fecht im Thale von Zubiri (27. Jul.) fiel zum Vortheil Wellington's aus *). Soult kämpfte in blutigen Gefechten bis 1. Aug., aber seines Gegners Macht war der seinigen überlegen. Der Verlust der Franzosen seit dem 23. Jul. betrug an 15,000 M., der Feinde an 8000 M. 87). Die beiden großen Feldherren erkannten gegenseitig ihre Gewaltigkeit. Soult behauptete sich an der Bidassoa, aber konnte nicht hindern, daß Wellington am 31. Aug. S. Sebastian eroberte, und Wellington's Stellung war so vortheilhaft, daß Soult auch Pampelona nicht retten konnte; es ergab sich am 31. Det. Weder an Zahl, noch an Tüchtigkeit kam die Armee Soult's der Wellington'schen gleich; die erstere minderte sich überdies durch häufiges überlaufen misvergnügter deutscher Soldaten zu der englischen Armee. Soult mußte sich auf Behrkrieg beschränken und behauptete sich in seinen Verschanzungen bis zum November. Am 10. Nov. gewann Welling= ton einen neuen Vortheil in der Schlacht an der Nivelle 88). Soult, in ein festes Lager bei Bayonne zurückgezogen, machte ihm in blutigen Gefechten vom 10. bis 13. Dec. den Übergang über die untere Nive, insbesondere (13. Dec.) bei St. Pierre, streitig, konnte sich aber auch hier nicht behaupten oo), und mußte geschehen lassen, daß Wellington bis an den Adour vorrückte. Die Aussicht auf erfolgreichen Widerstand schwand für Soult noch mehr, als er im Anfange des Jahres 1814 20,000 M. von seinem Heere Napoleon zur Vertheidigung der Oftgrenze Frankreichs senden mußte. Suchet, der, wie oben erzählt, die Engländer von Tarragona zurückgetrieben hatte, war doch nach dem Vordringen der Engländer bis zu den Pyrenden in zu mislicher Lage, um die Ostküste in der bisherigen Ausdehnung behaupten zu können; er råumte Valencia am 5. Jul. und zog sich nach Catalonien zurüď oo). 90 86) Napier 6, 133. Wellington nannte es bludgeon work. Daf. 140. 87) Napier, 164. 88) Ders. 6, 338 f. 89) Ders. 6, 379 f. 90) Ders. 6, 42. Ein glänzendes Gefecht lieferte er dem Feinde am 13. Sept. bei dem Col d'Ordal, wo der preiswürdige und dem ganzen Heere werthe Harispe hohen Ruhm erntete. Suchet zog die bei Besetzung der Festungen entbehrliche Kriegsmacht zwischen Barcelona und den Pyrenden zusammen. Sein Hauptquartier war Gerona; er und die Generale Decaen, Lamarque und Moris Matthieu hatten mit Behauptung der festen Pläge und dem Guerillaskriege reichlich zu thun. Erstes Capitel. Frankreich bei Napoleon's Heimkehr 1813. Der Krieg des Jahres 1814 bis zum 24. Mårz 1). Frankreich bei Napoleon's Heimkehr 1813. Frankreichs innere Ruhe war während des Feldzuges vom Jahre 1813 nicht im mindesten durch Verschwörungen oder Volksbewegungen gestört worden; der übereifrige und rohe 1) zur Geschichte Frankreichs von der Heimkehr Napoleon's bis zum Sturze des Kaiserthrones fließen die zuverlässigen Quellen nicht eben reichlich. Fain, Manuscrit de 1814, Par. 1823, ist mit urkundlichen Belegen nur dürftig ausgestattet und überhaupt nur eine Skizze. Was der Moniteur hat, will so gut wie gar nichts sagen; mehr als je war diesem der Geist der Wahrheit und Offenheit fern. Buchez hat sich nicht die Mühe gegeben, über diesen Zeitabschnitt Quellen aufzusuchen; Lallement's bekannte Sammlung gibt auch nicht eben sichere Grundlagen. Ein deutsches Buch: Konr. Ott, Geschichte der lezten Kampfe Napoleons, Ep. 1843, 2 Bde., ist ausführlich auch über die innere Geschichte der Hauptstadt, gibt sich aber auf Treu und Glauben, ohne irgend die Quellen anzuführen. Zur Geschichte des Krieges ist vor Allem empfeh= lenswerth: Mémoires p. s. à l'hist, de la camp. de 1814, p. F. Koch, Par. 1819, 3 Vol., aus den vorzüglichsten Quellen, dem in der gesammten französischen Literatur zur Kriegsgeschichte Napoleon's schwerlich irgend eins an Wahrheitsliebe und Zuverlässigkeit gleichkommt. Dagegen ift Alph. de Beauchamp, Hist. de campagnes de 1814 et 1815, Par. 1816, 4 Vol., nur mit dußerster Vorsicht zu gebrauchen. Von deutschen Werken die oben angeführten v. Plotho's, v. Müffling's (C. v. M.), v. Clausewig 7, 325 (das leßte nur übersicht), Londonderry, vor Allen aber Gesch. des Feldzugs vom J. 1814 in dem Bachsmuth, Gesch. Frankr. im Revol.-Zeitalter. IV. 12 |