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nes Sprachgebrauchs durch umfassende Vergleichung des griechischen Sprachgebrauchs überhaupt und des philonischen insbesondere. So 'was einzelne Wörter betrifft 1, 3 zu änavyaopa nicht Abglanz sondern Abstrahl, zagaxing, inoσraais: Festigkeit Realität - Bestand χαρακτηρ, ὑπόστασις: eigenthümliches Wesen; 2, 1 zu nugagóvoμer: daneben vorbeifahren daher: darum kommen, nicht abfallen oder umkommen absolut; 2, 10 zu relewow: zu dem von Gott bestimmten Ziele führen (doch durfte es dann auch von Chrifto gebraucht hier und 5, 9; 7, 28 nicht mit dosage unbedingt identificirt werden, denn es enthält die Vollendung der ganzen innern Lebensentwickelung des Erlösers als solchem, zu der die Leiden die äußere Bedingung sind); ibid. zu dgznyos; 2, 16 γιὰ ἐπιλαμβανεσθαι; 3, 2 τῳ ποιησαντι αὐτον nid)t: bet ibn eingefeit font= dern: geschaffen, 3, 3 zarazeviše olzov nicht condere familiam; 3, 6 για παρρησια; 3; 9 προςοχθίζειν nid)t = = άχθομαι οder — προςκοπτειν fondern zev propr. tief-auffeufzen; 3, 4 iñoorɑois für Glaubensfestig= feit; 4, 1 xaruleinouerns nicht vernachlässigt sondern übriggelassen; 4, 11 zu dлodeyua; 4, 13 zu τgaɣnkiev u. A. Eben so tief eingehende Bemerkungen über Konstruktionen und Gebrauch der Präpositionen finden sich z. B. 1, 1 zu lahev év nicht = dia wobei 2, 3 eine lehrreiche Vergleichung gewesen wäre, wo die nicht von dem Akte der Ofs fenbarung selbst, sondern von der mittelbaren Verkündigung steht; 2, 3 liber αρχην λαμβανειν c. Inf. verfdiesen son d. ποιειςθαι; ibid. liber εἰς quas ißeßaroon nicht =μw oder usque ad nos fondern: es ist auf ge= fidere eife sur un gelangt; 2, 14 }ι κεκοινώνηκε sive άλληλοις pers schieden von μɛtεoxe; 2, 15 vozov c. Gen. Sovielas nicht c. Dat. poßu, obwohl in dieser Bedeutung unterworfen der Dat. sonst gebräuchlicher; 4, 13 ngos or que & lojos nicht = nege dv so wenig wie 1, 7 felbst nicht dem Sinne nach föndern: mit dem wir es zu thun haben u. A. Weniger genügend ist die Begriffsbestimmung da, wo nicht der griechische sondern der hebräische Sprachgebrauch entscheidet. Daß 1, 2; 11, 3 und an ähnlichen Stellen aior (wie oby) nicht die Zeit in abstr. sondern Welt bedeutet, beweist noch keineswegs, daß dabei von dem Zeitbegriffe ganz abzusehen sei oder daß der Plur. ursprüng lich etwa gar den räumlichen Unterschied einer untern, obern und mitt leren Welt bezeichnen sollte. Denn wo kommt je ein anderer Unterfchied vor als der des aiwv dvros und μeklov? Immer wird daher in dem Gebrauch der griechischen und hebräischen Worte die Welt als zeiterfüllend betrachtet oder die Gesammtgestaltung der Dinge, wie sie in bestimmten Zeitläufen wechselt, und der Plur. ist daher leicht erklärlich, ohne daß man gerade jenen bestimmten Unterschied darin zu finden braucht. Sehr gut ist was pag. 47 aus Primasius zur Erläuterung angeführt ist. - Benn ferner aut 1, 1: ἐπ ̓ ἐσχατου τ. ἡμερων τούτων μηδ in befondere aut 2, 5 bebauptet mitt, οἰκουμενη μελλουσα μηδ αἰων μελλων (6, 6) bedeute unserem Briefsteller keineswegs die zukünftige himmlische

προς ἡμιν

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Weltordnung, sondern die durch Christum schon hter in die, Welt eins geführte neue Ordnung der Dinge, so ist dies mindestens sehr ungenaa.. Aus dem Streite über das Verhältniß des jüdischen x y zu den. „Tagen des Messias" hat sich wenigstens so viel ergeben (wie, d. Verf. felbst pag. 28 ff. darthut) daß beide Begriffe nichts weniger als iden tisch sind, wenn sie auch zusammenfallen können. Wenn nun 2, 5 Christo als das ihm eigenthümliche Reich die zukünftige Welt“ zuges wiesen wird (was sich bei keinem andern Apostel fo findet), so ist es gar sonderbar daraus zu schließen, diese neue Welt werde als wesentlich schon eingetreten betrachtet, da vielmehr folgt: das Reich Chrifti werde betrachtet als ein seiner Natur nach nicht in die gegenwärtige irdische Erscheinungswelt hineinfallendes sondern wesentlich der zukünftigen himmlischen angehörend, wenn auch innerlich vorgebildet.. (Das μɛilwv bloß relativ etwa in Beziehung auf die Psalmstelle zu fassen widerspricht dem Zusammenhange und Sprachgebrauche.) Es liegt hier eine auch sonst bemerkliche Verkennung der dem Hebräerbriefe eigenthümli-, chen Anschauungsweise zu Grunde. Mit welchem Rechte wird ends, lich zu 1, 3: inadiaev iv dėžių aus Pf. 110 geschlossen, das Sisen zur Rechten bezeichne nicht die Theilnahme an der Herrschaft Gottes son dern nur dessen unmittelbaren Schuß gegen alle Widersacher? Es ist doch dort vielmehr von unbedingter Herrschaft und Gewalt über Völker und Könige, ohne Unterschied welche (vgl. V. 2. 5. u. 6), als von bloßem Schuße die Rede, und da B.6 u. 7 offenbar, der König selber als Ueberwinder geschildert wird, so kann auch das Sißen z. R. bis u. s. w., nicht von einem Entrücken aus dem Bereiche des Angriffs gemeint sein (wie der Verf. mit Anführung von Apoc. 12, 5 will) sondern von der Mittheilung göttlicher Machtvollkommenheit zur Ueberwindung der Völker, die alle als feindselig gedacht sind, sofern sie sich dem von Gott selbst eingesezten König und dessen Volke nicht freiwillig unterwerfen. Wie jener Begriff vollends zu den Neutest. Stellen von Matth. 26, 61 an bis 1 Cor. 15, 25 und zu uns. St. passen sollte, ist nicht einzusehen (vgl. auch 2, 8 mit 1 Cor. 15, 27). Ohne übrigens das auch von dieser Seite Geleistete herabseßen zu wollen, messen wir den Verfasser hier nur nach dem Maßstabe, den die Gründs lichkeit des Uebrigen an die Hand giebt.

Die Abschnitte, in welche der Text getheilt ist, entsprechen der Gezdankengliederung. Nur bei 3, 15 scheint uns eine Theilung nicht ges rathen, selbst wenn die Verbindung des év ty Leyenda etc. mit dem Folgenden sicheter wäre, als wir (schon wegen des Asyndeton) zugeben können. Eher wäre bei V. 14 abzutheilen. Versuchen wir das Vers hältniß der Erklärung zu dem Gedankeninhalte im Allgemeinen zu erz kennen. 1, 1 wird novμegos 2. пokʊrgоzwę richtig auf äußere und ins nere Mannigfaltigkeit der Offenbarung bezogen, doch kann in dem legs teren die Beziehung auf solche bloß formelle Verschiedenheiten, die nur

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die Propheten selber beträfen, wie Träume, Gesichte u. bergt sicherlich nir sehr mittelbar enthalten sein. Außer der Verschiedenheit des Ins halts war vielmehr die der ganzen Wirksamkeit hervorzuheben, denn laleiv wird richtig von Kundmachung überhaupt gefaßt, wie das gleich vom Sohne Gesagte verlangt, und auch in xgogna wird der weitere Sinn anerkannt. V. 2 wird das tonne üingovoμov mit Recht von der Fleischwerdung unabhängig gefaßt, doch war nicht sowohl an den Uns terschied der Herrschaft vor und nachher zu denken, als an den Gegensaß der Einsegung als Erbe zu der Besißnahme des Erbes, wie dies selbst in dem mit Recht hervorgehobenen Wechsel des Subjects V. 2 u. 3 liegt (erst Gott, dann der Sohn selber). Denn one ist nicht durchaus roinne und ringovouos enthält wesentlich ein von dem bloßen Sein verschiedenes Gewordensein (während in vios beides zur sammenfällt), so daß nexλngovóμnzèr V. 4 als geschichtliches- Resultat erz scheint. Hier wenigstens durfte der Verf. es um so weniger von einem rein immanenten Verhältnisse verstehen, als er ja das zgɛittwv jevouevos auf den ganzen Christus auch seiner göttlichen Natur nach bezieht. B. 6 würde die Einführung des Erstgebornen in die Welt" so gleich falls noch mehr Licht erhalten. Die Weltschöpfung durch den Sohn wird in V. 2 mit vollem Rechte gegen alle Exceptionen gesichert aber auch das dia gegen falsche Erweiterungen limitirt. Die Verbindung des év vynkos mit v. μejakwovens V. 3 können wir nicht billigen.8, 1. ist schon der Art. (èr vois ovgavois) dagegen und noch mehr der Zusam= menhang, vgl. auch das er desigτ. duraμews Matth. 26, 64- Ohne Noth wird ferner zu V. 4 der Einwand, daß auch die Engel im A. T. Söhne Gottes genannt werden, als gültig anerkannt und behauptet, der Briefsteller müsse daran nicht gedacht oder wegen seines Gebrauchs der LXX nichts davon gewußt haben. Als ob nicht das V. 5. Citirte hinlänglich die Einzigkeit des Verhältnisses als eines schlechthin urs sprünglichen ausdrückte, die durch das neurotoxos V. 6 noch ausdrück lich näher bestimmt wird gegen jedes nur mittelbare und übertragene Verhältniß! Ueber die A. Testamentlichen Citate findet sich im All gemeinen und Einzelnen mit vieler Umsicht geurtheilt, pag. 94 ff. Die Beantwortung der Frage über das Normative der Anführungen übers haupt möchte hier das am Wenigsten Genügende sein, weil außer der Unterscheidung dessen, was für uns darin Sache des Glaubens und was Sache der Wissenschaft ist, vor Allem auch zu bestimmen war, wie sich in dem Bewußtsein der N. Teftamentischen Schriftsteller Beides zu einander verhalten habe. Dem Ref. wenigstens will es bedüns fen, als ob eine genügende Lösung nur in der Nachweisung liegen würde, es könne überhaupt für sie der Unterschied religiöser Deutung von eigentlicher Auslegung gar nicht existirt haben, und deshalb könne auch, was unter der Form der letteren erscheine, durchaus nicht im eis gentlichen Sinne dls solches gemeint sein, sondern nur als reinster Auss

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druck des Glaubensverständnisses selber. Alsdann ist die Kolliston zwiz schen biblischer Autorität und exegetischer Forschung von Hause aus abs geschnitten. Unter den angezogenen Psalmen wird mit Grund keis nem der unmittelbar messianische Charakter zugestanden, sondern nur ein mehr oder weniger mittelbarer. Doch hätte der typische Charakter wie er in Ps. 45 u. 110 Statt findet, noch bestimmter von einer bloß auf den allgemeinen Zusammenhang beider Dekonomieen sich stüßenden Deutung, wie bei Pf. 102. 104, unterschieden werden können, wenn die Idee des theokratischen Königthum's, hinter der das jedesmalige Indis viduum zurücktritt (eine Andeutung davon pag. 154), in ihrer wesents lichen Verwandschaft mit der messianischen genauer erörtert worden wäre. Auch wäre in allem diesem durch schärfere Hervorhebung des Wesentlichen und Uebergehung dessen, was der A. Test. Eregese angehört, größere Kürze zu erreichen gewesen. Das Citat V. 6 wird zwar mit Scharfsinn auf Deut. 32, 43 zurückgeführt, aber daß der Briefsteller dennoch auch hier den 97. Psalm gemeint habe, bleibt wohl immer das Wahrscheinlichere, da an die Sammlung von Liedern hinter den Psalmen in d. griech. Codd, zu denken, allzu künstlich er: scheint und das Lied des Moses eine solche Deutung kaum verstattete. Cap. 2, 2 ist bei dem di dyyedwr die zu Grunde liegende Betrachtung der Gesetzgebung als einer nur einseitigen und irdisch gebundenen Ofs fenbarung (die auch Gal. 3, 19 Statt findet) gar nicht hervorgehoben. Die begleitenden Engelschaaren Dent. 33, 2 gehörten hier weniger her als der Jap. Sonst ist der ganze Abschnitt V. 1-4 musterhaft er. klärt. Nicht ganz so kann Ref. dies von der Auffassung der Argumen tation in B. 5-8 sagen. Der beabsichtigte Sinn des Citats ist zwar im Allgemeinen sehr richtig gefaßt. Ebenso wird das aury B. 8 mit großer Schärfe weder auf den Menschen überhaupt noch direkt auf Jesum, sondern auf den Menschensohn xar' oxy bezogen, von welchem eben die Psalmworte verstanden werden. Liber δαβ νυν δε ούπω etc. als Einwurf genommen, wie es der Verf. mit den meisten Auslegern will, würde die ganze Argumentation, wieder in Frage stellen, ohne daß es ir: gendwie als Einwurf bezeichnet oder streng genommen widerlegt würde (etwa δητά) νυν μεν γαρ-άλλα). Mit Unrecht wird daher die, schon von Ca mero vorgetragene Erklärung Böhme's zurückgewiesen, daß eben das Unterworfensein der zukünftigen Welt das hier Bewiesene ist; denn alsdann hängt Alles aufs Bündigste zusammen. Eines Beweis ses, daß Jesus der hier Gemeinte sei, bedurfte es für die Leser gar nicht, daher durch die Stellung des Inoovv V. 9 nur leise angedeutet wird, daß das Zutreffen der übrigen Prädikate des Menschensohnes an keinen Andern denken lasse. Der Verf. ist hier durch das Umgehen des einfachen Sinnes von uehlovou B. 5 irre geleitet worden. Ueber die Lesart xwols Gear B. 9 können nach des Verfassers Erörterungen die Akten als geschlossen betrachtet werden. B. 10 hätte zu di Evro

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narra etc. nicht so sehr die Aehnlichkeit als die Verschiedenheit von Dorologieen wie Röm. 11, 36 u. a. bemerkt werden sollen. Denn von Gott, als erstem und legtem Grunde der Dinge, ist hier offenbar nicht die Rede," sondern (wie die Voranstellung des di óv zeigt) von der Leitung des Ganzen und alles Einzelnen nach göttlichen Absichten, wie denn Christus, rein persönlich betrachtet, von Leiden frei gewesen wäre, aber um der umfassenden göttlichen Absicht willen (zagiri dεov) leiden und sterben mußte. Richtig dagegen zu vos B. 11: aus Gott und zwar nicht bloß als Schöpfer sondern als geistigem Vater.Bis zu Ende des Cap. läßt die Erklärung fast durchweg nichts zu wüns schen übrig. Sehr gut wird zu V. 17 das Hohepriesterliche Amt Chrifti nach dem Lehrbegriffe des Br.'s als ein wesentlich himmlisches bezeich net, zu welchem die Leiden nur den Durchgangspunkt bilden. Daß aber B. 17 thenμar von gegeus getrennt wird, ist nicht zu billigen. Daß er überall mitleidig würde, ist gar nicht der Gedanke, vgl. 4, 15. Das Verb. steht nur deshalb so voran, damit ra ngos v. dɛov um so sicherer zu motos allein gezogen würde. V. 18 wird die Attraktion febr gut fo aufgelöft: ἐν τούτῳ ὁ πεπονθεν αὐτος πειρασθείς etc. In der Vergleichung Christi mit Moses Cap. 3 scheint uns die Schwierigkeit des Gedankenzusammenhanges nicht glücklich gelöst. Zunächst wird V. 2, was von Moses offenbar als Wort der Schrift angeführt wird, ohne Moth getrifen und ἐν ὅλῳ τ, οἴκῳ 311 πιςτον όντα geogen (δα δια

und V. 5 u. 6 einen Gegensaz bilden), avrov aber von Christo verstanden, da doch, daß er selbst Herr des Hauses ist, hier am Wes nigsten vorausgesezt werden konnte, wo er bloß als göttlicher Abz gesandter (anoorolos) und treu wie Moses aufgeführt worden war. Und ebenso als wäre das eigentlich zu Beweisende schon 'bewiesen, wird V. 3 der Vergleich so gedeutet, daß Chriftus unmittelbar der Bereiter des Hauses sei, als wäre etwa auch das Haus = Moses. So enthält nun V. 4 (freilich nach der gebräuchlichsten Auslegung) nichts als die müßige Limitation, Gott sei aber dennoch der Bereiter aller Dinge, noch dazu um so ungehöriger, als daraus folgen würde, Christus verz halte sich zu Gott wie jeder Gründer irgend eines Hauses zu dem Gründer des Ganzen, dem V. 6 aufs Bestimmteste widerspricht. Alles past, wenn die Argumentation B. 4 weiter geht und erst V.5 ff fich abschließt: daß Christus sich zu Moses verhalte, wie der Bereiter des Hauses zu dem Hause, folgt daraus daß, da Gott es ist, der das Ganze bereitet hat, Chriftus Sohn, also unmittelbarer Stellvertreter Gottes, Moses aber nur Diener in dem bereiteten Hause ist. ru navra ist hier gleich dlos ¿ olxos, das Reich Gottes im weitesten Sinne. Das gegen der Verf. B. 6 den sonderbaren schiefen Gedanken erhält, Chris sius sei tren, wie irgend ein Sohn in seinem eigenen Haufe (sc. treu ist), wo weder der Begriff des Sohnes, noch der Treue mehr paßt. Auch müßte dann der Gegensaß der Pronomina auf's Bestimm

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