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In doppelter Ausfertigung vollzogen zu Lissabon den dreißigsten Dezember 1886.

von Schmidthals.

Feito e assignado em duplicado em Lisboa aos trinta dias de Dezembro de mil oitocentos e oitenta e seis. Barros Gomes.

Vorstehendes Uebereinkommen ist von den portugiesischen Cortes an= genommen und im Reichs-Anzeiger und dem Diario do Governo bom 21. Juli 1887 veröffentlicht worden.

27. Abkommen zwischen Deutschland und England.

Vom 1. Juli 1890.

Die Unterzeichneten: Der Reichskanzler, General der Infanterie v. Caprivi, Der Geheime Legationsrath im Auswärtigen Amt Dr. Krauel, Der außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter Ihrer Britannischen Majestät Sir Edward Baldwin Malet,

Der Vorsteher der Afrikanischen Abtheilung Ihrer Majestät Auswärtigen Amtes, Sir Henry Percy Anderson,

haben nach Berathung verschiedener die Kolonialinteressen Deutschlands und Großbritanniens betreffender Fragen namens Ihrer Regierungen folgendes Abkommen getroffen:

Artikel 1.

In Ostafrika wird das Gebiet, welches Deutschland zur Geltendmachung seines Einflusses vorbehalten wird, begrenzt:

1. Im Norden durch eine Linie, welche an der Küste vom Nordufer der Mündung des Umbe-Flusses ihren Ausgang nimmt und darauf in gerader Richtung zum Jipe-See läuft. Dem Ostufer des Sees entlang und um das Nordufer desselben herum führend, überschreitet die Linie darauf den Fluß Lumi, um die Landschaften Taveta und Dichagga in der Mitte

The Undersigned:

The Chancellor of the German
Empire General v. Caprivi,
The Privy Counsellor in the Foreign
Office Dr. Krauel,

Sir Edward Baldwin Malet, Her
Britannic Majesty's Ambassador
Extraordinary and Plenipoten-
tiary,

Sir Henry Percy Anderson, Chief of the African Department of Her Majesty's Foreign Office,

have after discussion of various questions questions affecting the colonial interests of Germany and Great Britain, come to the following agreement on behalf of their respective Governments:

Article 1.

In East Africa, the sphere in which the exercice of influence is reserved to Germany is bounded:

1. To the north by a line which, commencing on the coast at the north bank of the mouth of the river Umba, runs direct to Lake Jipé, passes thence along the eastern side, and round the northern side of the lake, and crosses the river Lumé; after which it passes midway between the territories of Taveita and Chagga, skirts the northern base of

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zu durchschneiden und dann, entlang an dem nördlichen Abhang der Berg tette des Kilima-Ndscharo, in gerader Linie weiter geführt zu werden bis zu demjenigen Punkte am Ostufer des Victoria-Nianza - Sees, welcher von dem ersten Grad südlicher Breite getroffen wird. Von hier den See Von hier den See auf dem genannten Breitengrade überschreitend, folgt sie dem Leßteren bis zur Grenze des Kongostaates, wo te ihr Ende findet. Es ist indessen Einverständniß darüber vorhanden, daß die deutsche Interessensphäre auf der Westseite des genannten Sees nicht den Mfumbiro-Berg umfaßt. Falls sich ergeben sollte, daß dieser Berg füdlich des genannten Breitengrades liegt, so soll die Grenzlinie in der Weise gezogen werden, daß sie den Berg von der deutschen Interessensphäre ausschließt, gleichwohl aber zu dem vorher bezeichneten Endpunkte zurüdkehrt.

2. Im Süden durch eine Linie, welche, an der Küste von der Nordgrenze der Provinz Mozambique ausgehend, dem Laufe des Flusses Robuma bis zu dem Punkte folgt, wo der M'sinje-Fluß in den Rovuma mindet, und von dort nach Westen weiter auf dem Breitenparallel bis zu dem Ufer des Nyassa-Sees läuft. Dann sich nordwärts wendend, setzt He sich längs den Ost-, Nord- und Bestufern des Sees bis zum nördlichen Ufer der Mündung des Songwe Flunes fort. Sie geht darauf diesen Fluß bis zu seinem Schnittpunkte mit dem 33. Grad östlicher Länge hinauf und folgt ihm weiter bis zu dem= jenigen Punkte, wo er der Grenze des in dem ersten Artikel der Berliner Konferenz beschriebenen geographischen Longobeckens, wie dieselbe auf der dem 9. Protokoll der Konferenz bei= gefügten Karte gezeichnet ist, am nächsten kommt. Von hier geht sie in gerader Linie auf die vorher ge

the Kilimanjaro range, and thence is drawn direct to the point on the eastern side of Lake Victoria Nyanza which is intersected by the first parallel of south latitude: thence, crossing the lake on that parallel, it follows the parallel to the frontier of the Congo Free State where it terminates. It is however, understood that, on the west side of the lake, the sphere does not comprise Mount Mfumbiro: if that mountain shall prove to lie to the south of the selected parallel the line shall be deflected so as to exclude it, but shall nevertheless return so as to terminate at the above-named point.

2. To the south by a line which, starting on the coast at the northern limit of the Province of Mozambique, follows the course of the River Rovuma to the point of confluence of the Msinje: thence it runs westward along the parallel of that point till it reaches Lake Nyassa: thence, striking northward, it follows the eastern, northern and western shores ofthe lake to the northern bank of the mouth of the river Songwee; it ascends that river to the point of its intersection by the 33rd degree of east longitude; thence it follows the river to the point where it approaches most nearly the boundary of the geographical Congo-basin defined in the first Article of the act of Berlin as marked in the map attached to the 9th Protocol of the Conference; from that point it strikes direct to the above-named boundary; and follows it to the point of its intersection by the 32nd degree of east

dachte Grenze zu und führt an der selben entlang bis zu deren Schnitt punkte mit dem 32. Grad östlicher Länge, sie wendet sich dann in gerader Richtung zu dem Vereinigungspunkte des Nord- und Südarmes des Kilambo-Flusses, welchem sie dann bis zu seiner Mündung in den Tanganika-See folgt.

Der Lauf der vorgedachten Grenze ist im Allgemeinen nach Maßgabe einer Karte des Nyassa-Tanganika Plateaus angegeben, welche im Jahre 1889 amtlich für die britische Regierung angefertigt wurde.

3. Jm Westen durch eine Linie, welche von der Mündung des Flusses Kilambo bis zum 1. Grad südlicher Breite mit der Grenze des Kongostaates zusammenfällt.

Das Großbritannien zur Geltendmachung seines Einflusses vorbehaltene Gebiet wird begrenzt:

1. Jm Süden durch die vorher erwähnte Linie von der Mündung des Umbe-Flusses zu dem Punkte der Grenze des Kongo-Freistaates, welcher von dem 1. Grad südlicher Breite getroffen wird. Der Berg Mfumbiro ist in dieses Gebiet eingeschlossen.

2. Im Norden durch eine Linie, welche an der Küste am Nordufer des Juba-Flusses beginnt, dem genannten Ufer des Flusses entlangläuft und mit der Grenze desjenigen Gebiets zusammenfällt, welches dem Einflusse Italiens im Gallalande und in Abessinien bis zu den Grenzen Aegyptens vorbehalten ist.

3. Jm Westen durch den KongoFreistaat und durch die westliche Wasserscheide des oberen Nilbeckens.

Artikel 2.

Um die in dem vorstehenden Artikel bezeichnete Abgrenzung zur Ausführung zu bringen, zieht Deutschland seine Schußherrschaft über Witu zu Gunsten von Großbritannien zurück.

longitude; from which point it strikes direct to the point of confluence of the northern and southern branches of the river Kilambo; and thence follows that river till it enters Lake Tanganyika.

The course of the above boundary is traced in general accordance with a map of the Nyassa - Tanganyika Plateau officially prepared for the British Government in 1889.

3. To the west by a line which, from the mouth of the river Kilambo to the 1st parallel of south latitude, is conterminous with the Congo Free State.

The sphere in which the exercise of influence is reserved to Great Britain is bounded:

1. To the south by the abovementioned line running from the mouth of the river Umba to the point where the 1st parallel of south latitude reaches the Congo Free State. Mount Mfumbiro is included in the sphere.

2. To the north by a line, commencing on the coast, at the north bank of the mouth of the river Juba: thence it ascends that bank of the river and is conterminous with the territory reserved to the influence of Italy in Gallaland and Abyssinia as far as the confines of Egypt.

3. To the west by the Congo Free State, and by the western watershed of the basin of the Upper-Nile.

Article 2.

In order to render effective the delimitation recorded in the preceding Article, Germany withdraws, in favour of Great Britain, her Protectorate over Witu. Great Britain

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