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unndt Lantlüten gemeinklich der Lendern Uri, Schwyz unndt Undterwalden, des Ammans, der Räthen unndt Burgern zu Zug, undt deß Ambts gemeinklich die gen Zug ghörent, unndt deß Amans unndt der Landtlüten gmeinklich zu Glaruß, Burger unndt Landtlüt worden sindt, undt habent daß gmeinklich von Inen an unß gnomen, undt empfangen, mit denen gedingen alß hienach gschriben findt. 2. Des Ersten, were das die obgenanten Stett und Waldstett, sv alle, oder under Inen dhein Statt oder Landt besonder, nun oder hienach mit Jemandt wer der wäre, mißhell, oder krieg hettent, welliche stat, oder Landt dan der Krieg anrüert, unndt angeht, die dan die Andren Eydtgnoffen ze manen handt, nach Ir Puntbrieffe Wysunge, dieselben hand auch den Gwalt uns vorgenante den Aman undt die Lantlüt ze Appenzell, oder den Amman besonders vuch ze Hilff ze manen, undt föllent dan wir die von Appenzell denen so da gemant hant, undt ouch allen andren Fren Eidtgnoffen, nach der Manung unverzogenlich undt ohne alle widerredt mit unsern Lyben, guötern undt macht, die wir dan ghaben mögent, zu Inen, oder anderstwohin, dahin wir dann gemant sindt, züchen, undt Inen beholffen, undt berathen ze finde, undt darzu unser bestes thun, Alß ob die Sach unßer wäre, ohn alle geverde, undt söllent ouch die Hilff genzlicher in unßren kosten thun, wie dikh daß ze schulden kombt, ohn der Eydtgnoffen schaden ungfahrlich. 3. Were ouch daß wir die vorgenanten von Appenzell mit Jemandt wer die werent, iez oder hienach stöß, oder Krieg hettent, und uns dunkte, daß wir der Eydtgnoffsen Hilff nottürftig werent, daß mögent wir den vorge= nanten Stetten, unndt Lendern durch unsere Botten, oder Brieff in Fr Rath verkünden, undt ze wüffen thun, dunkt dan Jr Rath in Stetten, oder In Lendern, oder Jre Botten die dann hiezu gschikt werdent, daß wir die vorgenanten von Appenzell, nach glegenheit der fach von Inen Hilff notturftig sigendt, wie vil sy uns dan bewaffnete Mannen von Fren Stetten, undt Lendren ze Hilff sendent, daran söllent wir ein Vernüegen han, 4. unndt föllent wir dan den földnern Ir Jedem alle tag vier krüz Plapphart ze sold geben, all die wyl sy in unsrem Dienst findt, undt soll der sold anfahen deß tags, so die Söldner von Fren Heüseren scheident ohngefahrlich, 5. doch so hant die obgenanten Stett unndt Waldtftett Inen genzlichen vorbhalten, undt ußgelassen, die Pündt, so sy mit einanderen, und ouch vor dato diß Brieffs gethan handt, 6. Auch föllent wir die vorgenanten Lantlüth von Appenzell keinen Krieg nit anfachen, undt ouch ußerthalb der Eydtgnoßschaft niemand In keinen weg nit behulffen noch berathen fin, ohne der obgenanten Stetten,

undt Waldtstetten Rath, wüffen undt willen, ungefärdt. 7. Item umb geltschulden undt umb fölich sachen soll Jedermann von dem Andern Recht nemen, an den stetten, undt In denen grichten, da der Aufprechig siget und hinghört ungfarlich, 8. Aber sin rechten gelten, oder Bürgen, mag Jederman verhefften, und verpieten, alß daß in der obgenanten Eydtgnossen Pünten ist, verschriben, umb Zinß, den mag Jedermann fordren, undt Inzüchen alß bißhar gwonlich gweßen ist ohngefährde, 9. Were ouch daß wir die genanten Lantlüt von Appenzell die genanten Stett, unndt Waldstett sament, oder under Inen dhein Statt oder Landt besonders umb Ir ehrbar Pottschaft bitten, zu unfern Sachen ze rytten, die Botten soll man unß nit versagen, doch daß dieselben Botten In unser Dero von Appenzell Kosten und schaden rytent, undt fahrendt, ohngefehrde, 10. wurde ouch die obgenan= ten Stett, undt Waldftett hinnethin Jemer, mit ein Andren mißhellig, undt stößig, oder under Inen dhein Statt oder Land besonder, daß Gott ewigklich wende, der stöße, oder mißhellung föllent wir die vor= genante Lantlüt von Appellzell unß in dhain woß noch weg annemen, wan daß wir uff dwederem teil in den sachen niemand hilfflich noch bystendig sin föllent, Eß wer dann daß wir unser ehrbar Botten zu den Saachen schicktent, ob wir die mit früntschaft vereinen möchtent, daß mügent wir wol tun ongfärd. 11. Item so hand dan wir die vorgenanten Lantlüt von Appenzell alle gemeinklich, undt under unß jegkli= cher besonder, waß mannen oder knaben die 16 Jar undt elter findt, glert eydt zu Gott, uundt den Helgen mit uffgehepten Henden geschworen, daß wir all, und die zu unß ghörent, undt jegklicher under unß besonder, den vorgenanten Stetten, undt Lendren allen, oder dem mehrtheil Stetten, undt Lendern under Inen ghorsamb fin söllent, ohn alle geverde, undt by denselben unsern eyden hand wir glopt, undt verheisfen Iren undt allen Jren Burgern, undt Landtlüten die jeßt zu Inen allen, oder zu dhainer Statt oder Land besonders ghörent, oder hernach also zu Inen ghörtent, schaden warnen undt wenden, undt Jr ehr undt nuz ze fürdren, Alß verr wir könint, ohne arglift, ungefärlich, 12. Es habent ouch die vorgenanten Stett, unnd Waldftett Jnen selbs mit bedingten Worten vorbehebt, undt ußgelassen, daß sy gmeinklich, oder der merteil under Inen, oder Jr nachkomen, diße vorgeschribne ftükh, unndt beding, sy alle oder jegklichs bfonder, mehren oder mindern mögent, wan sy wellendt, undt sy das nuß dünkt, ohne menklichs Irrung, undt widerredt, ungfahrlich. 13. Undt hierüber zu einem wahren undt vesten Urkundt aller diser vorgeschribnen Dingen, so habent

wir die vorgemelte von Appenzell unsers gmeinen Landts Infigel ge= henkt an disen Brieff, der geben ist an St. Cathrina Abendt Ao. 1411.

XVIII.

Bund der Appenzeller mit den VII alten Orten

vom 16. November 1452.

(Urkunden zu Zellweger's Geschichte des Appenzellischen Volkes 1. 2. S. 615. Bundesrecht S. 184.)

1. In Gottes Namen, Amen, Wir der Burgermeister, Schultheiß, Amman, Räth, Burger undt Lantlüt gemeinklich diser benempten Stett und Lendren, mit Namen, Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Underwalden, Zug undt Glaruß Thundt khundt aller mengklich mit disem Brieff, alß die ehrsamen, wysen unser sonders gut lieb fründt der Aman undt die Landtlüt gmeinklich deß Landts Appenzell, daß eß jest 41 Jar ist, eß fich zu unß mit einem ewigen Burg und Landtrecht zu uns getan hattent, und so vill Zytt und Jaren unser mit Burger undt Landtlüt ge= wesen findt, undt wir aber uns selbst mit bedingten Worten vorbehept, daß wir gmeinklich oder der mehr Theil under uns oder unser nachkhomen, die stükh undt geding darinn geschriben, sy alle, undt jr jegklichs besonder mehren undt ändern mögendt, wan wir wellent, und. unß daß nug fin bedunkt, ohne menklichs widerredt, alles nach luth der Briefen in der obgenanten Zit drumb gschriben, undt verfiglet, undt unß die von Appenzell mit allem Flyß gebetten hand, Inen daß obgenant Burg undt Landtrecht abzuthun, undt Inen daß ze beßern'; undt mehren, also daß sy unser ewige Burger undt Landtlüt werint, daß wir sy, und Ire nachkhomen, an deßelbigen Burg undt Landtrechtsstatt, zu unsern ewigen Eydtgnoffen nemmen, undt empfachen wellent, daß wir da von Jr ernstlicher Pitt wegen, so sy darumb an unß glegt hand, gmeinklich, undt einhelligklich daß obgenant Burg, undt Landtrecht abgetan, undt Inen daß gebeffert, und gemehret, alß wir daß nach deß genanten Artikelß in dem Burg undt Landtrecht Brieffen begriffen luth undt fag ze thuende woll gewalt ghebt hand, Also daß sy unser ewig Burger undt Landtlüt gwesen sindt, da habent wir sy, undt all Ir ewig nachkhomen, an deßelben Burg undt Landtrechts statt,

durch guten frid undt bschirmung willen, unser undt all unser nachkhomen, lybs und guots, such durch nuß, undt frommung willen gmeinklich deß Landts zu unsern ewigen eidtgnoßen angnomen undt empfangen mit folhem rechten geding, alß hienach geschriben statt. 2. Undt wir die vorgenanten von Appenzell verjächent offentlich daß wir die fürsichtigen, wysen die obgenanten Eydtgnoßen von Stetten undt Lendren unser sonders gut fründt, von unser ernstlich Pitt wegen, so wir darumb an sy glegt habent, gmeinklich undt einhelligklich daß obgenant Burg undt Landtrecht abgethan undt unß daß gebeßert undt gemehret, Als sy daß nach gsagtem Artikelß fag woll gwalt ghebt hand, undt unß, undt all unser nachkhomen, an deßelben Burg undt Landtrechts statt, zu Fren ewigen Eidtgnoßen empfangen hand mit rechtem geding dem ist also. 3. Deß Ersten Were daß die obgenanten Stett undt Waldstett, sy alle oder under Inen dhain Statt besonders nun oder hienach mit Jemand, wer der were, mißhell und Krieg hetten, welche Statt oder Landt unter Inen den vorgenanten Eydgnoßen dan solcher Krieg berüerendt, dieselben föllent dann Gwalt haben, uns die vorge= nanten von Appenzell, Amman, Räth, und Landlüt, oder unsern Aman besonders, umb Hilff ze manen, und sollen wir die von Appenzell dem oder denen so dann gemant handt, nach der manung unverzogenlich undt ohne widerredt, mit unserm Lyb, gut und macht, die wir dan ghaben mögent, zu Inen oder anderstwohin dahin wir dan gemanet find, züchen, undt Inen beholffen undt beraten fin, undt unser bestes thun, als ob die Sach unser eigen were, getrüwlich und ohn alle gfaar, undt föllent ouch die Hilff genglich in unseren Kosten thun, wie dikh das ze schulden kombt, ohne der obgenanten unser Eydgnoßen schaden ungevarlich, 4. Were ouch daß die egenanten unser Eydgnoßen von Appenzell mit Jemandt, wer die werent jez oder hienach stöß, oder frieg gewunnend, und fi bedunkte daß fi unser Hilff nottürftig werent, daß mögent sy unß in Stett undt Lender mit Fren Botten oder Brieffen in unßer Rath verkünden undt zu wüßen machen, bedunkt dann unsern Rath in Stetten und Lendren oder die Botten, so wir darzu schicken werdent, daß sy nach glegenheit der fach unser nottürftig sigendt, dan so sollend wir den vorgenanten Eydtgnoßen von Appenzell unsere Brieff unverzogenlichen zusenden, und Inen mit guten trüwen bholffen, und berathen fin, undt wie vill wir Jnen von unsern Stetten undt Lendren ze Hilff sendent, daran föllen die von Appenzell ein Vernüegen haben, undt fölich Hülff föllent wir obgenante Eydtgnoßen Fren von Appenzell In unfren kosten thun. 5. Wir die obgenanten von Appenzell

föllent entgegen auch mit niemand keinen Krieg nit anfachen, ouch niemandt ußerthalb der Eidgnoßschaft nit bholfen, noch berath fin, ohne der obgenanten unser Eidtgnoßen von Stetten und Lendern aller ge= meinklich, oder der mehrtheil under Inen gut wißen und willen, ungevarlich. 6. Unndt wann daß wir mit jemandt zu Krieg käment, undt unß derselb solich glych billiche recht böte, daß unser obgenandt Eidgnoßen gmeinklich oder der mer teil, under Jnen, betunkte daß es Inen und unß ehrlich were, der rechten eins uffnemen söltend, so föllent wir es thun, undt Inen darinn ghorsam, und gevölgig fin, ohn widerredt, 7. Wir die von Appenzell noch üser nachkomen söllent uns ouch ze niemand weder zu Herren noch Stetten, jezt noch in künftiger Zytt, nit verbinden mit keinen glüpten, ohne der obgenanten Eydgnoßen wüßen und willen, ohne alle geverde. 8. Wurdent ouch die obgenanten Eydgnoßen van Stett und Lender, Jemer mit einander mißhellig, undt ftößig, oder under Inen dehein Ort gegen dem Andren besonder, daß Gott, wende, so mögent wir von Appenzell, durch unsere Bottschaften die wir dazu schicken würdent, wol besuchen, ob, wir sy mit fründtschaft mit einander richten möchtend, 9. möchte aber das nit gfin, waß der mehrtheil unser Eydgnoßen fürnämt, daß sollent wir auch fürnemen, mit Inen ob sy unser dazu begerend ohne alle widerredt, 10. Item so ist umb Geldschulden beredt, daß darumb Jedermann von dem andren Recht nehmen soll, an den enden, und gerichten da der Ansprechig gfeßen ist, ohn geverdt. 11. Wir die obgenanten Stett und Lender habent uns hierinn vorbhalten undt ußgelaßen die Pünt, so wir vor dato diß Briefs gegen einander gmacht, und gethon hand, 12. so ha= bent wir die obgenanten von Appenzell uns mit wüßen und willen der Eidtgnoßen obgenant, unß vorbehalten den durchlutigsten unsern gnedigen Herren den Römischen Keiser oder König, welche je zu Zitten sindt, undt das h. römisch Rich, doch mit den rechten gedingten Fürworten, daß wir damit wider die ehr genanten Eydtgnoßen von Stett, und Lender, undt Jr nachkomen noch die Iren in gmein, noch insonders darinnen nit fin, noch wider sy thun söllent, in kein wys ohn alle gevärde, 13. Also hand wir die Aman, Räth und Landtlüt gmeinklich und under unß jegklicher von Appenzell bsonder, Namblichen waß mannen old knaben die 16 Jar alt, und elter sindt, glert eydt mit uffghebten Fingeren, und glerten worten geschworen, zu Gott und den Helgen für unß, und unßer nachkomen, daß alles so hievor, undt hernacher von unß geschriben stat, thrüwlich, waar, vest und stätt ze halten, undt daß wir und all die zu unß ghörent, undt unser jeglicher bsonder, und

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