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an lib oder an guott, an eren an fryheiten mit gewalt, oder ane recht vnfug vnluft, angriffen bekrenken dekeinen widerdries, oder schaden tetind vns oder yeman, so in dirre buntniß ist nu oder hienach Inwen= dig den zilen vnd den kreisen, als hienach geschriben ftat. 3. Das ist des ersten, da die Ar entspringt, das man nempt am Grymslen vnd die Aren ab für Hasli für Bern hin, vnd iemer me der Ar nach vng an die Statt, da die Ar in den Rin gat, vnd den Rin wideroff vns an die Statt, da die Tur in den Rin gat, vnd die selben Tur iemme vff vnz an die Statt, da sy entspringt, vnd von dem vrsprung vnd derselben Statt die richti durch kurwalchen off vng an die vesti ze Ringgenberg, vnd von derselben ringgenberg vberenhalb dem Gotthart hin vng off den plattiver, vnd von dannenhin vnz off den Doisel vnd von dem Doisel wider vber vnz an den Grimsel, da die Ar ent= springt. 4. Wer aber das in disen vorbenempten zilen vnd kreiffen yeman so in dirre buntnisse ist, dekein wyß yemer ane recht von yeman angriffen oder geschadget wurde, an lut oder an guotte, darvmb so mag vnd sol der rat, vnd die gemeind der Statt oder des landes, So dann geschadget ist, vmb den schaden sich erkennen vff Ir eyd, vnd wes sich denne derselbe rat oder die Gemeind oder der merteyl der Statt oder des landes, so dann geschadget ist, vff den eyd erkennet, vmb hilff oder anzegriffen, vmb keiner hand sach, so dann notdurfftig ist, darumb sol vnd mag der rat oder die gemeind derselben statt oder des landes, So dann geschadget ist, die andern Stett vnd lender, So in dirre buntnisse find manen, 5. vnd vff wen denne die manung beschicht, mit des Rates oder der gemeind der statt oder des landes gewüffen botten oder brieffen in die räte vnd gemeind der stett, dien Amman der gemeind, oder zu dien kilchen der vorbenempten dryer lender an alle geverd, vber den vnd vber die sullend Inen die andern Stett vnd lender, So dan ge= mant find, by den eyden vnverzogenlich behulfen vnd beraten fin mit ganzem ernst, vnd mit allen sachen, als die notdürfftig sind die sich danne vmb hilff erkennt vnd gemant hant an alle geverde, vnd sol vnder vns dien vergenempten Stetten vnd lendern nieman gen dem andern dirre buntniß, dirre manung vnd der helff dekeines wegs ab noch vs gan, mit worten noch mit werken kein Ding suchen noch werben, dar umb die helff, vmb die dann zemal gemant ist, zerdrennt oder abgeleit werden möcht an all geverd, vnd sol ouch iegkliche stat vnd iegklich land dieselben hilff mit Ir selbs kosten tuon an all geverd. 6. Wer ouch das an vns oder an yeman so in dirre buntnisse ist, dekein gecher schad oder angriff bescheche, da man gecher hilff zuo notdurfftig were, Bluntschli Bundesrecht. II.

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da sullen wir zu allen fitten ungemant vnverzogenlich zu faren vnd fchiken, wie das gerochen vnd abgeleit werd, an allen fürzug. 7. Were aber, daß die sach als groß were, das man eines gezoges oder gesesses notdürfftig were, wenn dan harumb dekein statt oder land vnder vns von yeman so in dirre buntniff ist, mit botten oder mit brieffen ermant wirt, darnach fullen wir unverzogenlich ze tagen komen zu dem Goßhus der Aptie ze den Einfidlen, vnd da ze rate werden, was vns dann allernußlichest dunke, also das dem oder denen, So danne vmb hilff gemant hant, vnverzogenlich geholffen werd an alle geverde. 8. Were ouch das man Jeman befißent wurd, So soll die Statt oder das land, So die sach angat, vnd die so dann zemal gemant hant, den coften eynig haben, so von werken oder von werklüten von des geseffes. wegen daruff gat an all geverd. 9. Wer ouch das heman wer, der wer keinen so in dirre buntniffe fint angriff oder schadgote an recht, vnd derselb vfferthalb dien vorbenempten zilen vnd kreissen geseffen wer, wenn es dann ze schulden kumpt, das der oder die So den angriff und den schaden getan hand, koment in die gewalt vnser der vorbenempten eitgnoffen, den selben oder die alle Jr helfer vnd Diener lib vnd Fr guott soll man hefften vnd angriffen, vnd sy des wysen, das sy denselben schaden vnd angriff ablegen vnd widertuigind unverzogenlich, an alle geverde. 10. Were ouch das wir die vorgenempten von Zürich Stöß oder mißhellong gewunnen gemeinlich mit dien vorgenanten vnsern eitgnoffen von Luzern von Zug von Vre von Swiß vnd von Vnderwalden oder mit Ir keinem bisunder, das Gott lang wende, darumb sollen wir zetagen komen ouch zu dem vorgenanten Gozhus ze den Einfideln, vnd sol die statt zuo Lußern oder Zuge oder die lender fie alle gemeinlich oder Ir eins befunder, So dann stöß mit vns dien von Zurich, hat zwen erber man darzuo sezen vnd ouch wir zwen, dieselben vier fullent dan sweren ze den heiligen die sach vnd die ftöß vnver= zogenlich vßzerichten, ze minnen oder ze dem rechten vnd wie es die vier, oder der merteil vnder Inen dan vsrichtent, das sullen wir ze beiden fitten stet han an all geverd. 11. Were aber das die vier, so darzuo benembt werdend, sich gelich teiltind, vnd stößig wurden, so sullen fi by den eiden so si gesworn hant, Inwendig unser Eidgnofchafft ein gemeinen man zuo In kiesen vnd nemen, der si in der fach schidlich vnd gemein dunk, vnd welen fi darzuo kiesend, den sullent die in der statt oder Land er geseffen ist bitten, vnd des wysen, das er sich der fach mit den viern an neme, vnd mit finem eyd sich verbind vszerichten an all geverd. 12, Es sol ouch kein ley den andern, so in dirre bunt

niße fint, vmb kein geltschuld vff geistlich gericht laden, wan yederman sol von dem andern ein recht nemen an den stetten vnd in dem gericht, da der ansprächig dann feffhaft ist vnd hin gehöret, 13. vnd fol man ouch dem da unverzogenlich richten off den eyd, an all geverd. 14. Wer aber das er da rechtlos gelassen wurd, vnd das kuntlich wer, So mag er sin recht wol fürbas suochen, als er denn notdurfftig ist, an all geverd. 15. Es soll ouch nieman, so in dirre buntnisse ist, den andern verhefften noch verbieten, dann den rechten gelten oder bürgen, so Im darvmb gelopt hat, an all geverd. 16, wir sin ouch einhelliklich vberein komen, das dekein Eitgenoff, so in dirre buntniff fint, vmb dekein sach für ein ander pfand sin fullen an all geverd. 17. Were ouch das Je= man so in dirre buntnisse ist, den lib verschulti, als verr das er von finem gerichte darumb verschruwen wurde, wa das dem andern gericht verkündt wirt mit der Statt oder des landes besigolten brieffen, so fol man Inn ouch da verschryen in demselben gerichte, als ouch er dort verschruwen ist, an all geverd. 18. Vnd wer Jnn darnach wüffentlich huset oder hofet, essen ald trinken git, der sol in denselben schulden fin, Also das es Im doch nit an den lib gan sol an all geverd. 19. Duch haben wir gemeinlich vns selben vsbehept vnd berett, wer das wir samend oder vnser Stett vnd lender keins bisunder vns iendert hin gen herren oder gen stetken fürbas besorgen vnd verbinden wöltint das mugen wir wol tuon, Also das wir doch dis büntniff vor allen bünden, die wir hienach nemend wurden, gen einander ewenklich stet vnd vest haben fullen mit allen sachen als sie an disem brieff berett vnd verschriben ist an all geverd. 20. Es ist ouch eigentlich berett, wer das yeman herr Rudolffen Brun Ritter, der Jez Zürich Burgermeister ist oder welcher yemer Burgermeister da wirt, die rete die zünfft vnd die Burger gemeinlich derselben statt bekrenken oder kümbern wolt an Ir gerichten an Ir Zünfften vnd an ir gesezten, die sy gemacht hant vnd in dirre buntniffe begriffen sind, wenne wir die vorgenanten von Luzern von Zug von Vre von Swiß vnd von Vnderwalden darvmb ermant werden von eim Burgermeister allein oder von eim Rat Zürich mit eines Burgermeisters oder des Rates Zürich besigolten brieffen, So sullen wir Fren vnverzogenlich off den eyd behulffen vnd beraten sin, das der burgermeister, die Rat vnd die zünfft by ir gewalt, by ir gerichten vnd by ir gesezten bliben, als sie es vnz har in dis buntniff bracht hant, an all geverd. 21. Wir die vorgenempten von Zürich von Luzern von Zug von Vre von Swiß vnd von Vnderwalden haben vns selber in dirre buntniffe vorbehept vnd vßgelassen vnserm herrn dem küng vnd dem heiligen

Römischen Rich die Rechtung, die wir Jnen tuon sullen, als wir von alter vnd guoter gewonheit harkomen find an all geverd. 22. Darzu haben wir die vorgenanten von Zürich offgelassen vnsern Eitgnoffen die Bünd vnd die gelüpt, So wir vor dirre buntniff getan haben an all geverd. 23. Aber wir die vorgenempten von Zürich von Luzern von Vre von Swig vnd von Vnderwalden haben ovch uns selber vffgelaffen die glüpt vnd buntnisse, So wir vor mit einander haben, Das die diser buntniss ouch vor gan sol an geverd. 24. Daby sol man sunderlich wüffen, das wir eigenlich berett vnd verdingt haben gen allen dien, So in dirre buntnisse sind, das ein iegklich Statt iegklich land iegklich dorff iegklich hoff, so yeman zugehört, der in dirre buntniff ist, by Ir gerichten by ir fryheiten by ir hantvestinen by Iren rechten vnd by Fren guoten gewonheiten genßlich bliben sullen, als si es vnzhar gefürt vnd bracht hand, Also das nieman den andern daran krenken noch sumen sol an alle geverd. 25. Es ist ouch funderlich berett, durch das dieser Bund Jungen vnd alten vnd allen dien, So darzu gehörent, iemerme desto wüssenklicher sy, das man ve ze zehen Jaren ze ingenden meyen davor oder darnach an geverd als es vnder vns dien vorgenempten stetten oder lendern ieman an den andern vordert, by unsern eyden dise glüpt vnd buntniß erlüchten vnd ernüwern fullen, mit worten mit geschrift vnd mit eyden vnd mit allen dingen, So dann nothdürftig ist. Was ouch dann mannen oder knaben, ze den ziten ob Sechszehen Jaren alt ist, die sullen dann sweren, dis buntniss ouch stet zu haben ewenklich mit allen stuken, als an disem brieff geschriben stat an all geverd. 26. Wer aber das die nuwerung also nit beschehe ze denselben ziten vnd es sich von keiner hand sach wegen sumen oder verziehent wurde, das sol doch unschedlich sin dirre buntniß, wann sie mit namen ewenklich stet vnd vest beliben sol mit allen stuken so vorgeschriben stand, an all ge= verde. 27. Wir haben ouch einmütenklich mit guoter verbetrachtung vns selber vorbehept vnd behalten, Ob wir durch vnsern gemeinen nuß vnd notdurfft keiner ding einhelliklich mit einandern nu oder hienach yemer ze rat wurdint, anders dann in dirre buntnisse jest verschriben vnd berett ist, Es Sige ze minren oder ze meren, das wir des alle mit einander wol mugent vnd gewalt haben fulen, wie wir fin alle, die in dirre buntniss dann fint, einhelliklich ze rat werden vnd vberein komen, das vns nuzz vnd fügklich dunke, an all geverde. 28. Vnd harüber ze einem offnen Vrkund, das dis vorgeschriben alles nu vnd hienach ewenklich vest vnd stet blibe von uns vnd allen vnsern nachkomen, darvmb so haben wir die vorgenempten Stett vnd lender von Zürich von Luzern

von Zug von Vre von Swiß vnd von Vnderwalden vnsere Ingefigel offenlich daran gehenkt an disen brieff, der geben ist ze Luzern In dem Jare, do man zalt von Gottes gepurte drüzehen hundert vnd fünfzig Jar, darnach in dem andren Jar an den nechsten mitwuchen nach Sant Johanns tag zu Sungichten.

VII.

Ewiger Bund der Stadt Bern mit den drei Ländern vom 6. März 1353.

(Staatsarchiv Bern. Off. Samml. S. XXXII. Bundesrecht S. 117.)

In gottes namen Amen. 1. Wir der Schultheis der Nat die Zwei Hundert vnd die burger gemeinlich der stat ze Berne in Dechtlanden gelegen, Die Land Amman vnd die Lantlut gemeinlich der Lender ze Vre ze Swiß vnd ze Vnderwalden Tuon kunt allen dien, die disen brief ansehent oder hoerent lesen, das wir mit guotem rat vnd finneklicher vorbetrachtunge dur guoten fride vnd schirmunge vnser libe vnd guotes vnser stat vnser lender vnd luten, dur nuß vnd fromen willen, gemeinlichen des landes einer ewigen buntnuß, vnd fruntschaft überein komen fin, zesamen gelobt vnd gesworen habin liplich vnd offenlich gelert eide ze dien Heiligen, fur vns vnd fur alle unser nachkomen, die harzuo mit namen ewenklichen verbunden vnd begriffen fin sullen, mit einander ein ewig buntnust ze haben vnd ze halten. Die och nu vnd hie nach vnwandelber, - vngerbrochen, vnd aller dinge vnuerseret, mit guoten truwen stet vnd vest eweklich beliben sol. 2. Vnd wan aller zergangklicher ding vergessen wirt, vnd der Lovffe dirre welt zergat, vnd in der zit der iaren vil ding geendert werdent, da von so geben wir du vorgenand stat vnd Lender dirre getruwen geselleschaft, vnd ewigen buntnuft ein erkantlich gezugnuß mit briefen, mit geschrift, Also daz wir, einandren getruwlich behulfen vnd beraten sin fullent, als verre vns lib vnd gust erlangen mag, an alle geuerde, gegen allen dien, vnd vff alle die, so vns an lib oder an guot, an eren, an vriheiten, mit gewalt oder an recht, vnfuog, vnlust, angriffen, befrenchen, keinen widerdries oder schaden tetin, vns oder ieman so in dirre buntnust ist, nu oder hienach an keinen stetten. 3. Wer aber das ieman, so in dirre

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