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Die Conferenz schweizerischer Eisenbahnverwaltungen wird gebildet von: Centralbahn, Emmenthalbahn, Gotthardbahn, Jura-Bern-Luzern - Bahn, Neuenburger Jurabahn, Nordostbahn, Seethalbahn, Suisse Occidentale et Simplon, Tössthalbahn, Vereinigte Schweizerbahnen, Wädensweil-Einsiedeln. Diese nämlichen Bahnen mit den von ihnen für fremde Rechnung betriebenen Linien (Aarg. Südbahn, Wohlen-Bremgarten; Bödelibahn; Bötzbergbahn; BulleRomont, Travers-St. Sulpice; Toggenburgerbahn, Wald-Rüti, Rapperswyl-Pfäffikon) sind die schweizerischen Normalbahnen.

Die Reformtarifbahnen sind in der Anmerkung zum Titel der Tarifvorschriften, Seite 241, aufgezählt.

Bundesgesetz

über

den Bau und Betrieb der Eisenbahnen auf dem Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft.

(Vom 23. December 1872.)

(1) Officieller Text: A. S. a. R. XI. 1; EAS. I. 7. (2) Botschaft und Gesetzentwurf des BR. v. 16. Juni 1871: BB. 1871 II. 647-716; Berichte der, ständeräthl. Commission, Mehrheit: BB. 1871 III. 815-863, Minderheit: ibid. 864-879; BV. St. 7. u. 13. Nov. 1871, 4. u. 5., N. 17.-20., St. 21., N. 22., St. 23., N. 23. Dec. 1872. (3) Anregungen zu Revision des Gesetzes resp. zu Reformen im Eisenbahnwesen, speciell zur Feststellung der Grundsätze, welche künftig bei Concessionsertheilungen, Fristverlängerungen, Statutengenehmigungen und Finanzausweisen einzuhalten seien: BV. St. 21. März, 6. u. 7. Juni 1877; BB. 1878 I. 272 f., I. 6 f., S84; BV. St. 12., N. 25., St. 28. Juni 1878; BB. 1879 II. 388 f., 773 f.; BV. St. 4. Juni 1879. Anregung zu einer Revision im Sinn der Ausdehnung der Befugnisse des BR.: BV. St. 11. April 1883; BB. 1883 IV. 400.

Die Bundesversammlung

der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrathes vom 16. Juni 1871, beschliesst:

I.

Ertheilung der Concessionen.

1. Für den Bau und Betrieb von Eisenbahnen 1)2) auf schweizerischem Gebiete ist in jedem einzelnen Falle eine staatliche Concession 3) erforderlich. 4)5)

Die Ertheilung derartiger Concessionen, sowie die Erneuerung von solchen, die bisher von den Kantonen ertheilt worden sind, ist von jetzt an Sache des Bundes 6), jedoch unter MitHürlimann, Eisenbahngesetz.

1

wirkung der betheiligten Kantone 7) bei den vorbereitenden
Verhandlungen 8)9).

(1) Ist für blosse Geleiseanlagen zu eigenem Gebrauche eine Concession er-

forderlich? BB. 1871 II. 662, 1873 II. 1165 f., III. 722 ff., 1884 II. 438 f.; vgl.

BG. über die Verbindungsgeleise (Nr. 14 dieser Sammlung). (2) Unterstellung

der Strassenbahnen und anderer anormaler Bahnen unter das allgemeine Eisenbahn-

gesetz: BB. 1862 I. 701, III. 196 ff., 200 ff., 1875 III. 630 ff., 1878 II. 10, III. 441,

1880 II. 319, 1881 III. 51, 1882 I. 134 f., 1883 II. 317 f. Vgl. NC. Art. 1 Anm. 1.

Anregung zu gesetzlicher Regelung der Verhältnisse dieser anormalen Bahnen:

BV. St. 27. März 1879, N. 10., St. 22. Juni 1880; BB. 1880 II. 866, 1881 II. 398,

431, 944, 1883 II. 317 f. Vgl. EAS. a. R. V. 17 (BB. 1862 III. 196-203, 1863 I.

45-56, 455-461). (3) Ueber die rechtliche Natur der Concession (Begründung

wohlerworbener Rechte etc.) s. insbes. BB. 1856 I. 7, 1858 II. 128 ff., 311 ff., insbes.

314, 328 f.; 1871 II. 652 ff., 694, III. 817 ff., 824 ff., 871 ff., 1883 I. 270 f., 299 f.,

II. 569, 571, 576, III. 321 f., 335, IV. 382; BV. N. 17. Juni, St. 19. Dezbr. 1884;

BB. 1885 I. 37 f.; BGE. XI. 226. Vgl. Art. 13 Anm. 4, Art. 33 Anm. 8, Art. 35

Anm. 1; Anm. 1 zu Abschnitt III.; NC. Art. 27 Anm. 1. (4) Für das kurze

Verbindungsstück Seebach - Oerlikon eine Concession für nöthig befunden: BB.

1880 III. 376 (EAS. VI. 43, 61); vgl. EAS. VIII. 348. Uebertragung der Be-

dingungen einer für eine bestimmte Linie ertheilten Concession auf eine neue resp.

andere Linie: EAS. I. 64 f., II. 53 f., VI. 61 f., 183, VII. 207, VIII. 329 f. Zer-

legung einer für mehrere Linien ertheilten Concession in mehrere Concessionen:

BB. 1873 III. 49 ff. (EAS. I. 70 f.), 1880 III. 353 (EAS. VI. 39, 123 f., 125 ff.) -

(5) Gestattung des Abbruches des einen Geleises einer doppelt concedirten Strecke:

EAS. VI. 21. Entbindung von der Pflicht, eine Strecke ferner öffentlich zu be-

treiben: BB. 1884 I. 381 ff. (EAS. VIII. 19). Eventuelle Gestattung der Einstellung

des Betriebes: BB. 1879 III. 407, 1880 II. 663 f. (EAS. V. 271); EAS. VIII. 348.

Der Verzicht auf die Concession für ein Theilstück unter Aufrechthaltung derselben

für den Rest unterliegt als Concessionsänderung der Bundesgenehmigung: BB.

1875 IV. 253 f. (EAS. III. 187). (6) Nach Art. 39 Abs. 1: der BVersammlung. Er-

mächtigung des BR. zur Ertheilung einzelner bestimmter Concessionen: EAS. VI.

43 (61 f.), 173, VII. 21, 22, VIII. 117 (BB. 1884 IV. 684), 348, zu Abänderungen

solcher: EAS. V. 283, 288 (VI. 20 ff.), VI. 39 f., 123 ff., 172, 173. (7) Betreffend

weitere Mitwirkung resp. Rechte der Kantone in Eisenbahnangelegenheiten s. Art. 2

Abs. 2, Art. 7 Abs. 2, Art. 10 Abs. 2, Art. 14 Abs. 2, Art. 17, 26 Abs. 1,

Art. 27, 32, 33 Abs. 1; LG. Art. 26 Abs. 1, Art. 31, 32; BPG. Art. 12; Expr.-G.

Art. 27, 43. (8) Vgl. Art. 2 und 4; VO. z. EG. Art. 7. (9) Die Ertheilung

der Concession für eine Strassenbahn setzt eine Einigung des Concessionspetenten

mit den kantonalen resp. communalen Behörden über Art und Bedingungen der

Benutzung öffentlicher Strassen und Plätze etc. voraus: BB. 1875 III. 635, 1881

IV. 970 (EAS. VII. 13); BB. 1882 I. 135 f. (EAS. VII. 19); BB. 1882 IV. 26 f.;

Muster solcher Vereinbarungen (Pflichtenhefte) s. EAS. VII. 81 ff., 191 ff., 196 ff.

Diese Vereinbarungen müssen in der Regel der Bewerbung um die Bundescon-

cession vorausgehen: BB. 1879 I. 260 f., II. 391 f., 940, III. 1160 ff., 1880 II. 321,

867, 1883 II. 320 f., 1885 III. 331 f.; EAS. VIII. 172, 345; wenn sie erst nachfolgen,

so sind sie dem BR. zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen: BB. 1879 II.

1160 ff. (EAS. V. 275), 1883 II. 320 f.; EAS. VII. 13, 107; BB. 1885 IV. 607 f.

(EAS. VIII. 338). Falls eine Einigung nicht erzielt wird, so entscheidet nach den

einen Concessionen der BR. (EAS. III. 200, 207, V. 156 f.) und tritt nach andern

das Expropriationsverfahren ein: BB. 1879 III. 1162 (EAS. V. 275). Auflegung

einer Gebühr für die Inanspruchnahme öffentlichen Grundes: BB. 1875 III. 635 f.

(EAS. III. 202), IV. 278 f. (EAS. III. 209, V. 157), 1879 III. 1161 f. (EAS. V. 275).

2. Die Concessionsgesuche sind mit den erforderlichen Nach-

weisen1) versehen dem Bundesrathe einzureichen, welcher hie-

von denjenigen Kantonsregierungen sofort Kenntniss gibt, deren Gebiet für die Bahnanlage beansprucht wird. Diese Kantonsregierungen bezeichnen ihre Vertreter bei den unter dem Vorsitz einer bundesräthlichen Delegation mit den Concessions petenten anzubahnenden Verhandlungen2).

Desgleichen wird der Bundesrath jeweilen bei der Ordnung der Eisenbahnanschlüsse an's Ausland die Ansichten der Regierungen der Grenzkantone vernehmen bezüglich der festzustellenden Vertragsstipulationen und der Interessen der Grenzortschaften überhaupt. 3)

(1) VO. z. EG. Art. 1-5. (2) VO. z. EG. Art. 7. (3) Derartige Verträge: EAS. I. 352, II. 24, III. 272, VI. 6, 140 (VII. 181).

3. Der Bund wird im Allgemeinen die Eisenbahnverbindungen zu entwickeln und zu vermehren suchen, insbesondere den Bestrebungen, im Osten, Centrum und Westen der schweizerischen Alpen die Verkehrsverbindungen der Schweiz mit Italien und dem mittelländischen Meere zu verbessern, möglichste Förderung angedeihen1) und dabei namentlich keine Ausschlussbestimmungen 2) gegenüber der einen oder andern dieser Bestrebungen eintreten lassen.

Die Bundesversammlung kann die Concessionirung einer Eisenbahn verweigern, welche die militärischen Interessen 3) der Eidgenossenschaft verletzt. (Art. 214) der Bundesverfassung.) 5)

(1) Motive: BB. 1871 II. 661. Folgegebung: Botschaft des BR. v. 26. Juni 1878 betr. das Gotthardbahnunternehmen: BB. 1878 III. 49-100; nationalräthl. Commissionalberichte: ibid. 305-342, 363-406, ständeräthl.: 461-490, 560-584, 601-622, 623 - 629; BV. N. 30., 31. Juli, 3., 5.-9., 13.-15., St. 17., 19.-21., N. 22., St. 22. August 1878; BG. betr. Gewährung von Subsidien f. Alpenbahnen v. 22. August 1878: EAS. V. 173 ff.; A. S. VI. 1. (2) Vgl. Art. 6 Abs. 1. (3) Berücksichtigung der militärischen Interessen ausserdem in Art. 14, Abs. 2-4, Art. 24, 25. Militärorganisation der schweiz. Eidgenossenschaft, Art. 207-215 (Nr. 17 dieser Sammlung); BB. 1874 III. 184 f. (4) Art. 23 der gegenwärtig geltenden Bundesverfassung (vom 29. Mai 1874). (5) Aus andern Gründen kann eine Concession nicht verweigert werden: BB. 1871 II. 663, 1873 III. 121 f. 198, 780 f. (Einschränkung dieses Satzes: BB. 1873 III. 814 f.; vgl. auch Anm. 3 zum Titel) 1878 I. 273, 1879 II. 939. Insbesondere gibt die Rücksicht auf Concurrenzlinien und die Verletzung der Interessen einzelner Industrien keinen Grund zur Concessionsverweigerung ab: BB. 1873 III. 198, 780, 814 f., 1883 III. 255 f. Betr. Zulässigkeit mehrfacher Concessionen für eine und dieselbe Linie s. BB. 1873 III. 121 f., 230 f., 263, 681, 813 f., 829 f., IV. 483 ff.; Geschäftsbericht des BR. pro 1873 S. 85; BB. 1875 I. 440 f., 458 ff. (EAS. III. 91–114); BB. 1876 I. 630. Dagegen Zurückweisung eines Antrages auf Ertheilung zweier Concessionen für LuganoLuino: BB. 1874 I. 121 ff.; BVers. St. 20., N. 23. Januar 1874. Vgl. auch BB. 1874 II. 312, 1875 I. 460 ff. (EAS. III. 91, 99); BB. 1879 II. 940; VO. z. EG. Art. 6 Anm. 1. Berücksichtigung der auf Herstellung durchgehender Bahnen gerichteten Bestrebungen gegenüber blossen Theilstücken: BB. 1885 IV. 600 ff.; EAS. I. 295 f.

4. Die Bundesversammlung ist berechtigt, eine Concession auch dann zu ertheilen, wenn von einem Kanton gegen dieselbe Einsprache erhoben wird. Die Entscheidung erfolgt nach gehöriger Prüfung der streitigen Punkte und aller hiebei in Betracht kommenden Verhältnisse 1).

Dem Kantone, welcher die Einsprache erhoben hat, bleibt im Falle der Ertheilung der Concession das Recht gewahrt, auf Grund derselben den Bau und Betrieb der Linie auf dem eigenen Kantonsgebiete selbst zu übernehmen 2).

(1) Vgl. Art. 10. Nur aus ganz besondern Gründen und nach allseitiger Prüfung sämmtlicher Verhältnisse darf entgegen dem Antrag einer Kantonsregierung auf ein Concessionsgesuch eingetreten werden: BB. 1884 II. 438, 1885 IV. 600 ff. Einsprache einer Kantonsregierung gegen ein projectirtes Trace abgewiesen: BB. 1875 III. 320 f. (EAS. III. 123). (2) BB. 1871 II. 663 f. Vgl. Art. 10 Anm. 1, 5. Einzelne Fälle, wo dieses Recht wirklich geltend gemacht wurde, und diesfäll. Verfahren: BB. 1873 III. 253, 812 ff. (EAS. I. 281); Geschäftsbericht des BR. pro 1873 S. 85 f.

II.

Inhalt der Concessionen und Rechtsstellung der

Concessionäre.

5. Die Concessionen werden auf bestimmte Zeitdauer ertheilt 1).

(1) Vgl. NC. Art. 2. Betr. Erneuerung der Concessionen nach Ablauf ihrer Dauer (im Gegensatz zum Heimfall an den Staat) s. BB. 1871 II. 664, 704, 1873 II. 750, 752 (EAS. I. 67), 1146, III. 274. Vorschlag des BR., das auf Schweizer-Gebiet liegende Stück einer ausländ. Bahn beim Ablauf der Concession dem Bunde anheimfallen zu lassen: BB. 1874 III. 186, 196. Vgl. NC. Art. 27

Anm. 9.

6.1) In den neuen Concessionen dürfen keine Ausschlussund Vorzugsrechte gegen künftig zu errichtende Bahnen eingeräumt werden 2).

Bei den bereits ertheilten Concessionen bleibt der Bund bezüglich der von einzelnen Kantonen zugestandenen Ausschlussund Vorzugsrechte in derjenigen Rechtsstellung, die er sich bei der Genehmigung der betreffenden Concessionen gewahrt hat 3).

Soweit durch gegenwärtiges Gesetz die staatshoheitlichen Rechte von den Kantonen an den Bund übergehen, sind die Bestimmungen desselben auch für die bisher von den Kantonen ertheilten Concessionen massgebend 4).

(1) Vgl. Art. 41. (2) Vgl. Art. 3 Abs. 1. (3) Betr. die Ausschluss- und Vorzugsrechte s. BB. 1871 II. 664 ff., 1873 II. 1132 ff, 1874 I. 718. Motion Dubs

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