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hinder im, vnde tohter die nicht vz gestivret sint, die svne besitzent das ansidel mit reht fvr die tohter, vnd ist niht anders da wan daz ansidel, so stet ez an der brvoder genaden waz (sie) der swester geben.

8. Sachsensp. I, 27 § 1: Jewelk wif erft tvier wegene: ir rade an ir nesten nichtelen, de ir von wifhalven is besvas, unde dat erve an den nesten, it si wif oder man.

9. § 2: Jewelk man von ridderes art erft ok tvier wegene: dat erve an den nesten evenbürdigen mach, sve de is, unde it herwede an den nesten svert mach.

II. Die Verfügungen auf den Todesfall. Vergabungen einzelner Grundstücke wie ganzer Vermögen. Einseitige letzwillige Verfügungen (Seelgeräte und Testamente). Die Salmannen als Testamentsvollstrecker.

1. Sachsensp. II, 30: Sve so ime erve to seget nicht von sibbe halven, denne von gelovedes halven, dat hebbe man vor unrecht; man ne moge getügen, dat dat gelovede vor gerichte gestedeget si. 2. Schwabensp. 22: Ist daz ein man sinem frivnde gvot schaffen wil nach sinem tode, wil er im daz sicher machen, er sol im srift dar vber geben, mit ende haftn isigeln, oder er sol fvr sinen rihter varn oder for sinen herren, vnd sol sine gezivge ziehen, vnd ander die da bi sint gewesen .. Ez mac der man dem div gabe gegeben ist verwvrchen wider jenen der si im da gab daz si slehtes ledic wirt. . wie ein svn sines vater erbe verwvrchet, also verwvrchet och iener die gabe.

3. Kulmisches Recht IV, 26: Gypt vnde vorreycht eyn vatir in gehegetem dynge eyme syner kynder adir synem sone vor andirn alle synen kynden synen hof tzu tune vnd tzu losene ane alle vnderscheyt . . .

4. Magdeb. Fragen I cap. 12 dist. 4: Ab eyn man bey gesundem leibe syn gut weg gebe vor gehedetem dinge, das her zcu gebin hat, unde doch der selbin gobe ym dy herschafft behilde zcu syme leibe, stirbet der geber unde dy gobe blibet unwedirrufen, so hat dy gabe crafft unde macht. Stirbet aber der begobete man,

is erbit uff synen nehesten.

5. Constitutio de testamentifactione clericorum (Friderici I., 1165) 3: Nos igitur predecessorum nostrorum divorum imperatorum, magni Constantini videlicet et Iustiniani et Valentiniani necnon Karoli et Ludowici vestigiis inherentes et sacras leges eorum tamquam divina oracula venerantes, imitari non erubescimus Constantinum imperatorem de sacrosanctis ecclesiis et rebus et privilegiis eorum constituentem ac dicentem: „Habeat unusquisque licenciam decedens bonorum quod optaverit relinquere, et non sint cassa iudicia.“

6. Magdeb. Fragen I cap. 12 dist. 1: Eyn man mag syn gegebin stehende erbe, gewunnen erbe unde gut unde varnde habe vor gerichte wol vorgeben, wy manchen personen her wil, von deme eynen uff den andern zcu kommende, ader zcu kirchen adir zcu selgerethe, wy her wil.

7. dist. 2: Gereit gelt unde varnde habe mag eyn man wol vorgebin in syme sichbette, also daz her also stark sey, das her is mit synis selbis hant sunder hulfe von ym reiche ader usz syme geweren losse brengen. Ader bescheidet her was gutes adir erbe ymandes noch syme tode zcu gebin, des dorffen dy erben nicht halden, wenne man heldit is vor tot, so is eyn man hingeben wil, so her is selber nicht mehir gebruchen mag, is en sy denne, das is dy erbin voryoworten, so hat is crafft unde macht.

8. Privileg Wenzels für Goslar v. 1390 (Göschen, S. 122): Ouch mach

iglich burger unde burgerynne testament setzen by ghesundem libe odzr in suchtbetten von synem ghute, so deme rathe gotlich unde redelich duncke. Unde wie se das zu satzen, also sol datz krafft haben, uff datz gote jo sein teil werde.

9. Urkunde des Bischofs Dietrich v. Halberstadt v. 1184 (im Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt, I, 1883 = Publikationen aus den K. Preuss. Staatsarchiven, XVII, Nr. 306 S. 274): prepositus Rvdolfus, in extremis agens, de curia sua testamentum condidit. ordinavit namque cum salamannis sive testatoribus suis, ut curia sua concanonico nostro . . conferretur.

...

10. Testamentum domini de Hanowe v. 1323 (bei Guden III Nr. 154 S. 213): . . Ad predicti testamenti seu legati celeriorem executionem discretos viros . . . et notarium nostrum pro manufidelibus nostris legitimis eligimus et statuimus, ponentes et ex nunc resignantes in manus ipsorum bona nostra omnia ut fructus et proventus illorum tollant, percipiant atque vendant tam diu, quousque predicta legata omnia et singula ordine quo supra fuerint plenarie expedita.

III. Der Erwerb der Erbschaft und seine rechtlichen Wirkungen. Erwerb von Rechtswegen, durch den Anfall. Der Dreissigste. Theilung der Erbschaft. Haftung für Nachlassschulden.

1. Glosse zu Sachsensp. III, 83 § 1, sub 3: Zum andern kompt einer also in eins ding besitzung, ob ihm ein erb anstirbt. Diss gut hat er allbereit in seinen geweren, vnd besitzt es.

2. Magdeb. Fragen I cap. 7 dist. 4: . wem erbe anstirbit, der sal komen in gehegit ding unde sal benümen den der das erbe hat gelossen, unde wy nohe her ym gesippet sey, unde sal dy mogenschafft, dy her benümet hat, bewisen unde behalden mit synis

eynis hant uff den heiligen, also sal her sich zcu dem erbe czihen unde sal das erbe vorgewissen mit stendem eygen, ab ymand komme bynnen jar unde tage, der dem toten nehir sey gemoget und geborn, daz her den dar kommen lissze.

3. cap. 6 dist. 1: Eyne frouwe czog sich mit irem eyde zcu eyme erbe das sy anirstorben were von irem frunde, unde benumpte syne sippeczal, daz sy des toden nehiste were, unde wart mit gerichte in das erbe gewiset unde saczte burgen deme gerichte, ab ymand nehers queme, der sich dorczu bewiste unde czoge mit rechte, daz sy deme daz volgen lizse.

4. Sachsensp. I, 22 § 1: Die erve mut wol varen to der wedewen in dat gut er deme drittegesten, durch dat he beware dat des icht verloren werde, des an in gedrepe. Mit sime rade sal ok die vrowe bigraft unde drittegesten dun; anders ne sal he nene gewalt hebben an 'me gude bit an den drittegesten.

5. III, 29 § 2: Svar so tvene man en erve nemen solen, die eldere sal delen unde die jüngere sal kiesen.

6. I, 13 § 1: Sundert vader unde muder enen iren sone oder ene ire dochter van in mit irme gude, se tvein sik mit der kost oder ne dun, willet se na des vader dode oder na der muder tode an ir erve deil spreken, die bruder an der brüdere, oder de gemannede dochter an der unbestadeden süster; se muten in de dele bringen mit irme ede al dat gut, dar se mede afgesundert waren, of it is varende gut, sunder rade. Is it aver andere gut, dat man bewisen mach, dar ne megen se nicht vore sveren.

7. 6 § 1: Mit svelkeme gude de man bestirft, dat het allet erve. § 2: Sve so dat erve nimt, die sal dur recht die scult gelden also vern, als it erve geweret an varender have. Düve noch rof noch dobelspel n'is he nicht plichtich to geldene, noch nene scult, wande der he wederstadinge untving, oder bürge was worden. § 4: Man sal ok den erven gelden, dat man deme doden scüldich was.

8. II, 17 § 1: Die sone ne antwerdet vor den vader nicht, svenne he stirft, svat so he ungerichtes hevet gedan.

9. III, 31 § 1: Svat en man deme anderen scüldich is oder nimt, dar mut man deme erven vore antwerden, of jene stirft. § 2: Stirft aver jene uppe den die klage gat, sine erven ne antwerden dar vore nicht, sie ne hebben dat gut under en, dar umme jene beklaget was.

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10. Schwabensp. 8: Vnde ist daz ein man gelten sol vnd stirbet der vnd lat nit hinder im da mit sin wip oder ander sin erben vergelten mvgen die svlen des geltes ledic sin vor got vnd vor den livten.

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§ 112. Deutschland bis zum Ende des alten Kaiserreiches. Gebhardt I §§ 119-21, II §§ 1-126, Lamprecht V, 1, v. Ranke, Deutsche Geschichte im Zeitalter d. Reformation, 6 Bde., 1882, Zur Deutschen Geschichte, vom Religionsfrieden bis zum 30jährigen Kriege, 2. Aufl., 1874, Winter, Geschichte des Dreissigjährigen Krieges, 1893, Eichhorn IV SS 475-527, 579-609, Erdmannsdörffer, Deutsche Geschichte v Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs d. Grossen, 1648-1740, 2 Bde., 1892 93, Oncken, Das Zeitalter Friedrichs des Grossen, 2 Bde., 1881, Haeusser, Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Grossen bis zur Gründung des deutschen Bundes, 4 Bde., 1861-63; v. Daniels, Handbuch d. d. Reichs- und Staatenrechtsgeschichte, II, 2 S. 281 flg., 3 S. 1—256, 487 flg., Schröder §§ 64, 65 u. 81.

I. Von der Reformation bis zum Westphälischen Frieden. Maximilian I. (1493-1519), der letzte Ritter. Weltliche und religiöse Reformen (31. Oct. 1517 Luthers Thesen). Unter Karl V. (1519-56), Ferdinand I (1556-64) und Maximilian II. (1564—76) Befestigung und Ausbreitung der Reformation, unter Rudolf II. (1576—1612), und Matthias (1612-19). Vorbereitung und Beginn des religiösen Entscheidungskampfes. Der dreissigjährige Krieg (1618—48). Ferdinand II. (1619-37) und III. (1637-57).

II. Deutschland im europäischen Staatensystem. Leopold I. (1658—1705). Demüthigung des Reiches im Westen durch Ludwig XIV. (Reunionskammern), Siege im Osten über die Türken. Joseph I. (1705-11). Spanischer Erbfolgekrieg (1701-14). Karl VI. (1711—40). Polnischer

Thronfolgekrieg (1733-35). Karl VII. (1742—45). Franz I. (1745-65) u. Maria Theresia (1740-80). Österreichischer Erbfolgekrieg und Schlesische Kriege. Joseph II. (1765—90). Französische Revolution. Leopold II. (1790-92). Franz II. (1792-1806). Napoleons Herrschaft. Ende des alten Deutschen Reiches (6. August 1806).

§ 113. Die Entwicklung Brandenburg-Preussens
zur Grossmacht.

Gebhardt II §§ 74-129, Stenzel, Geschichte des preussischen Staates, I-V, 1830-54, Reimann, Neuere Geschichte des Preussischen Staates, I, 1882, II, 1888, Droysen, Geschichte der Preussischen Politik, II, 2, III, 3, 2. Aufl., 1870-72, IV, 1, 2. Aufl., 1872, · V, 4, 1886, Berner, Geschichte des Preussischen Staates, I u. II, 1891; Eichhorn III § 412, IV §§ 583, 598, 600, 608, Bornhak, Preuss. Staatsrecht, I S. 11—36, G. d. Preuss. Verwaltungsrechts, I S. 114 — II, 1885,v. SchulzeGaevernitz, Preuss. Staatsrecht, I §§ 19-30.

I. Die Ausbildung des brandenburgischen Landesstaates. Ordnung der inneren Verwaltung (Aufnahme des römischen Rechts) unter Joachim I. Nestor (1499-1535), Joachim II. Hector (1535—71, Annahme der Reformation) und Johann Georg (1571–98).

II. Brandenburg-Preussen als absolute Monarchie. Begründung der landesherrlichen Regierung durch Joachim Friedrich (1598-1608). Ausdehnung der Herrschaft auf Preussen unter Johann Siegismund (1608-19). Verfall unter Georg Wilhelm (1619-40). Neubegründung des Einheits-Staates durch den Grossen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1640—88). Friedrich I. (1688-1713) erhebt Preussen zum Königthum (18. Januar 1701), welches König Friedrich Wilhelm I. (1713—40) durch innere Organisation befestigt.

III. Die Zeit Friedrichs des Grossen und der Untergang der alten Monarchie. Unter Friedrich dem Grossen (1740-86) wird Preussen europäische Grossmacht. Friedrich Wilhelm II. (1786-97). Zusammenbruch des preussischen Staates 1806 7. Friedrich Wilhelm III. (1797-1840).

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