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Maasregeln feiner Hauptfädte beißlimmt, Doch ist zu hoffen, daß sich noch manches in Eintracht and Frieden wird ausgleichen lassen.

In Graubünden ist die Ruhe ziemlich wie der hergestellt; denn die Bündner haben felbst die Bauern aus Baß und den Bierdörfern wieder aus Chur weggewiesen, die da gekommen waren, Die Regierung zu stürzen. Die wackern Bretti, gäuer, Daroser, Maliger, Barpaner und andere, wollten den Unfug nicht dulden. Unterdessen find die Herra Friß von Tscharner und von Albertini ins kaiserliche Haugtquartier gesandt.

In allen übrigen Kantonen berrscht Ruhe, Festigkeit und Hoffnung, daß alles zum Beßten der Schweiz ablaufen werde, wozu die Note gerech ten Glauben giebt, welche die f. f. außerordent lichen Gesandten der Höfe von Wien- und Peters. burg am Neujahrstage dem Hrø. Alt-Landammann von Reinhard überreicht haben.

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Diese Note ist allzuwichtig, als daß sie nicht in Jedermanns Händen sein sollte. Ste lautet also: An. Sc. Ext. den Herrn Landammanu von Reinhard.

Zürich, den 1. Januar 1814... Der Zeitpunkt ist eingetretën, wo die Schweiz ich durch einen Zusammenfluß glücklicher Ereig niffe in den Stand gefeßt sieht, ihren Rang un ser den freien und unabhängigen Nationen Europa's wieder einzunehmen. Die Grundfäße, von denen dir alliirten Mächte beseelt sind, müssen ihrem vollen Werthe nach von einem Volke gewürdigt werden, deffen Nationalkarakter dem verderblichen Eindrucke, welchen eine fremde Regierung allzulange guf ihn ausübte, fräftig widerstanden hat. In Gemäßbeit der nämlichen laut ausgesprochenen und unausgesept befölgten Grundfäße wollen Ihre kaif. fön. Majestäten nun dtz besondere Aufmerk. famkeit der Schweiz auf die hobe Nothwendigkeit Hinleiten, eine Verfassung einzuleiten, welche die

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Grundlage und Gewährleißung in sich selbst trage und die Nation für immer gegen fremden Einfluß jeder Art und gegen das Bedürfniß, solchen an. rufen zu müssen, schüßen möge. In ihren Rath schlägen und frei handelnd, faun die Schweiz, indem sie sich mit diesem wohlthätigen Werk be ・ schäftigt, nichts anders wollen, als was die Ge, rechtigkeit fordert, was keine Ehrsucht ihr ent reiffen darf, was ihrem Namen und Karakter Ehre bringt und was endlich geeignet ist, das Glüc und die Wohlfahrt aller Klassen der Bürger und aller Theile des Staats feßt zu gründen. So wird die Schweiz, in der Schule der Erfahrung be. lehrt und durch Klugheit und Mäßigung geleitet, den ehrenvollen Plaß wieder einnehmen, den die Herstellung eines richtigen politischen Gleichge. wichts ihr zusichert. Ihre tais. tön. Majestäten werden einen durch die Zustimmung der Nation fanftionirten Verfassungsaft feierlich anerkennen, sebald solcher ihnen zur Kenntniß gebracht ißt. Die bohen Souverains werden noch mehr thun. Sie verheißen der Schweiz, die Waffen so lange nicht aus der Hand zu legen, bis ihre vollkom. mene Unabhängigkeit sowohl, als ihre frei be. rathenes und angenommene Verfassung, die Ge. währleistung der europäischen Mächte erhalten haben; sie wiederholen nicht minder ihre Zuficherung, die Rückgabe der von der franz. Regierung dem schweizerischen Bundesstaat eutriffenen Land. schaften an diesen leßtern ́zu bewerkstelligen. Wenn St. Exz. der Hr. Landammann in Ihrer Weisheit die gegenwärtige Mittheilung würdigen und sich überzeugt halten, daß Ihre Majestäten in feinem Fall vereinzelt getroffene Entscheidungen irgend einer Art, die schweizerischen Bundesver hältnisse betreffend, anzuerkennen gesinnet sind: fo wird Ihnen ohne Zweifel den Umständen ange, messen erscheinen, Mittel zu ergreifen, durch. welche aus den Verhältnißen der Gegenwart cine

folche Ordnung der Dinge hervorgeben möge, welche die Nation in den Stand seßen könne, die Revision ihrer Verfassung vorzunehmen und ein acues Constitutionelles Verhältniß aufzustellen, das geeignet fy,thren Wohlstand zu begründen und ihre politischen Verhältnisse mit allen europäischen Mächten festzufeßen.

Die Unterzeichneten benußen diesen Anlaß u. f. w. -(Unterz.) Ritter von Lebzeltern. Graf von Capo d'Istria

Die Antwort, welche von der Bersammlung der in Zürich befindlichen Abgeordneten der Kantone auf die Note der f. k. ößtreichischen und russi, schen Gesandten ertheilt ward, kautet (aus dem Französschen übersezt) also:

An den Herrn Ritter von Lebzeltern, und an den Herrn Grafen von Capo d'Estria.

Zürich, den 4 Januar.

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Freiheit und der Nube von Eurava verbändeten Vior marchen, in einem ungleich wichtigern Zeitpunkt und auf eine noch viel ungweideutigere Weise, neuerdings Ausgedrückt; die Schweiz fann nicht anstehen, dem an fie ergangenen Mufe zufolge, um das Edelße ihrer Rechte wieder aufzuheben, das ein Zeitraum weniger Hahre ihr nicht auf immer entreißen fonnte, und "dessen Verlast keines Ersages fähig wać. Sie wird das Werf ihrer neuen politischen Organisation mit Empfindungen beginnen, wie die Wichtigkeit der Arbeit es erbeifcht; mit der Empfindung ihrer durch die von den verbündeten Monarchen ausgesprochenen Grunds fäße gewährleisteten Unabhängigkeit; mit der Empfin dung ihrer aus dem bergeßellten europäischen Gleichgewicht nothwendig hervorgebenden Sicherheit; mit der dankbaren Gesinnung, welche dem Werthe der sich aus der Herstellung der natürlichen Landesgrenzen ergebenden Vortbeile gleichkommt; mit jener Gerechtig keitsliebe und Mäßigung endlich, welche allein den -Grundlagen des großen Werkes eine fefte Dauer zu geben, vermögen. Die Verfammlung der Abgeordne ten der Kantone befindet sich, nachdem sie durch die Die Abgeordneten der Kantone baben in den ihnen Uebereinkunft vom 29 Cbrifimonat die Aufhebung der durch die Gefandren Obrer k. k. Majeftäten unterm 1. aus der Vermittelungsafte bervorgegangenen Verhält San. übermachten Eröffnungen ein Pfand der gerechten nisse beschlossen hat, in einer unparteiischen Stellung and großmüthigen Absichten der verbündeten Monar- zwischen der ebevorigen und der nunmehr beendigten chen, so wie ibres für die Schweiz begenden Wohle Ordnung der Dinge; ibre Absicht ist, die Grundlagen wollens und der Achtung gefunden, welche fie für die der neuen Bundesverfassung aus den einfachen und Unabhängigkeit dieses Landes zu Tage legen; ke bab. fruchtbaren Grundfäßen zu entwickeln, welche bereits wit lebbaftem Dankgefühl die Mittheilungen empfan- von der großen Méhrheit der Kantone gut geheißen, gen, welche geeignet sind, die Aussicht und die Hoffe bald auch, wie man hoffen darf, alle übrigen um sich nung einer glücklichern Bukunft auch in folchen Ge bereiten werden. Diese Bundesverfassung, worauf müthern neu zu wecken, die von den jüngsten Ereig die Eintracht und Unabhängigkeit der Schweiz beruht, nisen am schmerzlichsten betroffen waren. Diş Theile ist das Geschäft, welches ganz eigentlich der Tage nahme, womit Se. Maj. der Kaiser von Sefferreich fabang obliegen foll. Die Arbeit der besondern Verdie Anennung der politischen Rechte der Schweiz sich fassungen schlägt in die Kantonalbefugnisse ein, einen angelegen sein lassen, batte sich bereits beim Friedenss von der Tagsaßung ausgehenden Antrieb, insoweit solschlusse von Luneville deutlich ausgesprochen; dam Is ther wohlthätig sein könnte, vorbehalten, und eben aber war fais politisches Gleichgewicht in Europa mehr so die Gewährleistung der erßtern, die aus dem Bunvorhanden, Jund die Wohlthat dieses Friedensschlußses desverbältnißse hervorgehen muß. Wenn Jedermann, sing für die Schweiz verloren. Shrer natürlichen dem die geographischen, ökonomischen, moralischen Grenzen beraubt, und mit Frankreich durch ein frübe- und politischen Verhältnisse der Schweiz nicht überal tes von dem Eroberer aufgelegtes Bündniß verknüpft, unbekannt sind, die großen Schwierigkeiten jener Are war das Band sich zu refonflituiren auffer Stand. Feht beit einsehen mus; weng sogar noch einige wesentliche werden die nämlichen für die Eidsgenoffenschaft so Theile des Bundesverhältnisses übrig sind, deren Festo Crenvollep Absichten durch die zu Gewährleistung der `feßung von Ümßänden abbängt, auf welche die Vers

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fammlung der geordneten keinen Einfluß hat, oder die diesem Einfluse wenigstens für einmal entrückt Find: so kann das jedoch alles den Muth der Magi

frate, die den ehr vollen Auftras übernahmen, nicht abschrecken. Um für die Zukunft das Vaterland gegen allen feiner Unabhängigkeit nachtheiligen fremden Euto fluß zu schüßen un um jene se erliche Gewährläßturg der europäischen Machte zu erzielen, welche die ver bündeten Monarchen der neuen von der Schweiz frei berathenen und beschlossenen Organisation ver schaffen wollen, wird ihr Patriotismus keine Anfirengung für zu groß achten. Das Heil des Vaterlandes ist das Biel ihres Strebens, und die wohlwollenden Gesinnungen der Mächte, die feiner Schicksale GewährleiDer fung übernehmen, machen ihre Stüße aus. Unterzeichnete, indem er den Hrn. Nitter von Lebzeltern und den Hrn. Grafen von Capo d'Hfiria ersucht, Die gegenwärtige Mpre Zaren k. t. Maießtäten als den Ausdruck der Gesinnungen zur Kenntniß zu bringen, von denen die Versammlung der Deputirten beseelt ist, hat die Ehre, Ihnen die Versicherung seiner großen Hochachtung zu wiederholen.

Der Alt-Landammann u. f. w. Präßid. der Versamml. Reinhard.

Der Kanzler der Eidsgenossenschaft, Mousson.

Kanton Aargau.

Nervenfieber, Viebfeuche.

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In unserm Kanton ist, Gott sei Dank, Ord. nung, Eintracht, Frieden; man vertraut auf die Gerechtigkeit der hohen Alliirten gegen die Schweiz, auf die Gerechtigkeit unserer Sache und auf die Klugheit und festen Grundsäge unserer Regierung. Das Bolk ist bereit, den Beschluß des großen Raths mit den äussersten Kräften zu unterstügen, welcher die Selbstständigkeit des Kantons und den Beitritt zur Uebereinkunft der eidsgenöisichen Kantone in Zürich ausdrückte.

Das ansteckende Nervenfieber hat sich, wie in andern Gegenden, nun auch in einige Orte schaften unsers Kantons verbreitet. Eben so die Biebfeuche; diefe hat schon viel geschadet;

jenes hat schon einige Versonen hinweggerafft. Beiderlei Unglück ist besonders immer in solchen Häusern ausgebrochen, wo bei dem Durchmarsch der Armee der Alliirten allzuviele Menschen zusammengedrängt waren, und man nosher nicht schnell für die allerstrengße Neinlichkeit geforgt hatte. Durch die kräftige Vorsorge unserer Regie rung ist jedoch diesen Uebeln schon sehr gesteuert, und Hoffnung, daß dieselben bald ganz ausgerottet sein werden.

Kanton Freiburg.
Negierungsveränderung.

Am 8. Januar des Morgens versammelte fich der große Rath außerordentlich. Die DeliberationeR über die Vorschläge des kleinen Nathes, deren Jn. halt man damals nicht kannte, wurde zu reiferer Ueberlegung auf den 10. vertagt. · Sogleich nách der Sigung verreiste der Herr Schultbeiß von Dießbach wieder nach Zürich, wo der Herr Regierungsrath von Fegely noch weikt.

Am 9. versammelte sich der große Rath wieder, und entsagte einstimmig der Vermittelungsurkuude und der daberigen Verfassung. Der Vorschlag des kleinen Naths, ihm alle Gewalt des großen Raths zu übertragen, ward mit einem Nimmer. mehr von 25 gegen 25 einstweilen verschoben. Die Minorität ließ ihr Votum namentlich zu Protokoll tragen.

Den andern Tag beschloß der große Nath eine Auflage von zwei vom Tausend auf den ganzen Kanton.

Am 14. wurde der große Rath wieder außer ordentlicherweise versammelt, bei welcher Gelegen» beit er feine Macht in die Hände des fleinen Raths mit einem Nummermehr von 25 gegen 23 niederlegte. Die Minorität deqnügte sich ihr Vo. tum namentlich ohne Protestation ins Brotofoll einrücken zu lafen.

In allen Berathungen und Verbandlungen des großen Raths berrichte Rube. Ordnung und Mäßigung, welche wohlthätig auf das ganze Publikum des Kantons zurückwirkten, da bisher nirgends die geringste Störung und Unordnung bemerkt worden ist. Dieses Benehmen bei einer so wich. tigen vaterländischen Angelegenheit gesicht dem Karakter der Bewohner des Kantons Freiura zum besondern Lobe, und berchtiget für die Zukunft zu den schönsten Hoffnungen, die das gute Alte mit dem guten Neuen zu vereinigen wissen wird.

Am gleichen Abende trat der kleine Rath zu fammen, rief seine Gesandten in Zürich zurück, und erließ eine Broklamation, woraus wir das Wesentlichste mitteilen:

Bir Schultheiß und kleiner Nath des Kantons Freiburg, thun fund hiermit:

Die hohen und verbündeten Mächte, willens, den immerwährenden Kriegen ein Ziel zu sehen, unter deren Last schier alle Völker seit mehr als zwanzig Jahren seufzen, haben ihre Kräfte und ihren Willen vereinbaret, um den Frieden Euro. pens und die Unabhängigkeit der Nazionen wieder zu erobern.

Von diesen bochherzigen`und liberalen Ab, fichten beseelet, wünschten die verbündeten Sou veräns, auch die Schweizer an den Wohlthaten ihrer großmüthigen Anstrengungen Theil nehmen zu lassen. Die Mediazions. Afte, und die daraus entsprungene Verfassung, ward von ihnen, als. das Werk fremder Uebermacht, mit den Grund, fäßen des großen europäischen Bundes, so auch mit der Unabhängigkeit und dem Glücke der Schweiz, unverträglich erklärt.

Der große Rath des Kantons Freiburg, den bestimmten Willen der hohen verbündeten Mächte beherzigend, bat in seiner Siprag vom 10. d, M. der Vermittelungsakte und der daraus entsprunge, genen Verfassung entsagt,

Durch eine natürliche und nothwendige Folge dieses ersten Dekretes übergab der große Rath, in seiner heutigen Sizung, feine Gesammtgewalt in die Hände des kleinen Nathes, der den Kan. ton provisorisch verwalten wird, bis die ehemalige Regierung der Stadt und Republik Freiburg sich eingefeßt, ihre Verfassung revidiet und den libe ralen Gesinnungen, die in den offiziellen Noten der Minister der verbündeten Souveräns ausge. sprochen sind oder es noch seyn könnten, ange, passet, und sich in Stand gesezt habe, die sämmt. lichen Zweige der öffentlichen Verfassung zu übernehmen.

Fadeffen fordern Wir alle öffentliche Behörden und Beamten und die Vorgesezten der Gemeinden auf, an ihren Posten zu bleiben, die Ausübung ibrer Berufspflichten bis auf weitern Befehl fort. zusehen, die Ruhe und Ordnung bestens zu handhaben.

Wir gebieten allen Einwohnern des Kantons, ihren Befehlen Gehorsam zu leiseu, und alle Vflich. ten zu erfüllen, die ihnen die bestehenden Geseze auferlegen.

Wir ermahnen alle und jede, den Erfolg der Be. gebenhejten und die endliche Bestimmung der Schicksale unseres Vaterlandes mit Fassung abzuwarten.

Gegeben, um gedruckt, von der Kanzel verlesen, und gewohnter Orten angeschlagen zu werden, Freiburg den 14. Januar 1814, Der Amtsschultheiß, Zechtermann.

Der Staatssekretär, K. Schaller. Am 15. Jänner wurde diesem nach der Herr regierende Schultheiß von Werro durch eine Deputation des kleinen Rebs, bestehend aus den Herren Negierungsräthen von Bauman, von Caftella und von Boll, eingeben, ebestens den chemaligen großen Nath zusammen zu berufen, um sich zu konstituiren, welches-vermuthlich am fünftigen Dienstag satt haben wird,

a fel.

Anwesenbeit des böchßen Hauptquartiers.

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Macht zusammenziehen soll, um den Weg nach
Paris zu eröffnen.

In Fralien hindert der gefallene Schnee die öftreichischen Tapfern eben so schnell vorwärts zu: schreiten. Unterdessen verstärkt der Vizekönig seine fleine Macht am Bo-Fluß mit Truppen, die ihm aus Biement zuziehen. Auch fommt ibm der: König vom Neapel mit, neuen Truppen zu Hülfe. Die Neapolitaner waren schon am 23. Dezembers

Am 12. Jänner Nachmittags um 1 Uhr traf Se. Maj. der Kaiser von Destreich in unserer Stadt ein. Nach dem kamen auch Ihre Maje. ftäten der Kaiser von Rußland und der König von Breussen. Am 14. erfolgte der Durchmarsch vou ungefähr 30,000 Mann, bestehend aus den ruffi. fchen, ößtreichischen und preussischen Garden und freiwilligen Jägern; alle aus herrlichen, fiegbe. F. in Ankona eingerückt; der König von Neapel, feelten Männern bestehend, prächtig uniformirt, selbst ist im Begriff zu seiner Armee abzureisen. Als die Ruffen über den Rhein gingen an dem ..Unterdessen bietet Kaiser Napoleon sein Bolkf Tage, der ihr Neujahrstag ist, fließen sie anbal. zu den Waffen auf. / Eia Drittheil aller Mannschaft soll das Gewehr nehmen. En Paris müftend ein freudiges Hurrah aus, welches weit um. her donnerte. Unter den rüssischen Garden be- en alle Eigenthümer, Kaufleute, Angestedte u. a. merkte man noch ein tapferes, Korps von Grena- unter die Nationalgarden treten. dieren aus der Zeit Kaisers Paul. Sie trugen bobe, jugespißte Müßen, vorn mit Blech beschia. gen. Faft alle diese Müßen waren schon von Kugeln durchlöchert. Der Zug währte von Mit tags halb ein Uhr unaufhörlich in größter Ge. schwindigkeit drei Stunden laug. Wer Augengeuge dieses großen und schönen Schauspiels war, kann keinen Augenblick zweifeln, daß Frankreich gegenwärtig unmöglich einer solchen Macht wider flehen könne.

Ausländische Nachrichten. ̧

Kriegsschauplaß.

Die Armeen der verbündeten Mächte dringen unaufhaltsam immer klefer in Frankreich ein. Zwar die Festungen Mainz, Hüningen und Be. fançon balten sich noch; aber das hindert die Armeen nicht. Schon find sie über Montbeillard hinaus; schon haben sie Lyon bescht; schon find Sie zu Langres, wo es heißt, daß sich eine große

Der König von Dänemark, einer der leßten: von Frankreichs Bundesgenoffen, dat mit dem Kronprinzen von Schweden Waffenstillstand ge schloffen, und ihn bis zum 6. Fänner verlängert. Hoffentlich wird Frieden davon die Folge fein.

Der Fürst von Eckmühl hält sich noch in Ham burg, und scheint es jeßt auf eine Belagerung ankommen lassen zu wollen. Diese ehemals so reiche: lassen und glücklichë Stadt-iß jezt-in den - traurigsten Umständen.

Se. Maj. der Kaiser von Rußland hat folgen.. den Armeebefehl an sämmtliche rufüfche Truppen: erlassen :

Krieger! Ever Muth und Eure_Tapferkeit: haben Euch von der Ola bis an den Rhein ge führt. Sie werden uns noch weiter fübren! Wir geben über den Rhein, und betreten ein Land mit welchem wir einen blutigen und hartnäckigen Krieg führen. Wir haben bereits unser Vaterland; gerettet, daffelbe berühmt gemacht, und zugleich Europa seine Fretheit und Unabhängigkeit wieder: gegeben. Es bleibt uns weiter nichts mehr übrig,

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