaiserlichen Minister der Finanzen und des Handels, mehrere Abänderungen des österreichischen Zoll

*) Den Beitritt Baierns sebe man oben, S. 30. Besque Verträge Desterreichs.

6

tarifs vom 5. December 1853 betreffend, in Folge des österreichisch. preußischen Handels- und Zollvertrages vom 19. Februar 1853. Wien, 10. Februar 1854.

(Reichsgesehblatt 1854. 38. S. 199.)

Frankfurt
(freie Stadt).

Für die Abtretung ihres Antheils an den Dörfern Soden und Sulz. bach erhielt die reichsunmittelbare Stadt Frankfurt am Main (nach der golde= nen Bulle die Wahlstadt des Reichs) durch den Reichs-Deputations-Receß (1803) eine äquivalente Entschädigung. Durch die Rheinbund-Acte (1806) wurde sie dem Reichs-Erzkanzler und Fürsten Primas Carl von Dalberg zu Eigenthum und Souveränität übergeben, und sohin das Frankfurter Gebiet nebst Aschaffenburg, Fulda und Hanau, in ein Großherzogthum verwandelt (1810). Später trat die Stadt Frankfurt der großen Allianz gegen Napoleon bei (1813), und trennte sich mit ihrem ehemaligen Gebiete von dem Großherzogthume, von welchem Aschaffenburg an Baiern und Fulda an Chur-Hessen kam. In der Wiener Congreß-Acte wurde das Verhältniß Frankfurts als selbstständiger Staat definitiv normirt (1815), und laut der deutschen Bundesacte ward es zum Siz des deutschen Bundestages erkoren (1815). Die in Frank. furt und Sachsenhausen befindlichen Befihthümer des deutschen und Johanniter-Ordens find durch die Congreß-Acte an Desterreich überlassen worden (1815, 1838, 1842). Das erste deutsche Parlament tagte in Frankfurts Mauern (1848 — 1849), wurde dort von dem Juterim abgelöst, worauf wieder der Bundestag in seine frühere Wirksamkeit getreten ist (Mai 1850).

Die Ausgleichung der Staatsschulden nach Auflösung des Großberzogthums Frankfurt wurde durch Conventionen geregelt (1814, 1838). Desterreich stipulirte mit der freien Stadt Frankfurt eine gegenseitige VermögensFreizügigkeit (1840); sonst sind noch besondere Bestimmungen wegen der ämtlichen Correspondenz aus Desterreich nach Frankfurt (1822), dann bezüglich der Post (1843, 1851) zu bemerken; auch ist Frankfurt dem österreichisch-preußischen Zollvertrag (1853) und der Eisenacher VerpflegsConvention (1853) beigetreten.

1803. Entschädigung der Stadt Frankfurt durch den ReichsDeputations-Hauptreceß (s. Deutschland).

1806. Rheinbund-Acte (f. Deutschland).

1810. Tractat zwischen dem Kaiser von Frankreich und dem Fürsten Primas von Deutschland, über die Errichtung des Großherzogthums Frankfurt. Paris, 16. Februar 1810.

(Martens, V. 241.)

1814. Convention wegen Liquidirung der Staatsschulden u. f. w., welche die Grafschaft Hanau und das ehemalige Großherzogthum Frankfurt betreffen (s. Churhessen).

1815. Beitritt des Senats der freien Stadt Frankfurt zur großen Wiener Allianz vom 25. März 1815 (s. Großbritannien). Wien, 27. April 1815.

(Martens, S. VI. 138.)

land).

1815. Wiener Congreß- und deutsche Bundes-Acte (f. Deutsch

1815. Artikel über die Flußschifffahrt: XVI. Beilage der Wiener Congreß-Acte (s. Deutschland).

1822. Desterreichische Verordnung, daß die nach Frankfurt zu expedirenden ämtlichen Correspondenzen an den dortigen f. f. Minister-Residenten zu adressiren sind. Wien, 9. November 1822. (J. G. S. Nr. 1909. S. 123.)

1828. Hauptvertrag der am vormaligen Großherzogthum Frankfurt betheiligten Regierungen (Desterreich, Preußen, Baiern, Churhessen und freie Stadt Frankfurt) über die Ausgleichung der großherzoglich Frankfurter Central-Fuldaer-Departements-Lasten. Frankfurt, 2. Juli 1828 (ratificirt zu Wien, 18. August 1828; Berlin, 9. August 1828; München, 1. Jänner 1829; Cassel, 3. September 1828; Frankfurt, 28. August 1828).

(Martens, S. XII. 6.)

1838. Kaiserliche Verordnung über die Verhältnisse der in den Gebäuden des deutschen Ordens zu Frankfurt am Main wohnenden österreichischen Unterthanen. Wien, 20. November 1838.

(Hof-Decret vom 26. November 1838: J. G. S. 1842. Nr. 651. S. 64.)

1840. Uebereinkunft zwischen Desterreich und der freien Stadt Frankfurt, wegen Festseßung einer gegenseitigen Vermögens-Freizügigkeit, auch für die nicht zum deutschen Bunde gehörigen österreichischen Länder. Wien, 7. Mai; Frankfurt, 27. Mai 1840.

(Hoffanzlei-Decret vom 15. Juli 1840 : J. G. S. 1840 Nr. 454. S. 536.— P. G. S. Bd. 68 S. 274. Murhard, n. r. I. 125. Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit, 1840, Notizenblatt S. 385.)

--

1842. Kaiserliche Verordnung mit Modificirung der Verordnung vom Jahre 1838, in Folge des Verkaufs des außer dem Weichbilde der Stadt Frankfurt gelegenen Besißthums des deutschen Ordens. Wien, 19. September 1842.

(Justiz-Hof-Decret vom 25. October 1842: J. G. S. 1849. Nr. 651. S. 64.)

1843. Uebereinkunft zwischen Desterreich und der fürstlich Thurn und Taxis'schen General-Postdirection (s. Bremen).

1851. Beitritt dieses Postgebietes zu dem österreichischdeutschen Postverein (f. Bremen).

1853. Beitritt der freien Stadt Frankfurt zu dem öfterreichisch - preußischen Zoll- und Handelsvertrage (s. Deutschland und Preußen).

(Reichsgesezblatt 1853. 208. S. 1117.)

1853. Eisenacher Verpflegs-Convention (f. Deutschland).

Frankreich
(Kaiserthum).

Seit Jahrhunderten führten Frankreich und Desterreich (Bourbon und Habsburg) erbitterte, nur durch kurze Zeiträume unterbrochene Fehde. Frankreich, das mit Desterreichs Feinden, selbst mit den Türken, gemeinschaftliche Sache machte; das im österreichischen Erbfolgekriege (nach dem Erlöschen des habsburgischen Mannsstammes) auf Baierns Seite stand, vereinigte sich zum ersten Male (1756) mit Desterreich, (Kauniß-Choiseuil’sche Politik), und kämpfte mit ihm den siebenjährigen Krieg. Es war bei den meisten großen Tractaten (zumal 1738 und 1748) Mitpaciscent, vermittelte in Teschen (1770) und mit den Holländern (1785). Noch inniger ward die Allianz, feit Ludwig XVI. noch als Dauphin (1770) die Erzherzogin Marie Antoinette geheirathet hatte. Die französische Revolution (1789) zerriß jedoch das Freundschaftsband und verwickelte Desterreich in eine langwierige Folge von Kriegen mit Frankreich, welche zur Umgestaltung des ganzen europäischen Staatensystemes geführt haben.

Kaiser Leopold II. trat als deutscher Kaiser für die durch Frankreichs Uebergriffe benachtheiligten deutschen Stände im Elsaß auf (1790), und vers einigte sich bald darauf mit den Hauptmächten Europa's zur Bekämpfung der Revolution (1791). Der Krieg, unter Franz II. ausbrechend (1792), ist den österreichischen Waffen theilweise günstig, doch nöthigen die fortgesezten Siege Buonaparte's in Italien zum Frieden, der in Leoben präliminarisch und in Campoformio definitiv unterzeichnet wird (1797). Der hierauf eröffnete Congreß in Rastadt (1797-1799) führt zu keinem Resultat; die Feind, seligkeiten beginnen von Neuem, um durch den Lüneviller Frieden abermals zeitweise eingestellt zu werden (1801). Die in diesem Friedensvertrage stipulirte Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich hat einen großartigen Entschädigungsplan zur Folge, der im Reichs - Deputations - Hauptschlusse (1803) festgesegt wird. Bald darauf nimmt der erste Consul Napoleon die Kaiserwürde an, was den Kaiser Franz II. veranlaßt, die Würde eines Erbkaisers von Oesterreich anzunehmen (1804)

« PreviousContinue »