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Stuttgart und Augsburg.

Im Berlag und unter Berantwortlichkeit der 3. G. Cotta'schen Buchhandlung.

Die neueren Bestrebungen

zu einer

wirthschaftlichen Reform der untern Volksklassen, besonders in norddeutschen Verhältnissen.

1.

Die untern Volksklassen haben, wie die höheren, ihren eigenthümlichen Wirthschaftsbetrieb, durch den sie sich in ihren Lebensgewohnheiten, in ihrem physiologischen Seyn und in dem ganzen materiellen und geistigen Zusammenklang ihrer Eristenz abzeichnen und abschließen. Der Haushalt der Armen und der Reichen, der Arbeitenden und der Besißenden zieht die schneidendste und am meisten charakteristische Demarcationslinie durch die menschliche und gesellschaftliche Welt. Es gehen darin die verschiedenen Elemente der gesammten Nationalwirthschaft in ihren individuellen Atomen auseinander, und zugleich liegt es wie eine Art von natürlicher Nothwendigkeit vor aller Augen da, daß die ungeheure Kluft, welche die ganze Welt durchzieht, auch in den Einrichtungen des Hauses, in den Gegenständen des täglichen Bedürfens, und Verzehrens, in den Ausgaben und Einnahmen, in den Genüssen, den Kleidern, der Bildung, dem Unterricht, mithin in Körper und Geist zugleich, sich täglich von neuem öffnen und vollbringen müsse.

Die wirthschaftliche Ungleichheit der Menschen, welche eine unabweisliche faktische Kehrseite zu dem Ariom der politischen und geistigen Gleichheit bildet, ist dasjenige Bild der Volkswirklichkeit, welches am meisten betroffen macht und zu einer Kritik der lezten Gründe, in denen die Verschiedenheit und die Gegenfäße der menschlichen Gesellschaft hängen, herausfordert. Diese Kritik ist in alten wie in neuen Zeiten abwechselnd von Deutsche Vierteljahrsschrift, 1853. Heft 1. Nr. LXIX.

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