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Deutsches

Krüger auf die öffentliche Meinung in England ausgeübt habe, bemerkte ich Nr. 10821. unter Anderem, dass ich gegen die Auffassung der englischen Presse Ver- Reich. wahrung einlegen müsste, wonach jenes Telegramm eine Feindseligkeit gegen 6. Jan. 1896. England und einen Eingriff in englische Rechte enthalten solle. Der Deutsche sei in Rechtsfragen sehr empfindlich und nicht gewohnt oder gewillt, fremde Rechte anzutasten; dafür verlange er aber, dass auch seine eigenen Rechte geachtet würden. Eine Feindseligkeit gegen England könne unmöglich darin gefunden werden, dass der Deutsche Kaiser das Oberhaupt eines befreundeten Staates zum Siege über bewaffnete Sehaaren beglückwünsche, die in sein Land völkerrechtswidrig eingedrungen und von der englischen Regierung selbst für ausserhalb des Gesetzes stehend erklärt worden seien. Marschall.

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Nr. 10822. DEUTSCHES REICH. Der Kaiser an den Präsidenten der südafrikanischen Republik.

Berlin, 3. Januar 1896.

Deutsches

Telegramm. Ich spreche Ihnen meinen aufrichtigen Glückwunsch aus, Nr. 108:22. dass es Ihnen, ohne an die Hülfe befreundeter Mächte zu appelliren, mit Ihrem Reich. Volke gelungen ist, in eigener Thatkraft gegenüber den bewaffneten Scharen, 3. Jan. 1896. welche als Friedensstörer in Ihr Land eingebrochen sind, den Frieden wiederherzustellen und die Unabhängigkeit des Landes gegen Angriffe von aussen zu wahren. Wilhelm I. R.

Nr. 10823. SÜDAFRIKANISCHE REPUBLIK. —

an den Deutschen Kaiser.

Präsident Krüger

5. Januar 1896.

Republik.

Telegramm. || Ich bezeuge Ew. Majestät meinen sehr innigen und tiefge- Nr. 10823. fühlten Dank wegen Ew. Majestät aufrichtigen Glückwunsches. Mit Gottes Hülfe Südafrikan. hoffen wir weiter alles Mögliche zu thun für die Handhabung der theuer be- 5. Jan. 1896, zahlten Unabhängigkeit und die Beständigkeit unserer geliebten Republik.

Präsident Krüger.

Nr. 10824). GROSSBRITANNIEN. - Der Kolonialminister an die
Regierung in Kapstadt. Wünscht eine Statistik

der Bewohner der südafrikanischen Republik.

Downing Street, August 28, 1894.

Gross

Sir, In the House of Commons on the 21st instant, the question of Nr. 10824. which a copy is enclosed was put, and, in concluding an answer based upon britannien. the best available statistics, Mr. Buxton promised to obtain more accurate 8.Aug. 1894. information on the subject than was to be obtained in this country. || I have, therefore, the honour to request you to obtain from the British Resident at Pretoria as accurate information as possible on the following heads:- ||

*) Die beiden folgenden Aktenstücke sind dem Blaubuch South African Republic 12. February 1895 (7633) entnommen. Red.

Nr. 10818.

Reich.

Nr. 10818. DEUTSCHES REICH. Konsul in Pretoria an das
Auswärtige Amt. Beendigung des Aufstandes.

Pretoria, den 1. Januar 1896.

Abgegangen den 1. Januar 1896, 1 Uhr 35 Min. Nachm.
Angekommen 2.
11,, 5 ""

Telegramm. || Die Schlacht bei Krügersdorf ist siegreich für die Boeren Deutsches entschieden, die Truppen der Chartered Company haben die weisse Flagge 1. Jan. 1896. gehisst. Der Präsident Krüger hat mir, dem französischen uad holländischen Konsul erklärt, dass seine Regierung von Sir Hercules Robinson, welcher morgen hier eintrifft, nur verlangen werde, dass er die Aufruhrpartei zur Niederlegung der Waffen veranlasst. Gefahr für Deutsche beseitigt. Herff. Nr. 10819. DEUTSCHES REICH.

Nr. 10819.

Deutsches

Reich.

das Auswärtige Amt.
seitigt.

Der Gesandte in Lissabon an
Gefahr für die Fremden be-

Lissabon, den 3. Januar 1896.

Telegramm. Als ich heute von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten eine Antwort erbat, las mir derselbe ein von meinem englischen 3. Jan. 1896. Kollegen heute mitgetheiltes Telegramm Lord Salisbury's vor, worin die Besiegung und Gefangennahme Dr. Jamesons mit seinen gesammten Truppen durch die Boeren gemeldet wird. Zugleich zeigte er mir ein von dem portugiesischen Konsul in Pretoria hierher gerichtetes Telegramm, wonach in Folge dieses Sieges für die Fremden alle Gefahr für beseitigt erklärt wird. Derenthall.

Nr. 10820.
Deutsches

Reich.

Nr. 10820. DEUTSCHES REICH. Botschafter in London an das Auswärtige Amt. Unterredung mit Salisbury.

Telegramm.

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Bei meiner heutigen Unterredung sprach Lord Salisbury die Hoffnung aus, dass nunmehr die Transvaalfrage als beendet angesehen 3. Jan. 1896. werden könne. Ich erwiderte, dass meines Erachtens die englische Regierung gut thun würde, auf die englischen Elemente in Johannesburg ihren etwaigen Einfluss anzuwenden, um sie von nachträglichen Aufstandsversuchen abzuhalten, die geeignet sein würden, eine neue Krisis herbeizuführen.

Nr. 10821.
Deutsches

Reich,

Nr. 10821. DEUTSCHES REICH.

Telegramm.

Hatzfeldt.

Staatssekretär des Auswärtigen an den Botschafter in London. Unterredung mit dem englischen Botschafter über das Telegramm des Kaisers.

Berlin, den 6. Januar 1896.

Sir Frank Lascelles, mit dem ich heute über den Ein

6. Jan. 1896, druck sprach, welchen das Telegramm Seiner Majestät an den Präsidenten

Deutsches

Krüger auf die öffentliche Meinung in England ausgeübt habe, bemerkte ich Nr. 10821. unter Anderem, dass ich gegen die Auffassung der englischen Presse Ver- Reich. wahrung einlegen müsste, wonach jenes Telegramm eine Feindseligkeit gegen 6. Jan. 1896. England und einen Eingriff in englische Rechte enthalten solle. Der Deutsche sei in Rechtsfragen sehr empfindlich und nicht gewohnt oder gewillt, fremde Rechte anzutasten; dafür verlange er aber, dass auch seine eigenen Rechte geachtet würden. Eine Feindseligkeit gegen England könne unmöglich darin gefunden werden, dass der Deutsche Kaiser das Oberhaupt eines befreundeten Staates zum Siege über bewaffnete Sehaaren beglückwünsche, die in sein Land völkerrechtswidrig eingedrungen und von der englischen Regierung selbst für ausserhalb des Gesetzes stehend erklärt worden seien. Marschall.

Nr. 10822. DEUTSCHES REICH. Der Kaiser an den Präsidenten der südafrikanischen Republik.

Berlin, 3. Januar 1896.

Deutsches

Telegramm. Ich spreche Ihnen meinen aufrichtigen Glückwunsch aus, Nr. 10822. dass es Ihnen, ohne an die Hülfe befreundeter Mächte zu appelliren, mit Ihrem Reich. Volke gelungen ist, in eigener Thatkraft gegenüber den bewaffneten Scharen, 3. Jan. 1896. welche als Friedensstörer in Ihr Land eingebrochen sind, den Frieden wiederherzustellen und die Unabhängigkeit des Landes gegen Angriffe von aussen zu wahren. Wilhelm I. R.

Nr. 10823. SÜDAFRIKANISCHE REPUBLIK. Präsident Krüger

an den Deutschen Kaiser.

5. Januar 1896.

Republik.

Telegramm. | Ich bezeuge Ew. Majestät meinen sehr innigen und tiefge- Nr. 10823. fühlten Dank wegen Ew. Majestät aufrichtigen Glückwunsches. Mit Gottes Hülfe Südafrikan. hoffen wir weiter alles Mögliche zu thun für die Handhabung der theuer be- 5. Jan. 1896, zahlten Unabhängigkeit und die Beständigkeit unserer geliebten Republik.

Präsident Krüger.

Nr. 10824*). GROSSBRITANNIEN. - Der Kolonialminister an die
Regierung in Kapstadt. Wünscht eine Statistik

der Bewohner der südafrikanischen Republik.

Downing Street, August 28, 1894.

Gross

Sir, In the House of Commons on the 21st instant, the question of Nr. 10824. which a copy is enclosed was put, and, in concluding an answer based upon britannien. the best available statistics, Mr. Buxton promised to obtain more accurate 8.Aug. 1894. information on the subject than was to be obtained in this country. || I have, therefore, the honour to request you to obtain from the British Resident at Pretoria as accurate information as possible on the following heads:- ||

Die beiden folgenden Aktenstücke sind dem Blaubuch South African Republic

12. February 1895 (7633) entnommen. Red.

Gross

Nr. 10824. 1. The number of burghers in the South African Republic who are native britannien. Boers. || 2. The total number of foreigners resident in the Republic (excluding 28.Aug. 1894. British subjects). || 3. The total number of British subjects. || 4. The total number of (a) foreigners (b) British subjects, who have acquired the burgherright under the laws in that behalf.

I have, &c. (Signed) Ripon.

Beilage.

(August, 21, 1894.)

Gross

Sir Ellis Ashmead-Bartlett.-To ask the Under Secretary of State for the Colonies whether he can inform the House how many British subjects are at present residing in the Transvaal. || And how many foreign residents, other than British, there are in the Transvaal not being Boer citizens.

Nr. 10825. GROSSBRITANNIEN.

(Extract.)

Der britische Agent in Pretoria an die Regierung in Kapstadt. Uebersendet die verlangte Statistik.

Pretoria, October 4, 1894.

Sir, I have the honour to acknowledge the receipt of your Excellency's Nr. 10825. Despatch, No. 49, of the 21st ultimo, with copy of a despatch from the britannien. Secretary of State, dated 28th August last, desiring information respecting 4. Oct. 1894. the population of the South African Republic, classified as therein indicated. || I have taken great trouble in gathering all the information I could obtain, but even with this, the most I can do is to give an approximate estimate of the different nationalities in this country. The only census in existence is the one of 1890, which is admitted officially as well as unofficially to be imperfect and unreliable in every respect, but that being the only data to go upon, I am bound to take it as a basis to work out an estimate, and I enclose an abstract to show the method I adopted in arriving at the conclusions, which I beg to submit for his Lordship's information. Old residents are of opinion, that the total numbers given under the heading "South African Republic" are far in excess of the actual population of original pioneers and their descendants; but in the absence of any other information to guide me, I am obliged to take the numbers as given for the purpose of analysing and summarising.

According to this Census, the total population was 119 128, and the total number properly belonging to the Republic 59 334, and the number from the Orange Free State 11 527; but these being so closely allied to the Transvaal, I will treat them as if they were Transvaalers, that is, as subjects of this Republic, and making a total of 70 861, leaving 48 267 for the aliens or foreigners of all nationalities resident in the Republic in 1890. But large additions having taken place since, I have to analyse the figures of at least two districts in order to bring the additions under the proper heading. The district of Heidelberg, for instance, according to the census, had a total

Gross

population of 22150; of this, 5 245 are given as belonging to or as subjects Nr. 10825. of the South African Republic, and 1 703 of Free State origin, together 6,948. britannien. Deduct this from the 22 150, leaves 15 202 for Cape Colonists and other 4. Oct. 1894. classes of aliens in that district. But according to a census taken last year of Johannesburg or the Witwatersrand Gold Fields, situate in the Heidelberg district, the population of these fields was found to be over 40 000. Exclusive of the population of the district belonging to the Republic and the Orange Free State shown above, this would give an increase of 24 798 since 1890 to the aliens. Again, the town of Pretoria is given in the census as having a population of 5050 which is now over 10 000, giving another increase of, say, 5000 to the aliens. The increases in these two centres alone therefore give a total of 29 798, say 29 800, which may safely be taken as foreigners. Add this number to the alien population of 48 267 (as given above) will make a total of 78 067 aliens resident in the South African Republic, to which may be added quite another 1000 who have settled at other gold mining centres since 1890, but being uncertain, I will leave them out, and in like manner I have not deducted from the number of Transvaalers quite 1000 souls who left last year for Damaraland and the Portuguese province on the West Coast. | With regard to British subjects, the Census gives them as follows:-From Natal, 3977, the Cape Colony (of English and Dutch descent), 29 385, United Kingdom, 8980, and from Australia 167, together 42 509, but of the additional influx of 29 800 since 1890, at least 20 000 should be taken as British subjects, which would give an aggregate of 62 509 (say 62 500), this would leave the rest of the aliens 15 558, which I think above the actual number in proportion to the whole alien population. The different classes or nationalities may therefore be tabulated as follows:Transvaalers and Orange Free Staters, 70 861; British subjects, 62509; other foreigners, 15 558, these figures added up will give a grand total of 148 928, and agree with the Census total of 119 128 and my addition of 29 800 since 1890. It will be observed, that I have made no allowance for natural increase on either side. || The present number of registered voters, obtained from official sources, amounts to 18 126.

The field cornets having put down on their lists of burghers for military service every able-hodied man indiscriminately, before exemption was claimed by the foreigners, the number of burghers liable to serve cannot be given now, but I think if five per cent., be deducted from the voters' lists for men over 60, the remainder may be taken as the present burgher force. || There is no possible means of ascertaining the number of foreigners, distinguishing British subjects from others, who have registered as enfranchised burghers. under the laws of this country. The first clerk in the Commandant General's office (where those lists are kept), however, informed me that the number of British subjects or other foreigners who registered since 1887 must be very small; how many there were before that date he cannot tell, but he thinks

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