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nöthigen Garantien für den Schutz der in jenem Territorium wohnenden Deutschen und die Uebernahme eines verhältnissmässigen Antheils an der Schuldenlast der Herzogthümer bezeichnet. Der Hr. Conseil-präsident hat auch die Bereitwilligkeit ausgesprochen über diese Punkte in Verhandlungen zu treten, und die Regierung Sr. Maj. des Königs, des allergnädigsten Herrn des Unterzeichneten, durfte sich der Erwartung hingeben dass der königl. dänische Gesandte in Berlin in den Stand gesetz werden würde die Absichten seiner Regierung in beiden Beziehungen kund zu geben. Zu ihrem lebhaftesten Bedauern hat sie in der neuesten Eröffnung des letzteren, in einer vertraulich mitgetheilten Depesche des Hrn. Ministers von Frijs an Hrn. v. Quaade vom 1. d. M., anstatt der gehofften bestimmteren Erklärungen nur den Hinweis auf die bestehenden Gesetze und Verträge gefunden, welche der Hr. Minister für so vollkommen ausreichend hält, dass jede weitere Garantie überflüssig und sogar bedenklich sein würde. Die Regierung des g. ergebenst unterzeichneten glaubt in dieser vorläufigen Aeusserung nicht die definitive Auffassung der königlich dänischen Regierung erkennen zu sollen. Die letztere wird sich bei näherer Erwägung die Eigenthümliche Natur der Verhältnisse nicht verhehlen können, welche es für die Preussische Regierung unmöglich machen unter den besonderen Umständen in jenen Landstrichen sich mit dem Hinweis auf die Gesetze und den

tionals residing in that territory, and the assumption of a proportional part of the debt of the Duchies. The President of the council declared himself ready to enter into negotiations on those points, and the Government of the King, the gracious Sovereign of the undersigned, had a right to expect that the Danish Minister at Berlin would soon be in a position to communicate the views of his Government on the two points abovementioned. The Prussian Government, to its great regret, has found in the most recent communication of the latter, consisting of a dispatch of June 1 confidentially communicated by the Minister de Frijs to M. de Quaade, instead of the more precise declarations which it had expected, only a reference to existing laws and treaties, which the Minister considered as amply sufficient; so much so, that he would regard any more extensive guarantee as superfluous and even dangerous. The Government of the undersigned does not believe that it should consider this declaration as the definitive expression of the position of the Danish Government. A more profound examination of the question can not fail to make manifest, in the eyes of the Danish Government, that the special nature of the circumstances forbid the Prussian Government, under the peculiar conditions existing in those regions, to content itself with a simple reference to existing laws and vague assurances of the uncontested favor which the Danish Government would eventually

allgemeinen Zusicherungen eines nicht bezweifelten Wohlwollens der köngl. dänischen Regierung gegen alle ihre eventuellen Unterthanen zu begnügen. Sie wird es natürlich finden dass, wenn Se. Maj. der König sich bereit erklärte etwaige auf eine Wiedervereinigung mit Dänemark gerichtete Wünsche nordschleswigischer Unterthanen in Erfüllung gehen zu lassen, die Wünsche und die Bedürfnisse seiner deutschen Unterthanen in jenen Territorien für ihn keine geringere Bedeutung haben. Deutsche Gemeinden wider ihren Willen und mit dem Verluste jedes Rechts auf ihre nationalen Eigenthümlichkeiten an ein fremdes Land abzutreten, und sie Gefahren preis zugeben deren Befürchtung in Erinnerung an die Vergangenheit unter ihnen selbst laut genug hervortritt, hat der Prager Friedensvertrag Preussen nicht verpflichtet. Die Königliche Regierung hat eben durch jenen Artikel des Friedensvertrags gezeigt dass sie auf die Wünsche und auf die Nationalität der Bevölkerung nach Möglichkeit Rücksicht nehmen will; sie ist aber dabei verpflichtet diese Rücksicht vor allem den eigenen Landsleuten gegenüber nicht ausser Augen zu setzen, und sie darf nicht vergessen dass die Ursachen der Störung des in früheren Zeiten bestandenen guten Einvernehmens hauptsächlich in dem Umstand lagen dass die Regierung Sr. Maj. des Königs von Dänemark nach der Umgestaltung der älteren Verfassung der Monarchie nicht mehr im Stande war den deutschen Unterthanen der dänischen

show to its future subjects. The Cabinet of Copenhagen will find it quite natural that if the King of Prussia should declare himself disposed to permit the accomplishment of a wish to return to Denmark possibly manifested amongst the subjects of Northern Schleswig, the desires and wants of his own German subjects in those territories have not less importance in his eyes. To abandon German communities to a foreign power, against their will and with the loss of every right to their national culture, and to deliver them up to dangers the fear of which is very clearly manifested amongst them, when they remember what has taken place, that is a measure to which Prussia is not pledged by the Treaty of Prague. By Art. 5 of that document, the King's Government has formally declared its intention, within the limits of possibility, to take under consideration the wishes and the nationality of the population; but it is the duty of this Government above all not to fail in such consideration towards its own fellow countrymen, and it must not forget that the chief causes of the dispute which so lately changed the good relations existing between the two Governments was the fact that the Danish Government found it impossible, after the remodelling of the old constitution of the monarchy, to grant to the German subjects of the Danish Crown the protection of their nationality and language, which they formerly enjoyed. At the present day the Government of the King, the

Krone den selben Schutz ihrer Nationalität und Sprache zu gewähren, dessen dieselben sich ehemals erfreut hatten. Die Regierung Sr. Maj. des Königs, des a. H. des Unterzeichneten, würde unter der Nachwirkung der Ereignisse und Kämpfe der letzten Jahre mehr als früher befürchten müssen dass die Klagen deutscher Einwohner Schleswigs, welche in Deutschland ihren natürlichen Wiederhall fanden, berechtigten Anlass zu ihrer Wiederholung fänden, wenn deutsche Gemeinden im Norden Schleswigs ohne Verfassung-Bürgschaften der Botmässigkeit einer Regierung unterstellt würden welche, bei dem besten Willen ihren deutschen Unterthanen gerecht zu werden doch vor allem dem verfassungsmässigen Ausdruck der Stimmung einer national-dänischen Volksvertretung Rechnung zu tragen hat. Die ReDie Regierung Sr. Maj. des Königs von Dänemark wird ohne Zweifel die Ueberzeugung des Unterzeichneten theilen dass es zur Sicherstellung der von beiden Seiten erstrebten freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark rathsam ist nicht von neuem die Keime ähnlicher Zerwürfnisse zu legen, wie es diejenigen waren welche früher den Frieden beider Länder und dadurch den Europas gefährdeten. Der Unterzeichnete ist daher von seiner Regierung beauftragt worden an den Hrn. Conseil-Präsidenten amtlich die Anfrage zu richten: ob die Königliche dänische Regierung sich im Stande glaube Einrichtungen zu treffen und

August Master of the undersigned, in the face of the after effects of the events and struggles of the last years, would have more than ever to apprehend that the complaints of the German inhabitants of Schleswig, which have found their natural echo in Germany, would find opportunity, but too well justified, for breaking out afresh if the German communities of North Schleswig were made subject, without the security of a Constitution, to a government which, though they wished to do the most justice to the desires of their German subjects, nevertheless has to make allowances for the constitutional expression of the temper of a national Danish assembly. The Government of His Majesty, the King of Denmark, will without doubt share the conviction of the undersigned that it is advisable for the security of the friendly relations between Denmark and Germany, longed for by both sides, not to sow the seed of similar disagreements such as those which previously endangered the peace of both countries and, through them, of Europe. The undersigned is therefore empowered by his Government to ask officially of the President of the Danish Council, whether the royal Danish Government believes itself to be in the position to make adjustments and guarantees which will provide for the protection and security of the national culture of the German nationals living, singly or in parishes, in the territories the cession of which is in question, and of what nature would be these guarantees in

Massregeln in Aussicht zu stellen welche für den Schutz und die Sicherung der nationalen Eigenthümlichkeit der in den etwa abgetretenen Gebietsteilen einzeln oder in Gemeinden wohnenden Deutschen bestimmte Bürgschaften geben, und welcher Art in individueller, localer und communaler Beziehung diese Garantien sein würden, oder ob sie eine solche Berücksichtigung und Erhaltung der nationalen Eigenthümlichkeit künftiger deutschen Unterthanen für unmöglich erachtet, oder wenigstens darüber im voraus bestimmter Weise sich zu erklären, definitiv ablehnt? Es bedarf nicht erst der Bemerkung dass von der Beantwortung dieser Fragen der Umfang der beabsichtigten Abstimmung, resp. Abtretung, abhängig ist; und jemehr die königliche Regierung wünscht durch den Abschluss dieser Angelegenheit sowohl der Stimmung der Bevölkerung Rechnung zu tragen, als auch der königlich dänischen Regierung einen Beweis ihrer freundschaftlichen Gesinnungen zu geben, um so mehr muss sie auch erwarten dass die letztere durch ein entsprechendes Entgegenkommen ihr die Beschleunigung möglich machen werde. Zugleich mit diesem Gegenstand darf der ganz ergebenst Unterzeichnete sich auch über den zweiten, bereits in den vertraulichen Unterredungen von ihm berührten Punkt, nämlich die Bereitwilligkeit zur Uebernahme eines proportionirten Theiles der Schuld der Herzogthümer, eine bestimmte Aeusserung erbitten. Er benützt zugleich diesen Anlass, u. s. w.

respect to individual, local or community relations. Or, whether the Danish Government considers that such regard for and maintenance of the national culture of its future German subjects is impossible, or at least categorically refuses to declare itself definitely about this subject in advance. It is not necessary to remark that on the answer to this question depends the extent of this intended plebiscite and the cession; and the more the royal Government wishes through the conclusion of this discussion to take into consideration the wishes of the people, as well as to give the royal Danish Government a guarantee of her friendly spirit, the more she must expect that the Danish Government, through a corresponding response, will make it possible for her to hasten the matter. At the same time the undersigned begs to ask also for a definite solution of the second point, already touched on by him in confidential conversations, namely, the readiness to take over a proportional part of the debt of the Duchies. He makes use of this occasion, etc.,

Treaty Between Austria-Hungary and Germany, Modifying Article V of the Treaty of Prague. Signed October 11, 1878 1

Nachdem die in Artikel V. des zwischen Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preussen und Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich, König von Böhmen und apostolischen König von Ungarn am 23. August 1866 zu Prag abgeschlossenen Friedens enthaltenen Bestimmungen in Betreff der Modalität einer Retrocession der nördlichen Distrikte Schleswigs an Dänemark zur vertragsmässigen Durchführung nicht gelangt sind;

nachdem Se. Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preussen den Werth zu erkennen gegeben hat, welchen Er auf die Beseitigung dieser Modalität des Friedens. legen würde;

andererseits Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn die Schwierigkeiten würdigt, welche sich der Durchführung des in jenem Artikel niedergeleten Prinzipes entgegenstellen;

nachdem endlich Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn einen Beweis Seines Wunsches zu geben gewillt ist, die zwischen den beiden Mächten bestehenden freundschaftlichen Bande noch enger zu schliessen:

so haben die Hohen Kontrahenten übereinstimmend für nothwendig erkannt, eine Revision des oben bezeichneten Artikels eintreten zu lassen.

1 Martens, N. R. G., 2d series, vol. 3, p. 529. Translation from Brit. St. Pap., vol. 69, p.

773.

The provisions contained in Article V of the Peace concluded at Prague on the 23d of August, 1866, between His Majesty the German Emperor and King of Prussia and His Majesty the Emperor of Austria, King of Bohemia, and Apostolic King of Hungary, concerning the manner of effecting a retrocession of the northern districts of Schleswig to Denmark, not having been yet carried out according to the terms of the Treaty;

His Majesty the German Emperor, King of Prussia having made known the value which he would attach to the removal of this form of the Peace;

His Majesty the Emperor of Austria and King of Hungary having on the other side recognized the difficulties which present themselves to the carrying out the principles laid down in that Article;

His Majesty the Emperor of Austria and King of Hungary having finally been graciously pleased to give a proof of his wish to tighten still more the bonds of friendship which exist between the two Powers;

The High Contracting Parties have unanimously recognized the necessity of allowing a revision of the abovenamed Article to take place;

From the Reichsanzeiger of February 4, 1879.

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