übergehen würde. Zu ganz der gleichen Formel gelangt man auch, wenn man die Nitrosoketone als normale Nitrosoverbindungen mit der Gruppe CH — NO ansieht, und annimmt, dass der nascirende Wasserstoff auf die CO-Gruppen Pinakon bildend wirkt, die Nitrosogruppen aber zu NH (OH)Gruppen reducirt.

Die so entstandenen Producte müssen bei Abgabe von vier Molecülen Wasser, Basen von der gleichen Constitution liefern, wie die folgenden Formeln zeigen:

Ob diese Constitutionsformel, welche wenigstens die Entstehung der Ketine in einigermassen befriedigender Weise erklärt, auch dem weiteren Verhalten dieser Basen entspricht, wird sich hoffentlich durch das Studium der Oxydations- und Reductionsproducte derselben ergeben.

Die Ketine, soweit sie bis jetzt bekannt sind, würden nach dem eben Gesagten die Formel haben:

Astronomische Mittheilungen

von

Dr. Rudolf Wolf.

LVI. Studien über die Sonnenflecken-Periode mit Berücksichtigung der betreffenden Arbeiten der Herren Duponchel, Wichard, von der Gröben und Balfour Stewart; dritte Serie der durch Herrn A. Wolfer erhaltenen Sonnenflecken-Positionen; Fortsetzung des Verzeichnisses der Instrumente, Apparate und übrigen Sammlungen der Zürcher-Sternwarte.

Verlauf und Ursache der Sonnenflecken-Periode sind in den letzten Jahren von verschiedenen Forschern neuerdings in Betracht gezogen worden, und es scheint mir um so eher am Platze einige der daraus hervorgegangenen Arbeiten auch in diesen Mittheilungen zu besprechen, als letztere in denselben citirt oder sogar als Ausgangspunkt gewählt worden sind. Ich werde hiebei zuerst in wenigen Worten eine Uebersicht der von mir früher erhaltenen sachbezüglichen Resultate geben, dann ebenfalls kurz über drei solche neuere Arbeiten referiren, und zum Schlusse auf eine vierte, in Verbindung mit meinen dadurch veranlassten neuen Untersuchungen, einlässlich eintreten.

Nachdem ich bereits im Jahre 1852 den ziemlich sichern Beweis erbracht hatte, dass die von Schwabe auf Grund seiner eigenen Beobachtungen vermuthete, dagegen von Andern meist bezweifelte Periodicität in der Häufigkeit der Sonnenflecken wirklich bestehe, und sich in allen,

seit Entdeckung der Sonnenflecken durch Johannes Fabricius im Jahre 1610, gemachten betreffenden Aufzeichnungen deutlich nachweisen lasse, dass ferner dieser periodische Wechsel durchschnittlich in 11 Jahren vor sich gehe, - sich auch in verschiedenen Erscheinungen auf der Erde, wie namentlich in den täglichen Schwankungen der Magnetnadel unverkennbar abspiegle,

gelang es mir in den folgenden Jahren nicht nur successive das Beobachtungs-Material wesentlich zu vervollständigen, wofür ich auf meine jetzt bereits 466 Nummern zählende Sonnenflecken-Literatur verweisen kann,

sondern ich konnte schon 1859 eine erste grössere Reihe von Minimums- und Maximums-Epochen publiciren, sodann 1866 eine vollständige Reihe dieser Epochen seit Entdeckung der Sonnenflecken geben, und endlich 1877 eine berichtigte neue Ausgabe derselben veranstalten, welche nun so ziemlich als ein Definitivum angesehen werden darf. Die Verschiebungen, welche ich nach und nach jeweilen, theils auf Grund neu aufgefundener Beobachtungsreihen, theils 1877 in Folge einer neuen und einheitlichen Bearbeitung des Gesammtmateriales zu machen hatte, waren, wie ich besonders zu betonen habe, und wie sich Jedermann aus den drei ersten Doppelcolumnen der beigegebenen Tafel (Tab. I) leicht selbst überzeugen kann, nicht sehr bedeutend, und ebenso wenig wurde dadurch die mittlere Länge der Periode wesentlich influenzirt, so dass man noch gegenwärtig die erstbestimmten 11 Jahre für dieselbe beibehalten kann. Auch ein 1861 unternommener Versuch, nicht nur wie früher die mittlern, sondern sogar die von ihnen sich oft um mehrere Jahre entfernenden wahren Epochen durch eine empirische Formel darzustellen, gelang über Erwarten: Die