Mit einer Sammlung von Auslieferungs- und Fremdengeseßen Vorrede. Viel später als es ursprünglich anzunehmen war, lasse ich den zweiten Teil meines Werkes über internationale Rechtshilfe in Strafjachen seinem bereits im Herbst 1888 veröffentlichten Vorgänger folgen. Mit ihm bringe ich die seit vielen Jahren dem großen Anliegen mit Lust und Liebe gewidmeten völkerrechtlichen Untersuchungen zum Abjhluß. Von Tag zu Tag gewinnt der Rechtshilfeverkehr unserer Staatenwelt an praktischer Bedeutung und theoretischem Interesse und die lange zurückgehaltene Herausgabe des vorliegenden, in seinen wesentlichen Abschnitten bereits vor geraumer Zeit fertiggestellten Buches ist seinem Inhalte in erheblichem Maße zu gute gekommen. Eine Reihe neuerer und neuester gesetzgeberischer Akte, diplomatischer Verhandlungen und Vertragsschlüsse, richterlicher Entscheidungen und sonstiger Präzedenzfälle, literarischer Erscheinungen aller Art konnte in ausgiebigster Weise verwertet werden. Wenn ich auch, um den Band nicht allzusehr anschwellen zu lassen, mancherlei Auslassungen und Abkürzungen an dem ursprünglichen Entwurf habe vornehmen müssen, so hoffe ich doch, daß man dem Gesamtbilde, das ich von dem heutigen Stande der internationalen Jurisdiktionsbeziehungen zu entwerfen versucht habe, den Charakter der Aktualität nicht absprechen wird. Ueber den Plan, der meiner Bearbeitung des vielbearbeiteten Gegenstandes zu Grunde liegt, habe ich mich bereits im ersten Teile ausgesprochen. Ich wiederhole, daß es mir weniger darum zu thun war, eine Theorie des Auslieferungsrechts und der verwandten, mit ihm unter der Bezeichnung der internationalen Rechtshilfe sich zusammenfassenden Materien, aus allgemeinen Begriffen oder Prinzipien zu deduzieren. An solchen Darstellungen fehlt es nicht. Vielmehr habe ich |