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1. Der ruffische Feldzug nach Eugen Labaume, Hauptmann der Geograph-Ingenieure, vormaligen OrdonnanzOffizier des Prinzen Eugen. (Forts.)

S.

II. Spanien zu Ende des Jahres 1808, oder: Carl IV.
und Godoy. (Aus spanischen Nachrichten.)
III. Spanien am Anfange des Jahres 1814, oder: Ferdi-
nand VII. und die Cortes. (Aus dem Manuscript eines
Spaniers.)

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G. 77

S. IV. Vorstellung an Seine Majestät Ludwig XVIII. you Cobbet. V. Carnot. Zugleich Hauptzüge seiner Denkschrift an den Konig von Frankreich. Eine biographische Skizze. S. VI. Buonapartiana, oder Anekdoten über Napoleon aus verschiednen Zeitschriften gesammelt.

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S. 112

S.

24. Bittschrift, Sr. k. k. Majestät dem Kaiser von Qest-
reich am 22. Okt. 1814 von einer Deputation der
Standesherren in einer Audienz übergeben.
25. Note der hessischen, herzoglich - så chsischen
und nassauischen Bevollmächtigten, an die kaiserlich-
dstreichischen und königlich-preußischen ersten Bes
vollmächtigten, enthaltend den Antrag, Mainz für eis
nen Waffenplaß und eine Festung des deutschen Bundes
zu erklären, datirt Wien den 25. Okt. 1814.

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S. 82

26. Patent, wodurch der Kurfürṛ von Hannover seine Annehmung der königlichen Würde bekannt macht, datirt Carltonhouse den 25. Okt. 1814.

S. 84

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28. Des Grafen von Artois Proklamation an die Franzos fen, vom 21. März 1814.

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27. Ludwig des XVIII. Proklamation an die Franzosen vom 1. Febr. 1814.

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29. Erklärung des Senats vom 3. April, wodurch Napoleon des Throns verlustig erklärt wird.

S. 89

30. Vorläufige Konstitution Frankreichs, die Ludwig den XVIII. freywillig zum Throne beruft, vom Senat entwor fen am 6. April 1814.

S. 91

32. Konstitution-Urkunde von Ludwig dem XVIII. Franfe reich gegeben den 4. Juni 1814.

31. Erklärung Ludwig des XVIII. am 2. May, worin er Frankreich eine neue Konstitution verspricht.

G.

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33. Bekanntmachung wegen Ueberreichung und Prüfung der Vollmachten der für den Kongres bevollmächtigten Minister, Abgeordneten und Geschäftsführer, datirt Wien den 1. Nov. 1814.

S. 104

34. Rechtsverwahrung des Königs von Sachsen gez gen die königlich - preußisch - provisorische Besißnehmung seiner Staaten, und gegen jede Verfügung über dieselben, datirt Friedrichsfelde (bey Berlin) 4. November 1814.

S. 105

Slatine
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nach

Eugen Laba um e,

93. Hauptmann der Geograph:Ingenieure, vormaligen Ordons nanzsOffizier des Prinzen Eugen.

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(Fortf sung. I

VL Malo-Jaroslawez.

Die Ankunft einer siegreichen französischen Armee in der alten Hauptstadt der Czare, in der reichsten Stadt im Mittelpunkt Raßlands, die bis jeßt nach einem religiösen Glauk ben für heilig und geweiht galt, war eine der außerordents 2lichsten Begebenheiten der neuern Geschichte. Wohl hatten unsre vorhergehenden Eroberungen Europa gewöhnt, die ums faffendsten und überraschendsten Feldzugplåne mit Erfolg ges front zu sehen. Aber von allen unsern Unternehmungen hatte keine einen so hohen, für das Wunderbare glühende Seelen verführerischern Anschein von Größe als diese; keine konnte wegen ihrer Schwierigkeit unfre Thaten dem Außerordents lichsten, was Perser, Griechen und Römer vollbrachten, mehr gleichstellen. *), Die zwischen Paris und Moskau,

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*> Höchst interessant sind uns diese Aeußerungen des Verfassers vorgekommen; denn sie geben den eigentlichen Begriff, wie auch rein und edeldenkende Franzosen sich für die, die Eins bildung höchstergreifenden, Unternehmungen Napoleons, so niederdrückend für die Menschheit, und so unglückschwanger får Gegenwart und Zukunft sie auch waren, leidenschaftlich hingeben konnten. Daß übrigens die jüngste Weltübers schwemmung der Gallier nicht von Dauer seyn würde, war Europ. Annalen. 7teð Stück. 1813.

I

ungefähr derjenigen zwischen Aleranders und Darius Haupt= ftådten gleiche, Entfernung; -die Eigenthümlichkeit des Landes und des Klima's, diè als unnahbar für europäische Armeen galten; das Andenken Karls XII., der bey einem ähnlichen Vorhaben Smolensk nicht zu überschreiten wagte; der Schrecken der asiatischen Stämme, die mit Erstaunen die fliehenden Europäer bey sich ankommen sahen;

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mit Einem Wort, Alles vereinigte sich, den Fortschritten der großen Armee ein Ansehen von Wunderbarkeit zu geben, die an die angestauntesten Feldzüge des Alterthums erinnerte.

Dies war die Farbe des Gemähldes von seiner schönsten Seite; ließ uns aber die gesunde Vernunft in die Zukunft blicken, so fand man nichts mehr, als das düsterste Kolorit. So wie es die Moskowiten auf das unerhörteste Aeußerste hatten kommen lassen, ward deutlich, daß mit einem also zu den allergrößten Opfern entschlossenen Volk nicht mehr unters handelt werden könne, und daß der eitle Ruhm, einen Friez

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uns persönlich auch noch in ihrem Culmination-Punkte wenig zweifelhaft gewesen, da dieses Volk geschichtlich perlodischem Uferaustreten unterworfen ist, von Brennus Zügen an bis zu der nicht en passant gemachten Eroberung Konstantinopels. Verstünden die Franzosen übrigens, fremde Völker; in ihren Sitten, Sprache und Herkommen zu lassen, und so zu bes herrschen, so würde es ihnen leichter, theuer erworbne Ers oberungen zu behaupten; da sie aber aus unpolitischer Natio nal-Eitelkeit die Unmöglichkeit, fremde Völker in Franzosen umzuwandeln, versuchen, so machen sie sich verhafft, und un- ́ -terhalten, dadurch den Gährstöff, der ihnen dann, fobald die Umstände die Gelegenheit herbeyführen, jederzeit⋅ verderb= lich geworden ist. Man kann es freylich als eine Art Edelmuth ansehen, daß sie im innigen Gefühl der ausschließlichen Vortrefflichkeit, mit der sie von der Natur begabt zu seyn überzeugt sind, die Eroberten zu sich heraufzuziehen würdis gen, statt sich zu begnügen, sie als einen verwahrlosten Stamm von oben herab zu beherschen.

densschluß in Moskau zu unterzeichnen, einen Brand ange-. zündet habe, der seine Verwüstungen (?) über ganz Europaverbreiten, und dem Krieg einen solchen Grad von Bitterkeit geben würde, daß er entweder nur durch den völligen Unters gang eines hochherzigen. Volks, oder durch den Fall des bdz sen Genius, den Gott in seinem Zorn zur Züchtigung der. Menschen wie einen neuen Würgengel *) geschaffen zu haz ben schien, endigen würde.

Auch sahen verständige, mit einsichtvollem Geißte begab te, Månner nur mit Schrecken die Zerstörung einer Stadt, die feit fünf Tagen ein Raub der Flammen war, und deren Schein jeden Abend unser Lager beleuchtete. Welches konnten, nach ihrer Meinung, unsre Hoffnungen seyn, gefeßt auch, wir blieben immer Sieger? War nicht bekannt, daß nach der Einnahme von Moskau wir Petersburg anzugreifen. bestimmt waren? Ja, sollten wir uns auch von ganz Rußland bemeistern, wäre dann nicht wieder die Aussicht einer Unternehmung nach dem Euphrat oder dem Ganges vorhanz den? Ach! wenn ein Fürst nur, durch ungestümme Tapferkeit belebt ist, ohne sie durch Weisheit zu måßigen, so macht ihn der Glanz seiner Waffen nur jenen unheilbringenden Gestir: nen ähnlich, die der Erdkugel nur erscheinen, um Schrecken zu verbreiten.

Wie groß auch der Verlust der Russen durch die Zerstdrung von Moskau seyn mochte, so war er dennoch unendlich viel empfindlicher für uns, da er unsern Feinden die Gewißheit gab, allen Vortheil, den sie sich von der Härte ihres Klima's versprachen, zu ziehen. Umsonst wandte man bey uns ein, die Verbrennung dieser Hauptstadt sey überflüssig,

*) Wie ihn selbsst, aber als teuflischer Schmeichler, einer seiner leßten Prokonsuln in einer durch die Schlacht von Fere Cham penoise und die Einnahme von Paris in der Geburt érstickten Proklamation zu nennen für schön fand.

und die französische Armee solle im Gegentheil froh seyn, von einer ungeheuern Bevölkerung, deren eifriges und natisches Naturell gefährliche Aufstände gedroht hätte, en digt zu sehen. Aber nach vielem Nachdenken habe ich n überzeugt, daß bey dem verslagenen, verführungkundig Charakter unsers Anführers die russische Regierung zu fürchten gehabt hätte, daß eben diese Bevölkerung, weit e fernt, gegen uns aufzustehen, vielmehr ein Werkzeug unf Vorhaben geworden wäre, und daß die Großen durch ein gefährliches Beyspiel fortgerissen, oder durch glänzende V sprechen verführt, sich dem Besten des Vaterlandes entfre det hätten. Wohl war es um dieses Unglück zu verhüt daß Graf Rostopsch in sein ganzes Vermögen opfert indem er Moskau anzünden ließ, überzeugt, daß die große Beyspiel das einzige Mittel sey, die Spannkraft Adels zu beleben, und beym Volk den heftigen Haß, der gegen uns, als den Gegenstand seines Abscheues, aufsteh machte, zu unterhalten. Da übrigens diese Stadt mit Vi rath von Lebensmitteln für acht Monate versehen war, wür ihre Beseßung die französische Armee in Stand gesezt habe die Rückkehr des Frühlings zu erwarten, und alsobald z gleich mit den zu Smolensk und am Niemen lagernden R serve-Armeen in's Feld zu rücken; sobald man aber Mosk verbrannte, zwang man uns im Gegentheil zu einem übere ten Rückzuge, mitten in der härtesten Jahrszeit. Die a diese Berechnungen gegründeten Hoffnungen schienen zweif los; denn unsre furchtbare Armee, wiewol sie während d fchönen Jahrszeit gekommen war, hatte nur allein durch d Schnelle ihres Marsches das Drittheil ihrer Leute verl ren; *) es war auch nicht zu befürchten, daß wir irgendn

*) Das vierte Korps war beym Abmarsch von Glogau ung fähr 48.000 Mann stark, während es, als wir Moskau ve liessen, nur noch 20,000 Maun zu Fuß und 2000 Reite

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