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by einem Hern abbte oder pfleger, vnd von eines Herren wegen, aller finer lüten In Frer lantschafft Hoptman heissen vnd zu sin, Inn deffelben goghus nuz vnd fromen mit bistand, Hilff, Troft vnd Rate, ze helffen, ze schaffen vnd fürzenemen vnd demselben Hern abbte oder pfleger zu des Goßhus nuß vnd fromen bystendig vnd gehorsam ze erschinen, Och In des Gozhus Coften futer vnd male, Nagel vnd ysen vnd darzu einen Jerlichen fold Namkich Fünfftzig Rinscher guldin by Im ze halten vnd die zitt vßbeliben, 2. vnd wenn er des Hoptmans nit bedörffte, vnd der Hoptman begerte, das er Jnn ein zitt heim lieffe zu dem sinen, das ein Herr Im das erloben fölte, doch das er wider zu Jm käm, als er mit Im verlieffe oder wenn er Im darumb schribe, Och nach den zwey Jaren aber ein sölicher von einem andern der obuermelten örttern so vil Jaren als obstat gegeben vnd zugeordnet wer den, 3. Also das es von Ortt ze Ortt vmbgän fölle, Damit dasselbig Gothus by sinen lüten, Hochen vnd Nidern gerichten, zwingen, pennen, landen, ehafftinen, güttern, gewaltsamy, gerechtikeiten vnd altem Her= komen beliben vnd bestan mocht, geben, ordnen vnd zufügen vnd versechen wöltint, das gedacht Goßhus, sine dienstlüt, lehenlüt, Amptlüt vnd alle die finen dadurch in finem wesen zu behalten, Sölich vnser gebitte vnd gutte meynung die obgeschriben vier ortt mit geneigtem willen angenomen vnd fölichs Jedem Hern appte oder pfleger allwegen vnd ewenklich In namen vnd mit vollem gewalt derselben vier ortten, Och sunst mit_al= len obbegriffnen stucken vnd artickeln zu geben vnd vffer Iren Räten mitzuteilen zugesagt vnd versprochen haben, 4. Sölicher mäß, daß ein Jeder, so darzu geben vnd gefüget wirt, vor einem Hern Abbte oder pfleger einen gelertten Eyde zu gott vnd den Heiligen sweren sol, dieselben zitt die zwey Jar vß dis wie diser brieff lut vnd besagt, zu halten, zu vollstrecken vnd gnug zu tund, mit ganzen Trüwen vnd nach finem vermögen än alle geuerd. 5. Vnd des zu warem vestem vnd ewigem vrkunde, So haben wir obgemelter vlrich abbt, Techan vnd Conuente vnser abbty vnd gemeines Conuents Infigele für vns vnd alle vnser Nachkomen offennlich gehenckt an disen brieue, 6. Wjr die Burgermeister, Schultheffen, Amman vnd Rate der obgenanten vier ortten, Bekennen vnd veryechen aller obgeschribner dingen einer ganzen warheit, vnd das wir vns dadurch dehein witter gewaltsamy an dem genanten goghus vnd den sinen, vnd an allem dem, das darzu gehort, nit vnder ziechen sollen, noch wellen, Sunder das gedacht goßhus vnd die sinen by Fren wirdikeiten, gewaltsamy, fryheiten vnd gerechtikeiten beliben ze lassen getrüwlich vnd an alle geuerd, doch dem Burgrecht

vnd Lantrecht, so das vorgemelt Gozhus sant gallen Hieuor mit vns vnd wir mit Im, Och dem lantrecht, so desselben Goghus Graffschafft Toggenburg zu vns von Swiß vnd Glarus hat, ganz vnuergriffenlich vnd äne schaden. 7. Vnd des zu warem vrknnd vnd ewiger sicherheit, So haben wir obgenanten vier ortt vnsere Infigel für vns vnd alle vnser nachkomen och offennlich gehenckt Harzu an disen brieffe, Der ge= ben ist In des obgenanten Goghus Statt Wyl Im Thurgow, am Mentag vor sant Martins des Heiligen Bischoffs tag von der gepurt Cristi gezellet Thusent vierhundert Sibenßig vnd Nün Jare.

XXII.

Ewige Freundschaft, der Stadt St. Gallen mit den Orten Zürich, Bern, Luzern, Schwyz, Zug und Glarus

vom Jahr 1454.

(Aus Tschudi's Chronik II. S. 576.

Bundesrecht S. 194.)

1. In dem Namen der Hochloblichen Heiligen Dreifaltigkeit, des Vatters, des Suns und des Heiligen Geistes, Amen.

Ewig Ding und ewige Fründtschafft soll man bestätnen und befeftnen mit Geschrifft, umb daß wann des Menschen Gedenken und Natur frank und blöde sind, und in dem Louff des Zites vergangner und zergänglichen dingen bald vergessen wird, und darumb, daß dise ewige Fründtschafft einen guten Anfang gewinne, ein beffres Mittel und das allerbeste End, und daß söllicher Fründtschaft zu ewiger Zit niemerme vergessen werde, So künden wir der Burgermeister, Schultheissen, Amman, Rät, Burger und Landt-Lut gemeinlich diser nachbenempten Stet= ten und Ländern, namlich Zürich, Bern, Luzern, Schwiß, Zug und das uffer Ampt so ze Zug gehört und Glarus und wir der Burgermeister, die Rät und Burger gemeinlich der Statt St. Gallen allen dien so disen Brief ansechend, lesen oder hörend lesen, nun und hienach, daß wir gar eigenlich angesehen und betrachtet haben, fölliche Trüw, Liebe und Fründtschafft, so unsre Vordern und ouch wir gar lange Zit miteinander gehept hand, und umb daß nun dieselb Fründtschafft zwüschend uns mit guten Trüwen ewengklich bevestnet und bestät werde, so habend

wir mit gutem Willen, zitlicher Vorbetrachtung und ganzem einhelligem Nate, durch Nuh, Frommung, Schirms und Frtdens willer unser aller und aller unser Nachkomen Libs und Guts der vorgenampten unser Stett und Länder, vuch durch Nuß und Frommen willen gemeinlich des Landes ein ewige Fründtschafft mit einandern gemacht, und dero gegen einandern ingangen.

2. Also daß wir die obgenanten Eydgnoffen von Stetten und Ländern die obgenanten Burgermeister, Rät und Burgere gemeinlich zu St. Gallen, und alle Fre Nachkomen zu unsern ewigen Eydgnoffen genommen und empfangen hand und wir die obg. Burgermeister, Rät u, Burger gemeinlich zu St Gallen, siend ouch für uns und alle unfre Nachkomen der obgenanten Eydgnoffen von Stetten und Ländern, Eydgenoffen worden mit fölichen Worten und Gedingen als hienach an di= sem Brief eigenlich geschriben stat, dem ist also.

3. Deß ersten wäre daß wir die obge. Stett u. Waltstett alle oder under uns dhein Statt oder Land under uns den vorgeseiten, dann semlich Krieg berürend u. angand, dieselben söllend dann Gewalt ha= ben, uns vorgen. von St Gallen, Burgermst. Rät u. Burgere oder unsern Burgermeister besunder umb Hilff ze manen u. föllend wir diefelben von St Gallen dem oder denen so dann gemant hand, nach der Manung unverzogenlich u. on alle Widerrede, mit unsern Liben u. mit unserm Gut u. mit unser Macht, so wir dann gehaben mügend, zu Inen oder anderst wohin, dahin wir dann gemant find züchen, u. Inen behulffen u. beraten fin, u. Fre Viend helffen schedigen u. darzu Fra Bestes u. Wegstes ze tun, als ob die Sach unser eigen Sach wäri, getrümlich u. on alle Gevärde.

4. Und föllend ouch die Hilff gänglich in unserm Coften tun, wie dick das ze Schulden kumpt, one der obg. unser Eydgnoffen Schaden ungevärlich.

5. Were ouch daß die obg. unser Eydgnoffen von Sant Gallen fürbashin mit jeman wer der weri hie dißhalb dem Rhin, dem Boden= fee u. dem Gebirg, Stöß oder Krieg gewunnind, u. si beduchte, daß fi darumb unser Hilff notdürfftig werind, das mögend si uns in Stett u. Länder mit Iren Botten oder Briefen in unser Rät verkünden, u. ze wüssen tun, dann so föllend wir die vorgenampten Eydgnoffen von Sant Gallen unser Hilff unverzogenlich zusenden u. Inen mit guten Trüwen behulffen u. beraten fin, u. wie vil wir Jnen von unsern Stetten u. Ländern ze Hülffe sendend, davon söllend wir die obg. von S. Gallen ein Benügen haben u. semlich hilff sollend wir die obg.

Eydgnoffen den egenempten unsern Eydgn. v. S. Gallen in unsern Coften tun, ungevärlich.

6. Wir die obg. von S. Gallen föllend ouch mit nieman keinen Krieg anfachen u. ouch ufferthalb der Eydgnoffschafft, nieman in keinem Krieg nit behulffen und beraten fin, one der obg. unser Eydg. Stett u. Ländern aller gemeinlich oder des Merteils under Inen Rat, Gunft, Wüssen u. Willen, on alle Gevärde.

7. Und weri daß wir jeßgenanten von Sant Gallen mit jeman ühid ze schaffen hettend oder gewunnend u. uns der oder die vor Kriege so wir mit Im oder Inen zu kriegen kämind, soliche gliche völlige billige Recht buttind, daß unsere obgenampte Eydgnoffen gemeinlich oder den Merenteil under Jnen beduchte, daß es Inen und uns erlichen weri, daß wir der Rechten eins ufnemmen föltind, da föllen wir es tun, und Inen darin gehorsam und gevölgig fin, one Widerreden.

8. Wir die obgenanten von Sant Gallen noch unser Nachkomen föllend uns ouch nienan weder zu Herren noch zu Stetten, jez noch in künfftigen Ziten mit verbinden, mit dheinen Gelüpten noch Eyden, one der obgenanten unser Eydgnoffen von Stetten u. Ländern, gemeinlich oder des Merteils under Inen, Rat, Gunst Wüffen u. Willen one Gevärde.

9. Wurdind ouch die obgenanten unser Eydgenoffen Stett u. Länder hinnethin jemer mit einandern mißhellig u. ftößig oder under Inen dheine zwei Ort besunder gegen einandern, das GOtt ewigklich wende, und mit finem göttlichen Friden und Gnaden darvor sin welle, so mögend wir die obgenanten von Sant Gallen durch unsre Bottschafft die wir darzu schickend, wol besuchen ob wir si mit Fründschafft mit einandern gerichten möchtind, möcht aber das nit gefin, was dann der Merteil unser obgenanten Eydgnoffen in denen Sachen fürnimpt, das sollend wir mit Inen fürnemmen, ob si unser darzu begerend, one alle Ge= värde vnd Widerred.

10. So ist umb Geltschulden und umb semlich Sachen beredt, daß darumb jederman von dem andern Recht nemmen soll an den Enden und in den Gerichten, da der Ansprächig geseffen ist und hingehört one alle Gevärde. Wol finen Rechten gelten oder Bürgen der Im darumb gelopt und verheißen hat, mag einer wol verhefften und verbieten, on alle Gevärde. Und umb Zins den mag jederman vordern und inziechen, als bißhar gewonlich gewesen ist.

11. Fügte sich ouch daß jemand wer der weri dheinen der Unsern der zu beiden Teilen gehört, angriffe oder beschädigete on Recht, oder

daß jeman wer der weri mit dem oder denen wir beid Teil je ze schaffen hettind oder gewunnend, sich von uns beiden Teilen gemeinlich oder sunderlich glicher billiger Rechten nit begnügen lassen weltind, und daß der oder dieselben in unser Stett, Länder, Gericht oder Gebiet fommend den oder dieselben alle Fre Helffer und Diener, Jro Lib oder Fro Gut soll man hefften und angriffen und darzu tun, nach aller Notdurfft, daß fi follichen Schaden ablegind und widerferind und dabi glicher billiger Rechten sich begnügen laffind unverzogenlich on alle Gevärde.

12. Were ouch daß jeman Todtschleg oder Frävel in unser beider Teilen, Stetten, Ländern, Gerichten Zwingen und Bännen begiengi, das soll und mag jetweder Teil in Stetten und Ländern richten nach Gewonheit u. Gesaßten und Rechten der Gerichten, da soliches geschicht, also daß diß Pündtnuß nieman darvon schirmen noch behelffen soll, in keinen Weg alles ungevärlich.

13. Sunderlich so ist hierin von uns beiden Teilen Stetten und Ländern beredt, und eigendlich vorbehept, daß wir beid Teil Stett und Länder alle unsre Stett, Schloß, Vestinen, Dörffer, Höf bi allen unfern und Fren Rechtungen, Fryheiten, Eehafftinen, alten guten Gewonheiten, Gerichten, Zwingen und Bännen bliben sollend, als wir und si harkomen sind und jederman harbracht hat doch daß dieser Pündtnuß allweg gnug beschech, alles ungevärlich.

14. Bescheche ouch daß wir die obgenanten von Stetten u. Ländern gemeinlich oder dhein Ort under uns besunder mit den obgenempten von Sant Gallen oder sie mit uns gemeinlich oder under uns deheiner Statt oder Land befunder, Stöß oder Mißhellung gewunnind, das GOtt lang wende, darumb so föllen wir beid Teil ze Tagen kommen gen Einfidlen und föllend wir die obgenampten Stett und Länder ge= meinlich oder under uns eins besunder, so dann Stöß mit uns denen von Sant Gallen, oder wir mit Inen hand, zwen erber Mann und ouch wir die von Sant Gallen zwen erber Mann umb femlich Stöß sehen, dieselben vier söllend dann schwören gelert Eyde ze GOtt, u. den Heiligen die Sach u. die Stöß unverzogenlich ußzerichten ze der Minn oder ze dem Rechten ob si die Minn nit finden möchtind und wie es die vier oder der Merteil under Inen ze dem Rechten ußsprechend, das föllend wir ze beider Sit war und stät halten, ungevärlich.

15. Were aber daß die Vier so darzu geben, stößig wurdend, und sich glich teiltind, so söllend si bi den Eyden, so si der Sach halb ge= schworen hand, inwendig unser Eydgnoßschafft, Stetten und Ländern oder in der Statt ze Saut Gallen einen gemeinen Mann zu Inen

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