Rückschlag, Niederlage bei Gizân; Friedensverhandlungen wegen der politischen Lage in Europa (S. 95); der Friedensvertrag vom 5./6. August 1913 (S. 96); der Krieg mit Italien (S.99). Die Bahn Hodeida-Sanâ (S. 100); Beschädigung der Bahn durch Italien; Bahnbau-Gesellschaft 1909 von Franzosen gegründet (S. 100); Linienführung (S. 101); französisch-italienischer Zwischenfall (S. 102); die wichtige Bahn sollte. von Türken gebaut werden, möglichst bis Scheich Sa'id und mit Anschluß nach Mekka, ebenso türkisch-deutsche Funkenstation (S. 103). Neue Kämpfe gegen Idrîs (S. 104); Verhandlungen mit Idrîs (S. 106), der 1914 Gesandte nach Konstantinopel schickt (S. 108); Ergebnis unbekannt; Jemen im Weltkriege (S. 108); türkisch-italienischer Zwischenfall (S. 110); Türken im Bund mit Jahjâ gegen Aden (S. 111); Deutschlands Interesse an starker Türkei in Jemen (S. 113). Kapitel 8. Scheich Sa îd und die französischen Ansprüche darauf Lage und Wichtigkeit des Punktes (S. 114); französische Interessen seit 1734 (S. 115); Landkauf durch Marseiller Gesellschaft (S. 116); auf englische Veranlassung das Gebiet der Türkei überlassen (S.117); neue Bemühungen der Franzosen (S. 118); Scheich Sa'îd im Weltkriege (S. 120). Kapitel 9. Die englischen Besitzungen und Interessengebiete in Südarabien 'Aden im Altertum (S. 120) und im Islam (S. 121); 'Aden von Portugiesen (S. 123) und Türken erobert (S. 124); Holländer, East India Co. und Franzosen in Aden und Mochâ (S. 126); Perim 1799 zum erstenmal von England besetzt (S. 128); Engländer in Mochâ und Jemen (S. 130); der Sultan von Laḥğ (S. 132); England erobert 'Aden (S. 133); Verhandlung mit südarabischen Stämmen (S. 135); Aden 1850 Freihafen (S. 136); englischer Landkauf (S. 137); Grenzverhandlung mit Türkei (S. 137); Bahnprojekte (S. 138); deutsches Konsulat (S. 138); Aden im Weltkriege (weitere Nachrichten) (S. 139); Stämme unterwerfen sich der Türkei (S. 140). Die südarabischen Stämme (S. 140); ́Abd'âlî, Subaihî, Fadlî, Aqrabî usw. (S. 141 ff.), englische Verträge mit ihnen, Šeher und Makalla (S. 145); Qišn und Soqotra (S. 146); Perim (S. 147); Kamarân (S. 148); Soqotra (S. 148); Ghûrîa-Mûriâ (S. 149); Britisch-Somali (S. 149). Kapitel 10. Masqat oder 'Omân 'Omân im Altertum (S. 152); Einwanderer aus Jemen (S. 154); Seite 113 120 151 die Bestrebungen Englands (S. 167); der Kampf Englands Kapitel 11. Die Baḥrain-Inseln und die türkische Provinz Bahrain; Alte Geschichte von Bahrain, die dortigen Grab- El-Aḥsâ (S. 202), wird türkische Provinz (S. 203); Eroberung Kapitel 12. Die Wahhâbiten und ihre Nachfolger in Neğd Das Land (S. 206); Auftreten und Geschichte der Wahhâbiten Alte Kultur des Landes (S. 218); Verfall unter den späteren Die Frage von el-Kuweit (S. 224); Vertrag Englands mit Die Petroleumgegenden von Mohammer ausw. (S.231); Seite 195 206 217 Die Schiffahrt auf dem Tigris und Eufrat (S. 239); Konzession der Firma Lynch 1860 nur für Eufrat erteilt (S. 240). Mesopotamien im Weltkriege (S. 241); Poona Brigade über Bahrain nach Fa'o (S. 242); Verhaftung der deutschen Konsuln (S. 242); Başra erobert (S. 242); Qurna (S. 243); das Petroleum-Gebiet (S. 243); Schlacht bei Šaiba (S. 244); Besetzung von Kût el-'amâra (S. 245); Schi'iten auf Seite der Türken (S. 246); englische Niederlage bei Ktesiphon (S. 247); Mißlingen des Entsatzes der nach Kût geflüchteten Engländer (S. 248); russische Bestrebungen, durch Persien zum Golf zu kommen (S. 249). Kapitel 14. Schlußbetrachtung Politische Zustände in Arabien beim Ausbruch des Krieges (S. 252); Übersicht über die Geschichte von Südwestarabien (S. 253); Bedeutung der türkischen Macht in Jemen (S. 255); Bedeutung von Mesopotamien und des Perser Golfes für Indien und England (S. 255); die für die äußere und innere Politik der Türkei in Arabien vorliegenden Probleme (S. 261). Nachträge. Zum Kapitel 6 (S. 262); zum Kapitel 9 (S. 262); zum Kapitel 13 (S. 262); Amtlicher englischer Bericht über die Kämpfe im 'Irâq von Mitte April bis Ende September 1915 (S. 263). Anhang. Aktenstücke im Urtext zu den Kapiteln 5, 9, 10, 11, 13; Nr. 1-54. Die Liste der Verträge ist jedem Kapitel vorangesetzt. Karten. 1. Übersichtskarte von Arabien. 2. Karte von Jemen (nach „Geographical Journal", 3. a) Karte von Scheich Sa'id nach englischen und fran zösischen Quellen. b) Karte der Umgegend von Aden, nach englischen Quellen. 4. Karte des Irâq, nach der „Times"; mit Nebenkarte der Petroleumfunde nach englischen Quellen. Textkarte: Die Gegend von Kût el- amâra, nach der „Times" Seite 252 262 3* 277 1. Kapitel Arabien, das Land und seine Bewohner Als Is unregelmäßiges Viereck schiebt sich zwischen Asien und Afrika die Halbinsel Arabien ein, im Westen durch das über 2000 Kilometer lange Rote Meer, im Osten durch den etwa 1500 Kilometer langen Persischen Golf (einschließlich des Busens von 'Omân) von den Nachbarländern getrennt. Die Scheidung durch diese nur schmalen Grabenbrüche ist aber nicht so stark, als daß sie eine Trennung der anliegenden Völker herbeigeführt hätte, vielmehr sind seit der Urzeit von Westen und Osten stets Völker- und Kulturströme von und nach Arabien nachweisbar. Nach Norden setzt die Halbinsel sich klimatisch, geologisch und kulturell als „syrische Wüste" zwischen Palästina-Syrien und Mesopotamien fort. Über drei Millionen Quadratkilometer, also etwa eine Fläche ein Viertel so groß wie Europa, sind von diesem Lande eingenommen, das eine riesige Bodenscholle bildet, die aus einer archäischen Unterlage besteht, auf welcher im Norden Kreideformation, im Süden Tertiär liegt, und aus der im Nordwesten sowie im Süden an zahlreichen Stellen jungvulkanische Durchbrüche und Lawa-Ergüsse hervortreten. Es ist ein Tafelland, das im Westen und Süden durch Grabenbrüche oder Verwerfungen ganz schroffe Steilküsten bildet, denen nur im Westen eine wüstenartige Vorebene, Tihâma genannt, sich vorlagert. Stufenförmig fallen hier die Ränder der Tafel zum Roten Meere ab, von dem aus der Tafelrand den Eindruck eines Gebirges macht. Nach Osten oder besser Nordosten dacht das Tafelland sich langsam zum Perser Golfe ab. Nur in der Südostecke, im Omân, ist noch ein Bergland dem Meere vorgelagert. Der größte Teil des Landes ist von Steppen eingenommen, nur im Nordosten (Nefûd) und im Süden (Daḥnâ) sind große wasserlose Wüsten mit Sanddünen eingelagert. Die geringe Gliederung des Landes, seine geographische Lage zwischen den großen Wüstenländern der Erde und die Regenarmut Hamburgische Forschungen. Heft 1. 1 bedingen es, daß seine anbaufähigen Flächen nicht sehr ausgedehnt sind. Bei weitem der größte Teil des Landes besteht aus Steppen, die während vieler Monate des Jahres fast wüstenartig vegetationslos sind, die aber immer noch Weidegelegenheit bieten. Ständige Flüsse sind nicht vorhanden. Im Bereich der periodischen Wasserläufe und in den Tälern zwischen aufgesetzten Höhenzügen aber sind an sehr vielen Stellen anbaufähige Flächen zu finden, abgesehen von den Oasen, die Quellen ihr Dasein verdanken. Das Klima der Küstenländer ist sehr heiß, das der Hochflächen extrem, am Tage glühend heiß, nachts oft eisig kalt. Im Südwesten, in der Landschaft Jemen, wo die zerfransten Ränder des Plateaus bis auf 3000 Meter Meereshöhe aufsteigen, und wo unter dem Einfluß des Passates vom Indischen Ozean her eine richtige Regenzeit im Spätsommer auftritt, ist an den Berghängen und in den Tälern reicheres Kulturland vorhanden, das zur Entstehung eines größeren Gemeinwesens mit seẞhafter Bodenwirtschaft von alters her geführt hat. Auf Terrassenbauten mit künstlicher Bewässerung wird dort der beste Kaffee der Welt erzeugt. Wo Kultur vorhanden, ist ein primitiver Pflug überall bekannt. Nach allem, was man aus der geschichtlich faßbaren Zeit weiß, sind Klima und Bodenbeschaffenheit von Arabien sich gleich geblieben. Schon die ältesten Berichte der Ägypter und Assyrier reden von den Wüstensteppen und ihren Nomaden-Bewohnern. Je nach den friedlichen Verhältnissen und je nach dem Kulturstande wird sich die Grenze zwischen Ackerbauland und Weide im Laufe der Zeit zwar oft ein wenig verschoben haben; die in der geographischen Lage und dem Klima begründete Natur des Landes hat sich aber kaum geändert, solange die Geschichte Kunde davon hat. Es ist zwar möglich und sogar wahrscheinlich, daß in vorgeschichtlichen Zeiten, in einer Pluvial-Periode, Arabien günstigere Lebensbedingungen hatte; bei der geringen Erforschung des Landes können wir dies aber noch nicht beweisen. Wenn man im Süden von Palästina, auf der Sinaï-Halbinsel, Stätten findet, die heute ganz verödet sind, in denen aber untrügliche Zeichen der Besiedlung, ja von Weinanbau zu sehen sind, wenn in Nordost-Jemen, z. B. bei Ma'rib, weite Strecken heute verödet sind, an denen |