Page images
PDF
EPUB

(229)

weder durch körperliche noch durch Geldstrafen ndthie gen; er kann sich nur an die Gerichte wenden, da der Dienstzwang und jedes andere Recht dieser Art aufgehoben ist.

Art. 5. Dem Bauer steht es fren das Gut zu verlassen und dessen Besitz aufzugeben, auch sich an irgend einem andern Orte niederzulassen, wenn er nur fein Vorhaben zeitig und mit Beobachtung einer schicklichen Frist anzeigt.

Art. 6. Aufgehoben ist ferner das unter den vers schiedenen Benennungen von Sterbfall, Bests haupt, Curmede, so wie überhaupt unter dem Na men des Mortuarii bekannte Recht, einen Antheil an dem Mobiliarnachlasse der Frau eines verstorbenen Bauern zu verlangen, und an der Erbfolge in die Mobilien, das Vieh und die Baarschaft des Bauern selbst Theil zu nehmen.

Art. 7. Die Bauern find fähig, Rechte und Güter mit vollem Eigenthume su erwerben, und dars über sowohl durch Verträge, als durch lezte Willensverordnungen, den Vorschriften des Geseh-Buches Napoleon gemäß, zu verfügen.

Sie sind gleichergestalt fähig, vor Gericht aufzutreten und ihre Rechte, gegen wen es auch sey, zu vertheidigen.

Art. 8. Gemeindedienste oder sogenannte Com mun-Frohnen, welche blos zum Nußen der Gemeinden abzwecken, desgleichen die unter dem Namen von Burgfesten, und Landfrohnen zum Bedürf nisse des Staats zu leistenden Dienste, sind nicht aufgehoben.

TITRE II.

Des redevances foncières.

Art. 9. Les cidevant maîtres conservent le domaine direct et les droits, qui n'imposant point des actes de servage, ne sont pas supprimés, et ne consistent qu'en redevances et obligations compatibles avec la constitution, et forment le prix de la concession du domaine utile, savoir:

les cens, rentes, dimes et prestations en argent et en nature, et mème l'obligation de travailler et charrier, pour le cidevant maitre, pourvu que la quantité des jours, et l'étendue du travail soient réglées, soit par les titres de concession, soit par les réconnaissances ou déclarations passées aux ter

riors.

Art. 10. Si le colon est employé à un service public, le jour qu'il doit travailler pour le cidevant maitre, il n'est tenu ni de se faire remplacer ni de rendre une autre journée.

Art. 11. Il ne peut aliéner, échanger, démembrer, charger de servitudes, ni hypothéquer les fonds, sans le consentement du cidevant maître, à moins que le titre ou le terrier ne le lui permet

tent.

Art. 12. Les droits d'entrée ou de lods, dits Weinkauf, dùs lors de la mutation d'un colon, et dans les cas fixés par les contrats, ou par les terriers, doivent être acquittés comme par le passé.

Art. 13. Tous les droits' fonciers conservés, sont essentiellement rachetables de gré à gré, ou d'après le mode qui sera règlé.

Zweyter Titel.

Von den auf den Grundstücken haftenden Verbindlichkeiten.

Art. 9. Die bisherigen Herren behalten das Obereigenthum (dominium directum) und alle diejes nigen Rechte, welche nicht, als von der Leibeigenschaft abhängig, aufgehoben sind, fondern in Abgaben und Berbindlichkeiten bestehen, die mit der Constitution verträglich und als Preis der Ueberlassung des nugbaren Eigenthums, (dominium utile) zu betrachten sind, namentlich: die Zinsen, Renten, Zehnten, Geld- und Natural Abgiften, ja selbst die Verbindlichkeit, für den bisherigen Herrn zu arbeiten und zu fahren, vor-ausgeseht, daß die Anzahl der Tage und der Umfang der Arbeit entweder durch die Ueberlassungs Urkunde, oder sonstige in die Hebe- Register eingetragene Aner kennungen und Erklärungen bestimmt ist.

Art. 10. Wird der Bauer an einem solchen Tage, wo er für den bisherigen Herrn hatte arbeiten müssen, zu einem öffentlichen Burg, Landfrohn- oder Commun, Dienste gebraucht, so ist er weder seine Stelle vertreten zu lassen, noch an einem andern Tage zu arbeiten, verbunden.

Art. 11. Ohne Einwilligung des bisherigen Herrn kann er jedoch das Grundstück nicht veräußern, vertaus schen, zerstückeln, noch mit einer Dienstbarkeit oder Hypothek beschweren, sofern ihn nicht die Ueberlassungs, Urkunde oder das Hebe-Register dazu berechtigen.

Art. 12. Auch muß er das bey der Verändes rung des Besizers und in den durch die Verträge oder Hebe- Register bestimmten Fällen zu zahlende Antrittss geld, den sogenannten Weinkauf, wie seither, ents richten.

Art. 14. Notre Ministre provisoire de la justice et l'intérieur est chargé de l'exécution du présent décret, qui sera inséré dans le bulletin des lois.

Donné en Notre palais royal à Cassel, le 25 Janvier 1808, de Notre règne le second.

Signé: JEROME NAPOLÉON.

Par le Roi.

En l'absence du Ministre
Secrétaire d'Etat,.

le Secrétaire du cabinet et
des commandemens,

Signé: COUSIN DE MARINVILLE.

[blocks in formation]

Art. 13. Alle bestehen bleibende Grundgerechts same sind durchaus ablösbar, und zwar entweder mits telst gütlicher Uebereinkunft, oder nach dem noch zu bes stimmenden Maasstabe.

Art. 14. Unser provisorischer Minister der Jus stiz und des Innern ist mit der Vollziehung der ges genwärtigen in das Gefeß- Bülletin einzutragenden Vers ordnung beauftragt.

Gegeben in Unserm königlichen Pallaste zu Casfel, den 23. Januar 1808, im zweyten Jahre Unfrer Regierung.

Unterschrieben: Hieronymus Napoleon.

Auf Befehl des Königs.

A Abwesenheit des Ministers Staats- Secretaire,

der Cabinets - Secretaire,

Unterschrieben: Cousin von Marinville.

Uls gleichlautend bescheiniget,

Der provisorische Minister des Justizwesens und der innern Angelegenheiten,

Siméou.

« PreviousContinue »