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haben sollten. Bezüglich des Unterrichtssystems finden sich die allgemeinen Vorschläge, daß kein Lehrstuhl für irgend eine Religion oder politische Partei errichtet werden soll. Lehrstühle können durch Stiftungen von mindestens $100,000 dotiert werden. Der Unterricht soll womöglich ganz frei sein. Jeder Staat hat so viele Studenten frei, wie er Repräsentanten und Senatoren hat, jedes Territorium so viele, wie es Kongreßdelegaten hat. (Erz.-Bl.)

Schuljungen-Streik. Baltimore, Md., 18. April. Die Schulbuben aus vier städtischen Schulen hierselbst haben einen Verein der „Baltimorer Schulknaben-Ritter der Arbeit“ gegründet und an den Thüren vieler Schulen folgende Bekanntmachung angeheftet: „An alle Schulknaben, welche es angeht und die sich darum kümmern: Wer sich nicht den,Schulknaben-Rittern der Arbeit' anschließt und darauf rüstet, am Montag den 19. April zur Erzielung einer Abkürzung der Unterrichtszeit auf vier Stunden zu streiken, wird hinausgeprügelt werden. Im Auftrage des Vollziehungs-Ausschusses.“ Am Freitag-Morgen wurden in drei Schulen die Thüren dicht vernagelt gefunden und erst herbeigeholten Tischlern gelang es, die Thüren zu öffnen. Viele von den Schulmädchen interessieren sich für den Plan der Schulknaben, find aber in Betreff der Zuträglichkeit des Streiks geteilter Ansicht.

St. Louis, Mo., 18. April. In dem Schuljungen-Streik hierselbst ist gestern nichts geschehen, da die Schulen über Samstag und Sonntag geschlossen find. Der Oberlehrer der Hodgenschule, Prentiß, hielt am Freitag an die Schüler seiner Schule eine Ansprache, worin er sie zur Mäßigung ermahnte (!) und ihnen versicherte, daß die Abkürzung der Unterrichtszeit schon seit dem November Gegenstand der Erörterung sei und daß gegenwärtig ein Versuch damit gemacht werden solle. (!!) In der That be absichtigte am vorigen Dienstag ein Schulratsmitglied den Antrag auf Abkürzung der Unterrichtszeit zu stellen; die Sache wurde aber vorläufig fallen gelassen, weil der Lehrerausschuß am nächsten Montag ersucht werden soll, bis zum Ablauf des gegenwärtigen Schuljahrs mit der verkürzten Unterrichtszeit einen Versuch zu machen.

Als die Schüler in Vandalia, Ill., forderten, daß die Schulstunden abgekürzt und die Freistunden verlängert werden möchten, verabfolgte der Prinzipal, Herr Hursch, dem Wortführer eine tüchtige Tracht Prügel.

Eine Sammlung geistlicher Lieder in Blindenschrift ist im Auftrage des preußischen Kultusministers durch den Direktor der Kgl. Blindenanstalt in Stegliß zum Druck befördert. Jedem von einer Blindenanstalt abgehenden Schüler evang. Bekenntnisses soll ein Exemplar dieses Buches als Mitgabe für das Leben dargereicht werden.

In der Stadt New York wurden lehtes Jahr 2248 Knaben und 1050 Mädchen im Alter von sieben bis vierzehn Jahren verhaftet und vor die Polizeigerichte gebracht. Freilich waren ihre Vergehen gewöhnlich von geringer Art, allein das mildert das Erschreckliche dieser Zahlen nur wenig.

Aus dem Jahresberichte des Staats-Schulfuperintendenten H. Raab geht hervor, daß in Illinois 1,077,302 Personen das schulpflichtige Alter besißen und daß 738,787 Kinder die öffentlichen und nur 78,164 Kinder die Privatschulen im Staate besuchen. Die Schülerzahl ist um 10,000 höher wie im Jahre 1884. 22,788 Lehrer beiderlei Geschlechts sind an den öffentlichen und Privatschulen thätig, und ihr Gesamtgehalt beläuft sich auf $5,897,428. Die Einkünfte für die Schulen bezifferten sich auf $12,187,620, während die Auslagen $9,993,123 betrugen. Der Durchschnittsgehalt eines Lehrers beträgt $50.40 und der einer Lehrerin $41.12 per Monat. Die Lehrergehalte haben sich im Vergleich zum vorherigen Jahre um $1 per Monat gebessert.

Es ist eine traurige Thatsache, daß es mehr als sechs Millionen Kinder in diesem herrlichen Lande giebt, welche ohne jeden Unterricht aufwachsen, weil es keine Schulen

für sie giebt. Und eine vielleicht noch größere Anzahl Kinder, namentlich in den Landdistrikten, genießt nur einen sehr dürftigen Schulunterricht. Bekanntlich brauchen in den ländlichen Bezirken die Schulen, um dem Geseße zu genügen, nur drei bis vier Monate im Jahre unterhalten zu werden. Je sechs Unterrichtsstunden an fünf Tagen der Woche ergeben in drei Monaten sechzig Schultage mit 360 Unterrichtsstunden. Das ist die Schulung eines ganzen Jahres! Bedenkt man noch, daß die meisten Kinder solcher Distrikte die Schule kaum länger als drei bis vier Jahre besuchen, so ergiebt das im günstigsten Falle 240 Schultage mit 1440 Unterrichtsstunden für das einzelne Kind. Und das soll für ein ganzes Leben ausreichen oder doch die Basis bilden! Das soll die selbstverantwortlichen Bürger unserer Republik erziehen, von deren Votum das Heil des Staates abhängt! (Erz.-Bl.)

Eine Tracht Schläge hat kürzlich in und bei dem Städtchen Auburn in Sangamon Co. im Staate Illinois viel Rumor gemacht. An der Findley-Schule eine kurze Strecke östlich von Auburn ist als Lehrerin angestellt Eunice, die Tochter eines in der Nähe wohnenden Farmers C. Unter ihren Schülern befanden sich ein Sohn und eine Tochter von L., einem einflußreichen Bürger des Städtchens. Die Familie C. und 2. find zwar miteinander verwandt, doch bestand seit einiger Zeit bittre Feindschaft zwischen ihnen. Kürzlich wollte Eunice den jungen L. züchtigen, seine Schwester aber, eine 18jährige Jungfrau, legte sich ins Mittel, worauf die Lehrerin beide aus der Schule wies. Am andern Morgen fanden sie sich dennoch wieder ein, und ein heftiger Wortwechsel entspann sich sofort zwischen den beiden Basen, im Verlaufe dessen die Lehrerin den Versuch machte, die widerseßliche Schülerin zu züchtigen. Es gelang nicht, denn die lettere wehrte sich wie eine wilde Kahe. Da rief Eunice einen älteren, kräftigen Schüler zur Hilfe herbei, der denn auch ohne weitere Umstände die Kaße packte und sie troß allen Sträubens, Kraßens, Beißens, Strampelns und Schreiens mit Riesenkraft fest= hielt, gerade wie dermaleinst Herkules den nemeischen Löwen, während die Lehrerin ihr mit einem Stock eine Tracht Schläge aufmaß, wie diese in ihrem Leben noch nie eine zu kosten bekommen hatte. Endlich losgelassen eilte die Gezüchtigte ächzend und heulend nach Hause und erzählte ihrer Mama das widerfahrene Leid. Die Erzählung rief in der L.'schen Familie einen Wutausbruch hervor, der aller Beschreibung spottet. Es ge= nüge zu erwähnen, daß die Mama spornstreichs mit einem Revolver bewaffnet nach dem Schulaus eilte, um die Lehrerin und den dienstwilligen Fridolin mausetot zu schießen. Und wer weiß, was sie am Ende angerichtet hätte, wenn nicht der handfeste Fridolin und seine Kameraden sich um ihre Lehrerin geschart und der Angreiferin ihre Mordwaffe entwunden hätten, bevor sie sie zum Knallen bringen konnte. So mußte sie sich unverrichteter Dinge zurückziehen, wurde nun aber sofort vor Gericht klagbar und erwirkte einen Haftbefehl gegen Eunice und Fridolin. Aber als es zur Verhandlung kam, konnte sich die Jury über einen Wahrspruch nicht einigen und die Angeklagten wurden entlassen. Erst bei einer abermaligen Verhandlung wurden beide um einen kaum nennenswerten Geldbetrag gebüßt. (Luth. Sch. 3.)

Von Harrisburg, Pa., wird Folgendes berichtet: Es aßen am 4. Februar in einem Hotel zu Millersburg eine Anzahl Gesellen bei Speis und Trank, als der Hausierer Samuel Motter dazu kam und die Conversation auf religiöse Themata lenkte. Die Heiligkeit des Abendmahls wurde besprochen, und Motter regte an, daß, wie Christus seine Jünger gespeist, so wolle er die versammelten Freunde regalieren. Er nahm einen Becher Bier und Brod, brach das Brod und reichte jedem der Freunde einen Bissen und dann auch einen Schluck Bier. Plößlich jedoch ließ er Brod und Bier fallen und stürzte mit lautem Geheul aus dem Hause heraus. Alzs man ihn später wiederfand, redete er wirres Zeug und gebärdete sich wie ein Wahnsinniger. Er wurde prompt in ärztliche Behandlung gegeben, allein sein Zustand verschlimmerte sich und am 7., drei

Tage nach dem Vorfall im Hotel, starb er. Das Merkwürdigste bei der ganzen Sache ist, daß seit dem Tode Motters jeder der bei der lästerlichen Komödie Beteiligten darauf schwört, der Teufel sei der Gesellschaft erschienen und habe Motter derart erschreckt, daß er seinen Verstand verloren.

Ausland.

In Nr. 5 der „Rheinisch-Westfälischen Schulzeitung“ erörtert Herr Lehrer S. Gehlen die Frage, ob dem Lehrer die Leitung weltlicher Gesangvereine anzurathen sei, in anregender und belehrender Weise. Er kommt zu dem Schlusse: „Die Leitung welt: licher Gesangvereine und die von denselben veranstalteten Festlichkeiten bergen für den Lehrer große Gefahren, insbesondere sind sie leicht dazu Veranlassung, ihm die Achtung zunächst bei den mitwirkenden Sängern und in weiterer Folge bei der ganzen Gemeinde zu rauben. Auch begünstigen dieselben die Vergnügungssucht, entfremden dem eigentlichen Berufe und veranlassen leicht Streitigkeiten. Möge daher der Lehrer, seines wichtigen und heiligen Amtes eingedenk, solchen Vereinen fern bleiben!“

In Berlin find gegenwärtig drei hochinteressante Klavierinstrumente aus den Jahren 1569, 1608 und 1796 ausgestellt, wovon zwei in Italien erworben wurden. Das älteste der drei Instrumente ist ein Clavicimbal, ein tragbarer Kasten ohne Füße, der leicht auf jedem Tische seinen Plaß findet. Das Instrument trägt an der Holzwand hinter den mit eingelegten Linien verzierten Elfenbeintasten die Inschrift: „Opus Annibalis Mediolanensis MDLXVIIII“, d. h. Werk Hannibals des Mailänders 1569. Die Klaviatur umfaßt vier Oktaven und einen Halbton, E-f3, und ist aus weißen Unter- und schwarzen Obertasten gebildet. Das Instrument hat für jeden Ton eine besondere Saite und unterscheidet sich dadurch von seinem Vorgänger, dem Klavicord, das zu jener Zeit noch weniger Seiten hatte als Töne. Dies erklärt sich dadurch, daß die Messingsaiten durch schmale Metallzungen, Tangenten genannt, welche am Ende des Tastenhebels aufrechtstehend und mit der Breitseite gegen die Saite gerichtet, befestigt waren, infolge eines Druckes auf die Taste nicht nur zum Erklingen gebracht, sondern auch in verschiedene Längenabschnitte geteilt wurden, wodurch die Tonhöhe sich veränderte. So konnten zwei nebeneinander liegende Tasten recht gut ihre Tangenten in Abständen von einem bis anderthalb Zoll gegen dieselbe Saite drücken und dadurch zwei nebeneinander liegende Töne hervorbringen. Von diesem einfachen, aus dem Organistrum hervorgegangenen Instrumente bis zum Klavicimbal ist ein bedeutender Fortschritt, der auch dem Klang zu gute kam. Die Töne des Klavichords sind klanglos und stumpf, die des Klavicimbals rauschend und hellklingend. Bei diesem Instrumente werden die Saiten durch hölzerne Stäbchen, an denen seitwärts am oberen Ende ein Stückchen Leder befestigt ist, geriffen. An Stelle des Lederstückchens verwendete man auch Spizen von harten Federkielen, welche von unten nach oben an die Saite geführt wurden, diese anrissen und zum Erklingen brachten. Von dieser Art ist das zweite der ausgestellten Instrumente, ein Kielflügel mit der Inschrift „Joanes Celestini Veneti 1608". Ein drittes Instrument, ein Klavichord, mehrchörig bezogen und mit Messingtangenten versehen, stammt aus dem Jahre 1796 und ist von Haß in Hamburg gebaut. Es ist ein getreues Seitenstück zu dem im Mozarteum zu Salzburg befindlichen Instrumente und ist von dürftigem, dumpfem Tone, doch gestattet es eine Modifikation des Tones durch Beben, welches durch einen nachträglichen Druck auf die Taste, bezw. der Tangente gegen die Saite entsteht. Diese Eigentümlichkeit ist den beiden anderen Instrumenten versagt. Das leßtgenannte Instrument umfaßt übrigens fünf volle Oktaven.

Belgien. Aus der Berliner Volkszeitung entnehmen wir zum Nußen und Frommen unserer Leserinnen folgendes: „Man ist seit einiger Zeit gewöhnt, vom bel

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gischen Schulwesen nur Unerfreuliches zu hören. Um so mehr wird man sich wundern, wenn man nun von einem Beschlusse des Brüsseler Kommunalrates liest, der allen Freunden der,Schule fürs Leben' sympathisch sein dürfte. Die genannte Behörde hat nämlich beschlossen, daß fortan das Kochen als obligatorischer Unterrichtsgegenstand in allen Kommunalschulen für Mädchen eingeführt werden soll. Es soll ein theoretischer und ein praktischer Kursus eingerichtet, insbesondere die Kunst einzukaufen, der Nahrungswert der Produkte, die zur Bereitung der Speisen notwendig sind, die Kenntnis der verschiedenen Fleischsorten, die häusliche Rechnungsführung für Markt und Küche gründlich behandelt werden. Derselbe Unterricht soll gleichzeitig in den höheren Töchterschulen eingeführt und hier auch die Bereitung der feineren Gerichte gelehrt werden. Abgesehen von dem leßten Passus ist dies gewiß eine der vernünftigsten Anordnungen, die jemals getroffen worden sind. Es kommt allerdings darauf an, ob der Brüsseler Schulverwaltung nun auch Lehrerinnen zur Verfügung stehen, die imstande sind, diesen Unterricht so zu erteilen, daß er Segen bringt. In ungeschickter Hand würde er sicher zu einem Mumpik sondergleichen werden, der zudem noch viel Geld kosten würde. Bei umsichtiger Einrichtung und Handhabung aber würde er mehr Gutes schaffen, als mancher jezt hoch angesehene Unterrichtsgegenstand." Mit Recht bemerkt dazu der bekannte 2. Kellner: Liebe Volksschule! Wann wirst du doch aufhören, ein Experimentierfeld für die verschiedenen Zeitströmungen zu sein! Wann wird man es richtig erfassen und begrei fen, daß dir in der Bildung des inneren Menschen das höchste Ziel gesezt ist, und daß hievon auch das äußere Glück abhängig bleibt. Kochkunst, Handfertigkeitsunterricht, Schülerbataillone, Sparkassen, Gefeßeskunde, Landwirtschaft, Badeanstalt! Giebt es nicht noch etwas Neues?

Bibelschulen in Holland. 25 Jahre sind verflossen, seit jenes unverständige Staatsgeseß dem Lande aufgezwängt wurde, daß in keiner öffentlichen Schule die Bibel gebraucht oder christliche Religion gelehrt werden dürfe. Es gibt nunmehr, wenige Strecken ausgeschlossen, in Holland wohl kaum einen größeren Ort, in welchem nicht eine freie christliche Bibel-Volksschule bestände; wohl aber gibt es viele Pläße, an denen die öffentliche Schule fast verödet ist. Die Unterhaltung aller dieser Schulen kostet den Christen jährlich an 2 Millionen Gulden, wobei die ärmeren Distrikte durch Kollekten aus den reicheren Gegenden mit unterhalten werden. Und obgleich die Regierung die Ansprüche an die Ausbildung der Lehrer für die Bibelschulen immer höher gespannt hat, so hört man doch bis jezt noch von keinem Mangel an Lehrern. (Allg. E. L. K.-Z.)

Die vollständige Russifizierung der lutherischen Volksschulen in den Ostseeprovinzen scheint man nunmehr direkt ins Werk sehen zu wollen. Zeitungsnachrichten zufolge ist nämlich beschlossen worden, die lutherischen Parochial- und Landgemeindeschulen Livlands ebenso wie die lutherischen Volks-Dorfschulen und Lehrerseminare Estlands und Kurlands dem Ministerium für Volksaufklärung zu unterstellen. (Her. u. Ztschr.)

Bildungsstand in Griechenland. Der Orientreisende Freiherr Amand von Schweizer - Lerchenfeld schildert in seinem illustrierten Lieferungswerke „Der Orient“ (Wien, Verlag Hartleben) die Fortschritte, welche das Schulwesen in Griechenland gemacht hat. Zur Zeit der Türkenherrschaft fand man im Lande weder eine öffentliche Schule noch eine Buchdruckerei. Vor 1821 mußten die griechischen Bücher in Amsterdam oder London gedruckt werden. Zehn Jahre nach dem Befreiungskriege zählte man 252 Volksschulen mit 22,000 Schülern. Dreißig Jahre später waren 71,561 Schüler in den öffentlichen Volksschulen, 10,650 in den Privatschulen, 40,405 in den 154 Mittelschulen, 1500 Studenten in den Hörsälen der Universität. Die Bibliothek der Hauptstadt zählte 150,000 Bände, die periodische Presse 200 Blätter. (N. Päd. Ztg.)

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Jubiläumsfeier des Herrn Prof. C. A. T. Selle,

nach dessen fünfundzwanzigjähriger Lehrthätigkeit an dem ev.-luth. Schullehrerseminar der Synode von Missouri, Ohio u. a. St.,

gehalten am 29. Juni 1886 in der Aula zu Addison, J¤., von K.

HErr JEsu Christe, der Du Deine Herde nicht allein mit Deinem heiligen Blute so teuer erkauft und erworben, sondern auch als ein rechter Hirte und Lehrer die Deinen in den Tagen Deines Fleisches treulich ge= weidet und mit vieler Langmut und Sanftmut gelehrt und unterwiesen und damit allen Lehrern Deines heiligen Wortes ein Exempel und Vorbild rechter Lehrertreue gegeben hast: wir sagen Dir heute unter Jubel und Frohlocken Lob und Dank, daß Du einem der Lehrer dieser unserer lieben Anstalt so viel Gnade verliehen, daß er nun 25 Jahre als Dein Jünger und Nachfolger unter uns hat wandeln und wirken dürfen und heute hier in unserer Mitte ist, um mit uns Deinen Namen zu erhöhen. Habe Dank, o HErr, für allen Segen, den Du durch ihn dieser Anstalt, ihren Schülern und ihren Lehrern, hast zufließen lassen, für allen Segen, der durch die von ihm mit erzogenen und herangebildeten Lehrer in dem nun so groß ge= wordenen Kreis unserer Synode zu viel tausend Schulkindern gedrungen ist. Habe Dank für alle leibliche und geistliche Wohlthat, die Du ihm erwiesen, auch für alle Trübsal und alles Kreuz, wodurch Du ihn väterlich heimgesucht und geläutert und näher und näher zu Dir gezogen hast. Es ist ja Deine treue Hand gewesen, die ihn geführt hat auf rechter Straße, wenn auch durch manches dunkle Thal. So leite ihn ferner nach Deinem Rat an Deiner Hand, hebe und trage ihn in den Tagen seines Alters, segne unsere liebe Anstalt auch ferner durch ihn, segne ihn selbst im Haus und im

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