Page images
PDF
EPUB

eidieste

wir

igen

dem

eder

der

Thaft

ngen

weiss

am

haft

rson

Be

seien

lenen

des

Zeit

inmal

sind nur eine stümperhafte Rücküb eigenen Dichtungen in den schottisch dialect: pag. 106 ff.

Talvj sagt also: Für's Erste gehöre hohen, nicht dem römischen Alterthum chen Behauptung stehen vorweg die Anachronismen entgegen, Anachronisme fälle der dänischen Normannen im 3. die steinernen Schlösser, die bemoost lands, die Segelschiffe und Mastenha doch die Dänen erst im 8. oder 9. der irischen Küste erschienen, erst i Ireland ein steinernes Wohngebäude au und der Historiker Macpherson, mit dem Dichter Macpherson, selbe den Böten erzählt, die zu jener Zeit zwischen Ireland und Schottland unterh

Noch viel weniger würde der hi der Sgealaichie, i. e. der Barde derts wäre er der Verfasser der

*) Macpherson's Introduction to the history Great Britain and Ireland (Talvj, p. 46).

sänge

[ocr errors]

es gewagt haben, den irischen Helden Cuchullin, der urkundlich im Jahre 2 nach Christi Geburt gestorben ist *), zum Zeitgenossen seines Vaters, des historischen Fingal, zu machen, der, nach Macpherson's eigenem Zugeständnisse im Jahr 282 p. Chr. n. verstarb *), und zwar noch im vollen Besitz seiner Kräfte, obgleich ihn derselbe Macpherson schon im römisch-caledonischen Kriege, 209-211 p. Chr. n., also volle 70 Jahre früher, gegen Caracalla zu Felde ziehen. lässt, und, damit nicht genug, den Erzvater Fingal 6. Jahre nach seinem Tod wieder aus dem Grabe hervorruft, um den, laut Macpherson's Dichtung (s. Temora Ges. I.) lange vor ihm gestorbenen Enkel Oscar auszusenden gegen den Häuptling Caros - Carausius, der erst im Jahr 288 nach Britannien kam! Kurz, lauter grelle Widersprüche, die selbst den treuherzigen Ahlwardt etwas stutzig machen **).

Dazu die innern Gründe, vor Allem die Unmöglichkeit, Gedichte von solchem Umfang sammt einer Menge Namen und Facta durch 50 Generationen wortgetreu fortzupflanzen ***), ganz entgegen dem Wesen der Volkspoesie, die das Leben der Sprache mit durchlebt und lebend sich fortbildet; in der Weise dass, gäbe es wirklich Ueberlieferungen ächter Ossian'scher Gedichte aus dem 3. Jahrhundert, Ossian's eigene Nachkommen in der jetzigen Generation jene von dem Urvater in seiner Sprache niedergeschriebenen Gedichte heutzutag gar nicht mehr verstehen könnten ; während doch Macpherson's Dichtungen sammt seinen sogenannten Original - Manuscripten, nach dem Urtheil der Kenner, in einer durchaus modernen,

*) Talvj, p. 26. 27. 45.

**) S. dessen Einleitung zu dem Gedichte: »Der Krieg mit Caros. Bd. 3. p. 166.

***) Man lese, was Hume hierüber sagt in Gibbon's Memoirs of his own life and writings. Talvj, p. 47.

allen seinen gälisch-ersischen Landsleuten und Zeitgenossen zugänglichen Sprache geschrieben sind, und dazu noch in einem unnatürlich - schwülstigen Stubenpoesien-Ton, ganz zuwider der oft derben, aber immer natürlich - frischen Tonweise ächter Lieder, wie sie das Volk einst gesungen, und wie es sie noch singt in den Hochlanden *). Macpherson's Ossian aber ist niemals gesungen worden, am allerwenigsten von den alten Gälen zur Zeit der römischen Kaiser Caracalla und Carausius.

Wir gehen mit Talvj weiter und weisen nach, dass Macpherson's Ossian auch nicht aus dem Mittelalter stammt, und dass überdiess der ganze Sagenkreis, dem jene gefälschten Dichtungen entlehnt sind, nicht in Schottland, wie Macpherson fabelt, sondern in Ireland wurzelt, als seiner ursprünglichen Heimath.

Allerdings, sagt Talvj, ruht das Fundament dieses. modernen Baues unstreitig in den Volkssagen des an solchen Schöpfungen so überaus reichen Mittelalters: aber nur die Grundlage, nicht der Oberbau des Kunstwerks, trägt die Spur und birgt den Kern jener mittelalterlichen Sagenwelt **). Betrachten wir uns dieselbe etwas mehr in der Nähe.

Wie Arthur und seine Tafelrunde, sagt Talvj p. 67, für die Briten, Dietrich und seine Recken für die Deutschen, Carl und seine Paladine für die Franken und Spanier etc. so bildete Finn mit seinen Finniern den Mittelpunkt des grossen gälischen Sagenkreises, der in seiner ganzen Eigenthümlichkeit alle Phasen der Geschichte dieses Volksstamms mit durchlebte, und überall wo dieser sich niederliess, mit ihm auch Wurzel schlug. Nicht darf es uns daher Wunder nehmen, dass dieselben finnianischen Sagen und

*) Talvj, p. 49. 52-56. 76-78. 112.

**) Talvj, pag. 58. 62. 78.

Gesänge, die in sehr zahlreichen handschriftlichen Sammlungen auf den Bibliotheken der Universität und der Academie zu Dublin aufbewahrt sind, so wie sie zum Theil auch noch im Munde des irischen Volkes fortleben *) nicht, sage ich, darf es uns wundern, dass die nämlichen Sagen sich in Schottland wiederholen, dass die nämlichen oder doch ganz ähnliche Volkslieder auch unter den Hochländern traditionnel sich erhalten haben. Sind ja doch Schotten und Iren von dem einen gälischen Stamme; haben sie ja doch eine und dieselbe Muttersprache, eine und dieselbe Geschichte, eine und dieselbe Tradition den einen Finn als Lieblingshelden der gälischen Volkspoesie durch eine lange Reihe von Jahrhunderten mit einander gemein. Nur geht der Zug der Geschichte, wie der Sage und des Volksbewusstseins des gälischen Stammes, nicht von Schottland nach Ireland, sondern umgekehrt von hier erst hinüber nach Schottland **).

Ireland ist unbestritten der historische Boden, auf welchem die Sage von Finn gewachsen ist. Die Schotten selbst wussten es nicht anders, so lange ihnen Macpherson nicht die Köpfe verdreht hatte. „Jeder ehrliche Schotte", sagt Shaw (der Verfasser einer ersischen Sprachlehre sammt Wörterbuch) bei Gelegenheit seiner Reise durch die Hochlande um die fraglichen Originale aufzufinden, anno 1781: „jeder ,,ehrliche Schotte", sagt er,,,wenn gefragt: „wer war ,,Finn?" antwortet: „, Finn war ein Ireländer, wenn ,,überhaupt ein Mensch!",,Denn", fährt Shaw fort, ,,auch sie halten ihn gerne für einen Riesen, der in

*) Talvj, p. 59.

**) Talvj, p. 8. 61-68. Vrgl. Herder zur schönen Lit. u. Kunst Band 10. p. 137. (Cotta 1862.)

,,Ireland gelebt und nur zeitweise nach den Hochlanden ,,gekommen, um da zu jagen" *).

Und dies stimmt vollständig überein mit der unter den Iren, in Ireland selbst einheimischen Sage. Nach den irischen Annalen war nämlich Finn, d. h. ,,Riese", der Sohn Cubhal's oder Cumhal's, daher auch genannt Fin Mac Cumhal (denn Mac heisst Sohn), ein riesiger Führer der irischen Milizen unter den Königen Cormac und Cairbar im 3. Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung. Jede irische Provinz hatte eine solche Miliz, gälisch genannt Fionna; die von Finn geführte Schaar hiess aber vorzugsweise Fionna Eirionn, das Heer Erin's, oder Fionna Fhinn, das Heer Finn's **).

Dessen Sohn Ossian war ebenfalls Führer einer Heeresabtheilung und zugleich ein berühmter Sänger, während ein zweiter Sohn Finn's, Namens Fergus, der eigentliche Hof- und Familiendichter war.

Innere Spaltungen so wie Angriffe von aussen gaben Anlass zu 1000 Heldenthaten Finn's und seiner Söhne. und Enkel, die als Milizenführer unter und neben ihm dienten.

Was nun aber die Colonisation des heutigen Schottland von Ireland aus betrifft, so erfolgt diese eben in der Mitte des 3. Jahrhunderts, unter dem Könige Cormac, dessen Eidam sogar Finn war ***). Und zwar brachten die Ansiedler, die sich zunächst in West-Caledonien, damals genannt Alba

*) Shaw's Inquiry into the authenticity of the poems ascribed to Ossian. 1781. Talvj, pag. 20. 64-65. **) Nach einer eigenthümlichen Sage, einem der ältesten irischen Geschichtswerke entlehnt, waren diese Milizen selbst fremde Söldner, und werden die Finni er geradezu identifizirt mit den Normanen aus Dänemark und Norwegen. Talvj, p. 67. Anm. 2.

***) Finn war vermählt mit Grania (Macpherson's Roscranna), der Tochter Cormac's, Schwester Cairbar's. Talvj, p. 66.

« PreviousContinue »