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burg, Gengenbach und Zell mit Thal Hammersbach, wie auch die Abtey Gengenbach, erhöhet wird. Von den Einkünften der Bischöfe von Trient und Brixen ist noch keine genauere Nachricht bekannt geworden; wenn man aber weifs, dafs Oestreich aus diesen Landen nichts als die Contribution erhob, dafs Trident 75 Qu. Meilen und an 150,000 Menschen, Brixen aber 17 Qu. Meilen und gegen 30000 Menschen hatte, der wird die Angaben von 40,000 Thl. Einkünfte. von dem einen, und so vielen Gulden vom andern - unglaublich finden, wenn man auch nur reine Einkünfte darunter versteht. Zuverlässig ist es, dafs die Oestreichische Monarchie durch diesen Tausch einige Quadratmeilen, und etwa 16,000 Einwohner (weil Gröfse und Volksmenge von Trident und Brixen als landsäfsigen Bezirken zur Monarchie gerechnet wurden) verlohren, dagegen an Einkünften viele tausend Guiden gewommen, und zugleich den alten und ewigen Streit mit den reichsständischen und zugleich landsäfsigen Besitzern über Landeshoheitliche Rechte u. s. w. niedergeschlagen

hat. Der Zusatz, welcher dem Reichsoberhaupte sowohl als dem Oestreichischen Monarchen die durch diese Urkunde nicht entzogenen Rechte bestätigt, hat etwas Auffallendes.

B. Ueber Verlust und Entschädigung des Grofsherzogs von Toscana hat der Böhmische Subdelegirte in der zweyten Sitzung der Deputation einen officiellen Aufschlufs gegeben.,, Vorlängst, sagt er, haben genaue ,, Zählungen die Zahl seiner Unterthanen, in ,, einem Flächenraume von 440 Qu. Meilen, ,, auf 1,150000 ausgewiesen." Man sieht deutlich, dafs nicht von einer genauen Ausmessung, sondern von einer genauen Zählung die Rede ist. Diese Zahl ist beurkundet; jene aus öffentlichen Schriften genommen. Jene Zahl ist gewiss falsch, wenn nicht die Charten trügen. Doch darauf kommt hier nicht viel an: die Einkünfte sollen ja den Maassstab hergeben. Die von Toscana sind durch

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Leopolds Darstellung seiner Finanzen im Detail bekannt. Sie betrugen 1789 nach Ab. zug der Erhebungskosten über 9 Mill. Flor. Lire, d. i. gegen 3,800,000 Gulden Rhein,

und hatten sich zehn Jahre darnach bis auf 4 Mill. vermehrt. Dagegen fällt die Berechnung des Ersatzes so aus:'

Salzburg (nach Bleul) nicht volle 900,000 FL

Berchtolsgaden lange nicht

Passau höchstens

Also alle zusammen.

· 200,000

250,000

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Das war etwa der dritte Theil der verlohrnen Einkünfte. Und doch war dem Grofsherzoge eine volle Entschädigung zugesagt, durch die feyerlichsten Tractaten versichert! Es war Oestreich um so weniger zu verdenken, dass es auf seiner gerechten Forderung nachdrücklich bestand, da es von derselben freywillig die Hälfte nachliefs. *) Mehr konnten selbst die milsgünstigsten Neider nicht verlangen. Nach langen Unterhandlungen ward durch den erwähnten Pariser Vergleich das Hochstift Eichstädt vom Bayrischen

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*) Es liegen in dieser Theilungs. Geschichte eine Menge politisch-charakteristischer, Züge für den aufmerksamen Beobachter; man mufs aber einem jeden selbst überlassen, sie aufzusuchen.

Loose abgenommen und dem grossherzoglichen zugelegt. Zwar wurden von demselben die abgesondert liegenden Theile getrennt, aber der Ertrag derselben sollte anderwärts ersetzt werden. Die ehemals Zweybrückischen, nun Bayrischen Herrschaften sind sehr beträchtlich, und möchten wohl hinreichen. Sie sollen 8 Qu. Meilen einnehmen. Also fallen doch wenigstens die vollen Einkünfte des Hochstifts an den Erzherzog.

Bey der Berechnung dieser Entschädigung finden sich, wie ohngefähr bey allen, grofse Schwierigkeiten. Der Deutsche Zuschauer *) erlaubt sich zwar keinen Zweifel über die Angaben des Hofkanzlers von Bleul, giebt aber doch Gründe an, und

*) Ein mit dem südlichen Deutschlande, und besonders mit den geistlichen Landen, genau bekannter Schriftsteller. Man mufs ihn über die Angaben vom Ertrag der geistlichen Lande hören. (Ieft IV. S. 130 f.) Er bestätigt die in m. Erl. des ersten Plans (S. 9) geäufserte Meynung. Ich werde seinen Angaben folgen, wenn nicht wichtige Gründe dagegen sind,

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beruft sich auf glaubwürdige Nachrichten aus dem Lande, welche es wahrscheinlich machen, dafs man die wahren Einkünfte des Erzstifts zur Zeit der Uebergabe auf 1,200,000 Gulden setzen müsse, wozu noch 300,000 Gulden (zu viel. s. v. Bleul im Pol. J. I. 1803. S. 8) von den Abteyen und Klöstern kommen; denn die Einkünfte des Domcapitels *) setzt er zur Dotation des neuen Bisthums Diese Angaben muss man vorerst ste hen lassen.

aus.

Das Hochstift Passau ist so getheilt, dafs die Hauptstadt mit ihrem genau bestimmten Bann und alles was auf der linken Innund rechten Ilzseite liegt, nebst allen Einkünften des Bischofs und Domcapitels in Bayern, an Bayern; der übrige weit grössere Theil aber, nebst den Einkünften aus dem Oestreichischen, an den Grofsherzog kommt.

*) Ich habe S. 22 m. Erl. des ersten Plans gesagt, dafs der Herr Hofkansler diese Einkünfte verschweige, und nichts weiter damit sagen wollen, als dafs Er sie nicht angebe. Er hatte es nicht nöthig, da sie nicht zu den Staatseinkünften gehörten.

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