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§ 83.

Da einige Karten nicht allein vertical sondern auch horizontal gehalten werden müssen: so versteht sich's von selbst daß man sich gewöhnt, fie auf die

eine wie auf die andre Weise zu wenden. Man ent= s ferne alsdann das Prisma nach und nach bis zur Weite von zwei Fuß oder so weit bis die Zeichnung der Karten undeutlich wird; man bringe sie wieder herbei und gewöhne sich von selbst nach und nach an die verschiedenen Phänomene.

$ 84.

Wer diese schwarze und weiße Tafeln in größerm Format nachahmt, wird diese Erscheinung in größerer Entfernung und mit mehr Bequemlichkeit beobachten können.

$ 85.

Zum Verständniß des § 65, 66, 67 lege man die 15 drei Karten Nr. 23, 17 und 18 dergestalt vor sich, daß die schwarze Hälfte zur linken Seite des Beobachters bleibt; die Nummern an diesen Karten mögen aufgeklebt sein wie sie wollen.

§ 86.

Die Tafeln Nr. 16, 24, 25, 26, 27 werden erst 20 in den folgenden Stücken nöthig werden.

§ 87.

So wie auch der Versuch mit der Tafel Nr. 14 in der Reihe des gegenwärtigen Vortrags nicht Plaz

nehmen konnte; indessen kann man denselben einstweilen zur Belustigung anstellen. Wenn man die Tafel Nr. 14 durch das Prisma betrachtet, so wird die abgebildete Fackel einem angezündeten Lichte ähnlich erscheinen, wie die 15te Tafel solches darstellt. 5 Sehn wir bei Nachtzeit ein angezündetes Licht auch nur mit bloßen Augen, so werden wir die Spite desselben roth und gelb, den untern Theil derselben blau sehen. Diese Farben werden sich in einem ungeheuren Grade verstärken wenn wir das brennende 10 Licht durch ein Prisma betrachten. In wiefern sich diese Erfahrung an die übrigen von uns bisher beobachteten anschließt, wird sich erst künftig zeigen.

$ 88.

Ich wiederhole nochmals, daß die Beschreibung der Versuche besonders des zweiten Capitels nur als= 15 dann mit den Erfahrungen übereinstimmen könne, wenn der Beobachter den sogenannten brechenden Winkel unterwärts gekehrt hat und so die Gegenstände betrachtet. Wie sich die Farben alsdann zeigen, geben die gemahlten Karten an; die Aus- 20 drücke: oben, unten, horizontal, perpendicular, beziehen sich auf diese Richtung. Sie würden sich, wenn man den gedachten Winkel nunmehr auch nach oben, nach der rechten oder linken Hand wendete, folgendermaßen verändern:

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[blocks in formation]

s horizontal

rechts

Lints

links

rechts

perpendic.

horizontal perpendicular perpendicul.

perpendic. horizontal horizontal. Man sieht leicht, daß wenn man sich diese Richtung des Prisma in einem Kreise denkt, sich das Oben und unten, Rechts und Links auf ein Innen 10 und Außen beziehe, welches sich deutlicher ergeben wird, wenn wir dereinst Versuche durch Linsen an= stellen werden.

VI.

Beschreibung der Tafeln.

Da es möglich wäre, daß ungeachtet aller ange= 15 wendeten Mühe und beobachteten Genauigkeit eine falsche Nummer auf eine Karte getragen würde: so füge ich hier nochmals eine Beschreibung der Tafeln hinzu und ersuche jeden Beobachter sie hiernach zu revidiren. Nr. 1. Schwarze wurmförmige Züge auf weißem Grunde.

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Nr. 2. Schwarze und weiße kleine Vierecke.

Wird horizontal und diagonal vor das Prisma gehalten.

Nr. 3. Ein weißer Stab auf schwarzem Grunde.

Goethes Werke. II. Abth. 5. Bd. 1. Abth.

Nr. 4. Ein schwarzer Stab auf weißem Grunde.

Diese beiden Nummern braucht der Beobachter sowohl horizontal, als vertical.

Nr. 5. Ein Regenbogenstreif auf schwarzem Grunde.

Nr. 6. Ein umgewendeter Regenbogenstreif auf weißem s Grunde.

Diese beiden Tafeln legt man horizontal vor sich und zwar so, daß der Rücken des Bogens aufwärts gekehrt ist.

Nr. 7. Eine halb schwarz, halb weiße Tafel.

Der Beobachter bedient sich derselben, daß bald das Schwarze bald das Weiße unten steht. Nr. 8. Eine halb schwarz, halb weiße Tafel mit einem roth- und gelben Streif.

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Wir legen sie dergestalt vor uns, daß sich 15 das Schwarze oben befindet.

Nr. 9. Eine halb schwarz, halb weiße Tafel mit einem blauen und violetten Streif.

Wir legen fie dergestalt vor uns, daß das Schwarze sich unten befindet.

Nr. 10. Zwei schwarze und zwei weiße längliche Vierecke über's Kreuz gestellt.

Wir können sie horizontal, perpendicular,

diagonal vor's Prisma nehmen.

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Nr. 11. Zwei schwarze und weiße längliche Vierecke 25

über's Kreuz gestellt mit einem rothen, gelben, blauen und violetten Rande.

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Wir legen sie dergestalt vor uns, daß der rothe und gelbe Rand unter dem Schwarzen, der blaue und gelbe über dem Schwarzen sich befindet.

s Nr. 12. Ein weißer Stab auf schwarzem Grunde mit farbigen Enden.

Wir halten ihn perpendicular vor uns, so daß der rothe und gelbe Rand oben, der blaue und violette unten sich befindet.

10 Nr. 13. Ein schwarzer Stab auf weißem Grunde mit bunten Enden.

Wir betrachten ihn dergestalt, daß das blaue und violette Ende sich oben, das rothe und gelbe sich unten befindet.

15 Nr. 14. Die Gestalt einer Fackel, Weiß auf Schwarz. Nr. 15. Eben dieselbe Gestalt mit Farben wie sie durch's Prisma erscheinen.

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Nr. 16. Eine Tafel halb schwarz, halb weiß, auf dem schwarzen Theile eine weiße Rundung mit gelber Einfassung, auf dem weißen Theile eine schwarze Rundung mit blauer Einfassung.

Diese Tafel erklärt sich erst in dem folgenden Stücke.

Nr. 17. Eine halb weiß, halb schwarze Tafel, auf jedem Theile eine elliptische Figur mit abwechselnden Farben, in deren Mitte man noch Schwarz und Weiß erkennt.

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