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"genossen miteinander zu leben, und alles zu leisten, "was Pflicht und Ehre von treuen Bundesgenossen "fordert."

Worauf die Gesandtschaften mit lauter und vernehmbarer Stimme die Worte nachgesprochen haben:

„Was der so eben vorgelesene Eid enthält, das wird mein hoher Stand, der mich hieher gesandt, halten und "vollziehen, getreulich und ohne Gefährde; das betheure „ich bei Gott dem Allmächtigen, so wahr mir seine Gnade „helfen möge (und alle Heiligen)."

Daß dieses also geschehen sei, bezeugen die Beamten der eidsgenössischen Kanzlei mit ihren Siegeln und Unterschriften, den 7. Aug. 1815. M. MOUSSON, Kanzler der Eidsgenoffenschaft.

Oberst Fridolin Joseph von Hauser, Staatsschreiber.
Heinrich Hottinger, eidsgenössischer Stabshauptmann,
Kanzlei- Substitut bei der außerordentl. Tagsaßung.

(Bundes- Insiegel.)

Note. Die Wiederaufnahme von Unterwalden nid dem Wald in den Bund geschah am 30. August 1815. Die Gesandten Ludwig Kaiser, Landammann, und Stanislaus Ackerman n unterzeichneten und beschworen die Bundesakte im Namen ihres Standes.

LXXI.

Urkunde betreffend die Aufnahme des Staats von Neuenburg als Kanton in den Eidgenössischen Bund. Vom 19. Mai 1815.

(Off. Samml. I., S. 20.)

Wir die Gesandten der Kantone der Schweiz auf der eidsgenöffischen Tagfaßung in unserer Bundesstadt Zürich außerordentlich versammelt, thun kund und zu wissen hiemit:

Daß, nachdem der zwischen der eidsgenössischen Tagfaßung und dem Staatsrath von Neuenburg, wegen endlicher Vereinigung dieses Staats mit der Schweiz, und dessen förmlicher Aufnahme in den eidsgenössischen Bund errichtete Vertrag, welcher von Wort zu Wort also lautet: Vereinigung sakte.

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Da die Tagsagung der schweizerischen Eidsgenossenschaft bereits unterm 12, Herbstmonat 1814 beschloffen hat, in das Begehren des

souveränen Staats Neuenburg einzuwilligen, und denselben als Kanton in den Schweizerbund aufzunehmen; und für nothwendig erachtet, diese endliche Vereinigung nicht länger aufzuschieben, welche für beide Theile gleich vortheilhaft und geeignet ist, die seit Jahrhunderten gegenseitig bestandenen freundschaftlichen Verhältnisse durch eine völlige Gemeinschaft der Schicksale und Interessen immer mehr zu befestigen; so hat die dipl. Kommission, im Namen und aus Auftrag der Tagsaßung, die hochgeachteten Herren: Niklaus Friedrich von Mülinen, Schultheiß der Stadt und Republik Bern und Gesandter dieses Standes auf der gemeineidsgenössischen Tagsaßung, und Vincenz vou Rüttimann, Schultheiß der Stadt und Republik Luzern und Gesandter dieses Standes auf der gemeineidsgenössischen Tagsaßung, bezeichnet; und der fouveraine Stand Neuenburg: den hochgeachteten Herrn von SandozRollin, Staatsrath und Gesandter dieses Standes auf der gemeineidsgenössischen Tagsaßung, welche hierauf denjenigen Vereinigungsakt abgeschloffen und unterzeichnet haben, deffen Inhalt hier folgt:

Art. 1. Der fouveraine Staat Neuenburg wird als Kanton in die schweizerische Eidsgenoffenschaft aufgenommen. Die Aufnahme findet unter der ausdrücklichen Bedingung Statt, daß die Erfüllung aller Verpflichtungen, welche dem Staat Neuenburg als Glied der Eidsgenossenschaft obliegen, die Theilnahme dieses Standes an der Berathung der allgemeinen Angelegenheiten der Schweiz, die Ratifikation und Vollziehung der Beschlüsse der Tagsaßung, ausschließlich die in Neuenburg residirende Negierung betreffen werden, ohne daß dafür eine weitere Sanktion oder Genehmigung erforderlich sei.

Art. 2. Der Kanton Neuenburg tritt allen Bestimmungen des Bundesvertrags bei, den er gleich den übrigen Ständen der Schweiz zu beschwören hat.

Art. 3. Er liefert sein Kontingent zur eidsgenössischen Armee, in dem für alle andern Stände angenommenen Verhältniß von zwei Mann auf hundert Seelen der ganzen Bevölkerung; nach welchem Maßstabe auf 50,000 Seelen das Kontingent tausend Mann betragen soll.

Art. 4. Sein Geldkontingent, nach dem gleichen Verhältnisse wie jenes der Stände Basel und Genf berechnet, ist auf fünfundzwanzigtausend Schweizerfranken festgesezt. Durch diese Bestimmung und durch jene im vorhergehenden Artikel soll indeß der, durch den dritten Artikel des Bundesvertrags vorbehaltenen Revision der Beiträge an Mannschaft und Geld nicht vorgegriffen sein.

Bluntschli Bundesrecht. II.

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Art. 5. Der Staat Neuenburg ist der einundzwanzigste Kanton der Schweiz. Er nimmt seinen Rang in der Tagfaßung unmittelbar nach der Republik Wallis.

Art. 6. Durch die Ratifikation des gegenwärtigen Akts soll die Vereinigung vollendet und definitiv auf ewige Zeiten abgeschloffen sein. Also geschehen und unterzeichnet in Zürich, den 6. April 1815. Niklaus Friedrich von Mülinen, Schultheiß der Stadt

und Republik Bern und Gesandter an der eidsgenössischen Tagfaßung.

Vincenz Rüttimann, Schultheiß der Stadt und Republik Luzern und Gesandter an der eidsgenöffischen Tagfaßung.

Heinrich Alphons von Sandoz - Rollin, Staatsrath von Neuenburg und Deputirter an der Tagsaßung.

die Genehmigung beider kontrahirenden Theile, nämlich auf der einen Seite diejenige der hohen Regierungen und souverainen Behörden der XIX Stände der Schweiz, als: Zürich, Bern, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden ob dem Wald, Glarus, Zug, Freiburg, Sofothurn, Basel, Schaffhausen, Appenzell Außer - Rhoden, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Teffin und Waadt, laut ihren im Protokoll der eidsgenössischen Tagfaßung enthaltenen Erklärungen, und auf der andern diejenige des hochlöblichen Staatsraths von Neuenburg, nach dessen amtlicher Anzeige vom 10. April 1815, erhalten hat; Wir, zum Beweis, daß gedachter Vereinigungsakt unbedingt ratifizirt worden sei, daß er gewiffenhaft erfüllt und aufrecht erhalten werden, und die dadurch erzielte Aufnahme des schweizerischen Kantons Neuen= burg in den eidsgenössischen Bund auf einer festen unabänderlichen Grundlage auf ewige Zeiten beruhen solle, - gegenwärtige Urkunde in duplo haben ausfertigen und mit den Unterschriften unsers Präfidenten und des eidsgenössischen Kanzlers, so wie auch mit dem bisherigen schweizerischen Staatssiegel versehen laffen, in Zürich, den neunzehnten Mai im Jahr eintausend achthundert und fünfzehn (19. Mai 1815). Im Namen der eidsgenöffischen Tagsaßung unterzeichnet : Der Bürgermeister des Kantons Zürich, Präsident derselben:

David von Wyf.

Der Kanzler der Eidsgenossenschaft:
Mousson.

Erklärung des Wiener Kongresses betr. d. schweiz. Angelegenheiten. 371

LXXII.

Erklärung des Wiener Kongresses betreffend die schweizerischen Angelegenheiten.

Vom 20. März 18. 1815,

(Off. Samml. 1. S. 50. Bundesr. S. 485.)

Les puissanses appellées à intervenir dans l'arrangement des affaires de la Suisse, pour l'exécution de l'article 6 du traité de Paris du 30 Mai 1804, ayant reconnu que l'intérêt général réclame en faveur du corps Helvétique l'avantage d'une neutralité perpétuelle, et voulant par des restitutions territoriales et des cessions lui fournir les moyens d'assurer son indépendance et maintenir sa neutralité;

Après avoir recueilli toutes les informations sur les intérêts des différents Cantons, et pris en considération les demandes qui leur ont été adressées par la légation Helvétique

Déclarent:

Que dès que la Diète Helvétique aura donné són accession en bonne et due forme aux stipulations renfermées dans la présente transaction, il sera fait un acte, portant la réconnaissance et la garantie de la part de toutes les puissances, de la neutralité perpétuelle de la Suisse dans ses nouvelles frontières, lequel acte fera partie de celui qui en exécution de l'article 32 du susdit traité de Paris du 30 Mai doit compléter les dispositions de ce traité.

Transaction

Art. 1.

L'intégrité des XIX Cantons tels qu'ils existaient en corps politique à l'époque de la convention du 29 Décembre 1813 est reconnue pour base du système Helvétique.

Art. 2.

Le Valais, le territoire de Genève, la Principauté de Neuchâtel, sont réunis à la Suisse et formeront trois nouveaux Cantons. La vallée des Dappes, ayant fait partie du Canton de Vaud, lui est rendue.

Art. 3.

La Confédération helvétique ayant témoigné le désir, que l'Evêché de Bâle lui fut réuni, et les puissances intervenantes voulant régler définitivement le sort de ce pays, le dit Evêché, et la ville ef ferritoire de Bienne feront à l'avenir partie du Canton de Berné.

On n'excepte que les districts suivans:

1) Un district d'environ 3 lieues quarrées d'étendue renfermant les communes d'Allschweiler, Schönbuch, Oberweiler, Terweiler, Ettingen, Fürstenstein, Platten, Pfäffingen, Aesch, Bruck, Reinach, Arlesheim, lequel district sera réuni au Canton de Bâle.

2) Une petite enclave située près du village Neuchâtelois de Lignières et laquelle étant aujourd'hui, quant à la jurisdiction civile, sous la dépendance du Canton de Neuchâtel, et quant à la jurisdiction criminelle, sous celle de l'Evêché de Bâle, appartiendra en toute souveraineté à la Principauté de Neuchâtel.

Art. 4.

1) Les habitants de l'Evêché de Bâle, et ceux de Bienne réunis aux Cantons de Berne et de Bâle, jouiront à tous égards sans différence de religion (qui sera conservée dans l'état présent) des mêmes droits politiques et civils dont jouissent et pourront jonir les habitans des anciennes parties des dits Cantons. En conséquence ils concourront avec eux aux places de Représentans et aux autres fonctions suivants les constitutions cantonales. Il sera conservé à la ville de Bienne et aux villages, ayant formé sa jurisdiction, les priviléges municipaux compatibles avec les constitutions et les réglemens généraux du Canton de Berne.

2) La vente des domaines nationaux sera maintenue et les rentes féodales et les dimes ne pourront point être rétablies.

3) Les actes respectifs de réunion seront dressés conformément aux principes ci-dessus énoncés, par des commissions composées d'un nombre égal de députés de chaque partie intéressée. Ceux de l'Evêché de Bâle seront choisis par le Canton directeur parmi les citoyens les plus notables du pays. Les dits actes seront garantis par la Confédération Suisse. Tous les points sur lesquels les parties ne pourront s'entendre, seront décidés par un arbitre nommé par la Diète.

4) Les revenus ordinaires du pays seront perçus pour le compte de l'administration actuelle, jusqu'au jour de l'accession de la Diète helvétique à la présente transaction. Il en sera du même pour l'arrière des dits revenus; ceux levés extraordinairement et qui ne seraient point encore entrées en caisse, cesseront d'ètre perçus.

5) Le ci-devant Prince Evêque de Bâle, n'ayant reçu ni indemnité, ni pension pour la quote-part de l'Evêché qui autrefois faisait partie de la Suisse, le recès de l'Empire germanique de 1803, n'ayant stipulé qu'en raison des pays qui ont fait partie intégrante du dit Empire, les Cantons de Berne et de Bâle se chargent de lui payer en augmenta

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